Diskussion historischer Ereignisse Der Überfall auf Polen

carlos1
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf silhouette vom 09.09.2009, 09:59:27

Die alten Hüte von W. Houston Chamberlain und Gobineau aus dem 19. Jahrhundert gehören natürlich auch hierher. Die Rassenideologie stammt von Gobineau, der die Menschenrasse veredeln wollte wie Pferde "veredelt" werden könen. Hier findet sich die Unterscheidung von höherwertigen Rasse nund minderwertigen. In Amerika wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert offen die genetische Verbesserung des Menschenmaterials diskutiert.

Hitler wuchs im Gedankengut des Imperialismus auf. Die englische Rasse war eben nach C. Rhodes die beste und danach war es nur gut, wenn möglichst viele Gebiete des Globus rot eingefärbt würden (für englische Kolonien). Ähnlich davhten Franzosen und Russen. Detusche durften nicht fehlen.

Winifred Wagner war eine Verwandte von Chamberlain.

Sollen und müssen wir jetzt daraus ableiten, dass die Eroberung neuen Lebensraumes im Osten, die Versklavung und geplante Ausrottung anderer Völker nun erklärt ist? Zwischen Theorie und Wirklichkeit ist imer noch ein Unterschied. Nur wer die Theorie über die Wirklichkeit stellt wird zum Täter. Leider haben viele mitgewirkt.

c.
carlos1
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.09.2009, 09:36:42

Hallo mart, ich las deinen Beitrag erst nachdem ich meinen eingestellt hatte. Finde ich gut, dass du das ausführlicher mit Bloch dargestellt hast.

c.
carlos1
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf silhouette vom 09.09.2009, 09:59:27
"Forum ist wie ein kaltes Buffet: jeder pickt ein bisschen da und dort und weiß hinterher nicht, was er mit dem Aufgepickten auf seinem vollen Teller anfangen soll." silhouette

Das liegt am Medium Internetforum und nicht allein an den Teilnehmern. Nicht jede/jeder hat sofort Zeit zu antworten. Karl empfiehlt vorher auch zu überlegen.

c

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ehemaligesMitglied64
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von ehemaligesMitglied64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.09.2009, 09:36:42
"So hat sie z.b. in "Hitlers Wien" die Ursprünge von Hitlers Antisemitismus überzeugend erklärt, hat in "Hitlers Edeljuden" mit vielen Quellen belegt die doch absurde Tatsache beschrieben, dass der "Edeljude Bloch" von der Linzer Gestapo (im direkten Auftrag von Hitler) "geschützt" wurde--!"

oh man wie muss ich das nun verstehen?? versucht hier jemand alles zu entschuldigen und klein zu reden?

F A T A L!!!!!!

paris
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied64 vom 09.09.2009, 10:55:57
Nun, paris, du spricht mich hier direkt an.

Hier (bei B.Hamann) wird nichts kleingeredet, verharmlost oder entschuldigt! Auch ich habe keinerlei Absichten oder Interessen in dieser Richtung.

Den "Edeljuden Bloch" gibt es, Hamann hat mit sehr vielen Quellen und kritischen Anmerkungen gerade zu Bloch, diese seltsame Geschichte belegt.

Es tut mir leid, dass darin Hitler in seiner frühen Jugend in Linz nicht als das Monster erscheint, als das man ihn gerne von Geburt an sehen würde. (Gerade das war gerade auch in USA, als Bloch dieses gr. Aufmerksamkeit erregende Interview gab, ein wesentlicher Kritikpunkt.) Gerade über seine Jugendzeit gibt es sehr wenig authentische Quellen, da Hitler alles zu tilgen suchte.
Da sollte man nicht diejenigen Historiker, die sich gerade mit seiner Entwicklung zum fulminanten Fremdenhasser beschäftigen, als "Verharmloser" hinstellen.
Hamann hat in ihren bereits erwähnten 3 Büchern sehr fachkundig diese Zeit untersucht - von versch. Gesichtspunkten ausgehend- , was natürlich nicht ausschließt, dass man sich mit ihren Thesen fachkundig und kritisch auseinandersetzen kann.

Fatal und viel zu einfach wäre es zu glauben, ein Monster sei von Geburt an ein Monster gewesen. (Meines Wissens war auch Stalin keineswegs ein geborenes Monster).

--
mart1
silhouette
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 09.09.2009, 10:50:23
Karl empfiehlt vorher auch zu überlegen.

c

Danke für die Empfehlung, die du bei mir drunterschreibst.
Meine Empfehlung: versuch mal, mir ohne subtile, grundlose Seitenhiebe zu antworten, auch wenn du nicht vergessen kannst, was ich dir vor über 2 Jahren vorgehalten habe.

Vielleicht hätte ich ja dann mehr Lust, auf die einzelnen Punkte deiner Exkurse einzugehen.

--
silhouette

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silhouette
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaligesMitglied64 vom 09.09.2009, 10:55:57
Bevor man ein solches Urteil abgibt, ist es dringend zu empfehlen, das beurteilte Buch zu lesen. Kommentare über Kommentare über Rezensionen sind wenig hilfreich bei so einer Diskussion. Manchmal ist aus den Kommentaren hier nur allzuleicht herauszulesen, dass sie nur auf anderen Kommentaren basieren.
--
silhouette
silhouette
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.09.2009, 12:36:51
Hallo mart,
mein Hinweis mit dem Kalten Buffet steht zwar unter deinem Beitrag, bezog sich aber nicht auf dich. Sorry. Ich meinte damit nicht, dass ich dich zu den Aufsammlern von beliebigen Details zähle. Aber ich habe hier nicht mehr viel Geduld. Zu öde werden manche Antworten...

Ich merke, du hast dich näher mit dem befasst, was du kommentierst.
--
silhouette
carlos1
carlos1
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Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf silhouette vom 09.09.2009, 13:26:51
"Meine Empfehlung: versuch mal, mir ohne subtile, grundlose Seitenhiebe zu antworten, auch wenn du nicht vergessen kannst, was ich dir vor über 2 Jahren vorgehalten habe.

Vielleicht hätte ich ja dann mehr Lust, auf die einzelnen Punkte deiner Exkurse einzugehen." silh.


Seitenhiebe verteile ich nicht, sie sind unnötig. In einer Diskussion muss aber erlaubt sein Irrtümer anzusprechen. Wenn Fehler und Fehlurteile nicht zur Kenntnis genommen werden, erübrigt sich eine weitere Diskussion. Dieser Tehmenbereich steht unter der Überschrift "Historische Diskussionen". Diskussion besteht im Austausch von Argumenten. Der Begriff "Erbsenzählerei" ist nicht hilfreich. Details zählen.

@mart
Qualität zeigt sich im Umgang mit Fakten und den daraus gezogenen Schlüssen. Vieles bleibt nicht erklärbar. Das Buch von Brigitte Hamann habe ich gelesen. Sauber recherchiert. Es machte mich vom Thema her neugierig. Es war aber auch zugegebenermaßen ein voyeuristisches Interesse dabei.

Mart, kein Mensch werde als Monster geboren, sagst du. Wer macht sie dann aber zu Monstern? Not? Berufliches Scheitern? Seelisches Leid (Tod der Mutter)? Der Krieg, die Erfahrungen der Frontgeneration spielten bei Hitler eine entscheidende und prägende Rolle. Nicht nur bei ihm, für Millionen andere Soldaten auch. Der erste Weltkrieg und der zweite hängen zusammen, bilden eine Einheit, nicht nur zeitlich getrennt durch 20 Jahre. Der Polenfeldzug markiert den Übergang in eine neue Qualität des "Waffenstillstandes". Waffenstillstand deshalb, weil der Versailler Vertrag war zwangsweise unterschrieben worden war, aber als Friedensordnung nie akzeptiert wurde.

Der Eintritt in den Krieg am 1.9.39 war auch für Hitler psychologisch die Fortsetzung des 1. Krieges, der durch Verrat verloren ging. Immer wieder betonte er, dass es ein zweites 1918 nicht geben werde. So oder so.

Im Lazarett in Pasewalk (Pommern) hatte der Erblindete (Gasangriff) eine Halluziantion/Vision, ein seelisches Erlebnis. Ihm sei von einer höheren Welt der Auftrag erteilt worden, sein unglückliches Volk zu erretten. Ernst Hanfstaengl, der mit Hitler in den 20 er Jahren engen Kontakt hatte und in seinem Freundeskreis verkehrte, berichtete darüber 1943 dem amerikanischen Abwehrdienst. Aufgrund dieses Erlebnisses beschloss er Politiker zu werden. Material dazu findet sich in R. Binion, "..dass Ihr mich gefunden habt", 1976 Binion deutet die Geschichte Hitlers als unbewusste Determination aufgrund traumatischer Erfahrungen. Ein Beispiel für die Psychohistorie, die sich mit den Motiven von geschichtlichen Personen und Kollektivitäten befasst. Traumatische Erfahrungen der Deutschen und das Trauma eines Einzelnen "erklären" nach Binion den Erfolg Hitlers.

Eine Geschichtsschreibung der politisch-öffentlichen Abläufe stößt bei Hitler an ihre Grenzen. Wo liegen die Ursachen für seinen Aufstieg und seine Herrschaft?

c.







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