Diskussion historischer Ereignisse Die Flucht aus Nordafrika

hafel
hafel
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Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von hafel

Täglich landen tausende von Flüchtlingen auf der italienischen Insel Lampedusa an und in den tunesischen Häfen warten weitere tausende Flüchtlinge, die sich ein besseres Leben in Europa erträumen. Und ich denke, dass ist erst der Anfang der Flüchtlingswelle.

Nun haben die westlichen Länder in Europa während der Aufstände in Nordafrika große Hilfsbereitschaft signalisiert. Auch bei uns Deutschen waren die Lippenbekenntnisse groß. Die Signale nach Nordafrika überschlugen sich, Demokratie in die arabische Welt zu tragen.

Auch wenn die Peiniger und Herrscher in Tunesien und Ägypten vertrieben sind, ist Arbeitslosigkeit und Not groß und wird sich da auch von Heute auf Morgen nichts ändern und Wohlstand erreicht werden.

Sollte der Flüchtlingsstrom anhalten, so wird Europa die Italiener nicht damit allein lassen können. In der Demokratie – die hier im ST eifrig diskutiert wird – ist Freizügigkeit ein starkes Merkmal. Die Europäer sollten nicht nur theoretisch den Nordafrikanern erklären wie Demokratie funktioniert, sondern praktisch vor Ort die Länder tatkräftig unterstützen - wenn sie schon ihre Grenzen gleichzeitig dicht halten. Alles andere ist unglaubwürdig.

Hafel
ingo
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von ingo
als Antwort auf hafel vom 14.02.2011, 12:27:47
Selbst gelöscht, weil Missverständnis.
olga64
olga64
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 14.02.2011, 12:27:47
Ich habe ja schon vor einiger Zeit angeregt, dass die europäischen Länder ihre Grenzen öffnen sollten und junge, gut (aus)gebildete Nordafrikaner aufnehmen sollen. Damit würden die vergreisenden Länder in Europa Fachkräfte ausbilden und auch dafür sorgen können, dass die Kassen für die Sozialleistungen wieder besser gefüllt würden. Aber es wird nun sicher nicht so kommen, sondern lediglich die grosse Heuchelei der Europäer aufgedeckt werden, die doch so begeistert vom Lehnsessel aus die Revolutionen in Nordafrika beobachtet und beurteilt haben (selbstverständlich aufgrund ihres überaus grossen FAchwissens). Eines Tages werden diese jungen Menschen unsere Grenzen ignorieren und uns überrollen und sich den grossen Anteil des Kuchens einfach nehmen. Ob dies dann angenehmer für die vergreisenden, europäischen Gesellschaften wird? Ich wage es zu bezweifeln.Olga

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rodaroda
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von rodaroda
als Antwort auf olga64 vom 14.02.2011, 15:53:46
Mit Verlaub - diese Jeremiade über das Verhalten der Europäer ist ein wenig sehr zu kurz gegriffen.

Dazu müsste zunächst einmal erst eine einheitliche Einwanderungspolitik für die EU-Staaten geschaffen und zur Geltung gebracht werden, was bekanntermaßen nicht der Fall ist.

Dann kann man wohl z. Zt. nicht generell aus dieser Richtung von "jungen und gut ausgebildeten" Menschen en masse sprechen, die z.B. das inzwischen aufgekommene bekannte Schlagwort vom "Fachkräftemangel" der einzelnen EU-Staaten lösen helfen könnte.

Schließlich ist zu berücksichtigen, dass in dieser Hinsicht seitens der einzelnen Industriestaaten bereits längst ein "Zuzugswettbewerb" aus Drittstaaten eingesetzt hat.

Langfristig kann in dieser Hinsicht nur eine Hilfe zur Selbsthilfe - auch für die nordafrikanischen Länder - d.h. Investitionen vor Ort mit gleichzeitiger Schaffung von lokalen Ausbildungsmöglichkeiten die Binnennachfrage und Arbeitsplätze in diesen Ländern verstärken/konsolidieren. Dies erscheint mir als vordringlicher Ansatz.

Die jetzige Migrationbewegung dürfte ohnehin eher nicht aus größtenteils "ausgebildeten" Personen bestehen.
JuergenS
JuergenS
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von JuergenS
Ich fände es nicht sehr angenehm, Nordafrikanern die Gelegenheit zu geben, Europa vor der Vergreisung zu retten.

Insbesondere hat diese Vosrtellung gerade in einem Seniorenforum ein besonderes Geschmäckle.

Mich würde mal interessieren, wer von den Teilnehmern hier im Forum gegen die Vergreisung etwas getan hat, in dem er mehr als zwei Kinder in die Welt gesetzt hat.
hema
hema
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von hema
als Antwort auf JuergenS vom 14.02.2011, 18:47:11
Hallo Heigl! Ich!
Ich hab DREI Kinder. lach

Europa (auch Österreich) ist langsam überaltert.
In den arabischen Staaten gibt es sehr viele Jugendliche, die keine Arbeitsmöglichkeit haben und damit kaum Aussichten auf eine lebenswerte Zukunft.

Man hat in Ägypten gesehen, wie flexibel, egagiert und fleißig die Jugendlichen waren und das nicht nur beim Protestieren. Das tolle Organisationstalent ließ mich staunen.

Was haltet ihr von meinem Vorschlag?

Lassen wir doch die Jugendlichen herein nach EU und geben wir ihnen ein Ausbildung, ein Studium oder als Lehrlinge (Facharbeitermangel ist enorm). Später können sie dann als gut ausgebildete Menschen in ihr Heimatland zurück kehren und mit dem hier erworbenen Wissen und Einkommen ihr Land aufbauen.

Wäre da nicht ihnen und uns geholfen?




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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von JuergenS
hema, du hast ja nicht nur gegen die Vergreisung vorgesorgt, sondern auch noch einen respektablen Vorschlag. Dieser ist im Prinzip gut, aber werd einmal im Westen war, geht kaum mehr zurück.

Ausserdem repräsentierst du nur eine Familie, nicht den Durchschnitt, der liegt glaub ich derzeit bei 1,44 Kinder, lach, pro Frau in Deutschland.
rodaroda
rodaroda
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von rodaroda
als Antwort auf hema vom 14.02.2011, 19:20:44
Ich höre schon den Aufschrei der Sarrazin-Gläubigen!(Noch mehr unbrauchbare, dumme Gene)

Aber im Ernst:

Das mit der Rückkehr in das Heimatland ist menschlich so eine Sache. Hast Du erst einmal (angenommen) nach Ausbildung, erster beruflicher Tätigkeit dich menschlich, eventuell familiär, zu integrieren begonnen, musst Du damit rechnen dass Du damit Wurzeln geschlagen hast......Dann bist Du ein Wanderer zwischen zwei Welten.

Bestenfalls stehen die Aussichten so, dass Du durch besondere Ereignisse oder im Alter in die Heimat zurückkehren wirst. Aber sicher ist das nicht.....

Wir haben die Situation selber beobachten können, bei den ersten Migranten vulgo "Gastarbeiter", die in hellen Scharen - auch aus nicht-türkischen Zuwanderungländern, geblieben sind, mittlerweile in der 3. Generation.

Das wäre eigentlich OK, aber das als Ausnahme darzustellen, ist Wunschdenken, insbesondere wenn im eigentlichen Heimatland durch die "Ausblutung" nach Außen, sich wirtschaftlich (oder politisch) nichts wesentliches ändern würde.

Ein ungewisser Zukunftwechsel.....
schorsch
schorsch
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hafel vom 14.02.2011, 12:27:47

Wie ich schon mehrmals hier postete: Wenn wir die Probleme der Menschheit nicht dort lösen, wo die Menschheit zu hause ist, dann müssen wir sie lösen, wenn diese Menschheit zu uns immigriert ist, also bei uns. Aber dann ist es zu spät!
eleonore
eleonore
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Re: Die Flucht aus Nordafrika
geschrieben von eleonore
als Antwort auf schorsch vom 15.02.2011, 08:12:49
soso schorsch,

und wieviele tunesier, ägypter und sonstige flüchtlinge wird die schweiz aufnehmen?

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