Diskussion historischer Ereignisse Putin verstehen, aber wie?

adam
adam
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von adam
als Antwort auf freddy-2015 vom 11.03.2019, 13:56:46

Adam,
dass mit dem arbeiten stimmt nicht 100 %.
Denn viele sicherten sich Jobs und Stellungen in der neuen BRD.
Und mal so nebenbei,
viele SED.ler machten die harte Partei-Arbeit,
während die Bonzen auf der Jagd waren,
um der Gerechtigkeit oder Wahrheit die Ehre zu geben.

Es gibt immer die armen Schweine die arbeiten müssen,
egal wo und in welchem System.

Und bei den Soldaten gibt es eine andere Variation Adam, die Sowj. hatte die
DDR Soldaten mit vorgehaltener MP/Gewehre daran gehindert einzugreifen.
Die Mauer sollte fallen.
Die Sowj. brauchte ja unser Geld und darum ging es.....................

 
freddy, mein Mitleid über die harte Arbeit für die Helfer und Helferdhelfer der DDR-Diktatur hält sich in Grenzen. Ohne sie wäre die Unterfrückung der Bürger, auch Gefängnisstrafen, ja Todesurteile, die Mauer und ihre Konsequenzen nicht möglich gewesen. Es war ähnlich wie von 1933 bis 1945.
Die Helfer der Diktatur haben wir auch hier im ST immer wieder kennen gelernt, ob im Staatsdiest tätig oder nicht, spielte und spielt keine Rolle. Man erkannte und erkennt sie an ihrem ungebrochenem Einsatz für die vergangene Diktatur und an deren Verharmlosung, wie man auch die Helfer der NS-Diktaur erkannte und die Neos heute erkennt. Die der DDR werfen paranoiderweise der Bundesrepublik vor, daß sie Beamte aus der NS-Zeit beschäftigte, während sie selber der DDR- Diktatur willfähig waren und dafür Vorteile genossen. Nein freddy, es ist nicht gleich, in welchem System jemand arbeitet. In der Demokratie arbeitet die Verwaltung des Staates für die Bürger, in der Diktatur gegen sie.

--

adam

PS: Und um zum Thema zu kommen: So ist es in allen Diktaturen, auch in Russland.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 11.03.2019, 20:08:30


Die Helfer der Diktatur haben wir auch hier im ST immer wieder kennen gelernt, ob im Staatsdiest tätig oder nicht, spielte und spielt keine Rolle. Man erkannte und erkennt sie an ihrem ungebrochenem Einsatz für die vergangene Diktatur und an deren Verharmlosung, wie man auch die Helfer der NS-Diktaur erkannte und die Neos heute erkennt. Die der DDR werfen paranoiderweise der Bundesrepublik vor, daß sie Beamte aus der NS-Zeit beschäftigte, während sie selber der DDR- Diktatur willfähig waren und dafür Vorteile genossen. Nein freddy, es ist nicht gleich, in welchem System jemand arbeitet. In der Demokratie arbeitet die Verwaltung des Staates für die Bürger, in der Diktatur gegen sie.

--

adam

 
geschrieben von adam
ES war sicher zu Anfangszeiten der BRD problematisch, alte Nazis weiterzubeschäftigen. Damals gab es aber eine grosse Personalnot, weil gerade Männer dieser Altersklasse nicht mehr aus den Kriegsgebieten zurückkamen und man esvermutlich deshalb auch nicht so genau nahm, als die sog. Entnazifizierung begann.
Aber man lernte daraus: nach dem Niedergang der DDR wurden eben nicht Juristen, Lehrer oder höherrangige Beamte sofort in Amt und Würden versetzt, weil diese vorher - viel transparenter als nach der Nazizeit - einem Unrechts-Regime dienten. Und oft erleb(t)e ich in diesem Forum, dass es genau diejenigen früheren DDR-Menschen sind, die die Praktiken der BRD nach der Nazizeit anprangern, umgekehrt aber mit tränenfeuchte Tastatur von dem harten Schicksal der DDR-Juristen, Lehrer usw. berichten, die - man stelle sich diese Zumutung nur mal vor! - erst in ein anderes System transformiert werden mussten. Olga
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 12.03.2019, 17:59:54

@ olga64 und vor allem @ adam

Mit eurer wiederholten Gleichsetzung von Nazi- und DDR-Zeit in euren Beiträgen beweist ihr einmal mehr, wie limitiert bei euch die Kenntnisse über die Realität in der DDR sind. Da mal was gehört, dort mal was angelesen, alles zu einem Geschichtsmus verquirlt, ideologisch dem mainstream nachdackeln, und schon weiß man, wie es nun wirklich war, damals in der DDR, so als "Experte".


Anzeige

adam
adam
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von adam
als Antwort auf wandersmann vom 12.03.2019, 19:37:39

wandersmann, es wurde die Verwaltung verglichen, nicht die Taten. Der Unterschied  zwischen DDR und NS-Staat dürfte dir bekannt sein.
Weil du in der DDR lebtest und somit Bestandteil der DDR warst, konntest du das System der Diktatur nicht überblicken und somit kannst du es, im Vergleich zu denen, die es von außen beobachteten, nicht im Ganzen beurteilen. Außer natürlich, du warst Bestandteil des Diktatursystems, was mir nicht bekannt ist. Dann wüßtest du Bescheid.

Dem interessiertem Bundesbürger offenbarte sich der Geist der Diktatur in den Fluchtversuchen, der Spitzeltätigkeit der Stasi, den Grenz- und Mauerschüssen, den Toten, die im Stacheldraht hingen oder von Menschen, die angeschossen verbluteten. Begriffe wie Todesstreifen, Selbstschussanlagen, Republikflucht oder nur "die Mauer" erlangten im Laufe von vier Jahrzehnten traurige, negative Berühmtheit. DDR-Bürger erfuhren von vielen Verbrechen im Zusammenhang mit der Grenze oder auch im Inneren der DDR, erst nach der Grenzöffnung. Beweis ist hier im St @dicker68, der bis heute nicht weiß, daß man in die DDR nicht einfach einreisen und sich frei bewegen konnte, geschweige denn an Demonstrationen teilnehmen.

Also wandersmann: Der Blick von außen brachte die Kenntnis, nicht das Leben unter den, größtenteils geheimen, Methoden der  Diktatur. Aus Mangel an Freiheit an sich und unterdrückter Informationsfreiheit, konnte der DDR-Bürger auch nicht wissen, wie in der Bundesrepublik gelebt und gearbeitet wurde. Viele falsche Kommentare beweisen es.

--

adam



 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 12.03.2019, 19:37:39
@ olga64 und vor allem @ adam

Mit eurer wiederholten Gleichsetzung von Nazi- und DDR-Zeit in euren Beiträgen beweist ihr einmal mehr, wie limitiert bei euch die Kenntnisse über die Realität in der DDR sind. Da mal was gehört, dort mal was angelesen, alles zu einem Geschichtsmus verquirlt, ideologisch dem mainstream nachdackeln, und schon weiß man, wie es nun wirklich war, damals in der DDR, so als "Experte".
ABer WAndersmann: sollten Sie nicht zum Inner Circle der DDR gehört haben, erfuhren Sie von den Interna als dieser Spuk vorbei war. Auch wenn Sie massgeblich am Regime beteiligt gewesen sein sollten, hätten auch Sie nur teilweise erfahren, was da geschah. Da waren die notorisch misstrauischen Leute wie Honecker, Mielke und wie diese Ganoven alle hiessen schon vorsichtig genug.

Ja, ich halte daran fest, dass gewisse Strukturen der Nazis mit denen der DDR gleichgesetzt werden können: nicht rechtsstaatliche Gerichtsprozesse, keine Meinungsfreiheit, Stasi (gleichzusetzen mit der Gestapo(). Sie trieben es aber noch weiter durch den Bau der Mauer, das Erschiessen eigener Landsleute, die dieses Gefängnis verlassen wollten, keine Reisefreiheit.
Allerdings führte die DDR nie Krieg und war abhängig von dem grossen Bruder UdSSR, was bei den doch recht autarken Nazis nicht der Fall war.
Auch Massentötung von "Andersartigen" kamen m.W. nicht vor.
Aber Diktaturen ähneln sich in sich selbst und sind dann später oft Vorbild für neue Diktaturen, wie man auch weltpolitisch immer wieder erkennen kann. Olga
Karl
Karl
Administrator

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 13.03.2019, 17:41:11

Also, ich kann da schon eher den Standpunkt von wandersmann verstehen. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann (@olga64) sind deine seltsamen Formulierungen:

Sie (die DDR im Vergleich zu den Nazis) trieben es aber noch weiter durch den Bau der Mauer, das Erschiessen eigener Landsleute, die dieses Gefängnis verlassen wollten, keine Reisefreiheit.
Allerdings führte die DDR nie Krieg und war abhängig von dem grossen Bruder UdSSR, was bei den doch recht autarken Nazis nicht der Fall war.
Auch Massentötung von "Andersartigen" kamen m.W. nicht vor.
Auch die Juden waren "eigene Landsleute" und von der gleichen Art wie die "Arier"

Karl

Anzeige

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 13.03.2019, 17:49:20

Karl, mit Verlaub, Olga hat das Wort „Andersartigen“ in Anführungsstriche geschrieben. Eben weil sie damit ausdrücken wollte, dass sie damals unter dem Nazi-Regime als „Andersartige“ gesehen wurden.
Aber sie kann sich selbst besser verteidigen, ich wollte nur darauf hinweisen, wie ich es gelesen und verstanden habe.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 13.03.2019, 17:49:20

Die Juden waren (in der Nazizeit) und sind (heutzutage) Landsleute. ABer es gab (in der Nazizeit) und gibt sie (in der Neuzeit), die das kategorisch anders sehen, genau so wie bei Muslimen (Neuzeit = Millionen Türken) und anderer, die dann oft argumentativ in diesen Kreisen bis heute als "andersartig" disqualifiziert werden.
Bei unseren Landsleuten, den Juden, geht das dann so weit, dass es deutsche Leute gibt ,die diese für die Verfehlungen der israelischen Politik haftbar machen wollen (nicht im Wortsinn zu verstehen = haftbar).
Können wir uns darauf einigen? Olga

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 12.03.2019, 21:08:09

Weil du in der DDR lebtest und somit Bestandteil der DDR warst, konntest du das System der Diktatur nicht überblicken und somit kannst du es, im Vergleich zu denen, die es von außen beobachteten, nicht im Ganzen beurteilen. Außer natürlich, du warst Bestandteil des Diktatursystems, was mir nicht bekannt ist. Dann wüßtest du Bescheid.



Also wandersmann: Der Blick von außen brachte die Kenntnis, nicht das Leben unter den, größtenteils geheimen, Methoden der  Diktatur.
--

adam



 
geschrieben von adam

Danke für die hilfreiche Aufklärung, adam.

Kleine Anmerkung noch am Rande: ich bin in meiner Freizeit ja noch Trainer einer Volleyballmannschaft, und versuche, den Jungs (gestande Herren um die 50) was beizubringen. Dennoch verloren wir die letzten sechs Punktspiele in Serie, die Stimmung ist hinreichend schlecht, die Truppe nur schwer motivierbar. Da hatte ich die Idee, Deinen Beitrag mal auszudrucken, und an unsere Info-Tafel zu heften .... Was soll ich Dir sagen - die haben sich den ganzen Abend nicht mehr eingekriegt vor Lachen (die abfälligen Bemerkungen spare ich mal aus).  Also - vielen Dank mochmal adam, auch im Namen des gesamten Sportlerkollektivs.
adam
adam
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 13.03.2019, 17:49:20

Es geht vor allem darum, daß Schluß mit dem Meinungdverbot über die DDR sein muß, wenn man nicht dort gelebt hat.  Wer von den DDR-Bürgern, die die Bundesrepublik kritisieren, hat in ihr gelebt? In den "neuen" Bundesländern werden diese Honeckerfreunde und jetzigen Putinverehrer offen ausgelacht. Eine wirkliche Frechheit ist es, danach zu fragen, ob man als Bürger der Bundesrepublik bei den Demonstrationen in der DDR dabei war.

--

adam


Anzeige