Diskussion historischer Ereignisse Putin verstehen, aber wie?

novella
novella
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von novella
als Antwort auf dutchweepee vom 20.03.2019, 08:15:17

Ich habe eben das von dir verlinkte Interview mit Henning Venske gelesen. Dort fand ich natürlich auch den Textabschnitt, den du veröffentlicht hast, allerdings ohne ihn als Zitat aus dem Interview deutlich zu machen.
In Vielem hat Venske natürlich Recht. Aber er selber ist auch total einseitig; denn das, was er dem "Westen" oder den "westlichen" Journalisten an Manipulation durch Verschweigen vorwirft, betreibt der "Osten" (Russland und Putinversteher) genauso.
Mir ist immer unverständlich, warum man nicht sieht, dass man selbst auch die Fakten danach filtert, wie sie einem in den politischen Kram passen.

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf novella vom 20.03.2019, 11:14:04
denn das, was er dem "Westen" oder den "westlichen" Journalisten an Manipulation durch Verschweigen vorwirft, betreibt der "Osten" (Russland und Putinversteher) genauso.
 
Ja, das ganze nennt sich dann Propaganda, denn was anderes ist es nicht. Und mal ehrlich - jeder hier von uns macht eigentlich auch nur Propaganda in seinem Sinne.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von olga64

Wahlen in Russland sind für die Machthaber ein Balanceakt. Einerseits sollen sie demokratisch aussehen, andererseits will der Kreml das Ergebnis vorherbestimmen.
Mittlerweile aber ist die Unzufriedenheit im Land so gross, dass der Kreml immer stärker eingreifen muss.
Vielleicht muss sich Präsident Putin bald für das eine oder das andere entscheiden: demokratischer Schein oder völlige Kontrolle?

Das Ergebnis der Regionalwahlen ist zwar keine Niederlage für den Kreml. Es ist aber auch kein Triumph. Man könnte sagen,dass die Regierungspartei Einiges Russland, das einst von Putin geschaffen, ihre Mehrheit verteidigt hat -- wäre da jemand gewesen, gegen den sie sich ernsthaft hätte zur Wehr setzen müssen.

Wo echte Konkurrenz drohte, hat man sie frühzeitig lahmgelegt.
Die Menschen nehmen die Trickserei nicht mehr klaglos hin.
Seit Jahren sinkt der Wohlstand, sinkt das Vertrauen in die Regierungsinstitutionen, in Partei, Premierminister und auch in den Präsidenten Putin.
Viele haben den Kandidaten gewählt, der in ihrem Bezirk die grössten Chancen gegen jenen der REgierungspartei hatte - viele Stimmen gingen an die Kommunisten, womit in Moskau Einiges Russland zwar ein Drittel ihrer Sitze verloren hat aber an Parteien, die der REgierungspartei nicht im Wege stehen.

Die Regierungspartei Einiges Russland ist so unbeliebt, dass die Parteizugehörigkeit einem Kandidaten massiv schadet. Viele traten deshalb als "Unabhängige" auf.
All das zeigt, dass Einiges Russland als Partei praktisch am Ende ist. Bei den nationalen Parlamentswahlen 2021 wird sie Putin kaum noch helfen können, eine Mehrheit zu sichern. Er muss sich also andere STrukturen ausdenken, um sie zu erhalten.
(Text teilweise entnommen dem Kommentar "Russland - Scheindemokratie" von Silke Bigalke der heutigen Südd. Zeitung). Olga


Anzeige

Jakobiner
Jakobiner
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Jakobiner

Wenn ich mir die Beiträge zu diesem Thema durchlese, ist es für mich erschreckend. Überwiegend wird hier die Darstellung Putins der Mainstream Medien reflektiert. Historische Tatsachen werden ausgeblendet, Geschichtsbeschreibungen völlig falsch und von Unwissenheit geprägt beschrieben. Niemand scheint sich offenbar einmal ernsthaft mit dem Begriff "verstehen" auseinandergesetzt zu haben, hier empfehle ich einmal Gabriele Krone Schmalz zu lesen. Das alles ist nur noch traurig und macht die zukünftige Entwicklung zu unserem größten europäischen Nachbarn für mich zu einer Katastrophe für meine Enkel.   

Karl
Karl
Administrator

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Jakobiner vom 15.11.2019, 11:19:48

Lieber @Jakobiner,

dann bringe Dich doch bitte mit deinem Wissen sachlich ein und trage zur Aufklärung bei. Das bringt jedenfalls wesentlich mehr als nur anderen Unwissenheit zu unterstellen, sich selber aber mit Inhalten rar zu machen.

Karl

Jakobiner
Jakobiner
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Jakobiner
als Antwort auf Karl vom 15.11.2019, 12:20:42

Karl, ich habe ja zumindest einen Hinweis zur Information geschrieben. Um dieses Ausmaß an falschen oder aus Unwissenheit nicht erwähnter historischer Tatbestände aufzulisten und die jeweiligen Möglichkeiten zur Erweiterung des Hintergrundwissens zu erlangen ist in diesem Forum unmöglich. Wer wirklich interessiert ist und sein historisches und politisches Wissen  erweitern möchte hat im Internet gewaltige Möglichkeiten, sie/er muss es nur wollen. In den meisten Fällen folgt der "normale" Bürger aus Bequemlichkeit viel lieber den primitiven Parolen wie "wir sind die Guten und wir sagen euch nun wo die Bösen sind". Der englische Philosoph Bacon hat mal den Satz gesagt "Wissen ist Macht" daraus resultiere ich "Nichtwissen ist Ohnmacht" und Einstein hat am Ende seines Lebens resigniert gesagt "zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, beim Universum habe ich allerdings noch Zweifel". Mein Beitrag soll ja provozieren, zum Nachdenken und Nachlesen!


Anzeige

Karl
Karl
Administrator

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Jakobiner vom 15.11.2019, 14:38:14

@jakobiner,

der Hinweis auf das Buch von Frau Krone Schmalz ist ja gut gemeint, aber Du kannst nicht verlangen, dass hier jeder, der Dir antwortet, zuerst ein ganzes Buch liest.

Du hast Dich ja offensichtlich an konkreten Aussagen gestört. Dann greif doch bitte zumindest eine heraus und versuche sachlich darzulegen, was daran falsch ist.

Zu schreiben 

"Um dieses Ausmaß an falschen oder aus Unwissenheit nicht erwähnter historischer Tatbestände aufzulisten und die jeweiligen Möglichkeiten zur Erweiterung des Hintergrundwissens zu erlangen ist in diesem Forum unmöglich."
finde ich, gelinde gesagt, etwas sehr überheblich. Wenn es Dir nicht möglich sein sollte, zumindest zu einigen Punkten Deine abweichende Meinung oder Dein  besseres Wissen zu vermitteln, so fände ich das schade. Einfach sinngemäß zu schreiben "Hier ist Hopfen und Malz verloren" empfinde ich persönlich nicht als einen hilfreichen Diskussionsbeitrag. Er trifft auch nicht des Pudels Kern!

Karl
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Jakobiner vom 15.11.2019, 11:19:48

@jakobiner

Dein Autauchen hier erinnert mich irgendwie an "Kilroy was here".
Wird Dir sicherlich was sagen.
Was die allgemeine Beurteilung Russlands resp. Putins in der historischen Dimension betrifft, gebe ich Dir insofern recht, dass die jahrzehntelange Gehirnwäsche bei vielen Westeuropäern ganze Arbeit geleistet hat. Ist auch im ST nicht zu übersehen.
Dennoch hat karl recht, wenn er Deinen mangelhaften Diskussionsstil anmahnt.

Karl
Karl
Administrator

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 15.11.2019, 19:08:02

Wobei, lieber @wandersmann_1 schon viel gewonnen wäre, wenn sich jeder, egal wo er sozialisiert wurde, klar macht, dass er von seiner Erziehung, seiner Schule, seiner Umgebung programmiert worden ist. Erst wenn man sich bewusst gemacht hat, welche Einflüsse das eigene Denken geformt haben und alles aus größerer Distanz betrachtet, kann man ein eigenes Urteil fällen.

Karl

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Putin verstehen, aber wie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 15.11.2019, 19:13:40

@ karl

Wir wurden vollkommen überfrachtet mit all der Propaganda, die uns die Vorteile verhieß, die die Sowjetunion uns bringt. Dies erzeugte bei uns eine gewisse Antipathie gegenüber vielem, was nach russisch aussah. Selbst mir, als "R-Klassen-Absolvent" hing diese ewig eingeforderte  Liebe zum Klassenbruder mehr und mehr zum Hals raus.
Was ich damit sagen möchte - die Ursache für's "Putin- oder Russlandverstehen" begründet sich nicht zwingend in der Vergangenheit.

 


Anzeige