Eigene Gedichte Das Leben ist manchmal bescheiden
@Liebe Roxanna
immer wieder schaue ich hier vorbei und bin immer wieder erstaunt, wie Du es schaffst gute Gedanken so hervorragend in Dichtform zu bringen!
Dieses Loslassen wovon Du berichtest, ist gewiss noch schwieriger, wenn man alleine lebt, alt ist, alle gute Freunde verstorben sind, die Familie - so man die noch hat - weit weg lebt.
Da passiert es schnell, dass man immer und immer wieder die gleiche Gedanken wälzt.
Da helfen Internetkontakte nur begrenzt, weil die Internetkommunikation so ihre eigene, häufig ebenfalls festgefahrene Abläufe hat, wodurch manches eher verstärkt statt gemildert wird.
Mir kam in diesem Zusammenhang der Gedanke, ob es möglich ist gemeinsam das Loslassen zu üben?
Ganz bewusst STOPP-Zeichen setzen, nicht weil ignoriert werden soll, sondern weil man VERSTEHT ...
also ein Stoppschild in HERZ-form ...
Allen einen schönen Sonntag!
Mareike
Loslassen ist ein großes Thema und ich glaube, je älter wir werden, umso mehr sind wir damit konfrontiert. Ich stimme dir zu, wenn man alleine lebt und nicht mehr so die Ablenkung hat wie früher, als man noch im Familienverband lebte, gibt es viel Raum für Gedanken, die auch schon mal anfangen Karussell zu fahren und da braucht es ein Stopp, weil nichts produktives dabei herauskommt.
Ich stimme dir auch zu, dass Internetkontakte da nur sehr begrenzt helfen können, weil die räumliche Distanz zu groß ist, man nicht immer, wenn man es gerade bräuchte, jemanden erreicht und auch weil man die Menschen nicht gut genug kennt, wenn man sie nicht wenigstens einmal persönlich gesehen und sie sozusagen mit allen Sinnen wahrgenommen hat.
Vielleicht magst du einmal näher erläutern, wie du dir das gemeinsame Üben des Loslassens vorstellst. Es würde mich interessieren.
Ich habe übrigens kürzlich gelesen, dass loslassen eigentlich nicht bedeutet, dass etwas sozusagen für immer verschwinden soll und uns nicht mehr belastet, sondern es heißt erst einmal, anerkennen und annehmen was ist und dann kann es mit der Zeit gehen.
An anderer Stelle habe ich gelesen, dass es große gesundheitliche Probleme in deiner Familie gibt. Ich wünsche dir, dass alles einen guten Ausgang nimmt.
Liebe Abendgrüße
Roxanna
Vielleicht magst du einmal näher erläutern, wie du dir das gemeinsame Üben des Loslassens vorstellst. Es würde mich interessieren.Ja, ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das Loslassen lediglich eine Frage der Akzeptanz ist.
Ich habe übrigens kürzlich gelesen, dass loslassen eigentlich nicht bedeutet, dass etwas sozusagen für immer verschwinden soll und uns nicht mehr belastet, sondern es heißt erst einmal, anerkennen und annehmen was ist und dann kann es mit der Zeit gehen.
An anderer Stelle habe ich gelesen, dass es große gesundheitliche Probleme in deiner Familie gibt. Ich wünsche dir, dass alles einen guten Ausgang nimmt.
Liebe Abendgrüße
Roxanna
"Lediglich" sagt sich leicht ... ist es im Wesen auch - wenn man bereit ist anzuerkennen, dass man gewisse Umstände und Ereignisse nicht ändern kann.
Dieses "gemeinsame Üben" im ST-Forum kann wohl nur funktionieren mit Leuten, denen man gut gesonnen ist.
Statt einzustimmen im Ärger und statt zum sovieltem Mal zu trösten zum immer gleichen Thema, liebevoll mit Herz einfach nur 💗 STOPP 💗 signalisieren.. Soll heißen: Wir wissen bescheid aber können es nicht ändern. Also reden wir von anderem. Das könnte wirkungsvoller sein als die sovielte Rüge oder Mahnung zu provozieren, die ja nur den Frust erhöht. (Deutlicher kann ich hier nicht werden 😉).
Nun zum Privaten.
Ja, wir sind in Sorge wegen Sophie. Gründlichere Untersuchungen erfolgen erst, wenn der Coronatest vorliegt, der hoffentlich negativ ist.
Symptome zeigen eher Richtung Pfeiffersches Drüsenfieber.(Einschätzung vom Arzt über Telefon ...)
Das Fieber ist seit 5 Tagen hoch. Das schlaucht.
Ich habe übrigens kürzlich gelesen, dass loslassen eigentlich nicht bedeutet, dass etwas sozusagen für immer verschwinden soll und uns nicht mehr belastet, sondern es heißt erst einmal, anerkennen und annehmen was ist und dann kann es mit der Zeit gehen.Liebe Roxanna - diese Art der Interpretation habe ich auch schon öfter gelesen und ärgert mich fast ein bißchen, fast ein bißchen viel ........
Liebe Abendgrüße
Roxanna
weil der Begriff auch so konfus gebraucht wird ......
vom Leben loslassen - heißt sterben - nur da ist wirklich etwas Essentielles verschwunden ........ das Leben mit der Person!
Ich werde innerlich richtig wütend, wenn ich lese, daß Angehörige ihrem sterbenden Familienmitglied ins Ohr flüstern " du darfst jetzt loslassen ", und dann stirbt der Angehörige "ruhig" und "friedlich" ........
Für mich schreckliche "letzte Worte" ........ kann man wirklich einer nahestehenden Person sagen " laß los und geh jetzt "?
Dinge die man sonst "losläßt" sind noch da, sie verschwinden nicht, man hat sie nur nicht mehr selber in der Hand, ich berühre sie nicht mehr und ..... sie berühren mich nicht mehr ......
wenn ich mein Kind im Alter von 20 und noch mehr Jahren "loslasse", berührt es mich selbstverständlich noch, es berührt mich aber nicht mehr, wann es abends nach Hause kommt, oder morgens nicht genügend frühstückt, oder .... oder ...... oder, ich lasse mein Kind sein Leben leben, wie es das selber möchte!
Wenn ich ein Problem loslasse, ist das Problem wahrscheinlich immer noch da, aber es ist für mich kein Problem mehr, ich kann drüber wegschauen .....
So sehe ich das auch hier im Forum ....... manchmal kann ich über Dinge und Personen einfach hinwegschauen, und manchmal eben nicht ......
Aber es sind darum keine schwerwiegenden Probleme die mich belasten, sondern Dinge, über die m.M.n. unbedingt gesprochen werden muß, nicht mehr - nicht weniger, und es wird immer Leute geben, die es verstehen aus solchen Sachen ein Drama zu machen!
Edita
...Der Mann meiner Freundin lag in der Klinik im Sterben und sagte zu seiner Frau: "Margret, Du gehst nun nach Hause. Solange Du hier bist, kann ich nicht sterben."
Für mich schreckliche "letzte Worte" ........ kann man wirklich einer nahestehenden Person sagen " laß los und geh jetzt "?
....
Edita
Sie ging und er starb ...
Das kann ich mir sehr gut vorstellen ......
Edita
Ja: " Anerkennen und annehmen was ist."
Das heißt nichts anderes als zu sagen: "Ja, ich habe diesen Kummer, dieses Leid, diesen Frust, dieses Problem ..... ich weiß, dass es nicht in meiner Macht liegt es zu ändern, drum akzeptiere ich."
Das Problem bleibt, aber ich kämpfe nicht mehr dagegen an.
Das Problem bleibt, aber ich kämpfe nicht mehr dagegen an.
oder ........ich genehmige mir Zeit, ich lasse es beiseite, ich übersehe es, ich lasse es nicht dominieren .......
denn .......... gegen Probleme anzukämpfen ist vergebliche Liebesmüh ....... Probleme muß man versuchen zu lösen, und das gelingt höchst selten in spontanen Aktionen, dazu braucht man einen inneren "Plan", eine innere Einsicht, auch eine eigene "Überprüfung" ......
Edita
Kein Mensch hat die Macht, einem Sterbenden die Erlaubnis zu geben, dass er gehen darf. Es ist aber auch allzu menschlich, wenn man seine Lieben „festhalten“ will, was vielleicht nicht immer so bewusst ist. Ich habe auch schon öfter gehört, dass dann „gegangen“ wurde, als alle das Zimmer verlassen hatten.
Viele Male in unserem Leben lassen wir los, mal leicht, mal schwer, das bringt der Lebenslauf mit sich. Unser Kind wird immer unser „Kind“ bleiben, und, wie du auch schreibst, geht es hier beim Loslassen darum, das Kind sein Leben leben zu lassen, mich nicht einzumischen, so schwer das vielleicht auch manchmal fällt, wenn das Kind einen Lebensweg wählt, bei dem wir uns nicht entspannt zurücklehnen können.
Weil Menschen aufgrund ihrer Geschichte, Prägungen und Veranlagungen so unterschiedlich gepolt sind, kann einer von etwas angetriggert sein, was einen anderen überhaupt nicht berührt. Da wäre es wichtig, sich aufeinander zuzubewegen und füreinander, wenn möglich, Verständnis aufzubringen.
Loslassen bedeutet für mich, dass ich etwas, was mich mehr oder weniger quält, so verarbeiten kann, dass es da sein darf ohne mich weiter in emotionale Bedrängnis zu bringen. Das ist ein Prozess, der da durchlaufen werden muss und er braucht Zeit.
Danke, liebe Edita, du hast mich mit deinem Beitrag noch einmal zum nachdenken gebracht.
Roxanna
Gerade einen Satz gelesen, der es auf den Punkt bringt.
"Ohne (m)-ich wäre das Leben einfach.
Ich würde es gerne in Dichtform schreiben können ...
(Und noch kurz: Covid-Test ist negativ! Nun wurden endlich weitere Abklärungen in die Wege geleitet.)