Forum Formulier-Spaß Eigene Gedichte Das Leben ist manchmal bescheiden

Eigene Gedichte Das Leben ist manchmal bescheiden

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von Roxanna
Das Leben ist manchmal bescheiden,
wir können’s nicht ändern und leiden
an dem, was das Leben von uns will
und halten für eine Weile mal still.
 
Man würde lieber schreiten zur Tat,
doch ist momentan kein Rat parat.
Woher nimmt man nur Vertrauen,
auf wen kann man wirklich bauen?
 
Gibt es so etwas wie eine höhere Kraft,
die dann wieder Ordnung schafft,
beseitigt Chaos und Ausweglosigkeit,
damit irgendwann endet wieder das Leid?
 
Manchmal werden dunkle Täler durchschritten,
in dieser Zeit wird wahrhaftig gelitten.
Wo führt das alles nur hin,
hat das wirklich einen Sinn?


 
 

Roxanna
britti
britti
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von britti

                   Ich habe genug

          (frei nach der Bachkantate)


Herr, ich habe genug von den ewig lärmenden Flugzeugen am Himmel!
                                   von dem Geweibel um Geld und Prestige!
                                   von Massenware, Reklame und Ausbeutung!
Herr, wo sind unsere besseren Werte?
         wo sind Liebe und Hoffnung?
         wo ist Zusammenhalt und Hilfe?
         wo ist die Sorge um die Natur?

Herr, ich habe genug!
         bitte hilf uns aus diesem Denken und dieser Kaltherzigkeit
         und lass uns wissen, was es heisst, ein menschliches Wesen zu sein!


(*statt Herr kann man auch Wir einsetzen!)
RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Roxanna vom 18.01.2020, 12:51:53

Das Leben ist manchmal bescheiden
müssen wir das leiden?

Das Leben schüttelt uns dann wann
alles hat seinen Sinn, sagen viele dann
 
doch mir, es wirklich sinnlos scheint,
wenn die Erde brennt und weint
wenn Menschen sich bekriegen
und zuletzt auch die noch sterben, die siegen
 
und in unserem kleinen Leben
gehen wir oft, auf traurig-grausamen Wegen
es ist keine Frage von Schuld
und oft hilft auch nicht Geduld
 
es gibt diese höhere Kraft
sie braucht unsere Hände, damit sie Ordnung schafft
sie braucht unsere Gedanken
um zu überwinden des Leides Schranken
sie ist immer und überall hier
doch das Werkzeug sind wir
 
ich frage mich nur allzu oft
was sich diese Kraft erhofft
wenn sie nicht klar und deutlich spricht
so, dass es versteht der Menschenwicht
und ihn dann mit übermenschlichen Kräften beschenkt,
dass er das Schiff des Lebens weise lenkt
und dazu noch Heldenmut
dass er auch das Schwere tut
 
all das ist nicht geschehen
doch wenn WIR Menschen zusammenstehen
und viele Hände in Liebe sich regen
dann können wir auch viel bewegen
eine Umarmung, ein tröstendes Wort
treiben Kummer und Sorgen nicht fort,
aber es lindert manches Leid
wenn man zum Zuhören ist bereit
und einander schenkt von der Zeit

klein.pngWurzelFluegel
 
 


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Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf britti vom 18.01.2020, 14:22:27
Wenn alles mir bis oben steht,
höre ich diese Bachkantate mir an,
dein Gedicht liest sich wie ein Gebet,
das ich so gut nachvollziehen kann.
 
Man wünscht so sehr Veränderung sich,
doch zäh bis gar nicht geht sie vonstatten,
Menschen lassen sich gegenseitig im Stich,
Einsicht fehlt für die vielen Untaten.
 
Doch darf man nicht übersehen,
dass Menschen sich auch bemühen
und zu ihren guten Vorsätzen stehen,
damit menschliches kann wieder erblühen.

Danke, liebe @britti, dein Text hat mich sehr berührt.

LG
Roxanna

 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2020, 14:56:23
So viel Wahres steht in deinem Gedicht,
doch oft können wir erkennen nicht,
wo ist der Sinn für vieles Leid,
warum haben wir keine bessere Zeit.
 
Es gibt so vieles, was nicht ist im Lot,
zu viele Menschen leiden an Not,
an ihrer Seele und auch materiell,
da müsste Hilfe kommen auf der Stell‘.
 
Dein Bild von den Händen gefällt mir gut,
ja eigentlich macht es doch richtig Mut,
sie auszustrecken und zuzupacken,
gemeinsam werden wir vieles knacken.
 
Und ja die Liebe kann so vieles richten,
darüber taten so viele schon dichten.
Und doch tun Menschen sich schwer damit,
alles beginnt mit dem ersten Schritt.
 
Gedankt sei dir für dein schönes Gedicht,
gelesen hab ich’s mit Tränen und Lächeln im Gesicht.

LG
Roxanna


@WurzelFluegel

 
RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Roxanna vom 18.01.2020, 22:09:24
Gedicht von Mario de Andrade

(San Paolo 1893-1945) Dichter, Schriftsteller, Essayist und Musikwissenschaftler.
Einer der Gründer der brasilianischen Moderne.



Meine Seele hat es eilig.

Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe.
Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten isst es mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig sind, begann es, sie wirklich zu genießen.
Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.
Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen , die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind.
Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.
Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.
Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.
Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen
.
Meine Zeit ist zu kurz um Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süssigkeiten in der Packung.

Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind.
Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden.
Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen.
Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.
Es ist das, was das Leben lebenswert macht.
Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren.
Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.

Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.
Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden.
Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe.
Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.
Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
………………………………………………………………………………………

Alles was er sagt, der Mario de Andrade, ist wahr und richtig. Aber für mich gibt es einen Unterschied: Meine Seele hat es nicht eilig. Warum sollte sie!

LG
Arni
 

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Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2020, 22:40:13
Gehe achtsam mit der dir verbleibenden Lebenszeit um, gebe dich nicht mit „Dingen“ ab, die Zeitverschwendung und nervtötend sind oder die dir gar die Zeit stehlen. Suche die Gesellschaft von Menschen, die sich weiterentwickelt haben in ihrem Leben und die wirklich wissen, was wichtig ist und worauf es ankommt, die dir gut tun und denen du gut tust. Das ist die Botschaft dieses Gedichtes, für das ich dir herzlich danke, lieber @Arni . Ich würde fast sagen wollen, diese Botschaft sollte man sich als Mensch, der schon ziemlich weit vorangeschritten ist auf seinem Lebensweg, hinter die Ohren schreiben und wirklich danach handeln.  Wie gut muss es sein, wenn man von dieser Welt abtritt und mit sich und seinen Lieben im Reinen ist. Nichts soll unerledigt bleiben, wenn es möglich ist etwas zu bereinigen.  Wie du, denke ich aber auch, dass die Seele es nicht eilig hat, denn die Seele ist eigentlich langsam. Sie kennt nicht dieses getrieben sein, was Menschen manchmal an sich haben aus Angst, etwas zu verpassen. Die Seele weiß, dass wir so oder so ankommen.

Noch einmal Dank und herzlichen Gruß

Brigitte

 
britti
britti
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von britti
als Antwort auf Roxanna vom 18.01.2020, 21:54:48

Treffpunkt

Ich werde Dich nicht treffen, wenn Du vorm TV sitzt,
Ich werde Dich nicht treffen, wenn Du an entfernte Orte fliegst,
Ich werde Dich nicht treffen, wenn Du teure Sachen kaufst und konsumierst,
und Ich werde Dich nicht treffen, wenn Du Drogen nimmst!

Aber ich werde Dich treffen, wenn Du nicht manipulierst,
Ich werde Dich treffen, wenn Du ehrlich und offen bist,
Ich werde Dich treffen, wenn Du lachen und weinen kannst!
Und ich werde Dich lieben!!
                                                Dein wahres Selbst


(Danke Roxanna, es gibt noch Hoffnung!)


 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf britti vom 19.01.2020, 12:10:54
Ist das Leben auch manchmal bescheiden
und müssen zuweilen wir leiden,
so muss doch die Hoffnung bleiben.
 
Ein Leben ganz ohne sie,
da gingen wir schnell in die Knie,
sie trägt uns zu allen Zeiten
und lindert so manches Leiden.
 
Nie wissen wir was kommen mag,
leben wir einfach Tag um Tag
und hoffen auf die nötige Kraft,
mit der man alles so gut als möglich schafft.


 


Danke, liebe @britti .

LG
Roxanna

 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Das Leben ist manchmal bescheiden
geschrieben von Roxanna
Das Leben ist manchmal bescheiden
haut dich jemand übers Ohr,
ich kann es überhaupt nicht leiden,
doch kommt’s nicht so selten vor.
 
Wieder mal reingefallen,
ans Gute im Menschen geglaubt,
ist man die Doofste von allen,
der man Vertrauen geklaut.





Roxanna
 

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