Eigene Gedichte Zeit der Ernte

Lilith
Lilith
Mitglied

Zeit der Ernte
geschrieben von Lilith
Das hab' ich geschrieben, als mein Sohn vor vielen Jahre auszog....

Zeit der Ernte

Nun wird es Herbst,
die Früchte fallen von den Bäumen,
die Kinder – wohlgeraten – gehen aus dem Haus:
Die Pflicht erfüllt – das Sorgen scheint nun aus –
Und doch schlägt mir das Herz so schwer in meinen Träumen.

Das Korn gereift,
die Vögel fort geflogen –
es wird so still im Lande rings umher.
Die Kinder sind schon längst nach irgendwo gezogen,
die Wohnung ist so leer und auch der Regenbogen
erzählt nun keine bunten Märchen mehr.

Die Ernte eingebracht:
Sie war so gut
und ein Geschenk von Gott!
Doch wo einst Leben wuchs in Sträuchern, Bäumen, Ähren,
wo sich die Kinder balgten um Lakritz und Gummibären,
scheint alles nun verlassen, kahl und tot.

Nun heißt es hoffen
und erneut in Gott vertrauen,
dass nach des Winters langer, kalter Nacht
das Jahr im Frühling – und das Leben – neu erwacht
und das die Kinder ab und zu mal heimwärts schauen….

na-und
na-und
Mitglied

Re: Zeit der Ernte
geschrieben von na-und
als Antwort auf Lilith vom 03.10.2010, 08:24:49
Uneingeschränkt SUPER. Danke! na-und.
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Zeit der Ernte
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Lilith vom 03.10.2010, 08:24:49
Liebe Lilith,

das gefällt mir sehr gut. Du hast Talent, finde jedenfalls ich.

Liebe Grüße,
woelfin
Re: Zeit der Ernte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Lilith vom 03.10.2010, 08:24:49
All die Jahre, das Empfinden und Leben mit den Kindern bis zum Abschied, der anfangs meist schleichend kommt und seinen Höhepunkt findet, wenn die Türe ins Schloß gefallen ist und sie in ihr Leben gehen.

Du hast diesen Ablauf des Lebens, der sich in jeder Generation wiederholen muss, wundervoll eingefangen.

Ich danke Dir, dass Du es zum Lesen eingestellt hast.

Meli

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