Fernsehen und Film Der heutige Tatort

mane
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Der heutige Tatort
geschrieben von mane
Den Tatort: "Es lebe der Tod" mit Ulrich Tukur fand ich sehr spannend, auf eine ruhige, beklemmende Art und Weise. Es ging um mehrfachen Mord - für den Täter war es Sterbehilfe. Er behauptete, er habe diese Menschen würdevoll von ihrem Leiden erlöst. Sie waren entweder unheilbar krank, litten an Selbsthass oder Depression und wollten sterben.
Der einsame Ermittler Felix Murot ist selbst depressiv und wollte vor Jahren ebenfalls sterben - er soll das nächste und letzte Opfer sein.

Wer hat des Tatort auch gesehen. Wie hat er euch gefallen?

Gruß Mane
barbarakary
barbarakary
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Re: Der heutige Tatort
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf mane vom 20.11.2016, 23:01:47
Nachdem die Vorab-Kritiken etwas Besonderes und ruhigen Verlauf verhießen, habe ich mich erst über den Komödienstadel aus Bayern amüsiert und dann in 'One 1' die Wiederholung des Tatorts geschaut.
Auch mir hat er gut gefallen, war sehr spannend, zum Nachdenken und mit dann doch etwas überraschendem Ende.

LG barbarakary
Femmefatale
Femmefatale
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Re: Der heutige Tatort
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf barbarakary vom 20.11.2016, 23:31:57
Ich hab ihn auch gesehen.
Eigentlich liebe ich solche Tatorte mit Psychospielchen nicht; es hielt sich aber gerade noch in Grenzen.
Dennoch mag ich lieber "normale" Tatorte mit Ermittlungsarbeit.

ff

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JuergenS
JuergenS
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Re: Der heutige Tatort
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Femmefatale vom 21.11.2016, 08:41:48
Ich hab ihn auch gesehen.
Eigentlich liebe ich solche Tatorte mit Psychospielchen nicht; es hielt sich aber gerade noch in Grenzen.
Dennoch mag ich lieber "normale" Tatorte mit Ermittlungsarbeit.

ff


Ich habe ihn nicht gesehen,normale Tatorte gibt es kaum mehr, mir sind fast alle zu gewaltbestimmt, schlampig gesprochen mit zu lauter Musik.
Das fällt einem noch mehr auf, wenn man alte solche Tatorte sieht.
Sorry
mane
mane
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Re: Der heutige Tatort
geschrieben von mane
Barbarakary, du wolltest dich also erstmal beim Komödienstadel amüsieren und dann beim Tatort zur Ruhe kommen?
Ich fand ihn auch sehr spannend bis zum überraschenden Ende, wo ich schon befürchtete, dass es der letzte Tatort mit Ulrich Tukur sein würde, weil er in seiner Rolle als Felix Murot, dem eigenen Tod ins Auge sehen musste.

Femmefatale, du hast recht, es war kein "normaler" Tatort. Es gab, neben der sonst gewohnten Ermittlungsarbeit auch keine richtigen Actionszenen und laute Schießereien. Aber die wirst du auch nicht vermisst haben.
Beide Schauspieler spielten, wie ich finde, großartig. Trotzdem war der Schluss sehr verstörend.

Heigl, ich stelle dir den Tatort mal ein - vielleicht magst du ihn ja doch ansehen: Tatort: Es lebe der Tod

Wie bereits geschrieben, war er ganz anders als die üblichen Tatorte. Es drehte sich um den Menschen Felix Murot und seine Vergangenheit. Wie sein Vater - der sich umbrachte, als sein Sohn noch ein Kind war - ist der Kommissar stark depressiv und lässt sich nur durch seine Arbeit ablenken. Ansonsten scheint ihm sein Leben völlig egal zu sein.

Liebe Grüße,
Mane
Re: Der heutige Tatort
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 21.11.2016, 09:37:23
heigl,

das kann ich gut nachvollziehen.

Mord und Totschlag gibt es doch täglich im realen Leben.
Muss ich mir dann auch noch anschauen, wie das auf der
Leinwand funktioniert?
Wir hatten gerade erst "Tatort" mit Mord an zwei jungen,
vorher vergewaltigten Frauen hier im südbadischen Raum.
Das ist wirklich Tatort zur Genüge.
Und die Schockwirkung geht nach wie vor sehr tief.

Die gezeigten Gewaltexzesse im TV werden immer deutlicher,
ausführlicher gezeigt.
Ich frage mich, muss man sich das als Mensch unbedingt zur
"Unterhaltung" ansehen?
Ich boykottiere derzeit das TV mit solchen Sendungen.

Glücklicherweise ist das gute alte Radio immer noch
eine tolle Alternative dazu.

Meli

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Re: Der heutige Tatort
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ganz ehrlich, mir ging dieser "Tatort" zum größten Teil auf die Nerven, auch wenn ich Tukur als hervorragenden Schauspieler sehr schätze. Mich wundert, dass er sich auf so einen Schwachsinn (so empfinde ich das jedenfalls) eingelassen hat.
Erst einmal diese stets säuselnde sanfte Stimme eines Serienkillers fand ich unerträglich, aber das war wohl Absicht, na ja, glaubwürdig war es nicht.
Zweitens waren seine Mordgründe sowas von konstruiert und psychologisch unstimmig, dass ich mir die Haare gerauft habe, ich muss mal zählen, wie viele ich dadurch verloren habe.
Am allerunstimmigsten war aber die Bereitschaft von dem Kommissar, sich zu opfern, um ein anderes Leben zu retten. Ich habe auch nicht verstanden, womit der Täter diesen Tausch gerechtfertigt hat, auch dies ist psychologisch absolut nicht überzeugend.

Das war mal wieder einer der überkonstruierten Tatorte, die als Kunstwerk durchgehen wollen, weil sie aus dem Rahmen fallen.

Ich fand die alten Tatorte von früher oft sehr gut, die waren nämlich auch psychologisch, dabei stimmte aber die Psychologie oft viel mehr als hier. Am besten fand und finde ich die Krimis mit Hannelore Hoger, da konnte ich die Motive immer psychologisch nachvollziehen, und die waren nicht so überkonstruiert.

Nein, die neuen Tatorte sind mir entweder zu brutal oder zu ambitioniert und alles viel zu aufgesetzt. Mir gefallen die meisten nicht mehr.

Das ist nur meine Meinung, die niemand teilen muss.
Re: Der heutige Tatort
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.11.2016, 13:29:45
Ich lese gerade die Kritiken zu diesem Film und stelle fest: Es gibt noch viel kritischere Kommentare dazu als meinen.
Hier ein Leserbrief aus der Rheinischen Post:

"Dieser angebliche "Tatort" hätte indiziert werden müssen. Es es in meinen Augen völlig untragbar, solch eine komplett einseitige, völlig verquaste und heimtückische Darstellung zum Thema Suizid unkommentiert und unkritisch zu veröffentlichen. Schon gar nicht um diese Uhrzeit und unter dem Deckmantel einer Sonntagabend-Unterhaltungssendung.

Ich bin nahe daran, gegen die Verantwortlichen Anzeige zu erstatten, die diese Ausstrahlung ermöglicht haben. Ich halte diese Sendung für eine Anstiftung zur schweren Körperverletzung mit Todesfolge.

Außerdem wurden hier Bilder gezeigt, die an Perversität und Unmenschlichkeit kaum zu überbieten sind. Solche Art von Gewaltpornografie zur Hauptsendezeit im öffentlich rechtlichen Fernsehen darf einfach nicht sein."
JuergenS
JuergenS
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Re: Der heutige Tatort
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.11.2016, 13:05:37
Ui, jetzt hatte ich fast schon wieder erwartet, Kontra zu bekommen oder ignoriert zu werden.
Bin also doch nicht alleine in der Beobachtung, dass die Fernsehsender geradezu einen Auftrag empfinden, regelmässig sog. Tatorte herzustellen, und deren Anzahl zu steigern.
Nicht dass Pay-TV-Programme eine Alternative wären, aber nur Sender wie Phönix und Arte sind die mir bekannten Hoffnungs-Anker, dass vielleicht eines Tages das Niveau der Sender wieder steigt.

Besonders ätzend finde ich, dass bei starken Zuschaufrequenzen ein Auftrag empfunden wird, sogar Doppelpack-Krimi-Abende aufzuzwingen.
brrrrrrrrrrrrrrrrr

Entschuldigung, ich bin vom Thema abgewichen, zu sehr ins Grundsätzliche gegangen. Neuer thread?
olga64
olga64
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Re: Der heutige Tatort
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 21.11.2016, 12:18:28
Ich fand den TAtort sehr, sehr spannend und auch psychologisch gut aufgebaut auf die "Lonsome Wolf"-Person des Kommissars (bestens dargestellt von Herrn Tukur). Ich sass wie ein hypnotisiertes Eichhörnchen vor der Glotze und dachte auch heute tagsüber noch viel über diese Story nach. Olga

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