Fernsehen und Film Die Brücke
ich hoffe keiner von euch hat am abend des 29ten die pro7-version des klassikers "Die Brücke" gesehn. ich habe nach 20 min angewidert weggeschaltet.
Bernhard Wicki hatte seinerzeit ein meisterwerk geschaffen. das was Pro7 daraus gemacht hat, war ein zerrbild á la "GZSZ im Krieg". geht es Franka Potente schon soooo schlecht, daß sie bei so einem mist mitmachen muss?
Bernhard Wicki hatte seinerzeit ein meisterwerk geschaffen. das was Pro7 daraus gemacht hat, war ein zerrbild á la "GZSZ im Krieg". geht es Franka Potente schon soooo schlecht, daß sie bei so einem mist mitmachen muss?
ja, dutchie ... sich an diesem Meisterwerk zu vergreifen, war geradezu eine Banauserei. Ich habe in der Nacht einen Teil der Wiederholung gesehen.
Aber ich hoffe, Du hast Dir "DAS LEBEN DER ANDEREN" auf ARTE angesehen ...
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angelottchen
Aber ich hoffe, Du hast Dir "DAS LEBEN DER ANDEREN" auf ARTE angesehen ...
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angelottchen
Die "Brücke" habe ich mir glücklicherweise erspart, da ich schon die Vorschau darauf las- das reichte, um diesen Film zu streichen.
Aber "Das Leben der Andern" auf Arte liess ich mir nicht entgehen. Und das war ein absoluter Gewinn. Grossartige Schauspieler, auch in Nebenrollen, eine Handlung, die überzeugte, eine fast atemlose Spannung, die im Ablauf und nicht in "Action" lag machte diesen Filmabend zu einem Hochgenuss.
Der Film bedeutet auch einen würdigen Abschied von Ulrich Mühe, der kurz nach Beendigung des Filmes starb. Seine grosse schauspielerische Leistung machte die Wandlung des Stasi-Mannes Wiesler zum mitfühlenden Menschen glaubhaft und nachvollziehbar.
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luchsi35
Aber "Das Leben der Andern" auf Arte liess ich mir nicht entgehen. Und das war ein absoluter Gewinn. Grossartige Schauspieler, auch in Nebenrollen, eine Handlung, die überzeugte, eine fast atemlose Spannung, die im Ablauf und nicht in "Action" lag machte diesen Filmabend zu einem Hochgenuss.
Der Film bedeutet auch einen würdigen Abschied von Ulrich Mühe, der kurz nach Beendigung des Filmes starb. Seine grosse schauspielerische Leistung machte die Wandlung des Stasi-Mannes Wiesler zum mitfühlenden Menschen glaubhaft und nachvollziehbar.
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luchsi35
Ja,dem kann ich nur zustimmen."Das Leben der Anderen" hat mich tief berührt.Fabelhafte Schauspieler.Welch Verlust ist es , dass Herr Muehe nicht mehr lebt.
Wieviel unnötigen Schmerz und Kummer brachte doch dies System !
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jutta
Wieviel unnötigen Schmerz und Kummer brachte doch dies System !
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jutta
"das Leben der Anderen" hab ich auf DVD und Ulrich Mühe war nicht nur ein großartiger bühnen- und filmschauspieler, sondern auch ein kumpel, saufkumpan und frauenschwarm, als er noch am Chemnitzer Schauspielhaus arbeitete - da haben wir so manche nacht und premierenfeier durchgezecht. besonders die mädels zwischen 16 und 20 lagen ihm damals zu füßen, was ihm sehr unangenehm war.
p.s.: vieles an dem film "das leben der anderen" ist so autentisch, daß es beinahe beklemmend ist. zum beispiel war ich schockiert, als wir (bürgerkomitee) 1990 das STASI-hauptquartier in Chemnitz ausräumten, wie primitiv und billig alles war. da saßen die STASI-leute wie die ferkel an billigen schreibtischen aufgereiht in engen, grün getünchten, nach schweiß stinkenden, büroräumen und entschieden, welcher künstler in den westen reisen durfte.
das war soooooooo finster alles!
p.s.: vieles an dem film "das leben der anderen" ist so autentisch, daß es beinahe beklemmend ist. zum beispiel war ich schockiert, als wir (bürgerkomitee) 1990 das STASI-hauptquartier in Chemnitz ausräumten, wie primitiv und billig alles war. da saßen die STASI-leute wie die ferkel an billigen schreibtischen aufgereiht in engen, grün getünchten, nach schweiß stinkenden, büroräumen und entschieden, welcher künstler in den westen reisen durfte.
das war soooooooo finster alles!
Danke, Dutch,
für diesen Kommentar. Ich habe mich gestern nämlich gefragt, ob das denn alles wahr gewesen sein soll oder nur im Interesse der Dramaturgie so drastisch geschildert wurde.
Hier sitzt ein 65-jähriges Mädel, das Ulrich Mühe auch noch zu Füßen liegen würde, diskret, ohne ihn zu bedrängen.
Bernard Wickis Brücke war einer der größten Antikriegsfilme, die ich gesehen habe. Da sollte man sich einen Neuaufguss einfach verkneifen, das kann nix werden.
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silhouette
für diesen Kommentar. Ich habe mich gestern nämlich gefragt, ob das denn alles wahr gewesen sein soll oder nur im Interesse der Dramaturgie so drastisch geschildert wurde.
Hier sitzt ein 65-jähriges Mädel, das Ulrich Mühe auch noch zu Füßen liegen würde, diskret, ohne ihn zu bedrängen.
Bernard Wickis Brücke war einer der größten Antikriegsfilme, die ich gesehen habe. Da sollte man sich einen Neuaufguss einfach verkneifen, das kann nix werden.
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silhouette
Ich stimme euch zu, da ich gestern abend interresiert eingeschaltet habe um zu sehen, ob der Film dem Original ebenbürtig ist. Ich wurde bitterlich entäuscht. ich finde auch, dass die heutigen Drehbuchschreiber und Regisseure Hollywoods es einfach nciht mehr verstehen einen Antikriegsfilm angemessen zu präsentieren. An Meisterwerken wie "die Brücke am Kwai" oder eben Bernhard Wickis "Die Brücke" fehlt es heutzutage. Es gibt zwar auch Filme wie "Der Soldat James Ryan" die es versuchen und teilweise auch schaffen, aber bei den meisten Filmen handelt es sich nur um stupide Ballerorgien
Hinweis:
Das Leben der anderen wird auch am Freitag den 03.10.08 20Uhr15 in ARD gesendet!
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susannchen
Das Leben der anderen wird auch am Freitag den 03.10.08 20Uhr15 in ARD gesendet!
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susannchen
Gut, denn es lohnt sich. Nur die breiten schwarzen Streifen auf dem Bildschirm sind am Anfang gewöhnungsbedürftig.
@ Richard: noch ein sehr unter die Haut gehender Antikriegsfilm war "Das Boot". Zu Recht mit Preisen überschüttet, vor allem auch wegen der neuen "Trickfilm"-Techniken für 6 Oscars nominiert, keinen bekommen - aus Hollywood-politischen Gründen vermutlich.
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silhouette
@ Richard: noch ein sehr unter die Haut gehender Antikriegsfilm war "Das Boot". Zu Recht mit Preisen überschüttet, vor allem auch wegen der neuen "Trickfilm"-Techniken für 6 Oscars nominiert, keinen bekommen - aus Hollywood-politischen Gründen vermutlich.
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silhouette
Eine grundsätzliche Frage in diesem Zusammenhang ...
obwohl ich ja selbst fernsehlos lebe (aber bei bestimmten Anlässen und Gelegenheiten es durchaus genieße, bei und mit den Nachbarn z.B. Kabarett anzuschauen), weiß ich Filme durchaus zu schätzen bzw. haben mich sogar bestimmte beeindruckt und geprägt. Dazu gehören u.a. "Die letzte Brücke" und eben "Die Brücke". Von diesem Remake hatte ich neulich in den Nachrichten gehört, wußte aber eben nichts weiteres (weil eben tv-los).
Meine Frage aber ist, nachdem immer wieder Filme bzw. bestimmte "Filmgeschichten" neu verfilmt werden (etliche dieser Neu-Verfilmungen habe ich auch gesehen; z.B. die beiden Versionen der "Zwölf Geschworenen"; "Im Westen nichts Neues") ---
Wie werden (grundsätzlich) diese Neu-Verfilmungen gesehen und beurteilt? Konkret: Gute, schlechte Beispiele?
Erklärungen und Begründungen für das eigene Urteil - dann wird's ja erst informativ und interessant
Gerade bei SPIEGEL-Online gefunden:
Die Schwierigkeit eines Vergleich bzw. der daraus resultierenden Beurteilung besteht in der vermutlich völligen Subjektivität des Ganzen. Vor allem wenn man z.B. einen Film sehr früh gesehen hat und von diesem Film sehr geprägt worden ist, so daß man - menschlich ja sehr verständlich! - vermutlich nicht die notwendige Distanz zu einem objektivierenden Vergleich vollzieht. (D.h. z.B. bei mir: Der alte Film ist mir ans Herz gewachsen; "Die zwölf Geschworenen" habe ich mindestens zehnmal gesehen - da kann gar keine Neuverfilmung gegen konkurrieren ...)
Junge bzw. jüngere Menschen haben andere Sehgewohnheiten, sind andere Aufnahmetechniken, andere Schnitttechniken gewohnt ... ihnen kommen vermutlich diese alten (vor allem Schwarzweiß-)Filme völlig antiquiert vor. (Das gilt übrigens auch für die Betrachtung von Fotografien; die Aufnahmetechniken (natürlich auch technikbedingt) haben sich erheblich geändert.)
Die Bertha
vom Niederrhein
P.S. Kurioserweise akzeptiere ich aber problemlos Neu-Interpretationen klassischer Musik ...
obwohl ich ja selbst fernsehlos lebe (aber bei bestimmten Anlässen und Gelegenheiten es durchaus genieße, bei und mit den Nachbarn z.B. Kabarett anzuschauen), weiß ich Filme durchaus zu schätzen bzw. haben mich sogar bestimmte beeindruckt und geprägt. Dazu gehören u.a. "Die letzte Brücke" und eben "Die Brücke". Von diesem Remake hatte ich neulich in den Nachrichten gehört, wußte aber eben nichts weiteres (weil eben tv-los).
Meine Frage aber ist, nachdem immer wieder Filme bzw. bestimmte "Filmgeschichten" neu verfilmt werden (etliche dieser Neu-Verfilmungen habe ich auch gesehen; z.B. die beiden Versionen der "Zwölf Geschworenen"; "Im Westen nichts Neues") ---
Wie werden (grundsätzlich) diese Neu-Verfilmungen gesehen und beurteilt? Konkret: Gute, schlechte Beispiele?
Erklärungen und Begründungen für das eigene Urteil - dann wird's ja erst informativ und interessant
Gerade bei SPIEGEL-Online gefunden:
ProSieben hat die Romanvorlage von Manfred Gregor nun ganz im Sinne seiner Eventmovie-Strategie für die junge Zielgruppe umformuliert und die Handlungsversatzstücke im Hinblick auf die Serienvorlieben der heute 14- bis 29-Jährigen werbeblocktauglich zusammengezimmert. So wird die im Kino-Original nur kurz angedeutete Affäre zwischen dem Sohn des örtlichen Obernazis und einer Lehrerin hier nun eben zur feuchtschwülen Liebelei, die sich unter den verstohlenen Blicken einer Mitschülerin bis ins Schulschwimmbecken zieht.
Die Schwierigkeit eines Vergleich bzw. der daraus resultierenden Beurteilung besteht in der vermutlich völligen Subjektivität des Ganzen. Vor allem wenn man z.B. einen Film sehr früh gesehen hat und von diesem Film sehr geprägt worden ist, so daß man - menschlich ja sehr verständlich! - vermutlich nicht die notwendige Distanz zu einem objektivierenden Vergleich vollzieht. (D.h. z.B. bei mir: Der alte Film ist mir ans Herz gewachsen; "Die zwölf Geschworenen" habe ich mindestens zehnmal gesehen - da kann gar keine Neuverfilmung gegen konkurrieren ...)
Junge bzw. jüngere Menschen haben andere Sehgewohnheiten, sind andere Aufnahmetechniken, andere Schnitttechniken gewohnt ... ihnen kommen vermutlich diese alten (vor allem Schwarzweiß-)Filme völlig antiquiert vor. (Das gilt übrigens auch für die Betrachtung von Fotografien; die Aufnahmetechniken (natürlich auch technikbedingt) haben sich erheblich geändert.)
Die Bertha
vom Niederrhein
P.S. Kurioserweise akzeptiere ich aber problemlos Neu-Interpretationen klassischer Musik ...