Fernsehen und Film Die Brücke

niederrhein
niederrhein
Mitglied

Ebenfalls - mich Silhouette anschließend - ein Dankeschön!
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf silhouette vom 02.10.2008, 21:05:47
Ihr kennt Euch ja super auch, ich meine auch Dutch. Klasse, da kannte/wusste ich das meiste nicht.
silhouette



Nur eine Nebenbemerkung

Ebenfalls - mich Silhouette anschließend - ein Dankeschön!


Ich habe die Ausführungen mit großer Aufmerksamkeit gelesen und gleich in meine Kladde kopiert; die Frage ist für mich nur: Wie komme ich dazu, diese Filme zu sehen und zu vergleichen? (Ich ... nicht einmal eine Glotze)

Ich bin auf einige dieser Remakes, wie man es so schön Neu-Hochdeutsch sagt, durch Zufall gestoßen. Natürlich dazu angeregt, weil ich eben die alten, ursprünglichen Versionen kannte bzw. kenne.
Grundsätzlich ein anregendes Thema - dieser Vergleich. Inhaltlich-episch (Wie weit wurde die Story verändert?), dramaturgisch, personell (Darsteller!), ikonografisch, natürlich auch fotografisch-kinomatografisch ...
(Für mich spielen die fotografischen Aspekte eine wichtige Rolle!)

Ich weiß nicht, ob dies schon einmal diskutiert wurde: Literatur und deren Verfilmung.

Mit einem sehr freundlichen Gruß

Die Bertha
vom Niederhein


niederrhein
niederrhein
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Ein interessanter Beitrag, eine Frage (und ebenfalls Dank!)
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf dutchweepee vom 02.10.2008, 23:33:19
Ein interessanter Beitrag, eine Frage (und ebenfalls Dank!)


@ [...] 1954 hat einer meiner lieblingsregisseure (Akira Kurosawa) den Film "die sieben samurai" gedreht [...] (Leider bis jetzt immer noch nicht gesehen!) [...]
"glorreichen sieben" [...]



Hier ergibt sich für mich die Frage, ob man in einem solchen Falle von einer Neuverfilmung (= Remake?) sprechen kann/muß/darf oder besser davon, daß eine Geschichte neu interpretiert und/oder gestaltet wurde?


B.
dutchweepee
dutchweepee
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Warum wird kopiert, gecovert, remaked?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf niederrhein vom 03.10.2008, 18:01:48
@BERTHA

ich habe bislang bewusst nur remakes vorgestellt, die auch ein gewisses maß an eigenständigkeit und neuen ideen zeigen. bei den genannten filmen liebe ich BEIDE versionen und schätze sie als eigenständige kunstwerke, wobei ich aber durchaus (grinsend) die parallelen in dramaturgie, bildtechnik und dialogen wahrnehme.

es gibt auch remakes die furchtbar sind. vor allem sind viele us-remakes europäischer filme grottenschlecht. jetzt stellt sich uns die frage, warum die amis jeden europäischen erfolgsfilm kopieren? das ist ganz einfach: das hängt mit der verleihstruktur in den Kinos der USA zusammen.

die kinos in den USA gehören nicht unabhängigen verleihern oder besitzern wie in europa/deutschland (ufa, kieft, usw.) sondern den filmstudios (MGM, Universal, UA, usw.), so daß in den kinos nur die filme der entsprechenden studios laufen. nur eine geringe anzahl unabhängiger programmkinos, spielt vor einem elitären publikum die europäischen filme mit untertiteln.

also erwerben die studios die filmrechte, drehen die filme amrikagerecht neu, und spielen diese in ihren kinoketten ab. dabei passiert natürlich viel mist und die filme werden meist amerikanisiert. extrem aufgefallen ist mir das beim französischen kinoerfolg "Drei Männer und ein Baby" (Frankreich 1985 / USA 1987).

allerdings gibt es seit einigen jahren auch co-produktionen und kooperationen zwischen europäischen und amerikanischen labels - so daß dann die filme auch in den entsprechenden us-ketten im original laufen können - meist werden diese dann gleich in englisch produziert und für uns synchronisiert, obwohl sie in Babelsberg, oder auf dem Geiselgasteig gedreht wurden. ein meister dieser melange ist der gute Bernd Eichinger.

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Ein interessanter Beitrag, eine Frage (und ebenfalls Dank!)
geschrieben von eleonore
als Antwort auf niederrhein vom 03.10.2008, 18:01:48
werte bertha,

was diese film *die glorreichen sieben* angeht, john sturges hat den handlung weitgehend unverändert nach neu mexiko verlegt.
in beide filme überleben lediglich 3 von 7 kämpfer.

bemerkenswert ist in sturges verfilmung der schlußsatz von chris adams, gespielt von yul brynner:
„Nur die Farmer konnten gewinnen, weil sie immer hierbleiben. Wir haben verloren! – Wir verlieren immer!“
so ähnlich endet auch der original von kurosawa.


was remakes angeht, meine meinung nach gibt es filme, da sollte man schlicht den finger davon lassen.
so hab ich enttäuscht den dvd ausgemacht, als ich diese unsägliche neuverfilmung von *der flug des phoenix* gesehen habe.

der original von robert aldrich,besetzt mit james stewart, hardy krüger, richard attenborough,george kennedy und anderen...............ein meisterwerk.
ein reine *männerfilm*, die einzige frau ist eine fata morgana.

die neuverfilmung ist schlicht langweilig und doof.

ich kann nur hoffen, dass jemand madonna diese selten dusselige idee ausredet, sonst kommt die dame noch auf die gedanke, womöglich *some like it hot* zu verfilmen.

und madonna in marilyns unsterbliche rolle, als sugar kane kowalczyk,dass kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen.
wer soll *josephine* und *daphne* spielen????oder gamaschen colombo???

es gibt rollen, die mit ihre darsteller so verknüpft sind,dass man schwer bis gar nicht jemanden anderen vorstellen kann als ilsa lund oder rick.
ich fand madonna schon als evita peron kläglich.

--
eleonore
angelottchen
angelottchen
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Re: Ebenfalls - mich Silhouette anschließend - ein Dankeschön!
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf niederrhein vom 03.10.2008, 17:56:27

Ich weiß nicht, ob dies schon einmal diskutiert wurde: Literatur und deren Verfilmung.
geschrieben von bertha


Hallo Bertha und alle Filmfreunde,

auch das ist ein wirklich interessantes Thema, denn da kann man wohl nicht unbedingt von "remake" reden, eher von Variationen zum selben Thema. Mit fällt da als gutes Beispiel Jaroslav Hašeks "Braver Soldat Schwejk" ein - diese wunderbare Antikriegssatire. Da gab es zunächst 1960 die Verfilmung mit Heinz Rühmann - ein paar Jahre später dann eine eher verunglückte Version mit Peter Alexander als Schwejk und schlussendlich den - sicher nicht nur für mich - wahren Schwejk in der 13teiligen TV-Serie mit dem knorrig-knurrig-schlitzohrigem Fritz Muliar, dem man wie keinem anderen diese Paraderolle abgenommen hat.

Dann gibt es auch noch eine tschechische Version, die ich aber nicht beurteilen kann - allenfalls vom Trailer im Internet und da gefallen mit die Typen schon ...
silhouette
silhouette
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Re: Ebenfalls - mich Silhouette anschließend - ein Dankeschön!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf niederrhein vom 03.10.2008, 17:56:27
Für das Thema "verfilmte (große, meinst du, nehme ich an) Literatur" gibt es ja ein paar griffige Beispiele. Allen voran fällt mit Viscontis "Tod in Venedig" ein, der als Meisterwerk der Filmkunst an sich gilt. Direkter (im Sinne eines weniger neuen, kreativen Ansatzes) an Thomas Manns Vorlage hielt sich Geißendörfer mit seinem "Zauberberg". Dort habe ich in den Bildern die gleichen Sinneseindrücke wieder gefunden wie beim Lesen des Buches. Rod Steigers exzentrischen Peperkorn (unter anderen) werde ich nie vergessen. Na ja, und der deutsche Mehrteiler von den Buddenbrooks, war da nicht mal was mit Ruth Leuwerik? So richtig gemütlich für ein paar Fernsehabende.....
Allein diese 3 Beispiele zeigen, wie unterschiedlich ein Drehbuch und ein Regisseur mit großer deutscher Literatur umgehen können.
--
silhouette

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luchs35
luchs35
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Re: Ebenfalls - mich Silhouette anschließend - ein Dankeschön!
geschrieben von luchs35
als Antwort auf angelottchen vom 05.10.2008, 10:48:43

Mit Remake und Literaturverfilmung von Roald Dahl Kinderbuchklassiker "Charlie und die Schokoladenfabrik" gelang Tim Bourton 2005 ein fantasievolles Meisterwerk, gegen das Gene Wilder mit seiner zu weit von der Vorlage abgehender Verfilmung 1971 mit dem Titel "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik" keine Chance hat.

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob man die zweite Version als Remake bezeichnen kann, denn da liegen Welten dazwischen.

Johnny Depp als hinreissender, charismatischer Willy Wonka fasziniert zu jeder Sekunde, und die Handlung selbst sprüht geradezu durch fantasievolle, märchenhafte Einfälle. Vor allem wurde bei der zweiten Version besonders auf die Darstellung der Kinder geachtet, wobei Bourton sich allerdings gängiger Klischees der Herkunftsländer der Kinder bediente.
Das tut dem Film aber keinen Abbruch. Wer Roald Dahl Buch kennt, wird von der Verfilmung begeistert sein.




--
luchsi35

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