Fernsehen und Film Die Päpstin

loretta
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Re: Die Päpstin
geschrieben von loretta
als Antwort auf liz vom 31.03.2013, 10:55:53
liz, danke für diese interessante Dokumentation, in der auch Bartolomeo Platina seine Erwähnung findet.

Bartolomeo Platina (eigentl. Bartolomeo Sacchi, * 1421 in Piadena, lat. Platina, bei Cremona, Lombardei; † 21. September 1481 in Rom) war ein italienischer Humanist und Bibliothekar.

Platina hat seit 1449 in Mantua studiert, 1453 wurde er zum Lehrer der Kinder von Ludovico Gonzaga. Im Jahr 1457 siedelte er nach Florenz über, 1462 nach Rom. Papst Sixtus IV. ernannte 1475 Bartolomeo Platina mit der Bulle "Ad decorem militantis Ecclesiae" zum ersten Bibliothekar der moderneren Biblioteca Apostolica Vaticana (auf dem Bild von Melozzo da Forlì handelt es sich bei der knienden Person um Platina).

Im Auftrag des Papstes verfasste Platina eine später von Katholiken und Protestanten gleichermaßen geschätzten Papstchronik, die insbesondere in der Darstellung der eigenen Zeit hohen Quellenwert besitzt. Sie erschien 1479 erstmals im Druck. Diese Chronik enthält unter anderem die – von der Wissenschaft nicht gestützte – Aussage, bei Johannes VIII. habe es sich nicht um einen Papst gehandelt, sondern um die Päpstin Johanna. 1580 wurde die Chronik auf den Index der katholischen Kirche gesetzt. Bereits 1546 wurde sie von dem Straßburger Reformator Kaspar Hedio ins Deutsche übersetzt und zusammen mit der ersten deutschen Übersetzung der Grabrede Philipp Melanchthons auf Martin Luther gedruckt.
geschrieben von wiki


loretta
Karl
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Re: Die Päpstin
geschrieben von Karl
als Antwort auf loretta vom 31.03.2013, 12:56:08
@ loretta,

in meinen Augen ist es nicht so wichtig, ob es die Päpstin gegeben hat oder nicht. Die Einsicht, dass - hätte es sie gegeben - sie als Mann hätte auftreten müssen, ist entscheidend. Der Film ist eine Thematisierung der Frauenfrage in der Kirche.

Karl
loretta
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Re: Die Päpstin
geschrieben von loretta
als Antwort auf Karl vom 31.03.2013, 19:51:59
Sehr richtig, karl. Das wollte ich damit auch nicht zum Ausdruck bringen. Zu dieser wichtigen in Rede stehenden Thematik (die Kirche mal außen vor gelassen) habe ich gerade vorhin im ZDF den Zweiteiler „Dr. Hope gibt nicht auf“ – in der Hauptrolle Heike Makatsch – gesehen. Ein Film, der unter die Haut geht, was die Emanzipation der Frauen des 19. Jahrhunderts anbelangt. Wofür sie kämpften und wogegen.

Hope Bridges Adams Lehmann (* 17. Dezember 1855 in Halliford bei London; † 10. Oktober 1916 in München) war die erste Frau, die in Deutschland ein Medizinstudium mit dem Staatsexamen abschloss, und wurde die erste praktische Ärztin und Gynäkologin Münchens.
geschrieben von


Hope Bridges Adams Lehmann

loretta

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anjeli
anjeli
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Re: Die Päpstin
geschrieben von anjeli
als Antwort auf Karl vom 31.03.2013, 09:32:53
Karl,

ich kann deine Meinung zur Frauenfeindlichkeit von Paulus nicht teilen.

der Roman ist ja eher historisch fiktiv, aber er arbeitet hervorragend das Problem der Kirche mit den Frauen auf. Würde heute ein Politiker es wagen, so dreiste Sätze über Frauen zu sagen wie der Apostel Paulus, er wäre sofort und zu Recht weg vom Fenster.
geschrieben von Karl


Dem Apostel Paulus haftet das negative Image an, welches aber durchaus
widerlegt werden kann.

Falls du seinen Ausspruch " Die Frau soll in der Gemeinde schweigen" meinst, bekommt dieser Satz ein andere Bedeutung, wenn man ihn im Zusammenhang liest.

War der Apostel Paulus frauenfeindlich?

Junia, die "verschwundene" Apostolin war eine enge Mitarbeiterin des Paulus.
Paulus und Phöbe (er vertraute ihr den wichtigsten Brief des NT, den Brief an die Römer an).
Paulus unterschied nicht zwischen Männern und Frauen, denn beide lebten des Lehren des Jesus Christus.

Paulus sprach mehrere Sprachen (griechisch, hebräisch, aramäisch), er war Jude und hatte Rechte eines Römers. Er war die wichtigstige Gestalt nach Jesus Christus, der für die Lehren von Jesus lebte und sie verbreitete.

Für mich wäre es interessant zu erforschen, wie es zu der Frauenfeindlichkeit gekommen ist und warum die katholische Kirche die Bibel nicht nur in Frauenfragen anders auslegte.

Ich habe auch den Film gesehen, bin aber zweimal kurz eingeschlafen, so dass ich einige Stellen verpaßt habe.

anjeli
weserstern
weserstern
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Re: Die Päpstin
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Karl vom 31.03.2013, 09:32:53


der Roman ist ja eher historisch fiktiv, aber er arbeitet hervorragend das Problem der Kirche mit den Frauen auf. Würde heute ein Politiker es wagen, so dreiste Sätze über Frauen zu sagen wie der Apostel Paulus, er wäre sofort und zu Recht weg vom Fenster.

Karl
geschrieben von karl


Es gibt aber bis zum heutigen Tage viele Parallelen, auch bei anderen Religionen, das Problem der Frauen... mit denen wir uns noch lange beschäftigen werden müssen, obwohl wir nicht mehr im Mittelalter leben.
Auch in der Neuzeit ist das alte, überlieferte Gedankengut überall verbreitet..
nicht nur bei den Christen.

weserstern
Mareike
Mareike
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Re: Die Päpstin
geschrieben von Mareike
als Antwort auf anjeli vom 31.03.2013, 22:34:32


War der Apostel Paulus frauenfeindlich?

Für mich wäre es interessant zu erforschen, wie es zu der Frauenfeindlichkeit gekommen ist und warum die katholische Kirche die Bibel nicht nur in Frauenfragen anders auslegte.

anjeli


Danke Anjeli für diesen Link! Zeigt er doch auf, dass alles seinen geschichtlichen Hintergrund hat, alles zur seiner Zeit seine Gültigkeit hat und nicht für alle Zeiten festgeschrieben werden kann und darf.

Zitat aus vorhergehendem Link:
Timotheus war Aufseher in Ephesus (1.Timotheus 1:3); Ephesus war das Zentrum des Diana-Kultes, sowohl der orientalischen wie auch – da die Bewohnen dem griechischen Kulturkreis angehörten und überwiegend Griechen waren – der griechischen Diana, einer Göttin ‚ohne Mann‘. Diese Diana galt als Mittlerin zwischen den Menschen und den höchsten Göttern; ihr Kult lehrte die Überlegenheit der Frau über den Mann und mißachtete die Geburt von Kindern (nicht unbedingt ein Kult der Jungfräulichkeit, aber ein Kult der Kinderlosigkeit). Ephesus war damit ein Zentrum des Okkultismus und des antiken Feminismus. Es war ein Kult der männerlosen Frau und schloß die Vorherrschaft der Frau und die Erniedrigung der Männer ein (man denke an die griechische Sage von Akteion: dieser junge Mann hatte die Göttin Diana mit ihren Nymphen beim Bade beobachtet, wurde dabei entdeckt und deshalb von ihr in einen Hirsch verwandelt, der dann von ihren Jagdhunden zerrissen wurde). Es ist somit nicht verwunderlich, daß in Ephesus durch Frauen, die vorher dem Kult der Diana gehuldigt hatten, in der Gemeinde nun Probleme besonderer Art entstanden, die möglicherweise bis zu dem Versuch gingen, die in jenem Kult praktizierte Vorherrschaft über den Mann weiter auszuüben. Hier war es daher nicht nötig, die Stellung der Frau anzuheben, sondern deren 'Überhebung' auf das biblische Maß zurückzuführen. Nur vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, daß zuerst – in Kapitel 2:5, deutlich gemacht werden muß, daß es nur e i n e n Mittler gibt, Christus, und nicht etwa eine weitere wie Diana (oder vielleicht Maria), auch nicht als Mittlerinnen von besonderen Offenbarungen, ferner daß Frauen nicht über Männer herrschen sollen; hier waren die Worte der Verse 9-14 als ‚Lernlektionen‘ angebracht, nicht um Frauen zu unterdrücken, sondern um die biblische Schöpfungsordnung zu rehabilitieren und wieder einzurichten: Gleichheit in der Schöpfung! Insoweit allein kann ich auch den Vers 15 verstehen, der zeigen soll, daß Kinderlosigkeit kein Vorzug ist, sondern ‚sie werden auch durch Kindergebären gerettet, wenn sie in Glauben und Liebe...‘ bleiben. Unter anderen Bedingungen gäbe der Vers wenig Sinn, und Kindergebären an sich ist kein Verdienst."

LG
Mareike

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Mareike
Mareike
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Re: Die Päpstin
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 01.04.2013, 11:30:23
Ergänzend:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus

Zitat:
"Seit der Aufklärung sehen viele Denker in Paulus den eigentlichen Gründer des Christentums.
Seine neue Lehre enthält in wichtigen Teilen Aspekte der griechischen Philosophie (Logostheologie) und des persischen Dualismus (Zoroastrismus; : „sündiges Fleisch“, Ursünde), die er mit Eigeninterpretationen der jüdischen Lehre zur so sprichwörtlich gewordenen paulinischen Theologie vermischt."

Mareike
schorsch
schorsch
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Re: Die Päpstin
geschrieben von schorsch
Die Horde der römischen Eunuchen wird es noch Jahrhunderte zu verhindern wissen, dass eine Eunuchin auf dem Papstthron Platz nehmen wird.
Mareike
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Re: Die Päpstin
geschrieben von Mareike
als Antwort auf schorsch vom 01.04.2013, 12:04:58
Unsere Zukunft ist männlich
anjeli
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Re: Die Päpstin
geschrieben von anjeli
als Antwort auf Mareike vom 01.04.2013, 11:30:23
hier waren die Worte der Verse 9-14 als ‚Lernlektionen‘ angebracht, nicht um Frauen zu unterdrücken, sondern um die biblische Schöpfungsordnung zu rehabilitieren und wieder einzurichten: Gleichheit in der Schöpfung! Insoweit allein kann ich auch den Vers 15 verstehen, der zeigen soll, daß Kinderlosigkeit kein Vorzug ist, sondern ‚sie werden auch durch Kindergebären gerettet, wenn sie in Glauben und Liebe...‘ bleiben. Unter anderen Bedingungen gäbe der Vers wenig Sinn, und Kindergebären an sich ist kein Verdienst."


Mareike,
das ist eine gute Argumentation.
Ich verstehe 1. TI 2.15 so, dass Adam nicht betrogen wurde, sondern Eva ließ sich betrügen und geriet in Sünde. Durch das Kindergebären hat sie (die Frau, allgemein) einen Schutz, aber nur, wenn sie in Glauben und Liebe zu Gott bleibt.

Ich sehe Paulus als Missionar, genau wie Jesus. Er hat den Auftrag Jesus, die frohe Botschaft zu verkünden, bis in kleinste Detail umgesetzt. Er hat die frohe Botschaft in fremde Länder gebracht.

Stellung des Mannes und der Frau laut Bibel:
Die Bibel bezeichnet die Frau als schwächer und gebietet deshalb dem Ehemann seiner Frau Ehre zu erweisen.
Das ist so zu verstehen, dass beide, Mann und Frau zu gleichen Teil an der unverdienten Gnade, die das Leben ist, teilhaben. (1. Petrus3:7)

Männer sollen daran denken, dass jemand nicht als Mann oder Frau für Gott wertvoll ist, sondern weil er gottestreu ist und gottergeben ist.
(Psalm 101:6)

Eheleute, die in Liebe verbunden sind, sind nach Jesus nicht mehr zwei Personen, sondern sie sind zu einer Person verschmolzen. (Matthäus 19:6)
Sie sind ein Fleisch und der Mann hat seine Frau wie sein eigenes Fleisch zu lieben.

Ich sehe dass als sehr schwere Bürde für den Mann.
Meine Gedanken sind, dass der Mann seiner Bürde nicht gerecht werden konnte. (Niemand ist vollkommen)

Die ersten Christen haben noch die Lehre Jesu befolgt, gelebt und gelehrt.
Dann gab es Abweichler oder es schlichen sich schwarze Schafe ein.
Als die Christianisierung durch Kaiser Konstantin begann,begann auch der
Verfall???

anjeli

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