Fernsehen und Film Die Welle

clara
clara
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Die Welle
geschrieben von clara
Heute Abend: Ein sehenswerter Film von 2007. Thema: Wie auch heute noch ein faschistisches System in Deutschland Erfolg hätte.
Jürgen Vogel als linker Lehrer.

PRO7, 20.15

Der Film basiert auf einer wahren Geschichte, deren Romanversion von Morton Rhue ("The Wave") zum Schullektüre-Klassiker geworden ist. Schon einmal wurde der Stoff für das US-Fernsehen verfilmt ("The Wave", 1981).

Die Handlung: Ein Lehrer will seine Klasse spüren lassen, wie schnell man sich von den verführerischen Mächten der Disziplin und der Gemeinschaft vereinnahmen lässt. Ausgangspunkt ist die Frage, warum sich die Deutschen im Dritten Reich nicht gegen das autoritäre, brutale Naziregime gewehrt haben.
(aus Spiegel online)

Clara
Re: Die Welle
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 08.04.2011, 15:26:23
Hallo Clara,

ich habe, angeregt durch Deinen Beitrag in Blogs des ST noch einmal die Geschichte einer Klassenaufführung veröffentlicht, die ich im Rahmen eines Theaterprojektes erleben durfte.
Die Klasse hatte sich genau dieses Thema erbeten.
Es war für Eltern, Großeltern und die jungen Menschen ein starkes emotionales Geschehen .

Meli

Geschichtsunterricht lebendig gestaltet.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Die Welle
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf clara vom 08.04.2011, 15:26:23
Der Film "DIE WELLE" ist in der Tat sehr zu empfehlen. Er zeigt wie schnell es geht, dass man in der Masse aufgeht, weil es sich da so bequem mitlaufen lässt. Man sollte nicht die Nase rümpfen über den Film und sagen, dass uns dies in unserer ach so aufgeklärten Demokratie nicht passieren kann - der Film beruht auf wahren Begebenheiten.

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rosarot
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Re: Die Welle
geschrieben von rosarot
als Antwort auf dutchweepee vom 08.04.2011, 16:45:22
Ich werd ihn mir ansehen.
Bin schon sehr gespannt.
Es ist selten, dass auf Pro 7 mal was inhaltlich Wertvolles angeboten wird, meiner Meinung nach.
loretta
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Re: Die Welle
geschrieben von loretta
als Antwort auf rosarot vom 08.04.2011, 18:50:30

Es ist selten, dass auf Pro 7 mal was inhaltlich Wertvolles angeboten wird, meiner Meinung nach.


Das stimmt nicht, liebe anne.
Das Angebotene spricht nur eine andere Altersgruppe an.

loretta
lalelu
lalelu
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Re: Die Welle
geschrieben von lalelu
als Antwort auf clara vom 08.04.2011, 15:26:23
Danke für den Tipp, Clara! Leider konnte ich den Film nicht sehen, weil ich unterwegs war. Er wird aber am Sonntag um 16.05 Uhr wiederholt. Wenn ich dann dazu komme, werde ich ihn mir anschauen; ansonsten nehme ich ihn auf.

LG Lalelu

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yuna
yuna
Mitglied

Re: Die Welle
geschrieben von yuna
als Antwort auf lalelu vom 08.04.2011, 23:36:47
Viel verpasst hast du nicht, lalelu.
Ich habe selten einen Film gesehen, der so viele (schlechte) Klischees erfüllt und so vorhersehbar ist.
Und das bei einer brauchbaren Vorlage.
Irgendwie schade.
Ich weiß, es geht darum die Problematik aufzuzeigen, aber das macht wenig Sinn, wenn es nur bei denen ankommt, die sich ohnehin schon damit auseinandergesetzt haben und sich der ständigen Gefahr bewusst sind, weil die meisten Menschen nun einmal so gestrickt sind, dass es immer wieder passieren kann und zwar überall auf der Welt.
Ich denke man hätte viel mehr aus dem Film herausholen können.
Die Entwicklung ist einfach so offensichtlich (völlig gleich, ob man schon vor dem Film weiß, worauf es hinausläuft) dass man sich ständig fragt: "Die sind doch saublöd, dass die die Parallelen nicht bemerken."
Und der zweite Gedanke ist unweigerlich bei fast jedem: "So blöd bin ich nicht, ich würde es sofort merken und aussteigen!"
Und genau diesen Gedanken sollten gerade Menschen, die eben fest glauben, so was kann heute nicht mehr passieren, nicht haben. Es hätte sich viel schleichender entwickeln müssen, ohne das Kind ständig beim Namen zu nennen, so dass der Zuschauer am Ende dasitzt und genauso schockiert guckt, wie die Schüler im Film: "Oh mein Gott!" als ihnen bewusst wird, in was sie da hineingeraten sind.

Also vllt. besser nicht zu viel von dem Streifen erwarten
Re: Die Welle
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yuna vom 09.04.2011, 10:00:44
Dieser Film ist z.B. Teil des Unterrichtsstoffes bei einem Theaterprojekt gewesen, das ich mir angesehen habe.
Du kannst in den Blogs - eigene Geschichten - darüber nachlesen.

Dieser Film ist ein wichtiger Teil wenn es darum geht, Jugendlichen klarzumachen, wie schnell Indoktrination gehen kann - und glaub mir, diese Jugendlichen haben es begriffen.

Versuche einmal Jugendlichen zu erklären, warum es überhaupt möglich war, dass ein "Drittes Reich" entstehen konnte.

Das begreifen heute viele Erwachsene noch nicht und sind nicht sensibiliert dafür, wie fürchterlich sie doch belogen werden, um Politikern Machterhalt und Pfründe zu sichern.

So gesehen, hat sich seit dem Mittelalter nicht allzu verändert.

Meli

loretta
loretta
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Re: Die Welle
geschrieben von loretta


Danke dir, clara, für diesen Filmtipp.

Und danke auch dir, meli, für deine Gedanken und Assoziation, die mir bezüglich der schnell zu entfachenden Begeisterung ebenfalls kamen.

Besonders erschreckend .... der Schluss, aber leider nicht fiktiv.

loretta
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Die Welle
geschrieben von dutchweepee
Ich finde den Film besonders interessant im Hinblick auf die Diskussion a.a.O. über das arme Kaninchen, dass im Unterricht sachkundig geschlachtet wurde. Die Hauptfrage des Films ist für mich nicht, ob wir Deutschen offen für Diktaturen sind (das haben wir mehrfach bewiesen), sondern:

Wie weit darf ein Lehrer gehen, um einen interessanten Unterricht zu gestalten?

Offenstichtlich reicht es nicht, den Jugendlichen etwas "vom Pferd zu erzählen", sondern man muss sie auch reiten lassen. Dem Lehrer im Film ist es offensichtlich nicht gelungen, Abstand vom eigenen Unterrichtsziel zu halten, so dass es zur Katastrophe kommen musste. Trotz aller Gefahren ist mir solch ein Lehrer lieber, als der besserwisserische Oberlehrer im Film, der "Anarchie" lehren und vermitteln möchte, ohne einen Molly zu bauen.

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