Forum Kunst und Literatur Fernsehen und Film Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...

Fernsehen und Film Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...

wandersmann
wandersmann
Mitglied

Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von wandersmann
... und hobelt über den als spielendes Kind herumtollenden Adolf hinweg.

Hübsch ausgedacht, und professionell umgesetzt von Filmstudenten im Rahmen eines von der Mercedes-Benz AG ausgeschriebenen Wettbewerbs.

Mercedes-Benz hat sich sich allerdings von diesem Clip distanziert, was ich auch irgendwie verstehen kann.

Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 18.09.2013, 16:10:22
.
was soll dieser bescheuerte clip bezwecken ???
mercedes schaden? oder was?

margarit
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von Felide1
soviel ich weiß, ist dies ein Projekt, wie Werbung gemacht werden soll. Jede Werbung soll im Hirn eines Menschen hängen bleiben. Dies geschieht aber nur, wenn die Reklame extrem gestaltet ist. Es wird ja auch am Anfang darauf hingewiesen, dass das Projekt nichts mit der Firma Mercedes zu tun hat. Keinesfalls wollte man der Firma Mercedes schaden. So wurde es mir von Studenten erklärt.

Felide

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margit
margit
Administrator

Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von margit
als Antwort auf wandersmann vom 18.09.2013, 16:10:22
Dieser Wettbewerbsbeitrag von Filmstudenten zeigt, dass sie vielleicht ihre Kamera gebrauchen können, nicht aber ihren Verstand.

Dieser Versuch, geistreich sein zu wollen, ging gründlich daneben - selbst pubertäre Schüler würden dies einsehen.

Ein absolut geschmackloses Machwerk, von dem sich Mercedes völlig zu Recht distanziert.

Ich frage mich, was dieser Beitrag hier im Forum zu suchen hat.

Margit
Romminister
Romminister
Mitglied

Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von Romminister
als Antwort auf margit vom 18.09.2013, 16:54:46
Geschmacklos finde ich das nicht. Schließlich wird dort ein "claim" (Gefahren erkennen, bevor sie entstehen), wie man heutzutage sagt, auf pointierte Weise umgedeutet. Als Kulturleistung finde ich das schon bemerkenswert, allerdings frage ich mich, warum man als Abschluss von Filmstudien Werbeclips (auch wenn sie persiflieren sollen) produziert, und nicht selbstbestimmtere Kunst.
adam
adam
Mitglied

Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von adam
als Antwort auf Romminister vom 28.09.2013, 18:17:43
Romminister,

welche kulturelle Leistung ist es denn, zu suggerieren, daß man Kinder töten darf, wenn man weiß, daß sie als Erwachsene Unheil anrichten? Selbst am Beispiel Hitler, wie im Video dargestellt, ist das unmenschlich, dumm, da unüberlegt und gegen jedes Menschenrecht und Rechtsstaatlichkeit.

Der Geschmacklosigkeit wird die Krone aufgesetzt, wenn man weiß, daß es bei den Nazis ein Gesetz gab, das eine Inhaftierung schon im Verdachtsfall möglich machte. Das Filmchen führt sich also selbst ad absurdum, indem es einem Auto erlaubt, nach Nazimethoden Kinder zu töten. Ein horrender Unsinn.

--

adam

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Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
" Allerdings kann man für Schwarzen Humor keine Grenzen setzen, da diese bewusst überschritten werden." Quelle:Schwarzer Humor
Romminister
Romminister
Mitglied

Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von Romminister
als Antwort auf adam vom 28.09.2013, 19:29:45
Romminister,

welche kulturelle Leistung ist es denn, zu suggerieren, daß man Kinder töten darf, wenn man weiß, daß sie als Erwachsene Unheil anrichten? Selbst am Beispiel Hitler, wie im Video dargestellt, ist das unmenschlich, dumm, da unüberlegt und gegen jedes Menschenrecht und Rechtsstaatlichkeit.

Der Geschmacklosigkeit wird die Krone aufgesetzt, wenn man weiß, daß es bei den Nazis ein Gesetz gab, das eine Inhaftierung schon im Verdachtsfall möglich machte. Das Filmchen führt sich also selbst ad absurdum, indem es einem Auto erlaubt, nach Nazimethoden Kinder zu töten. Ein horrender Unsinn.

--

adam
geschrieben von adam


adam

Die Suggestion von der du sprichst, ist pure Fantasie, da wir ja als Mensch nicht in die Zukunft spähen können. Mercedes' Autos versuchen das auf einem technischen Level und führen unserer Gesellschaft so einen Hauch von Science-Fiction zu. Der Spot deutet dies um, und verschärft den "claim" natürlich so. Diesem Gedankenspiel mit moralischer Empörung zu begegnen, empfinde ich eher als jugendlich-unüberlegt, auch wenn du natürlich mit so schönen Worten wie Menschenrecht und Rechtsstaatlichkeit hantierst.

Und für deine zirkuläre Ideologiekritik: Deine Argumentation führt sich auch ad absurdum, da du verkennst, dass eine Kulturleistung eben gerade solche Dinge tabulos ans Licht führen müssen, und eben nicht unter dem Geschmäckle der Staatsräson operieren muss. So, wie du den Staat über die Kultur stellst, bist du letzten Endes auch wunderbar zurück in alter Nazi-Ideologie.

Es hilft niemandem weiter, diesen Clip moralisch oder ideologisch zu interpretieren, denn genau mit diesem Moment des Aufregens arbeitet er doch. Ich finde den Clip nicht besonders gut, bin aber erschrocken, wie verbohrt und mit was für Worten hier darauf reagiert wird. Aber vielleicht bin ich dafür auch einfach zu alt...
erafina
erafina
Mitglied

Re: Ein Mercedes erkennt Gefahren, bevor sie entstehen ...
geschrieben von erafina
als Antwort auf Romminister vom 29.09.2013, 16:51:02
Und ich finde Begriffe wie "verbohrt" völlig fehl am Platze, wenn jemand seine Meinung kund tut.
Ich bin eigentlich immer eher eine von den stillen Lesern hier, aber nun hab ich Sorge um meine Hutschnur.

Was heißt eigentlich: zirkuläre Ideologiekritik?
Es ist eine Kritik, ja. Zirkulär ist eine nicht nachvollziehbare Interpretation.

Und die Suggestion ist Realität: es ist ein von jungen Leuten unüberlegtes Vorzeigen von "Lösungsmöglichkeiten". Es ist Ausdruck von Hilflosigkeit und lächerlichem Wunschdenken, verbandelt mit gefährlichem Ausdruck von Gewalt, um Gewalt zu verhindern.

Es ist nicht mehr als eine kindische Vorstellung - technisch sicher wunderbar umgesetzt - aber auch in der Umsetzung so durchschaubar, dass es jeder halbwegs sich kümmernde Mensch das Drehbuch hätte schreiben können. Ich hätte das sicherlich gekonnt, es ist immer alles das gleiche Muster von Spannungsbogen.
Alles in allem:
armes Deutschland.
Es ist überaus fragwürdig, was ein fiktiver Werbefilm mit Staatsräson zu tun haben könnte.

Ich finde es direkt bezeichnend, dass sich alles, worin irgendwas von "Adolf" vorkommt, sofort in die Öffentlichkeit gezerrt wird, weil es bis in alle Ewigkeit zum Hype gehört - dem sich besonders junge Menschen nicht verschließen können.
Wow, was ist das so cool.

erafina
Re: aber vielleicht bin ich dafür auch einfach zu alt ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Romminister vom 29.09.2013, 16:51:02
.
"aber vielleicht bin ich dafür auch einfach zu alt"
mach dir keine sorgen ... wenn deine altersangabe korrekt ist ...
herzlich willkommen,
du schreibst in einem seniorentreff,
in den viele bereits vor 15 jahren eingetreten sind,
als sie " jünger " waren als du ...

meine meinung zu dem filmchen:
hier wollten studenten mit aller macht gute noten und möglichst einen preis.
wie erregt man in deutschland mit absoluter sicherheit aufsehen?
indem man ca. ½ sekunde hitler mit bärtchen in das mischwerk reinpresst,
zusammen mit einem toten kind und einer prise sozialkritik ...
ein bekanntes und (noch) wirksames konzept für diese "kulturleistung",
wie du sie nennst.

ein mittlerweile überstrapaziertes rezept ...
wenn zu oft das gleiche gekocht wird,
wird der geschmack fade ...

ohne hitler wäre dieses filmchen
längst bei yt sanft entschlafen,

... gäähn, margarit
.

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