Fernsehen und Film Ein offener Käfig

Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Ein offener Käfig
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2014, 23:22:07
Hallo,

ich fand den Film sehr bewegend und aufrührend.

Allerdings kam bei mir gleich - als die Kindheit des Vergewaltigers gezeigt wurde - dieser Gedanke: Wer ist Opfer und wer ist Täter? Diese Rückblendungen auf die Erlebnisse in der Kindheit gibt es bei jedem Täter und natürlich haben die meisten auch eine schreckliche Kindheit mit Misshandlungen etc. gehabt. Und natürlich erzeugt diese Darstellung des geprügelten Kindes natürlich Mitleid - mit dem Täter!?

Sachlich gesehen kann ich auch beide Seiten verstehen, den Vergewaltiger (der sicher gerne ein normales Leben führen würde) und dessen Familie, sowie die Nachbarn und Bekannten.
Aber die gleiche Angst hat man sicher auch, wenn man weiß, dass ein entlassener Mörder oder Schläger in der Nachbarschaft lebt.

Durch geschickte Einblendungen im Filmverlauf bemerkte ich auch die Gedanken und Überlegungen des Vergewaltigers, als er dem jungen Mädchen unter dem Rock schauen konnte und als er sie im Bikini am See traf. Sie erzeugten bei mir das Gefühl, dass er einen innerlichen Kampf mit sich hatte. Diese Situationen hatte er schon unmittelbar nach der Entlassung aus dem Gefängnis, was ist dann erst in den anschließenden Tagen, Monaten und Jahren? Und was ist, wenn er die Medikamente nicht mehr nimmt?
Zu oft liest man doch auch von Rückfällen trotz Therapie usw....

Es ist ein Thema, wo ich nicht weiß, wie ich mich verhalten würde.

Klaro
pippa
pippa
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Re: Ein offener Käfig
geschrieben von pippa
als Antwort auf mane vom 11.09.2014, 09:35:17
Ich habe auch Film und Doku gesehen, war jedoch vorher schon der Meinung, dass eine Resozialisierung nur anonym funktionieren kann. (Bei Sexual-Straftätern bin ich mir nicht sicher, ob dies überhaupt gelingen kann.)

Der reale Fall lag jedoch etwas anders, denn hier war der Täter nicht therapiert und daher viel gefährlicher.

Die sog. Mahnwache jedoch empfand auch ich als Mob, und die Schläger im Film waren keinen Deut besser als der Straftäter.

Da Täter in D fast nie ein ganzes Leben weggesperrt werden können, finde ich es sehr fahrlässig, dass es nur für einen kleinen Teil ein Therapieangebot gibt, denn einen besseren Opferschutz gibt es nicht.

Pippa
Edita
Edita
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Re: Ein offener Käfig
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 11.09.2014, 10:16:34
Es ist m.M.n. müßig bei der " Änderung " der Täter ansetzen zu wollen, denn ein Großteil der Täter handelt ja nicht freiwillig, sondern ist in der Beziehung " fremdgesteuert ", vielmehr sollten wir uns auch in der Welt " der Gesunden " umschauen, was man da ändern kann, und da gibt es jede Menge zu tun und zu ändern, z.B. die Welt der Kinder " entsexualisieren " und noch dazu die Werbewirtschaft mit und um Kinder ächten und verbieten ! Wenn man sich dieses Video anschaut, dann liegt es auf der Hand, daß ein " potentieller " Sexualstraftäter nicht alleine für sein " Fühlen " und " Tun " verantwortlich sein kann!
Ich sage aber nicht, daß die Mädchen selber schuld sind! Ich sage eher, eine ganze Gesellschaft opfert ihre Kinder auf dem Markt der sexualisierten Werbewirtschaft!
Mal kucken, wieviel Haue ich nun kriege!



Edita

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Re: Ein offener Käfig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 11.09.2014, 10:45:16
schlimm, wenn man das video so sieht.
aber es stimmt. kleine mädchen werden schnell beeinflusst, eher
noch als die jungen. kleine mädchen haben manchmal schon bei der
einschulung lackierte fingernägel, zig schleifchen und glitzerklemmchen im haar und benehmen sich teilweise "erwachsen".
aber daran sind oft auch die mütter schuld, die ihre kinder in
dieser weise herausputzen.

wenn schon mütter sowas "schön" finden, wie sollten da andere
einfluss nehmen können?

ich weiß wovon ich rede, meine enkelin ist 7.
ich sehe hautnah, was da so alles läuft.

früher haben wir uns auch (manchmal heimlich) geschminkt und mussten schnell den lippenstift abwischen, ehe wir nach hause kamen.

heute ist sowas alles kein thema mehr.

die werbung und die verruchten videos, TV generell, macht das
ungehemmtsein vor.
die keinen keine skrupel.
mane
mane
Mitglied

Re: Ein offener Käfig
geschrieben von mane
als Antwort auf pippa vom 11.09.2014, 10:16:34


Der reale Fall lag jedoch etwas anders, denn hier war der Täter nicht therapiert und daher viel gefährlicher.

Da Täter in D fast nie ein ganzes Leben weggesperrt werden können, finde ich es sehr fahrlässig, dass es nur für einen kleinen Teil ein Therapieangebot gibt, denn einen besseren Opferschutz gibt es nicht.

Pippa


Nicht nur das, liebe Pippa. Auch wenn eine Behandlung angesagt ist und die Möglichkeiten vorhanden sind, liegt es immer noch am Gefangenen selbst, ob er motiviert ist, an seinen Schwierigkeiten zu arbeiten. Die Entscheidung liegt bei ihm, Zwang zur Therapie würde auch nichts bringen.

Mane
Edita
Edita
Mitglied

Re: Ein offener Käfig
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.09.2014, 11:13:16
Ich habe es früher schon nicht begriffen, wie man die staksigen dürren Barbiepuppen, aber dafür mit Busen, mit denen hat ja die Sexualisierung der Puppenstube angefangen, schön finden konnte! Ich habe auch gar nie eine verschenkt, dafür war mir das Geld dann doch zu schade, wir haben doch unseren " Babypuppen " Leben eingehaucht, da haben wir uns als " Mama " ausprobiert, Liebe Fürsorge und Strenge
" geübt ", aber die haben auch wie kleine Kinder ausgesehen, was willst du denn mit so einer staksigen Barbiestange mit Busen und rausgestelltem Po üben und spielen, man kann sie als Waffe benutzen und sich damit die Augen auskratzen, aber mehr nicht !

Ja Karin, es ist so, die Kinder können nichts dafür, .........aber die Mütter und Omis!

Edita

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Re: Ein offener Käfig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 11.09.2014, 12:16:30
edita,

die kinder werden heute dermaßen von außen beeinflusst, daß man
die krätze kriegen könnte. die hat das, die hat jenes -
und auf RTL 2 habe ich das gesehen... so gehts pausenlos.

wenn die kinder das so eingetrichtert bekommen, ist es kein wunder,
wenn das solche auswüchse annimmt.

unsere hat eine kiste voller barbie's. eine hässlicher als die
andere, mein eindruck. tausend schühchen und handtäschchen dafür.
glitzerkram ohne ende.

neulich verlangte sie "lipgloss" für sich ....
die sind heute so
das ist beileibe kein einzelfall.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Ein offener Käfig
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.09.2014, 12:24:02

das ist beileibe kein einzelfall.
geschrieben von karin2


Gott bewahre, dann gäbe es nicht diese milliardenschwere Kinderindustrie !
Nun müsse ma nur wieder den Faden zum offenen Käfig finden, meine Meinung ist halt, daß man heutzutage die Sexualstraftäter nicht nur auf sich und ihre " perversen " Bedürfnisse reduzieren darf, ich denke, daß auch die Gesellschaft sich ins Ohr kneifen muß und realisieren muß, daß sie sich, wenn es so weitergeht, eventuell selber "nicht satt zu kriegende " Sexmonster ranzieht, und so große Käfige gibt es nirgendwo!

Edita
Re: Ein offener Käfig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 11.09.2014, 10:45:16
Warum Haue, wir diskutieren doch anständig.

Edita, ich habe mir gerade dieses Video angeschaut, meine Tochter und auch beide Enkelinnen hatten bzw. haben auch diese Barbie- Puppen.

Von diesem Blickwinkel habe ich diese Puppen nie gesehen, sondern mich nur immer gewundert über die Proportionen dieser Puppe , und mich gewundert wie anders Kinder heute spielen. Sie spielen nicht Mutter und Kind, sondern sie ziehen ihre Puppen wie kleine Damen an. Je mehr sie Kleidung sie haben, umso vertiefter sind sie beim spielen. War bei meiner Tochter schon so.

Ja, unsere Gesellschaft hat sich verändert, was in Filmen, Videos und Internet geboten wird, ist schon manches Mal zum fremdschämen.

Aber Eltern haben doch die Verantwortung wie ihre Kinder gekleidet sind, welche Filme sie sehen und mit wem sie umgehen. In einem Elternhaus in dem offen über die Themen gesprochen wird, denke ich haben Kinder eine gute Chance sich frei zu entwickeln. Der Gruppendruck, der dann auf Kinder und Eltern liegt, kann vielleicht so durchbrochen werden.

Ich frage mich, wie kommen Kindergartenkinder und Schulkinder, an Ausdrücke wie geile S.., oder noch schlimmeres. Ich bekomme hautnah mit, wie schwer es ist, den Kindern zu erklären, aus welchem Grund sie solche Ausdrücke nicht gebrauchen sollen. Kleine Kinder wissen nicht was diese Ausdrücke bedeuten, aber mit großer Freude gebrauchen sie sie.

Aber auch zu meiner Kinder-und Jugendzeit gab es schon Vergewaltigungen und Missbrauch, also kann es nicht nur an unserer freizügigen Gesellschaft liegen.
Re: Ein offener Käfig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 11.09.2014, 12:39:28
auch in dem anschließenden film gab es ja keine patentlösung.

ich denke mal, daß es keine zufriedenstellende lösung für dieses
straftäterproblem gibt.

der verstand sagt JA zu einer 2. chance,
das gefühl sagt eher NEIN.

resozialisierung ja - aber wo?

niemand will sicher in der nachbarschaft derlei menschen
wohnen haben.
aber wo sollen sie hin?

einzig in der anonymität einer großstadt könnte es gelingen unterzutauchen.

wie schon die überschrift sagt: ein offener käfig.
FREI wird ein straftäter niemals sein.

die gesellschaft ist der zweite käfig.

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