Fernsehen und Film Ein offener Käfig

mane
mane
Mitglied

Re: Ein offener Käfig
geschrieben von mane
Folgende Zitate sind aus dem, von Edita eingestellten Link:

Sexueller- Missbrauch-kein-Thema


...wird deutlich, dass da, wo Kinder zu Eigentum werden, wo sich Kinder streng und hierarchisch dem Willen der Erwachsenen beugen müssen, der sexuelle Missbrauch nicht weit ist.

Im Falle von Mädchen ist schnell die Rede von Verführung, von Koketterie, vom Ersatz für die Mutter, die die “sexuellen Dienstleistungen” “verweigerte”. Da finden sich Ausreden und Ausreden.

Auch die Täter zur Therapie bewegen, heißt vorbeugen, ihnen überhaupt eine Therapie ermöglichen und zwar eine, wo sie auf die Ursachen ihrer Taten kommen.


Hallo Edita,

danke für den interessanten Link, der die bisherige Entwicklung und die oft von Verharmlosung geprägten sexuellen Missbrauch verdeutlicht.

Das Machtthema wird immer wieder als Hauptgrund dargestellt. Auch wird hier deutlich, dass von Täterseite immer wieder nach Ausreden und Erklärungen für die Taten gesucht werden, die den Kindern oder den Ehefrauen eine Mitschuld geben.
Hier gilt es, dass Gewalttäter die Verantwortung für ihr Tun übernehmen und nicht die Schuld bei anderen suchen.

Sexualität und Macht entkoppeln

Was also, wäre zu fragen, befördert den sexuellen Missbrauch von Kindern? Zum Beispiel, dass man Kinder, kleine “Lolitas”, wie es heißt, abbildet und zum Sexsymbol macht? Natürlich, aber vor allem durch die Kombination von Sexualität und Macht. Wodurch also ändern wir auf lange Sicht etwas? Dadurch, dass Sexualität und Macht entkoppelt wird. Auf allen Ebenen. Konsequent.


Den einzigen Hinweis auf eine Beförderung des sexuellen Missbrauchs von Kindern, habe ich in obigem Abschnitt gefunden. Das mag, in meinen Augen, bei Tätern, die eine "krankhafte" und mit Gewaltfantasien einhergehende Sexualität haben, der Fall sein. Diese Form der der Darstellung von kleinen Mädchen ist jedoch im Alltag nicht die Regel und ein anderes Thema, wie Pippa es in ihrem Beitrag beschreibt.

Sexualität ist eine Funktion der Liebe, wenn es zu einer Funktion von Macht wird, dann führt das geradewegs zum sexuellen Missbrauch von Mädchen und Kindern. Die Hierarchisierung unserer Gesellschaft hat sich, im Zuge der Kapitalisierung und damit Ausbeutung in sämtlichen Bereichen, wohin man nur sieht, immer auf Kosten Schwächerer, und unter Rückbildung sämtlicher, die Hierarchisierung auffangenen sozialen Maßnahmen, extrem verschärft. Sie wird sich noch weiter verschärfen. Aber diese Aufteilung der Gesellschaft in eine Stufenleiter aus unten und oben, wo jeder steil über sich einen Höheren hat, von dem er getreten wird, führt in eine Unmenschlichkeit, von der die Missbrauchsfälle nur einen kleinen, aber grausamsen, weil so gut versteckten Teil darstellen.

Überall in der Welt ist sexuelle Gewalt in jeder Form zudem mit Krieg und kriegerischen Eigenschaften eng verschwistert. Diesen Eigenschaften wird Vorschub geleistet, in dem Krieg zum Alltag gehören soll und zwar seit Jahren, überall. Auch dem gilt es sich entgegenzustellen.


Liebe Grüße,

Mane
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ein offener Käfig
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.09.2014, 16:35:31
Bitte,keinen Aufschrei jetzt,
aber,wäre hier nicht Kastration der 1.Schritt um eine Wiederholungstat zu verhindern?

Gudrun
[/quote]

Ich schreie sicher nicht auf, Gudrun. Sicher wäre Kastration ein Weg, wenn es eine gesetzliche Grundlage hierfür gäbe und wenn der BEtreffende einverstanden ist. Allerdings gibt es heute ja auch Medikamente, die entsprechend unterdrücken - als auch irgendwie kastrieren.
Ich denke auch, es ist etwas falsch gedacht, diese Mittel würde ja am Ende nach einer Tat angewandt werden. Aber was ist mit denen, die täglich "neu hinzukommen" mit dieser Veranlagung oder mit diesem Wunsch, Kinder zu missbrauchen? Mit den vielen Opas, Vätern, Onkeln und auch Brüdern, die dies innerhalb der Familien machen und wozu dann oft die Mütter, Grossmütter usw. schweigen, um nicht Schande über die Familien zu bringen? Ich befürchte, die Dunkelziffer ist enorm hoch - was hilft dann eine vereinzelte Kastration bei überführten Straftätern?
Ist zu vergleichen mit der Todesstrafe: in den Ländern, wo diese angewandt wird, gehen die Verbrechen ebenfalls nicht zurück. Olga
mane
mane
Mitglied

Re: Ein offener Käfig
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.09.2014, 12:45:43
Menschen,die sich durch ihr verbrecherisches Tun,
wie z.B. Sexualstraftäter,
werden ganz sicher auch nach Haft und verordneter Medikamenteneinnahme eine tickende Zeitbombe bleiben!
geschrieben von det
Ist es nicht interessant, wie die Diskussion um den "freien Willen" eine unerwartete Neuauflage erhält? Wenn solche Menschen trotz aller Maßnahmen eine "tickende Zeitbombe" bleiben, dann spricht man Ihnen damit die Fähigkeit zur Rehabilitation ab. Das kann nur passieren, wenn in ihnen ein nicht steuerbarer Trieb herrscht, einer, der ihren Willen ausschaltet, gleich einer Sucht. Aber selbst Süchtige werden als therapierbar angesehen, warum dann diese Menschen nicht?
det
geschrieben von gudrun_d


Hallo Det,

ich nehme an, dass die verordneten Medikamente, die sogenannte "chemische Kastration" hervorrufen. Also, dafür sorgen, dass die Testosteron-Produktion und somit die sexuellen Funktionen gestoppt werden. Diese werden nur so lange wirken, wie die Betreffenden sie einnehmen.

"Tickende Zeitbomben" sind in meinen Augen, Menschen, die als nicht therapierbar gelten. Das sind antisoziale Gewalttäter, denen grundlegende menschliche Fähigkeiten fehlen, weil sie sie nie erfahren und nie gelernt haben. Sie haben häufig überhaupt kein Empathievermögen und für sie sollte eine dauerhafte Sicherheitsverwahrung gewählt werden, um die Gesellschaft zu schützen.
Sie sind meist nicht auf Kinder fixiert, suchen sie sich aber häufig aus, weil sie einfache Opfer sind, die sich schlecht wehren können.

Eher therapierbar sind, glaube ich, Täter, die Kinder als "Ersatzobjekt" wählen, weil sie sich nicht an erwachsene Frauen (auch an ihre eigene)herantrauen.

Pädophile Männer sind nur in dem Sinne terapierbar, wenn es darum geht, dass sie ihre Neigung, für die sie nichts können, nicht ausleben.

Gruß Mane

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