Forum Kunst und Literatur Fernsehen und Film Fernseh-Tip: 22. März - ab 20.15 Uhr auf Arte BRECHT

Fernsehen und Film Fernseh-Tip: 22. März - ab 20.15 Uhr auf Arte BRECHT

olga64
olga64
Mitglied

RE: Fernseh-Tip: 22. März - ab 20.15 Uhr auf Arte BRECHT
geschrieben von olga64
als Antwort auf novella vom 20.03.2019, 11:38:37
Marina, danke für den Hinweis aufs Datum für den Brecht-Film. Ich habe mir die Überschrift bei olga nicht zu Gemüte geführt ----- und außerdem muss ich zugeben, dass ich oft das Datum  "von heute"  nicht weiß.
 
Für Novella und alle, die am Brecht-Film interessiert sind (oder den Film oder Passagen daraus nochmals ansehen möchten):

Wird am Mittwoch (27.3.) in der ARD um 20.15 Uhr wiederholt. LG Olga
novella
novella
Mitglied

RE: Fernseh-Tip: 22. März - ab 20.15 Uhr auf Arte BRECHT
geschrieben von novella
als Antwort auf olga64 vom 21.03.2019, 15:13:23

Aber zuerst heute Abend Arte einschalten und den Brecht-Film ansehen.
Ich habe von Heinrich Breloer alle Folgen des Films über Thomas Mann angesehen und war begeistert über diese Mischung aus Film und Dokumentation. Ähnliches erwarte ich heute Abend.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Fernseh-Tip: 22. März - ab 20.15 Uhr auf Arte BRECHT
geschrieben von olga64
als Antwort auf novella vom 22.03.2019, 11:40:28

Viele VErgnüngen, Novella.
Ja, ich erinnere mich auch gerne an die Film-Doku über Thomas Mann von BReloer. Insbesondere bei Armin Müller-Stahl hatte ich den Eindruck während des Films, er sei Thomas Mann. DAs wird bei Brecht etwas schwieriger, weil hier auf mehreren Ebenen gespielt wird. Aber ADele Neuhauser als Helene WEigel (die wichtigste Frau im Leben des recht unsteten Brecht) soll hervorragend sein. Olga


Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Fernseh-Tip: 22. März - ab 20.15 Uhr auf Arte BRECHT
geschrieben von olga64

DA BErt Brecht schon während meiner Studierenden-Zeit einer meiner ganz grossen Helden war, sah ich diesen Doku-Spielfilm auch mit sehr grossem Interesse. Auch durch meinen persönlichen, zeitlichen Abstand zu meinem früheren Helden erfuhr ich viel Neues auch in Bezug auf meine bisherige Sichtweise.
Es ist schon schlimm, welche Position er gegenüber Frauen einnahm, aber wahrscheinlich nur damit zu erklären,dass er ein völlig bindungsarmer Mensch war. Viele Frauen, Kinder und dann wieder von vorne.
Helene Weigl war sicher die einzige, die sich ihm nicht bis zur Selbstaufgabe andiente. Diese Beziehung erinnert mich sehr an Sartre/de Bouvoir, wo auch SIE nie die Dienerin ihres Mannes war, sondern auch ein eigenes Leben führte, aber die Beziehung wohl auch dadurch bis zum Lebensende andauern konnte.
Brecht war anscheinend auch ein grosser Opportunist, wenn es um sein Theater ging. Diese Akzeptanz von Ulbricht bis hin zu Stalin, den grossen Mörder, in dessen Namen er stolz einen Orden sich umhängen liess.
WAs mich auch bei ihm schon immer verwunderte (nicht nur bei ihm): als bekennender Kommunist, der dadurch schon früh grosse Probleme mit den Nazis hatte, floh er in die USA. Warum eigentlich nicht nach Russland? Dem Mutterland für Kommunisten?
All das, was ich hier denke und ausführe, ist hoch-theoretisch - aber der Film motivierte mich, nochmals intensiver über Brecht nachzudenken, eine durch und durch zerrissene Persönlichkeit, wie ich resümiere. Olga

novella
novella
Mitglied

RE: Fernseh-Tip: 22. März - ab 20.15 Uhr auf Arte BRECHT
geschrieben von novella
als Antwort auf olga64 vom 25.03.2019, 15:46:46

Brecht war während seiner Emigration auch kurz in Russland. Warum dieser Aufenthalt nur so kurz war, weiß ich nicht mehr. Vielleicht hing das mit der Zeit der großen Stalin-Säuberung zusammen, in der niemand seines Lebens sicher war, der nicht hundertprozentig auf der richtigen Seite war. Es wurden auch viele politische ausländische Flüchtlinge, die vor dem Nationalsozialismus in die Sowjetunion geflohen waren, von diesen Säuberungen überrollt, nämlich in Lager gesperrt oder gleich erschossen.
Die USA galten damals immerhin noch als Staat des freien Wortes.

Übrigens: Die Adele Neuhauser als Helene Weigel ist hervorragend, ähnlich wie der Darsteller des "alten" Brecht, Burghart Klaußner. Der Vollständigkeit halber sollte man sich auch noch die anschließende Dokumentation ansehen, die rundet den Film sehr gut ab.
Mit den zwei Zeitebenen hat man eigentlich keine Schwierigkeiten: Der erste Teil befasst sich mit dem jungen Brecht vorwiegend in den zwanziger Jahren, und der zweite Teil mit der Zeit ab 1947/49.
Ich bin jedenfalls total begeistert von diesem Film und werde ihn mir wahrscneinlich noch ein zweites Mal ansehen.


Anzeige