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Fernsehen und Film Film mit Ulrike Folkerts

Film mit Ulrike Folkerts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Ich bin eine Insel"

ARD - Mittwoch, 27. Juni 2007 um 20.15 Uhr

Auf d e n Schul-Film freue ich mich; nicht nur wegen der Folkerts.

http://www.daserste.de/filmmittwoch/sendung_dyn~film,1507~cm.asp


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elfenbein
Re: Film mit Ulrike Folkerts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.06.2007, 19:50:33
Regie: Georg Schnitzler:

Mehr zum Regisseur des Films:


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elfenbein
enigma
enigma
Mitglied

Re: Film mit Ulrike Folkerts
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.06.2007, 19:54:37
Danke für den Tipp!

Den Film habe ich mir auch schon vorgemerkt.
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enigma

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Re: Film "Ich bin eine Insel" - mit Ulrike Folkerts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 27.06.2007, 07:53:39
http://www.bavaria-film.de/index.php?id=362&production=6218

Lehrerin Thea Winkler (Ulrike Folkerts) gibt sich die Mitschuld am Tod eines Schülers. Ihre Beziehung mit Michael (Heio von Stetten) geht darüber in die Brüche. Thea kündigt und kapselt sich total vom Leben ab. Doch das Leben schickt ihr einen Boten vorbei – ein einsames, pummeliges Mädchen. Die kleine Rosa (umwerfend: Tülin Karaca) beginnt, die isolierte Frau in Beschlag zu nehmen. Das tut Thea gut. Nur zugeben würde sie es niemals.
Gekonnt hält Gregor Schnitzler ("Die Wolke") die Balance zwischen Leichtigkeit und Ernst. Vor allem aber bietet er der unterschätzten Ulrike Folkerts die Chance, einmal aus ihrem "Tatort"-Stereotyp auszubrechen. Die neue Folkerts trägt Rock, sie zeigt Emotionen, und sie spielt wirklich stark.
Achtung! Weitere Infos vom Sender:
Thea Winkler war Lehrerin, bis sie nach dem tragischen Tod eines Schülers ihren Beruf aufgab. Heute betreibt sie einen Kiosk, die Scheidung von ihrem Mann Michael, der inzwischen eine neue Familie hat, steht unmittelbar bevor. Thea genügt sich selbst und beschränkt ihren Umgang mit anderen Menschen auf das Nötigste. Sie ist überzeugt, niemanden zu brauchen. Ihren neuen Nachbarn, der so erfrischend fröhlich Kontakt anbietet, findet Thea einfach nur aufdringlich. Noch aufdringlicher ist allerdings die kleine Rosa, die eine Geste von Thea missversteht und sie daraufhin als Freundin und Unterstützerin erwählt. Rosa, zehn Jahre alt und ziemlich dick, ist eine Außenseiterin, deren Mutter zu viel arbeiten muss, um sich intensiv um ihre Tochter kümmern zu können. Das Mädchen ist einsam und auf der Suche nach jemandem, der ihr hilft, ihren Traum vom Ballettunterricht zu erfüllen. Doch Verantwortung für ein Kind zu übernehmen ist das Letzte, was Thea möchte. Sie versucht, Rosa klar zu machen, dass sie als beste Freundin und Mutterersatz nicht zur Verfügung steht. Aber die Kleine lässt nicht locker. So beginnt eine Freundschaft wider Willen, die auch Rosa einiges abverlangt, denn Thea nimmt keine Rücksicht auf verletzte Gefühle.
Nur langsam begreift Thea, dass Rosas Vertrauen auch für sie eine Chance ist.
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http://www.daserste.de/filmmittwoch/sendung_dyn~film,1507~cm.asp

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Meine Rezension zum TV-Film:

"Ich bin eine Insel"

Mich interessierte am stärksten die Person der Rosa, des Kindes, das unter ihrem Übergewicht leidet: Der Darstellerin der Schülerin Rosa Thiel, Tülin Karaca, bewegte mich besonders. Die Pfunde, die sie mit sich schleppt, die Lieblosigkeit der Mutter, die sie täglich alleine lässt, die ihr fortwährend Lieblosigkeit und Kummer verschaffen; ihr teilweise noch unbekümmertes Gemüt, das sie Hilfe suchen und Vertrauen finden lässt; ihr zuerst rätselhaftes, aber gar nicht unverständliches Gefühl, sich frei von ihrem Körpergewicht sich tänzerisch, dem Gefühl ihrer Seele zu folgen und ihrem inneren Wollen zu Freiheit und Selbstständigkeit zu Flügeln zu verfolgen - ihrem Gefühl von sich selber als kleine, unverletzliche Persönlichkeit zu trauen - dieser Aufgabe spürt die ehemalige Lehrerin zögerlich nach, nachdem sie sich vorher rigoros einem solchen pädagogischen oder ersatz-mütterlichen Auftrag verweigerte.

Über die Klärung ihrer Probleme zu ihrem Ex-Mann, über die unterstützende Rolle, die sie der mal quengelnden, mal verzweifelnden Rosa zukommen lassen kann - gelingt der "laufen gegangenen" Lehrerin wieder der Einstieg in den Schulalltag; leicht und locker, aber auch bestimmt - und mit dem freundlichsten Lächeln, das sie im Film zeigte, gelingt der Lehrerin Thea Winkler der berufliche Wiedereinstieg - ohne amtliche, ohne psychologische, ohne männlich-kollegiale Hilfe. - Nur ihr Ex hatte in der Liebesnacht vor ihrer Scheidung im Amtsgericht "nachgeholfen" in dem Rückkehr-Prozess, den sie mit der Sorge für die "dickliche Rosa" zögerlich begonnen hatte.

Ein sensibles, diskutables Modell in unserer sozialen Übergangszeit, mit Schul- Liebes- und Familien-Zerreißproben, ohne dass hier in der Handlung der Charakterisierung die scheinheiligen Momente der sog. "alten Werte" überstrapaziert werden.

Vgl. URL.:

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elfenbein
enigma
enigma
Mitglied

Re: Film
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.06.2007, 08:47:07
"Ich freue mich wie verrückt", so soll Ulrike Folkerts sich geäußert haben darüber, dass sie endlich eine Rolle bekommen hat, um ihr schauspielerisches Potential auszuleben.
(WAZ vom 26.6.2007)

Um ehrlich zu sein: Als ich die Ankündigung las, dass Frau Folkerts eine solche Rolle übernommen hat, war ich mir nicht sicher, ob sie der auch gewachsen sein würde. So sehr hängt ihr schon das Klischee der"Kommissarin" an.
Das spürt sie auch selbst und hat sich wohl schon gefragt, "warum man als Pferd aus dem ARD-Rennstall nur für den Tatort ins Rennen gelassen wird." (Zitat Folkerts)
Nun, man hat sie gelassen, und der Film ist geglückt.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie die Rolle so überzeugend spielen würde.
Und mit Tülin Karaca gewann die Geschichte absolut an Glaubwürdigkeit.

Man sollte guten DarstellerInnen die entsprechenden Chancen geben.
Das zahlt sich m.E. auch für die Sender aus.
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enigma
Medea
Medea
Mitglied

Re: Film
geschrieben von Medea
als Antwort auf enigma vom 28.06.2007, 14:40:49
Kann Euch beiden nur zustimmen, das waren auch meine Eindrücke - ein gelungener Streifen ohne Überzeichnungen - besonders beeindruckend fand ich den Mut und das Vertrauen der kleinen Rosa, vom Turm in den See zu springen. Ich bekam bereits beim Zuschauen die kalten Greesen.

Medea.


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Re: Film
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 28.06.2007, 19:07:29
Ja, für dieses übergewichtige Mädchen ist eine solche Rolle ein wahres Glück.

Aber es hatte auch fleißig tanzen gelernt. Und wie mutig und hoffnungsvoll es sich an diese Frau (Lehrerin, ohne Muttergehabe; ermutigend, nachdem sie die erste, negative Phase überwunden hatte...) hängte, wie ein "Engel", der auch für die Lehrerin wieder zum Weg zurück führte.

Die kleine Tülin Karaca spielte die ungeschickte Rosa so, dass viele Mädchen mit ähnlichen Problemen und Sorgen sich das ankucken können:

nicht verzweifeln; glauben, dass man auch moppelig eine Zukunft hat; trainieren; sich nicht auspfeifen lassen; und wenn man ausgelacht wird, weitermachen; man (oder Mädchen) ist mit seinem Mut und dem eigengemachten Glück für das selber verantwortlich, was aus einem werden soll...

Das wird vielen Kindern heute nicht vermittelt von den Eltern.
Solch ein Film müsste Kult werden, nicht irgendein Kult-Star-Scheiß!

Von Kultusministerien oder Schulen wird so ein Film nicht grundsätzlich als Angebot mit Lehrer-Paket aufgegriffen!
Na, vielleicht von den Kliniken, wo solche Mädchen manchmal ein Jahr lang behandelt werden, ohne dass sie eine solche, private Freundin - als Mutterersatz oder Lebenskamerad - finden.

... und dann wartet der moppelnde "Feind Jojo" zu Hause wieder auf das sehnsüchtige, entkräftete Opfer.

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elfenbein
enigma
enigma
Mitglied

Re: Film
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2007, 10:34:31
Ja, es war beeindruckend und zeugte doch auch von einigem Selbstwertefühl, dass das Mädchen Rosa so zu sich stand und Freundschaft und Hilfe so direkt und unmittelbar einforderte.
Sie ließ sich auch nicht beirren und insistierte.

Wie ich gelesen habe, soll Tülin Karaca aber auch "im wirklichen Leben" ein ähnlicher Typ sein.

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enigma
Re: Film
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2007, 10:34:31
Das von mir gewählte Filmbild hat sich davongemacht, weil der Surver es nicht mehr liefert...!
Sorry!
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Bilder vom SWR
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elfenbein

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