Fernsehen und Film Filmtrilogie über die wahre Rolle der Wehrmacht im 2. Weltkrieg

Ab Sonntag beginnt im ZDF ein Dreiteiler über die Rolle der Wehrmacht im 2. Weltkrieg. Dieser Film wird bereits jetzt in seriösen Zeitungen sehr gut rezensiert - auch schauspielerisch soll er eine Glanzleistung sein.
Anscheinend wird aufgeräumt mit der alten Sage, überliefert von unseren männlichen Altvorderen, dass die Wehrmacht eine gute und sinnstiftende Institution war, frei von jedem TAdel. DAs wurde ja schon durch die von Reemtsma initiierte Wehrmachtsausstellung vor Jahren versucht, erzeugte aber bei Überlebenden nur Aggression und Wut.
Ich hoffe,dass viele junge Menschen diesen Film ansehen und möglichst zusammen mit ihren noch lebenden Grosseltern, die dabei waren und viele Fragen an sie und deren Rolle in dieser Zeit stellen werden. Vielleicht gelingt es den alten Veteranen ja, sich ihren Enkeln gegenüber zu öffnen, nachdem sie es den Kindern gegenüber meist nicht taten. Olga

Dieser Film steht schon auf meinem Terminkalender! Ich finde das Thema auch sehr wichtig, bisher ist mir nichts Ähnliches bei der Aufarbeitung der Nazizeit bekannt. Ich hoffe, verschüttete und verdrängte Dinge werden offenbar(t).

Clara

danke- im terminkalender vermerkt !!
freundeskreis wurde informiert...

chris33

Schon der erste Teil dieser Wehrmachts-Trilogie hat mich gestern Abend sehr beeindruckt - insbesondere auch die nachfolgende Dokumentation mit noch lebenden, früheren Wehrmachtsangehörigen. Viele dürften es nicht mehr sein, da diese Herren jetzt ja mindestens 90 Jahre alt sein müssten, wenn sie aktiv an diesen Greueln beteiligt waren.
Ich fragte mich während des Films, wie jemand, der hier involviert war, später mit seinem Leben zurechtkommen konnte. Meist haben diese Ex-Soldaten ja lebenslang verdrängt und sich auch ihren Kindern gegenüber nie geöffnet, bzw. auf deren Fragen geantwortet.
Ihr Gewissen hat sie sicher nie in Ruhe gelassen - und als grosse STrafe wurden ja viele auch sehr alt und mussten sich dem Gewissen lebenslang aussetzen. Olga

Dieser 1. Teil hat mir schon eine fast schlaflose Nacht beschert. Der Film ist sehr realistisch, dazu Originaleinblendungen von der Ostfront. Kein Wunder, dass nur wenige Heimkehrer in der Lage waren, über ihre schrecklichen Erlebnisse zu sprechen. Ja, sie waren voll mit dem Verdrängen beschäftigt, was alle Kräfte in Anspruch nahm. Auch die immer noch kursierende Legende von der schuldlosen Wehrmacht wird widerlegt.

Hoffentlich sehen viele Jugendliche diese Kriegsrealität, die sie sonst nur am Computer spielen!

Obwohl ich weiß, dass die beiden anderen Folgen eher noch Furchtbareres zeigen, werde ich sie mir anschauen. Und bes. die Augenzeugenberichte im Anschluss.

Clara

clara, ich habe viel jungvolk um mich herum. von denen wollte niemand sich

das anschauen. ich habe die erste folge zur hälfte gesehen, fand es sehr

grausam, zumal das erzählte meines vaters wieder hochkam, der damals beteiligt war.

ich frage mich im nachhinein, wie die menschen dieses grausame geschehen

überhaupt überstehen konnten. leider interessiert es mich auch erst jetzt

wirklich, jetzt, da ich meinen vater nicht mehr dazu befragen kann.

Ich bezweifle - leider - dass sich Jugendliche diesen Film ansehen werden. ER sollte in schulische Lehrprogramme integriert werden.
Auch ich hatte schlaflose Stunden, werde aber weiter die Filmteile ansehen. Gerade unsere GEneration hatte ja in jeder Familie mindestens einen Wehrmachtsangehörigen. ES ist sicher auch eine der letzten Chancen, noch lebende Augenzeugen zu hören, wenn sie den Mut dazu haben, in ihrem Leben endlich aufzuräumen.
Sehr berührt hat mich die Familie des jüdischen, jungen Mannes. Der Vater war so sehr Deutscher in seinem Denken und Handeln, dass er sogar noch Verständnis für das Aufnähen des Davidsterns hatte.
Den ganzen Tag spukt die Szene in meinem Kopf, wie ein Offizier einem russischen Soldaten zuerst eine Zigarette gibt und ihn dann erschiesst.
Krieg ist so unendlich grausam - unsere GEneration sollte sich täglich daran erinnern, wie glücklich wir sein können, ihn nie wissentlich miterlebt zu haben. Das ist ein grosses Geschenk und sollte alle Gelegenheiten zum Jammern aufwiegen. Olga

Eine tolle Fernsehproduktion! Das hätte ich dem drögen ZDF gar nicht zugetraut.

Ich kann mich eurer positiven Beschreibung nun überhaupt nicht anschließen.

LG mart

Wenn durch diese Verfilmung die Menschen zum Nachdenken angeregt werden, dass der Krieg ein grausames barbarisches Verbrechen ist und das nichts auf der Welt Grund genug für ein derartiges Gemetzel ist, dann hat sie einen bedeutsamen Nutzen gebracht.,
Kriege haben gar nichts Heldenhaftes oder Patriotisches, sie dienen einzig und allein den wirtschaftlichen oder politischen Interessen jener Leute, die ihr eigenes Leben dabei nicht riskieren.

justus