Fernsehen und Film funny games
michael hanekes film "funny games" von 1997 , mit ulrich mühe und susanne lothar , ist am
letzten wochenende als remake : "funny games u.s." , auf pro7 gezeigt worden .
das praktisch 1 zu 1 realisierte hollywood remake , auch unter der regie von haneke , mit
naomie watts und tim roth in den hauptrollen , ist wie die vorlage erwarten lies , brilliantes
"terror kino" das mit den urängsten der zuschauer spielt .
zwei irre schnösel durchbrechen die grundsolide , strukturelle bürgerlichkeit einer bilderbuchfamilie , foltern und töten ohne sichtbares motiv ... "just to play a funny game" .
es gibt kein "happy end" .
haneke wollte seinen film als anklage verstanden wissen .
angeklagt wurde der zuschauer , der sich dem unerträglichen zirkel der gewalt ... ob aus
voyeurismus oder geilheit ... nicht entziehen kann .
was haneke offenbar nicht wusste ist , dass horrorfilme anders , jenseits postulierter pädagogik funktionieren .
das US-remake mag zwar etwas geschliffener daher kommen , wurde aber nicht geschleift .
beide fassungen sind zu goutieren und beide fassungen tun richtig weh .
wer lust hat , die fragilität seiner lebenswirklichkeit zu überdenken und sich auf eine gnadenlose symbolik einlassen kann , wird von "funny games" sicher nicht enttäuscht werden .
sitting bull
letzten wochenende als remake : "funny games u.s." , auf pro7 gezeigt worden .
das praktisch 1 zu 1 realisierte hollywood remake , auch unter der regie von haneke , mit
naomie watts und tim roth in den hauptrollen , ist wie die vorlage erwarten lies , brilliantes
"terror kino" das mit den urängsten der zuschauer spielt .
zwei irre schnösel durchbrechen die grundsolide , strukturelle bürgerlichkeit einer bilderbuchfamilie , foltern und töten ohne sichtbares motiv ... "just to play a funny game" .
es gibt kein "happy end" .
haneke wollte seinen film als anklage verstanden wissen .
angeklagt wurde der zuschauer , der sich dem unerträglichen zirkel der gewalt ... ob aus
voyeurismus oder geilheit ... nicht entziehen kann .
was haneke offenbar nicht wusste ist , dass horrorfilme anders , jenseits postulierter pädagogik funktionieren .
das US-remake mag zwar etwas geschliffener daher kommen , wurde aber nicht geschleift .
beide fassungen sind zu goutieren und beide fassungen tun richtig weh .
wer lust hat , die fragilität seiner lebenswirklichkeit zu überdenken und sich auf eine gnadenlose symbolik einlassen kann , wird von "funny games" sicher nicht enttäuscht werden .
sitting bull
Als grosser Hanecke-Fan kenne ich auch das US-Remake schon länger. Es ist ähnlich gut wie die deutsche Originalfassung, aber da man ja weiss, wie es am Ende ausgeht, fehlt ein wenig die gruselige Spannung wie bei Original, das m.W. Mitte der 90er Jahre erstmals ausgestrahlt wurde. Tolle Filme - wie alles vom Österreich Hanecke, zumal er und sein Teams ein ausgesprochenes Talent haben ,richtig zu besetzen. Leider ist eine seiner besten SChauspielerinnen, Frau Lothar, nun auch tot.DA H. aber vorwiegend in Frankreich dreht und Personal rekrutiert, wird er sicher auch zukünftig dort fündig werden. Olga
Hi Sitting bull, ich bin mit dir einig..
.. Michael Haneke ist einer der brillantesten Regisseure,
der einige Auszeichnungen kassieren durfte.
In seinen Filmen wie z.B. „das weisse Band“ vermutete
man einen Drahtzieher aus Rache oder sonst aus irgend
einem Grund hinter den mysterieusen Unfällen, und er spielte in
der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, die geprägt war von
wirtschaftlicher Unterdrückung und gegenseitiger Demütigung.
Ebenso „Die Klavierspielerin“ (einer seiner brillantesten Filme),
die von ihrer Mutter katastrophal kontrolliert wird. Dieser Film
ist mir echt eingefahren – ein psychologisches Drama, von Isabelle Huppert
extrem gut gespielt (eine meiner Lieblingsschauspielerinnen)..
.. auch bei diesem Film gab es einen Grund – eben die dominante Mutter.
Aber „Funny Games“ - is just a game – ein grauenvolles, von
kaltblütigem Sadismus geprägtes Schauspiel.
Das ist schon ein hartes Stück – die Nerven liegen blank.
Wenn auch brillant gespielt, lehne ich solche Filme ab - auch wenn
Haneke ihn als Anklage an die Zuschauer verstanden haben will.
Vielleicht werden zu Sadismus neigende Menschen von
solchen Filmen zu Taten animiert, wie wir sie hautnah erleben:
„z.B. einen Menschen auf dem Bahnsteig halbtot schlagen u.a..“ –
ich weiss es nicht, aber vermute es.
hier kann man den Film in seiner ganzen Länge sehen, zwar in spanischer Sprache.
Da sehe ich mir doch lieber eine fein fotographierte Geschichte an
Gute Nacht!
hisun
.*.
.. Michael Haneke ist einer der brillantesten Regisseure,
der einige Auszeichnungen kassieren durfte.
In seinen Filmen wie z.B. „das weisse Band“ vermutete
man einen Drahtzieher aus Rache oder sonst aus irgend
einem Grund hinter den mysterieusen Unfällen, und er spielte in
der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, die geprägt war von
wirtschaftlicher Unterdrückung und gegenseitiger Demütigung.
Ebenso „Die Klavierspielerin“ (einer seiner brillantesten Filme),
die von ihrer Mutter katastrophal kontrolliert wird. Dieser Film
ist mir echt eingefahren – ein psychologisches Drama, von Isabelle Huppert
extrem gut gespielt (eine meiner Lieblingsschauspielerinnen)..
.. auch bei diesem Film gab es einen Grund – eben die dominante Mutter.
Aber „Funny Games“ - is just a game – ein grauenvolles, von
kaltblütigem Sadismus geprägtes Schauspiel.
Das ist schon ein hartes Stück – die Nerven liegen blank.
Wenn auch brillant gespielt, lehne ich solche Filme ab - auch wenn
Haneke ihn als Anklage an die Zuschauer verstanden haben will.
Vielleicht werden zu Sadismus neigende Menschen von
solchen Filmen zu Taten animiert, wie wir sie hautnah erleben:
„z.B. einen Menschen auf dem Bahnsteig halbtot schlagen u.a..“ –
ich weiss es nicht, aber vermute es.
hier kann man den Film in seiner ganzen Länge sehen, zwar in spanischer Sprache.
Da sehe ich mir doch lieber eine fein fotographierte Geschichte an
Gute Nacht!
hisun
.*.
Vielleicht werden zu Sadismus neigende Menschen von
solchen Filmen zu Taten animiert, wie wir sie hautnah erleben:
„z.B. einen Menschen auf dem Bahnsteig halbtot schlagen u.a..“ –
ich weiss es nicht, aber vermute es.
mach dir keine sorgen ... hisun .
filme sind lediglich reflexe auf "gesellschaftliche wirklichkeiten" und nicht deren auslöser .
das mag man in bürgerlichen kreisen , nicht ohne grund , anders sehen .
die zunahme "struktureller gewalt" in kapitalistischen gesellschaftsgefühgen und ihre
reproduktion im realen , gilt es zu vertuschen .
was bietet sich da mehr an , als den überbinger der botschaft ... in diesem fall den
"horrorfilm" ... in die pflicht zu nehmen ?
sitting bull
Du könntest du recht haben ... sitting bull.
.. diese Richtung habe ich noch nicht in Betracht gezogen,
leuchtet aber ein, wenn ich dabei an so manch anderen Film
oder auch Buch denke, die eigentlich die Realität „widerspiegeln“.
So gesehen zeigt der „Horror-Film, dass das Fass voll ist und
Veränderung der kapitalistisch geprägten Gesellschaft zu mehr
„Sein und weniger Haben“ dringend notwendig ist ..
hisun
.*.
.. diese Richtung habe ich noch nicht in Betracht gezogen,
leuchtet aber ein, wenn ich dabei an so manch anderen Film
oder auch Buch denke, die eigentlich die Realität „widerspiegeln“.
So gesehen zeigt der „Horror-Film, dass das Fass voll ist und
Veränderung der kapitalistisch geprägten Gesellschaft zu mehr
„Sein und weniger Haben“ dringend notwendig ist ..
hisun
.*.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich Hanecke bei seinen Filmen "funny games" auch an "Kaltblütig" orientierte - ein sehr, guter alter Film nach Truman Capote.
Aber Hanecke ist ja vielschichtiger in seinen Sujets - ich glaube auch nicht,dass er sich an den gesellschaftlichen Problemen zu sehr abarbeitet. Dafür ist er auch zu sehr Cosmopolit - geboren in München, aufgewachsen in Österreich, lebt viel in Frankreich und den USA, macht "jetzt auch in Opern". Er ist - was ich sehr schätze - ein perfektionistischer Regisseur und scheint bis zum Casting alles in der Hand haben zu wollen. Dafür spricht seine gute Handschrift. Olga
Aber Hanecke ist ja vielschichtiger in seinen Sujets - ich glaube auch nicht,dass er sich an den gesellschaftlichen Problemen zu sehr abarbeitet. Dafür ist er auch zu sehr Cosmopolit - geboren in München, aufgewachsen in Österreich, lebt viel in Frankreich und den USA, macht "jetzt auch in Opern". Er ist - was ich sehr schätze - ein perfektionistischer Regisseur und scheint bis zum Casting alles in der Hand haben zu wollen. Dafür spricht seine gute Handschrift. Olga