Fernsehen und Film Guter Film im ZDF

Gestern Abend sah ich einen sehr beeindruckenden Film über einen dementen Mann (Robert Atzorn - hervorragend gespielt), der sich noch einmal verliebt und zwar in eine sehr junge Frau, die seiner verstorbenen Ehefrau in deren Jugend sehr ähnelt. Er steht mit ihr noch einige Abenteuer durch - die junge Frau bemerkt erst sehr spät die Krankheit ihres neuen Liebhabers.
Dieser Film machte mich sehr nachdenklich und ich finde es gut, wenn es wirklich gute Filme zu diesem Thema Demenz gibt, das ja auf viele von uns vermutlich auch zukommen wird. Olga

Ich hab den Film auch gesehen. War sehr interessant zu sehen,

dass die Angehörigen zunächst mal gar nicht wissen bzw. erst
im laufe der Zeit merken was los ist. Weil zwischendrin immer
wieder Erinnerungen bzw klare Momente erkennbar sind.
Gitti

Ich nehme an, dass die meisten erwachsenen Angehörigen dies so lange verdrängen, bis es nicht mehr geht. Es sind damit - insbesondere für die erwachsenen Kinder - ja auch viele Änderungen verbunden: dann sind die dementen Eltern die Kinder und die Kinder haben die Elternrolle.
Sehr gut gefiel mir der kleine Enkel - es zeigte deutlich, wie "normal und entspannt" Kinder darauf reagieren. Er empfand den Opa halt ein wenig komisch, wenn er den Namen des Enkel nicht mehr wusste - aber ansonsten verglich er ihn mit seinem Goldfisch, der auch sich auch nur kurz zurückerinnern kann. Fand ich sehr lieb. Olga

Den Film sah ich auch. Zur Thematik passt auch das Buch von Bettina Tiedjen "Unter Tränen gelacht", die über die Demenzerkrenkung ihres Vaters schreibt. Auch hier geht es darum, dass es bei dieser Krankheit mit unterschiedlichsten Problemen nicht immer so bierernst zugehen muß. Allerdings hat Frau Tiedjen als Promi ganz andere Möglichkeiten z.B. bei der Versorgung unter Unterbringung eines Angehörigen, als der normale Sterbliche.
Es grüßt aurora

Ich denke, ab einem gewissen Demenz-Stadium kann keiner der Angehörigen die Angelegenheit mehr selbst erledigen. Die Kinder sind ja berufstätig und dies ist ein Rundum-Job - dies betrifft aber alle und nicht nur die "Promis", wenn sie für Unterbringung frühzeitig sorgen müssen. Es klappt auch nicht, dies kurzfristig zu tun, wenn irgendwelche gravierenden Dinge geschehen sind - man muss frühzeitig die Weichen stellen. Das machen aber viele nicht, weil sie denken, vielleicht bessert sich alles wieder.
Es gibt jetzt im Rahmen der Pflegeversicherung auch höhere Zuzahlungen für Demenzkranke, was gut und richtig ist.
Im Bekanntenkreis hatten wir den Fall auch, da ging es um eine demente Frau. Der Ehemann kümmerte sich um sie, so lange es möglich war (Kinder gibt es keine). Irgendwann war es vorbei - er merkte dies, weil er immer ungeduldiger mit seiner hilflosen Frau wurde. Zuerst kam sie in ein Demenz-Tagespflege, dann wochenweise und seit einem Jahr ist sie in einem Pflegeheim, wo sie gut betreut wird und er sie oft besucht. Aber er hat jetzt auch wieder ein eigenes Leben, was ihm auch zu gönnen ist.
Diese Frau hat eine eigene Rente, dazu kommen die Zuzahlungen der Pflegeleistungen und natürlich unterstützt sie auch ihr Mann (hätte er zu Hause auch machen müssen). Olga

Dieser Film hat mich auch sehr nachdenklich gemacht---es war ein guter Film---ein Glück,dass das junge Mädchen den alten Herrn nicht ausgenommen hat,die Kinder waren auch machtlos,trotz der Krankheit,er hatte noch seinen eigenen Willen!
Auch in Wirklichkeit,gerade hier im ST,gibt es einen so ähnlichen Fall.
Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau,welche keine lange Krankheit hatte,machte die Tochter kurzen Prozess und steckte den Vater in ein Alten-Pflegeheim,er wehrte sich,wollte in seiner Wohnung bleiben,doch gleich nach der Beerdigung,verschenkte sie das gesamte Möbel---sein Wille war gebrochen und er zog in ein kleines Zimmerchen mit seinem einzigen Halt den PC.Der alte Herr schreibt nun jeden Tag Frauen an,klagt sein Leid,hat die Hoffnung,dass eine ihn aufnimmt--Er will mit Macht da raus ,er hat zwar ein hohes Alter,aber mit Hilfe der Pflegeleistung hätte er auch in seiner Wohnung weiterleben können.
Einige Userinnen haben mir auch bestätigt,dass er immer das Gleiche schreibt,also auch alles sehr sehr traurig.
Eine Vollmacht hat er nicht unterschrieben,die Tochter redete alles sehr schön und nun ist der Vater sehr traurig.
Was mich auch fragwürdig macht ist,dass die Tochter allein lebt und schon Rentnerin ist----
Wolke

Ich bezweifle stark,dass man jemanden "in ein Heim stecken kann" ohne dessen Einverständnis, solange er nicht entmündigt ist. Ist er letzteres, dann entscheiden Amtsgerichte und Betreuer (aber nie eine Tochter). Es wäre sicher auch in diesem Fall wichtig, beide Seiten zu hören und nicht nur die eines wohl etwas verwirrten älteren Herrn.
Als unsere Mutter mit über 80 Jahren in ein Pflegeheim kam, musste sie selbst ihr Einverständnis dazu geben, was sie auch tat. Den Haushalt unserer Mutter lösten wir nach einigen Monaten auf, als sich herauskristallisierte, dass sie in dem Heim bleiben wird. Alle Möbel konnte sie natürlich nicht mitnehmen, da die Wohnverhältnisse in dem Heim begrenzt waren. Olga

das stimmt schon mit dem Einverständnis,sicher hat sie ihn so mürbe gemacht ,dass er dann zusagte,aber man stelle sich vor,so kurz nach dem Ableben der Ehefrau--ist doch unmöglich,er konnte nicht mal richtig Abschied nehmen,alles sehr traurig----
Ich hoffe ganz sehr,dass er sich jetzt befreit von dem Heim,mit der Tochter redet und sich eine kleine Wohnung sucht,aber alles wird schwer werden,denn auch die alten Erinnerungen sind nicht mehr da von den Möbeln.Seine ganze Rente wurde vereinnahmt,sicher zahlt die Tochter noch was drauf,wie er sagte,nur damit sie ihn nicht aufgehalst hat.Alles sehr schrecklich----