Fernsehen und Film In der Hitze der Nacht

lalelu
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In der Hitze der Nacht
geschrieben von lalelu
Wer für heute Abend noch keine Pläne hat, dem empfehle ich folgenden Film:

"In der Hitze der Nacht" mit Sidney Poitier und Rod Steiger. Rod Steiger muss widerwillig seine rassistischen Vorurteile überwinden. Eine kleine Geste ganz am Schluss des Films zeigt, dass er seine Lektion hoffentlich gelernt hat.

Der Film räumte fünf Oskars ab - und zwar zu Recht. Der Oskar für den besten Hauptdarsteller ging an Rod Steiger, der für diese Rolle außerdem weitere Auszeichnungen erhielt, unter anderem den Golden Globe und einen British Film Academy Award.

Beginn: 20.15 Uhr auf BR

Lalelu
Mitglied_1a4a99f
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Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lalelu vom 24.03.2012, 17:33:35
das ist schon gebongt der film ist echt sehenswert, den gucken wir uns auch heute abend an...

ich weiß nur noch, dass ein dunkelhäutiger kommisar mit einem weißen ermitteln soll, oder so ähnlich... egal ich werd´s ja sehen... ist schon lange her, dass ich den film gesehen habe... ich freue mich drauf
Gillian
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Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von Gillian
als Antwort auf lalelu vom 24.03.2012, 17:33:35
Das ist ein Film, den man immer wieder sehen kann. Danke für den Tipp, lalelu.
G.

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chris33
chris33
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Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von chris33
als Antwort auf lalelu vom 24.03.2012, 17:33:35
ich habe ihn einmal vor vielen- jahren gesehen-inzwischen ein klassiker - denke ich - mit ausgezeichneten us - schauspielern.

jetzt hier in deutschen landen.. (ich hätte nicht gedacht, daß die thematik hier interessant ist)


danke-lalelu

chris33
lalelu
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Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von lalelu
als Antwort auf chris33 vom 24.03.2012, 19:13:46
@alle: Ich freue mich, wenn euch mein Tipp zu einem spannenden Fernsehabend verhelfen wird. Ich selbst habe den Film auch schon gesehen und war beeindruckt. Die eigentliche Handlung ist mir jedoch weniger gut im Gedächtnis geblieben, als die Darstellung der Charaktere.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Momente, welche die Überheblichkeit des "Weißen" gegenüber dem seiner Meinung nach "Menschen zweiter Klasse" deutlich machen und sein allmähliches Umdenken – bis hin zur Szene am Schluss. Das Minenspiel Rod Steigers hat mich mehr als einmal fasziniert – wenn er beispielsweise vor Verblüffung aufhörte, auf seinem Kaugummi herumzukauen. Sidney Poitier gehört sowieso zu meinen Lieblingsschauspielern.

Ich bin jedenfalls sicher, dass uns zwei Stunden guter Fernsehunterhaltung erwarten!

Lalelu
Medea
Medea
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Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von Medea
als Antwort auf lalelu vom 24.03.2012, 17:33:35
Gesehen und für gutbefunden -

bangte einige Male um den schwarzen Kommissar,

versöhnlich das Ende und die kleine aber passende Geste
des Koffertragens ......


Derzeit wird Barak Obama von politischen Gruppierungen
seines Landes wieder verbal sehr angegriffen und subtil
dabei auf seine Hautfarbe, sein schwarzsein verwiesen.

Medea.


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Karl
Karl
Administrator

Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von Karl
als Antwort auf lalelu vom 24.03.2012, 20:05:23
Danke Lalelu,

wir haben uns den Film auch angeschaut und waren beeindruckt! Anschließend haben wir auch noch die Sendung "Brown Babies" über die Besatzungskinder und deren Schicksal gesehen - deprimierend.

Wir können aber m. E. trotz aller Rückschläge froh darüber sein, dass bei uns wie in den USA inzwischen doch ein anderes Denken vorherrscht.

Karl

luchs35
luchs35
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Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 25.03.2012, 09:01:24
Dann hatten wir das gleiche TV-Abendprogramm, Karl: zuerst der beeindruckende Film, dann die Dokumentation über die "Brown Babys". Bei Letzterem fiel mir ein Satz auf, der mich beschäftigt hat: die GIs hätten das andere Denken gegenüber ihrer schwarzen Mitbürger aus ihrer Stationierung in Deutschland in die USA mitgebracht. Dabei herrschte in der Nachkriegszeit bis weit in die 60er Jahre ein sehr starkes Vorurteil gegenüber Frauen, die sich mit einem dunkelhäutigen GI einließen und womöglich auch noch ein Kind von ihm hatten.
Wo also konnten die GIs in Deutschland ein besseres Verständnis gegenüber ihren schwarzen Mitbürgern lernen? "Niggerbraut" war noch das Mildeste, was diese Frauen mit ihren "schwarzen Bangert" zu hören bekamen. Die "Brown Babys" waren überall unerwünscht ,und die Mütter hofften, dass ihre Kinder in den USA ein besseres Leben erwartet und gaben sie frei. Welches Leid sie dann ihrer dunklen Hautfarbe wegen dort erwartete, war keineswegs anders als in Deutschland.

Die Tragik der Kinder, die in Deutschland verblieben sind, ragt unterschwellig noch weit in unsere Zeit hinein und sollte eine Mahnung sein, Menschlichkeit nicht an einer anderen Hautfarbe scheitern zu lassen. "Brown Babys" war eine höchst eindrückliche Dokumentation gegen Rassenhass, machte aber auch Hoffnung zu dessen echter Überwindung.

Luchs
Karl
Karl
Administrator

Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 25.03.2012, 11:01:25
@ Luchs35,

ja, Brown Babies hat uns auch sehr betroffen hinterlassen. Besonders die unüberlegte Äußerung einer der wiedergefundenen weißhäutigen Halbschwestern hat uns geschockt. Sie sprach in Bezug auf weißhäutige Babies von "normalen" Kindern.

Einer der damaligen Reporter fragte eine Mutter, die ihre Kinder behalten wollte, ob sie denn später im Zirkus auftreten sollten, weil er keine andere Perspektive sah.

Karl
lalelu
lalelu
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Re: In der Hitze der Nacht
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Karl vom 25.03.2012, 12:44:59
@karl & Luchs

Schade, ich habe die Sendung "Brown Babies" gestern nicht gesehen, und leider wurde sie nicht in die Mediathek aufgenommen, so dass ich sie auch jetzt nicht ansehen kann.

Ich selbst hatte aber in meinen ersten Schuljahren um 1952 herum zwei Klassenkameraden mit dunkler Hautfarbe. Einer von ihnen lebte mit seiner Mutter in erbärmlichen Verhältnissen, der andere hatte wohlhabende Adoptiveltern und wurde in einer Villa groß.

Obwohl beide Jungen wahrscheinlich zu den Brown Babies gehörten, wurden sie sehr unterschiedlich behandelt. Wir Kinder wurden angehalten, uns von dem ersten Jungen fernzuhalten ("dessen Mutter taugt nichts, die sind Gesindel"). Er blieb schon bald sitzen, und man kann sich leicht vorstellen, welche Chancen er im späteren Leben hatte. Unehelich geboren zu sein, war damals sowieso ein Makel – und dazu noch einen dunkelhäutigen Vater zu haben, machte die Verachtung und die Ablehnung durch die "ehrbare Gesellschaft" vollkommen.

Gegen den zweiten Jungen gab es von Seiten der Erwachsenen keine Einwände. Offenbar war die gesellschaftliche Stellung des Adoptivvaters stärker als eventuelle Vorbehalte gegen die Herkunft des Kindes. Der Junge besuchte später eine höhere Schule und konnte studieren. Leider hatten wahrscheinlich die wenigsten der Brown Babies so viel Glück wie er.

@Medea: auch ich fand die kleine Szene am Schluss stark, in welcher der weiße Kommissar seinem dunkelhäutigen Kollegen den Koffer trägt. Ein Zeichen der Hoffnung, ganz ohne Worte! Ich wünsche mir, dass Rassismus irgendwann nur noch "Schnee von gestern" ist!

Lalelu

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