Fernsehen und Film 'Inglorious Basterds' real...

Heute Abend in 3Sat 'Killing Nazis' - die Erinnerungen eines (jetzt 91jährigen) Mitglieds der 'Jewish Brigade', die 1945 mit einer Namensliste von 700 hochrangigen SS-Offizieren und Gestapo-Beamten nach Österreich kam...

Gleichzeitig in ARTE - sicher wertvoller, falls es jemand noch nicht kennt, Micheal Hanekes 'Das weiße Band'.

() qilin

Über diesen 91-jährigen habe ich im Stern gelesen - er bereut bis heute nichts, obwohl er nach diesen Morden nach seiner Aussage ein ganz normales Leben führte. Kann ich irgendwie verstehen und ich bedaure es, dass sich zu diesen Nazizeiten nicht mehr Juden dazu entschlossen hatten, diese Verbrecher anzugreifen. Olga

Das sind aber zwei verschiedene Dinge - jüdische Widerstandskämpfer gab es (besonders in Osteuropa) - aber nach Kriegshandlungen Kommandos durch's Land zu schicken, um irgendwelche 'Verbrecher' zu liquidieren, und das ohne Gerichtsurteil, nur weil sie auf 'der Liste' stehen, halte ich für nicht sonderlich empfehlenswert. Verständlich ist's mir auch, aber es geht trotzdem in die falsche Richtung...

() qilin

Sie missverstehen mich: ich meinte, ich wäre heute noch froh darüber, wenn sich damals bei den Millionen Juden, Sinti und Roma, Kommunisten usw. diese nicht wie Lämmer zur Schlachtbank hätten führen lassen, sondern sich rechtzeitig viele Menschen gefunden hätten, die sich gewehrt hätten. DAs war aus verschienden Gründen nicht so,wie wir wissen.
Dieser alte Herr tat dies kurz nach Kriegsende; ursprünglich sollte er mit dieser Truppe ja noch in den Krieg eintreten, der aber dann vorbei war als sie in Europa ankamen. Dann fingen sie die erreichbaren Altnazis, die sich in ihrer Feigheit irgendwo in den Bergen versteckten. Ich glaube, in der damaligen Zeit als auch ganz frisch bekannt wurde, welche nicht begreifbaren Greueltaten die Nazi-Massenmörder begingen, ist dies sehr entschuldbar. WAs hätten wir Deutsche getan, wenn der Fall umgekehrt gelegen hätte und ein Volk versucht hätte, uns Deutsche auszurotten? Olga

Das hatte ich schon richtig verstanden - wie gesagt, in den besetzten Gebieten gab's tatsächlich einen (militärischen) jüdischen Widerstand, der war aber im 'Reich' selbst wohl kaum zu organisieren - selbst die Kommunisten, die ja eine relativ gute Infrastruktur hatten, mussten sich auf Sabotage und Spionage beschränken; irgendwelche offenen Kampfmaßnahmen hätten auch für sie verheerende Folgen gehabt. Die Juden hatten nur die eine Möglichkeit, sich von Wohlmeinenden verstecken zu lassen...
Worum es mir ging war nicht, wer sich aus welchen Gründen wo versteckt hatte und gefangen wurde, sondern darum, dass nach dem Krieg Leute ohne Verfahren umgebracht wurden, nur weil sie 'Altnazis' waren. Ich bin durchaus auch der Meinung, dass Gerichte damals vielleicht zu milde geurteilt haben - aber das ist kein Grund, das 'Recht' in die eigene Hand zu nehmen - so verständlich der Antrieb dazu auch sein mag...

() qilin