Fernsehen und Film Mein Sohn der Mörder

olga64
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Mein Sohn der Mörder
geschrieben von olga64
Gestern Abend sah ich im ZDF eine sehr beeindruckende SEndung über eine Mutter, deren nach wie vor geliebter Sohn in unvorstellbarer sadistischer und grausamer Weise mehrere Frauen folterte, vergewaltigte und tötete. ES war der Lieblingssohn dieser Frau, die es anscheinend bis heute nicht glauben kann, dass dieses Prachtwesen ein eiskalter Mörder und Verbrecher ist ,der sicher nie mehr aus dem Knast entlassen wird (was uns allen nur zu wünschen ist).
Teilweise erklärte der Sohn auch bei Vernehmungen,dass er früher von seiner Mutter missbraucht worden sei (widerrief dies dann aber, anscheinend auch aufgrund dringender, schriftlicher Bitten seiner Mutter). Der weitere Sohn dieser Mutter brach den Kontakt zu ihr ab, desgleichen Verwandte und frühere Freunde. Ihr Ehemann hielt zu ihr (er ist nicht der Vater dieses Mörders) - sie wechselten den Wohnsitz, weil ein Leben in der ursprünglichen Gegend nicht mehr möglich war.
Mir erschien diese Frau mit ihren Äusserungen nach wie vor stark auf sich selbst und "ihre Misere" fixiert - weitergehende Gedanken, wie die Hinterbliebenen der Opfer mit dem Leben fertig werden, haben anscheinend keinen Platz mehr im Leben dieser Mutter. Olga
circe
circe
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von circe
als Antwort auf olga64 vom 03.04.2013, 16:27:48
ich habe es auch gesehen und es blieb irgendwie ein bitterer Nachgeschmack hängenr! Es ist schon was wahres dran am Sprichwort "Jeder Mörder hat eine Mutter"! Auch der Vorwurf des Mißbrauchs vom Sohn klingt einem nach! Aber das Leben geht weiter und irgendwie auch für diese Mutter!
Baeke
Baeke
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von Baeke
als Antwort auf olga64 vom 03.04.2013, 16:27:48
den Beitrag habe ich auch gesehen, es ist schwer zu verstehen, wie diese Mutter von einem mehrfachen Mörder, heute darüber denkt!
Olga hat es genau beschrieben, diese Frau hat nur Selbstmitleid gezeigt.

Alle 4 Wochen fährt sie mehrere 100 km, von Görlitz nach Werlte, um den "armen mehrfachen Mörder" zu besuchen!

Unfassbar die Einstellung zu dem Verbrechen ihres Sohnes von dieser Frau!!!

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olga64
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von olga64
als Antwort auf Baeke vom 03.04.2013, 17:30:36
Es wurden ja auch frühere Bilder ihres jetzigen Ehemannes gezeigt. Diesem Mann wurde ebenfalls sein Leben zerstört - er ist nur noch die Hälfte seiner früheren Statur. Auch die Erzählung der Freundin, sie hätte den Mörder so innig umarmt beim BEsuch in der JVA, dass die Beamten nicht dazwischengehen konnten, befremdete mich sehr. ABer vermutlich gibt es für diese Leute nur die Chance zum Überleben, in dem sie bis zum Tode alles verdrängen, was hier an Grausamkeiten geschah - aber ist das wirklich Mutterliebe? Die sich dann nur an einem Kind äussert - auch der Enkel und die frühere Ehefrau des Mörders haben den Kontakt zur "Mutter" abgebrochen. Zwischen den Zeilen glaubte ich immer herauszuhören, wie ungerecht dies doch alles der Mutter gegenüber sei. Olga
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von Drachenmutter
Ich habe mir den Film nun in der ZDF-Mediathek angeschaut und habe ganz zwiespältige Gefühle bei dieser Sache.

Mir tun hier alle Beteiligten Leid, nur der Mörder nicht. Mehr kann ich momentan unter dem frischen Eindruck dieses Filmes nicht sagen.

woelfin
ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf olga64 vom 03.04.2013, 17:42:10
der beitrag im ZDF hat mich noch lange beschäftigt.
als mutter eines sohnes masse ich mir kein urteil an.
was würde ICH in so einer situation tun?
dieser zwiespalt - einerseits der geliebte sohn, auf der
anderen seite die opfer und deren hinterbliebene, zuletzt die eigene familie - muss schrecklich sein.

ulfhild

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nasti
nasti
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 03.04.2013, 18:29:08
Schade das ich diese Dokumentation nicht gesehen habe.
Ich habe auch 2 Söhne. Die Mutter beschuldigen käme /vielleicht/ nie in Kopf eines Sohnes wenn Sie wirklich nicht schuldig wäre. Obwohl beim Mörder kann man nie wissen womit sich sauberwaschen mag der Mörder.
Es ist bewiesen, die Frauen mißbrauchen die Söhne sexuell überhaupt nicht, nur in ganz seltener Falle kommt das vor. Kinder Mißbrauchen ist Domäne der Männer.

Mea Culpa wenn ich viele Fehler hier habe. meine Rechtschreibung prüfung sagt das ich fehlerfrei schreibe, und arbeitet nicht Wäre schön......

Nasti
Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe die Sendung auch gesehen und erinnerte mich dann, dass die Mutter von Frank G. in einer Sendung bei Maischberger war.
Ich habe nachgeschaut und der Titel der Sendung war:
Gier; Hass, Eifersucht – kann jeder zum Mörder werden?

Damals habe ich nach der Sendung bei Google den Namen der Mutter eingegeben, dort findet man dann Informationen die für mich ein anderes Bild der Mutter zeigen. Sie liebt ihren Sohn, hat aber angst dass er nach seiner Strafe wieder aus dem Gefängnis kommt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Gust
mane
mane
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 03.04.2013, 16:27:48
Frank Gust

Ich habe mir eben die Dokumentation und einen älteren Spiegelartikel, dessen Link in obigem Wikipediabeitrag zu finden ist, angesehen.

Die Psychiatrie bezeichnet Menschen wie Gust als Psychopathen. Sie sind egozentrisch, aggressiv, arrogant, kalt. Sie verstehen, was jemand denkt, aber es bleibt abstrakt: Sie haben keine Vorstellung davon, was der andere fühlt. Deshalb können sie mit Begriffen wie Scham, Schuld oder Reue nichts anfangen.
Psychologe Osterheider: "Psychopathen sind so etwas wie emotionale Analphabeten."

Neurowissenschaftler nehmen an, dass traumatische Erlebnisse in der Kindheit für hirnorganische Störungen verantwortlich sein können.
Gust spricht von der emotionalen Kälte seines Stiefvaters und dem sexuellen Missbrauch durch einen Nachbarn, für den es allerdings keine Beweise gibt.
Bei Gericht kommt der sexuelle Missbrauch durch seine Mutter, die sich ebenfalls als Missbrauchsopfer bezeichnet, zur Sprache. Diesen widerruft er später in einem Brief an die Mutter.

Für mich ist es unverständlich, dass die sadistischen Phantasien, die Just bereits mit 8 Jahren begonnen hatte, an Tieren auszuleben, von der Mutter unbemerkt geblieben sein sollen. Dass sie ihn nur als "süß, herzlich und liebevoll" in ihrer Erinnerung sieht.
Dabei hatte er lt. oben erwähntem Zeitungsartikel, seiner Mutter gegenüber ein Jahr nach einem Mord Andeutungen gemacht, eine junge Frau erschlagen zu haben.
olga64
olga64
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Re: Mein Sohn der Mörder
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 03.04.2013, 23:58:43
Eine meiner Freundinnen ist Psychologin und therapiert auch teilweise straffällig gewordene Jugendliche; viele Jahre arbeitete sie auch speziell in der Forensik. Sie erklärte mir - natürlich ohne jemals viele Details zur Psyche dieses ihr unbekannten Mörders gekannt zu haben - dass es sehr gut sein kann, dass dieser die Frauen so bestialisch ermordete stellvertretend für seine Mutter. Diese hatte ja anscheinend dem Mörder als er noch Kind war mit oft wechselnden männlichen Personen konfrontiert, was gerade dann, wenn so ein Kind in die Pubertät kommt, schwierig wird auch im Verhalten zu seiner Mutter und Frauen allgemein. Wenn dies zutrifft, kann man wieder mal genau erkennen, wie wichtig und auch schwierig die Rolle der Mutter ist. In diesem Fall gibt es ja einen 2. Sohn, der dies anscheinend gut überstanden hat - aber es sind nicht alle Menschen gleich und auch nicht alle Kinder. Olga

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