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Fernsehen und Film Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von JuergenS
Die SZ greift heute auf Seite 1 dieses Thema auf, das mir auch am Herzen liegt.

Für die vielen Milliarden, die wir Zuseher zahlen müssen, ist auch mir aufgefallen, dass es immer öder wird.

Beispiel:
*Krimis im Doppelpack am Freitag

*Zuviele Quasselrunden, wo sich A B und C- Promis wohlfühlen können

*Teilweise maue Sprache in Nachrichten, z.B. wird Geld inzwischen in "Kassen eingespült", was für eine Stammtisch-Sprache.

*Gut finde ich, in Massen, Talkshows, politische, weil man dort Fakten im Dialog kennen lernt und seine eigenen Urteile überprüfen kann

*Schlecht finde ich, wie teilweise Spitzenpolitiker sich am Nasenring durch das Studio ziehen lassen.

*Zuviel Sport in Hauptzeiten.

*Quoten-Masssatb lassen kulturelle Sendungen erst gar nicht erst richtig hochkommen.

*Hab noch was zu ergänzen:
Die Krimis schinden oft Zeit mit unwichtigen Nebenschauplätzen, weil sie starr 1,5 Stunden Zeit dauern müssen, warum eigentlich?

Den Hinweis auf Umschalten oder Ausschalten kenne ich, aber
wozu zahl ich dann?

Mal sehen, wie tolerant ihr seid.

Servus
erafina
erafina
Mitglied

Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von erafina
als Antwort auf JuergenS vom 23.02.2013, 16:18:53
Wohin es mit dem Öffentlichen geht, kann man ganz simpel an
"wetten dass" ablesen.

Ich habe das zwar auch schon vorher lange Jahre nicht geguckt, aber schau nur, was sie nun daraus machen - eine billigste Quotenfangshow für geistige Tiefflieger.

heigl - so muss man heute halt sein, wenn man modern sein will.

Wie meine Oma schon sagte - wie gut dass ich das in zwanzig Jahren alles nicht mehr sehen muss -

era
miriam
miriam
Mitglied

Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von miriam
als Antwort auf erafina vom 23.02.2013, 16:26:44
Endlich mal zwei die mir gleichgesinnt scheinen!

Nach einem ausnahmsweise heute mal gelungenen Fernsehabend - auf WDR gab es die Mitternachtsspitzen - frage ich mich erneut welche die Ursachen der Krise der Öffentlich Rechtlichen eigentlich ist?

Ein Armutszeugnis sondergleichen, wenn so viele der guten deutschen Schauspieler, in eine Kommissaruniform schlüpfen müssen, um existieren zu können!

Wo bleiben die guten Filme? Ist das Publikum eher Richtung "Private" orientiert?

Diese Krise kommt wahrscheinlich nicht zufällig zur gleichen Zeit, mit der Möglichkeit so viele Kanäle zu empfangen - bzw. zugleich mit der neuen Technologie im Bereich der TV-Apparate.

Heigl - mir geht es ja nicht ums Zahlen. Sondern um die Abende, an denen ich zu müde bin bzw. keine Lust mehr habe, produktiv zu sein.

Erafina - Markus Lanz ist tatsächlich ein Indikator für das ärgerliche oder traurige Absinken dessen was uns in diesem Bereich geboten wird.

LG Miriam

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Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 23.02.2013, 16:18:53
Ich mache diesen Kasten kaum noch an.
Es gibt ganz wenig, das ich noch ansehe. Meist auf Hinweise von Freunden hin oder auch hier durchs Forum.
Das sind dann Reiseberichte, Kunst etc. Filme nur noch ausgesucht.
Ich mag einfach nicht mehr.
Die Krimis hängen mir zum Halse heraus. Es gibt schon genug Mord und Totschlag.
Allein die unzähligen Bereiche, in denen mit Ein- und Aussteigen ins Auto Zeit geschunden wird.
Nicht mein Ding.
Es regt mich nicht an, macht mich nicht kreativer.
Kabarett ja - Comedy nein.

Es gibt glücklicherweise noch die Welt der Bücher, der Farben und Fotos.
Langweilig ist mir nicht damit, ganz im Gegenteil.

Abgesehen davon denke ich, noch mehr Programme heißt ja nicht automatisch mehr Qualität.

Meli
ingo
ingo
Mitglied

Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von ingo
als Antwort auf JuergenS vom 23.02.2013, 16:18:53
Mich stört es, daß viele "Unsitten" von den Privaten abgekupfert werden. Dazu gehören an erster Stelle die Magazine "Brisant" und "Hallo, Deutschland", die generell mit Blut, Mord, Totschlag, Unfall oder Bränden beginnen. Kein Unterschied mehr zu den Privaten. Einige "Game-Shows" sind ebenfalls fast 1:1 kopiert.
Früher haben sich die ÖR auch durch korrekte deutsche Sprache ausgezeichnet. Traurig, was einem diesbezüglich manchmal angeboten wird; auch in der Tagesschau und bei Heute.
Die Krönung bei den Wiederholungen ist ja der Samstags-Tatort. 20.15 Uhr ARD; 21.45 Uhr und ca. 23.45 Uhr nochmal bei Eins Festival.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.02.2013, 00:27:49
Ich mache diesen Kasten kaum noch an.
[...]
Kabarett ja - Comedy nein.
[...]
Abgesehen davon denke ich, noch mehr Programme heißt ja nicht automatisch mehr Qualität,
geschrieben von meli

Drei wichtige Sätze.

Es gibt kaum noch Unterschiede zwischen dem GEZ-finanzierten und dem werbefinanziertem TV. Beide Kategorien sind gleich schlecht. Zu allem Überdruss hat der Indendat des ZDFs verkündet die Sparte ZDFkultur einzustellen: zeit.de: Bellut will ZDFkultur einstellen

Offensichtlich ist die deutsche Kulturszene so dünn, das es sich nicht mehr lohnt darüber zu berichten. Der Inhalt dieses Senders bestand eh überwiegend nur aus uralten Beiträgen und deren 97ster Wiederholung. Um Kultur zu sehen schalte ich immer öfter zum Schweizer und Österreichischen TV um. Dort bekommt man dann hin und wieder aktuelle Mitschnitte von den "Kunst"-Bühnen angeboten.

Wir dürfen uns auch nicht wundern, das das deutsche Kabarett neue Wege begeht. In vier Wochen geht Störsender.tv auf Sendung. Dort werden wir tatsächlich das zu sehen und zu hören bekommen, was wir auch wollen, denn nicht jeder von uns hat eine Kleinkunstbühne in der Nähe. Kein Intendant wird die Programmgestaltung beeinflussen. Zudem ist das Internet völlig unabhängig von der (besten mitternächtlichen) Sendezeit. Schon die Zahlen der Spenden und Spender lassen uns aufhorchen.

Der Bedarf ist groß. Ich erinnere mich an Georg Schramms Tournee im vergangenen Jahr mit seinem “Meister Yodas Ende” entlang des Bodensees. Jeder seiner unzähligen Auftritte waren bis zum letzten Platz ausverkauft.

Mehr Sender bedeuten keinesfalls eine höhere Qualität. Dazu ist die Konkurrenz viel zu gering. Bei uns an der badischen Südkante haben wir dann noch AT und CH zur Auswahl. Obwohl deren Sender nur den Umfang einer deutschen LandesTVanstalt besitzen, ist die Qualität weit besser. Das sie bei uns im Kabel aus rechtlichen Gründen nicht in 1080p, sondern teiweise sogar nur analog übertragen werden, tut dem Inhalt keinen Abbruch.

Oliver Kalkofe wendet sich zwar nicht an mich als Konsument, sondern eher an seine Kollegen und an die Medienriesen, trotzdem unterstütze ich jedes seiner Worte: sueddeutsche.de: Forderungen an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk - Mutiger, schärfer, radikaler! Ein lesenswerter Artikel, der uns auch Einblicke in die Denkweise der Fernsehschaffenden gibt. Bei diesen geht es bei Weitem nicht um das Leistungsschutzrecht. Ich habe kein Wort darüber gelesen.

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barbarakary
barbarakary
Mitglied

Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.02.2013, 10:52:33
Auch ich muss leider immer öfter feststellen, dass es auch bei den ÖR nichts Vernünftiges mehr gibt. Lediglich in 3SAT oder ARTE kann ich noch gute Sendungen finden - wenigstens dafür lohnt sich noch die Rundfunkgebühr! Allerdings kommen auch da inzwischen Wiederholungen, doch manche Naturfilme usw. kann man auch mal doppelt sehen. Das Niveau der Menschheit befindet sich im Sinken - wo sind noch wahre Werte???
Trotzdem einen schönen verschneiten Sonntag!
LG barbarakary
nerida
nerida
Mitglied

Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von nerida
als Antwort auf JuergenS vom 23.02.2013, 16:18:53

Den Hinweis auf Umschalten oder Ausschalten kenne ich, aber
wozu zahl ich dann?

Mal sehen, wie tolerant ihr seid.

Servus


ja Servus auch,
um mich gleich mal zu outen, ich bin nicht "tolerant", denn der Begriff wird ganz bös inflationär verwendet und bedeutet meist "ist mir eh wurscht" oder "interessiert mich nicht die Bohne" oder bestenfalls "Mainstream".

Wofür Du bezahlst weiss ich nicht, ich zumindest seh es als Privileg, mir aus all dem reichhaltigen Angebot das aussuchen zu können, was mich interessiert. Ich find es toll, dass ich mir nicht alles ansehen muss und wann immer ich mag, den Kasten ausschalten zu darf.
Dann kann ich z.B,. ein Buch lesen, mit der Nachbarin ratschen, hier im Forum einen Beitrag schreiben (über den sich alle sehr freuen)Kopfstand üben oder Gänseblümchen zählen.

Für mein Auto hab ich (obwohl zuletzt immer Schrottis) auch mächtig gelöhnt, bin aber nie auf die Idee gekommen mit dem Schrotthaufen den ganzen Tag durch die Gegend zu fahren. Ich hab eine tolle Küchenmaschine, die ich auch nur bei Bedarf verwende - deshalb frage ich mich, warum ich mir Fernsehsendungen ansehen soll, die mir nicht gefallen?

Um ehrlich zu sein, ich hatte jetzt sieben Jahre keinen Fernseher mehr im Hause, jetzt steht seit zwei Wochen wieder so ein Kasten bei mir herum. Ich vergess ständig, dass ich einen Fernseher hab. Abends hab ich ein interessanteres Programm als zu glotzen, wenn ich dann mal ein toller Krimi läuft, dann schalt ich ein, Monitor, Panorama und so einiges werde ich mir ansehen (wenn ich daran denke) und um mein Fernweh zu befriedigen, da gibt es auch manche nette Sendung.

Heut gabs Tatort - war ganz nett. Mehr verlange ich auch nicht.
Vielleicht bin ich doch ein kultureller Banause.
erafina
erafina
Mitglied

Re: Öffentliches Fernsehen, Kosten, Quoten, Qualität
geschrieben von erafina
Hab gerade so drüber nachgedacht -
wie wäre es denn, wenn ich für DAS Fernsehen bezahlen müsste, was ich sehen MÖCHTE.

Also Pay-TV - aber nur für den Film, jeden Beitrag, jede Dokumentation, die ich sehen MÖCHTE, egal von welchem Sender sie ausgestrahlt wird. Klingt im ersten Moment nach einer guten Idee. A B E R

das, was ich sehen möchte, sehen vermutlich nicht so viele Leute.
Also muss der Preis für dieses Werk schon mal höher sein, als für zum Beispiel eine ausgelatschte Comedyshow.
Folglich habe ich dann den Fernseher in der Woche 5 mal anderthalb Stunden an,
muss aber genausoviel zahlen, wie der Nachbar, der 60 Stunden Shows ansieht.

Über kurz noder lang würde sich so ein Verfahren frustrierend anfühlen, wie die Urlaubsbuchungen, bei denen man als Single x-fach mehr bezahlen muss als Paare.

Eine Zahlverfahren nach Stunden wird es nie geben,
denn an "Beliebtheit" ist die Werbung gekoppelt, die das eigentliche Geld einbringt.
Deshalb ziehen ja die Öffentlichen auch in die gleiche Richtung.

Mir fällt also keine gerechtere Lösung ein.
Dann zahle ich lieber und kann wählen - wenn es denn etwas zum wählen gibt.
Zum Glück helfen die Regionalsender und die Nachrichtenkanäle, dass man es ertragen kann.

era

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