Fernsehen und Film Schoßgebete

pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Schoßgebete
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 24.10.2014, 20:52:25

Nach Freud ist das Kleinkind noch ohne Ekel. Wenn es dann stolz sein "Geschäft" zeigt, ist das oft "Bääh" und man bringt es damit um ein erstes "Geschenk"
Ich sehe allerdings in unserer Familie, dass die jungen Eltern mit diesem Thema viel lockerer und natürlicher umgehen.

Gruß Mane
geschrieben von mane


Bis in die 50ziger war meistens der Leitsatz, alles was sich unter der Gürtelinie abspielt ist Pfui. Ich finde dein Beispiel des Kleinkindes illustriert genau wo der Fehler zu einem Teil liegt oder lag und der Beginn einer falschen Einstellung gegenüber seinem Körper entstehen kann.

Phil.
Re: Schoßgebete
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Als ich erstmalig den Buchtitel "Feuchtgebiete" las, dachte ich
mir schon, dass es sich dabei nicht um einen Bericht über die
Rheinauen und das Taubergießen handelt.
Nach einer Rezension wußte ich, dass dies kein Buch für
mich ist. Was sollte mich daran weiterbringen?

Zum jetzigen Buch:
Ich weiß aus meiner beruflichen Zeit in der Somatik, wie Haemorrhoiden aussehen. Welche Beschwerden sie machen, weiß jeder, der diese sein eigen nennen darf oder im gesundheitlichen Bereich auf diesen Gebieten tätig war.
Auf die anderen Bereiche der Sexualität will ich gar nicht
eingehen.
Da hat in unserem Alter wohl jeder seine Orientierung
gefunden.

Aus meiner beruflichen Zeit in der Psychiatrie allerdings
sind mir solche Selbstverletzungen, wie Edita sie hier schildert,
bekannt und auch, was in der Vergangenheit eines Menschen zu einer solchen Entwicklung geführt hat.
Diese Vergangenheit ist meist von einer großen Tragik
überschattet.

Wobei ich hier nicht sagen will, dass die Autorin in einer
Klinik behandelt wurde oder dies je angestrebt hat.
Dies ist auch keine Diagnosestellung!
Das merke ich ausdrücklich hier an. Es sind lediglich
berufliche Erfahrungen durch die Arbeit mit Menschen.


Letztlich sind wir ein freies Land.
Jeder kann lesen was er will, muss es aber glücklicherweise nicht.
Es wird sicherlich Liebhaber für beide Bücher geben.

Ich gehöre nicht dazu.

Meli
Re: Schoßgebete
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2014, 09:12:57
Ich hab nun nicht den ganzen Thread hier gelesen, doch
mir scheint, es wird - mal wieder - der Mensch auf das
reduziert, was unterhalb des Bauchnabels geschieht.

Wem das genügt, kann solche Bücher lesen. Wer davon
provitiert (im wahrsten Sinn des Wortes) ist die
Autorin. Sie hat den Nagel auf den Kopf getroffen,
resp. den Geschmack und die Sehnsucht unserer Zeit.

Ich halte mich anderweitig an Bücher und Seelennahrung.
Künstler-Gedenken(Clematis)


Ingeborg-Clematis

Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

Re: Schoßgebete
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2014, 09:12:57
Meli - für meine Begriffe hast du das sehr gut und sachlich formuliert und zusammengefaßt!
Die Meinung, daß mit diesen Büchern tiefe psychologische Hemmnisse der Menschheit aufgedeckt, ans Licht gezerrt und korrigiert werden, ist nichts weiter, als ein kecker Versuch, den Büchern zu einer hoch kommerziellen Karriere zu verhelfen, es erinnert mich an die 90-ger Jahre, als die erfolgreiche Fernsehfrau Carmen Thomas mit ihrer Aufklärung über die Eigenurintherapie und dem darauffolgenden Buch,
" erfolgreich " ihren Fernsehabsturz einleitete!

Aber - wie Du schon richtig sagtest, wir sind gottseidank ein freies Land, jedem Tierchen sein Plaisirchen, wenn's sein muß, sogar bis der Arzt kommt!

Edita
ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
Mitglied

Re: Schoßgebete
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf mane vom 24.10.2014, 20:52:25
[

, Charlotte Roche provoziert ordentlich und ganz gezielt. Vielleicht auch um den Leuten zu zeigen, was tatsächlich so passiert in deutschen Ehen und Schlafzimmern. Diese Ereignisse, die wir uns, wie Du schreibst, haben "als verboten einreden lassen".

geschrieben von mane


Ich frage mich, was das Essen von Popeln, Dreckröllchen und das Lutschen von eigenen Körpersäften mit Sexualität und dem Geschehen in Ehen zu tun hat ?

Ich habe zwar nur Eure Links gelesen und kenne daher nicht alles, was die Autorin geschrieben hat, aber für mich ist sie eine zutiefst gestörte Frau. Wer so sehr auf seinen Körper fixiert ist,
hat sicher große seelische Probleme.
Re: Schoßgebete
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe auch nur das erste Buch(Bücherei) von ihr zur Hälfte gelesen,ich nahm am Anfang an,es würde noch etwas Sinnvolles folgen,leider nein.Die junge Frau,die ansonsten recht symphatisch wirkt, ist sehr geschäftstüchtig und hat durch gezielte Werbung viele Leser angelockt.
In meinen Augen sieht Trauerarbeit anders aus.
(Trivialliteratur,bekannt weil krass ?)

Gruß
Inga

Anzeige

mane
mane
Mitglied

Re: Schoßgebete
geschrieben von mane


Vielen Dank für Eure Antworten.

Leider ist hier niemand über Leseproben des Buches "Schoßgebete" hinausgekommen, auch den Film hat keiner gesehen, was in meinen Augen eine differenzierte Sicht nicht möglich macht. Ich werde mir die Hörbücher kaufen, die im Netz häufig positiv bewertet werden.

Wie ich bereits schrieb, habe auch ich in Charlotte Roche keine große Autorin gesehen und vieles, was ich in "Feuchtgebiete" gelesen habe, mochte ich nicht.
Trotzdem hat diese tabulose und offene Frau etwas für mich sehr authentisches und wenn man über die hier besonders "breitgetretenen" Unapetittlichkeiten hinwegsehen kann, zeigt sich mir eine verletzliche und verletzte Frau.

Kennt jemand den Film "Eden"?
Es ist ein leiser, etwas trauriger Film, wo Roche sich in der Rolle der "Eden" in einen korpulenten Koch, eher noch in seine köstlichen Gerichte, verliebt. Ich habe selten so einen bezaubernden Film gesehen, dank der beiden Darsteller.

Eden

Gruß Mane
Re: Schoßgebete
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 25.10.2014, 13:19:23
wenn man über die hier besonders "breitgetretenen" Unapetittlichkeiten hinwegsehen kann, zeigt sich mir eine verletzliche und verletzte Frau.
geschrieben von mane


Ich hatte in meinem Posting darauf hingewiesen, dass sich bei
einem solch realen Selbstverletzungsgeschehen immer in der Vergangenheit eine erhebliche Tragik zeigt.

Auch die Veröffentlichung solch absolut intimer Geschehnisse
zielt für mich in diese Richtung, denn die evtl. stimmende Kasse
wird nur kurzfristig über die negativen Seiten einer solchen Selbstoffenbarung helfen.

Es ist etwas anderes, ob man solche Dinge zu therapeutischem Geschehen im stillen Kämmerlein aufschreibt oder damit an die Öffentlichkeit geht.
Diese reagiert nun einmal anders auf eine derartige Selbstoffenbarung als ein therapeutisch geschulter Mensch.

Meli
Re: Schoßgebete
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2014, 13:26:01
Die Autorin therapiert wohl sich und
ihr Bankkonto mit diesen Veröffentlichungen.

Weshalb soll ich bei Unappetitlichkeiten wegschauen?
Dann kann ich doch gleich das Buch liegenlassen!
Ist ihre Sprache denn dann sooo ansprechend, dass
man, das, was sie sagt, weglegen kann?

Was für ein konfuser Gedanke!

Ingeborg-Clematis
Re: Schoßgebete
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2014, 15:19:12
Dann kann ich doch gleich das Buch liegenlassen!


So ist es.

Ich weiß, dass ich für eine solche Lektüre keinen Pfennig
ausgebe. Dafür habe ich mir meine Rente weiß Gott zu hart
erarbeitet.

Grüßle

Meli

Anzeige