Fernsehen und Film Sehr guter Tatort aus der Schweiz

Die Sommerpause beim Tatort ist vorbei - gestern 'Abend begeisterte mich der Tatort aus Luzern mit dem wichtigen Thema Lynch-Justiz.
Verblüfft hatte mich der Darsteller des Mörders, der bei uns als Technik für Elektromärkte Werbung macht. Wusste nicht, welch guter Schauspieler dies ist und hoffe für ihn, dass er nun gute Rollenangebote erhält, um dies noch oft zeigen zu können. Olga

Wir sind auch Tatort Fans und es gibt da oft sehr gute
Drehbücher, die hervorragend umgesetzt werden.

Gestern war so ein Fall. Die außergewöhnliche Geschichte
war trotz der ruhigen Erzählweise, spannend. Was für eine
Tragik, wenn dem Zuschauer der Täter als Opfer erscheint.
Carola

Ich mag bei den "Tatorten" auch das jeweilige Lokalkolorit, d.h. die verschiedenen Städte oder Länder (Österreich und die Schweiz), wo die Handlungen spielen.
Bei uns ist es eine Art Tradition am Sonntagabend -da besorgen wir uns Pizza, öffnen guten Wein und glotzen Tatort und dies schon seit langer Zeit. Deshalb haben wir auch fast Entzugserscheinungen während der Sommerpausen. Olga

Also Tatort-süchtig bin ich nicht gerade, aber die Krimis mit speziellem und gutem, nicht klischeehaftem, Lokalkolorit mag ich auch sehr gerne. Den letzten Sonntagkrimi habe ich erst gestern angesehen, ich hatte ihn aufgezeichnet.
Das Thema „Lynchjustiz“ ließ von Anfang an eine Entwicklung mit erleben, die an Dramatik nichts zu wünschen übrig ließ, was sich mit jeder Szene immer mehr auf dem Gesicht des Kommissars spiegelte (nebenbei: Stefan Gubser ist ohnehin mein Lieblingskommissar )
Die Rolle des selbsternannten Rächers, der immer mehr Gestalt annahm, war sehr gut skizziert bis zum unausweichlichen Ende.
Dieser Krimi jedenfalls ließ den Zuschauer keine Minute aus seinem Bann.

Mit etwas Wehmut erinnere ich mich auch noch an die Serie im Bodenseeraum mit Stefan Gubser und Eva Mathes – eine köstliche Kombination zwischen Schweizer Sprödigkeit und und schwäbischer Schlitzohrigkeit, leider aber von der Regie her etwas zäh.
Fortan werde ich Sie im Geist,Olga, wohl pizzakauend Täter "verfolgen" sehen .

Luchs

Ja, Luchs - gerne sehen Sie mich an Sonntagabenden pizzakauend - vergessen Sie aber nicht eine Einblendung meiner Person, wenn ich das Weinglas zu Munde führe - sonst wird die Mafia-Torte doch zu trocken.

Ich finde den Luzerner Ermittler auch sehr gut - er gefällt mir schon lange auch als Mann. Der Bodensee-Tatort war oft zu behäbig und auch ein wenig langweilig. Eva Mattes (übrigens eine Bayerin und keine Schwäbin) kann sehr viel mehr als Schauspielerin - die Teilnahme am Tatort garantierte ihr wohl ein festes Einkommen. Aber umwerfend fand ich sie dort nie.
Bis nächsten Sonntag - ciao Olga

Stimmt, diese Krimis wirkten am Ende tatsächlich behäbig, auch der Wortwitz von Eva Mathes (Bayerin, aber als schwäbische Kommissarin) wurde eher maulfaul. Trotzdem vermisse ich die beiden als Ermittlerpaar.

Mathes ist eine ausgezeichnete Theaterschauspielerin, aber Filme mit ihr wurden immer rarer, was man ja auch bei anderen sehr guten Schauspielern feststellen muss- warum auch immer.

Also- weiter Pizza kauen und Rotwein dazu genießen, dann ist der Sonntagabend auf alle Fälle gerettet.

Luchs

Es war 1970 als Eva Matthes in dem Verhoeven-Film Okay (Anti-Vietnam-Film) mitspielte. Da damals auch ein Jugendfreund von mir - Wolfgang Fischer - eine Rolle bekam, interessierte uns dies sehr. Damals sorgte dieser Film auf der Berlinale für einen Eklat.
Dann spielte Frau Matthes auch viel Theater, bekam ihre Kinder usw. Ob sie nun keine guten Angebote mehr bekommt oder diese selbst ausschlägt, weiss ich nicht. ABer die Konkurrenz ist ja gross - wir haben ja viele, gute Schauspieler und auch junge,die weiterkommen wollen. Wichtig ist natürlich auch immer ,was das Publikum sehen möchte und da dürfte derzeit Fuck ju Göthe meistgefragt sein.
ERstaunlicherweise hält sich hier auch im Teil 2 Uschi Glas und Katja Riemann.
PS - trinke weissen Wein zu meiner Mafia-Torte, weil ich roten nicht gut vertrage. Olga

Stimmt! Ich finde auch, dass gerade die unterschiedliche
Mentalität der jeweiligen Kommissare den besonderen Reiz
der Tatort Krimis ausmacht. Neuerdings gibt es ja sogar
einen Tatort aus Franken, worüber wir hocherfreut sind.

Mein Lieblingstatort aber, kommt aus Münster.
LG Carola

[quote=luchs35]Stimmt, diese Krimis wirkten am Ende tatsächlich behäbig, auch der Wortwitz von Eva Mathes (Bayerin, aber als schwäbische Kommissarin) wurde eher maulfaul.
Seit wann ist Konstanz Schwaben?

Bingo, rosemie, absolut richtig, Konstanz ist badisch bin einfach "verrutscht" , vermutlich ,weil die Schweizer jenseits der Grenze alle als "Schwaben" bezeichnen. Ist eigentlich nicht entschuldbar, weil ich selbst Badnerin bin und auch noch lange in der Ecke gelebt habe.