Fernsehen und Film Skandal-TV
Big-Brother-Experiment mit Kindern
London - Jungs, die vor laufenden Kameras flehen, nach Hause geholt zu werden, fieses Mobbing und ein gefährlicher Griff zur Gartenharke: Diese Szenen spielen sich zurzeit in "Boys and Girls Alone" ab.
Der Sender Channel 4 hatte für das Sozialexperiment im Big-Brother-Stil 20 Kinder in abgelegene Häuser - eins für Jungs, eins für Mädchen - an der Küste Cornwalls verfrachtet.
"Wie kommen Kinder klar, die unsere Gesellschaft entweder in Watte packt oder zwingt, viel zu schnell erwachsen zu werden?", wollen die umstrittenen Macher des neuen Fernsehformats wissen. Und: Wer schafft die bessere Welt - Mädchen oder Jungen?
Doch schon nach den ersten Tagen verwandelt sich das Experiment für die Mädchen und Jungen in einen Albtraum.
"Keiner kann hier kochen", jammert zum Beispiel Sid, der daran scheitert, sich eine Fünf-Minuten-Terrine im ausgestöpselten Blitzkocher heiß zu machen. "Wir werden sterben, in zwei Tagen sind wir verhungert." Ein paar Meilen weiter sitzen die Eltern, die das Geschehen via Kamera mitverfolgen. "Sid soll endlich lernen, all das zu respektieren, was wir für ihn tun", hofft die Mutter. "Zu Hause lässt er sich nur bedienen."
Dagegen betonen Stressforscher, dass sie nicht einmal für ein wissenschaftliches Forschungsprojekt dieser Art grünes Licht von der Ethikkommission bekommen würden. Die Eltern, denen es freistand, ihre Kinder jederzeit nach Hause zu holen, haben das Sozialexperiment hingegen verteidigt: "Es gab Tränen und Wutanfälle, aber all das gehört zur Lernerfahrung."
Mehr über das Experiment lesen Sie in den "Stuttgarter Nachrichten" vom 5. Februar 2009
Quelle StN 05.02.09
Was haltet ihr von diesem Experiment? Ist es nicht abartig, wenn sich die Eltern nicht mehr anders zu helfen wissen als zu meinen ihre Kinder so erziehen zu können?
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youngster
London - Jungs, die vor laufenden Kameras flehen, nach Hause geholt zu werden, fieses Mobbing und ein gefährlicher Griff zur Gartenharke: Diese Szenen spielen sich zurzeit in "Boys and Girls Alone" ab.
Der Sender Channel 4 hatte für das Sozialexperiment im Big-Brother-Stil 20 Kinder in abgelegene Häuser - eins für Jungs, eins für Mädchen - an der Küste Cornwalls verfrachtet.
"Wie kommen Kinder klar, die unsere Gesellschaft entweder in Watte packt oder zwingt, viel zu schnell erwachsen zu werden?", wollen die umstrittenen Macher des neuen Fernsehformats wissen. Und: Wer schafft die bessere Welt - Mädchen oder Jungen?
Doch schon nach den ersten Tagen verwandelt sich das Experiment für die Mädchen und Jungen in einen Albtraum.
"Keiner kann hier kochen", jammert zum Beispiel Sid, der daran scheitert, sich eine Fünf-Minuten-Terrine im ausgestöpselten Blitzkocher heiß zu machen. "Wir werden sterben, in zwei Tagen sind wir verhungert." Ein paar Meilen weiter sitzen die Eltern, die das Geschehen via Kamera mitverfolgen. "Sid soll endlich lernen, all das zu respektieren, was wir für ihn tun", hofft die Mutter. "Zu Hause lässt er sich nur bedienen."
Dagegen betonen Stressforscher, dass sie nicht einmal für ein wissenschaftliches Forschungsprojekt dieser Art grünes Licht von der Ethikkommission bekommen würden. Die Eltern, denen es freistand, ihre Kinder jederzeit nach Hause zu holen, haben das Sozialexperiment hingegen verteidigt: "Es gab Tränen und Wutanfälle, aber all das gehört zur Lernerfahrung."
Mehr über das Experiment lesen Sie in den "Stuttgarter Nachrichten" vom 5. Februar 2009
Quelle StN 05.02.09
Was haltet ihr von diesem Experiment? Ist es nicht abartig, wenn sich die Eltern nicht mehr anders zu helfen wissen als zu meinen ihre Kinder so erziehen zu können?
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youngster
Ähnliche Experimente gab/gibt es auch bei uns, allerdings ohne TV.
Resozialisierung nennt sich das.
Ich kenne persönlich einen solchen Fall in Niedersachsen, nach erheblichen Anfangsproblemen scheint es sich ganz gut zu gestalten.
4 von vorgesehenen 6 Monaten sind bereits absolviert.
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susannchen
Resozialisierung nennt sich das.
Ich kenne persönlich einen solchen Fall in Niedersachsen, nach erheblichen Anfangsproblemen scheint es sich ganz gut zu gestalten.
4 von vorgesehenen 6 Monaten sind bereits absolviert.
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susannchen
Mein Verdacht:
1. Diese Eltern haben von den TV-Machern so viel Geld bekommen, dass dies die elterlichen Gefühle an die Wand drückte, und
2. auch die Kinder "spielen" mit. Auch ihnen wurde vermutlich versprochen, dass für sie etwas abfällt, wenn sie nur genug flehen und weinen!
--
schorsch
1. Diese Eltern haben von den TV-Machern so viel Geld bekommen, dass dies die elterlichen Gefühle an die Wand drückte, und
2. auch die Kinder "spielen" mit. Auch ihnen wurde vermutlich versprochen, dass für sie etwas abfällt, wenn sie nur genug flehen und weinen!
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schorsch
Mit Kindern kann Quote gemacht werden, etwas anderes zählt da nicht. Seit es das Privatfernsehen mit seinen Unterschichtenpprogrammen gibt (25 Jahre), waren es immer mal wieder Kinder, die zur Steigerung des sogenannten Marktanteils missbraucht wurden. Fadenscheinige Vorwände können jedoch nicht überdecken, wie dabei gedacht wird.
Vor 20 Jahren schickte man die Kinder in die "Mini Playback Shows, jetzt werden sie durch "Super Nanny" oder allerlei Casting-Shows vor laufender Kamera erzogen - oder besser abgerichtet.
Vielleicht bleibt irgendwann mal den Voyeuren unter den Zuschauern der "Spass" samt Lachen im Hals stecken!
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luchs35