Forum Kunst und Literatur Fernsehen und Film Stauffenberg vs. Hubbard

Fernsehen und Film Stauffenberg vs. Hubbard

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von dutchweepee
viele bildungsbürger entsetzen sich zur zeit daran, daß am bendlerblock in berlin wieder nazi-flaggen wehen könnten, daß ein bekennender scientologe den glorreichen Stauffenberg spielen darf und daß touristen über dem himmel von Berlin wieder flugzeuge mit wehrmachts-kennzeichnen fliegen sehen. (dabei kommen die meisten gerade deshalb nach berlin und sind enttäuscht, daß man nichtmal den führerbunker besichtigen kann).

ich bin der meinung, daß uns (deutschen) nichts besseres passieren kann, als daß eine multimillionen-dollar filmproduktion mit einem smarten hollywoodstar gedreht wird, die uns deutsche in einem halbwegs guten licht dastehen lässt.

da bin ich übrigens einer meinung mit herrn von und zu donnersmarck.
Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 24.07.2007, 18:36:51
Eine Leserin in der taz schreibt kurz und präzise:

04.07.2007 13:17 Uhr - von trudi66:

Schon die Wortwahl "Übermensch" entlarvt Herrn Donnersmarck!
Offensichtlich ist er in Hollywood sehr gut aufgehoben!
Komm bitte nicht wieder...


*

Den letzten Satz hätte ich nicht geschrieben.

Aber welche Interessen da in der US-Filmwirtschaft herrschen, bitte sehr, ich kann daran nichts ändern...

Mich wird nur der Film als Produkt mit seiner Wahrhaftigkeit und Intention interessieren.
Hubbard-erei ist dafür kein Garant!

Wie der absolute Schluß-Satz dieser Tyrannenmord-Geschichte des von Stauffenberg lauten wird:

"Es lebe das heilige Deutschland" - oder: "Es lebe das geheime Deutschland"

- das kann man dann alles diskutieren nach der Absicht und Hintergründigkeit, die Scientologen und Dollar-Dirigenten an geschichtliche Stoffe anlegen.


--
elfenbein
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2007, 19:35:11
@elfenbein

im prinzip triffst du genau DAS, was ich meine. in meinen augen sind die offiziere des 20ten juli keine "ikonen und übermenschen". das waren preußische offiziere (adlige), die retten wollten, was noch zu retten war (von ihrer macht).

sie sahen den nahenden untergang und haben halbherzig intrigiert. nichts desto trotz wollten die meisten schlimmeres vom deutschen volk abwenden, nachdem sie bereitwillig mit dem "führer" in den krieg zogen (und dekoriert wurden).

warum also das geschrei, wegen eines scientologen-stars?

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ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2007, 19:35:11
Ich verstehe die künstliche Aufregung auch nicht so recht. Es wird ja geradezu so ausgetan, als wenn hier ein heiliges Denkmal geschändet werden soll. Weder ist Stauffenberg ein Denkmal, noch wird er von irgendwelchen religiösen Irrlichtern vereinnahmt oder vom nicht vorhandenen Sockel geholt.

Als ich gelesen habe, dass ein Enkel vom Stauffenberg im Film mitspielt, nämlich den von Tresckow, fragte ich mich: Wenn Stauffenberg das dritte Reich überlebt hätte, dürfte er dann mit seiner sehr speziellen Vita im heutigen Deutschland eigentlich sich selbst in einem Film spielen?

--
gerald
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 24.07.2007, 19:58:00
mich würde interessieren, wer freisler darstellen wird in cruise film.

dutch, (off topic) herr donnersmarck ist, trotz oscar ein pinsel.
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eleonore
enigma
enigma
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von enigma
als Antwort auf eleonore vom 25.07.2007, 06:36:24
Die filmische Bearbeitung dieses Stoffes bleibt sicher abzuwarten und auch, ob die hollywood-übliche Bearbeitung dieses Stoffes nicht die historischen Tatsachen verdreht.

Ich habe auch gelesen, dass ein Stauffenberg-Enkel eine Rolle übernimmt.
Absolut ablehnend verhalten hat sich aber wohl Stauffenberg-Sohn Berthold, der Cruise auf keinen Fall in der Rolle seines Vaters sehen möchte. Er soll gesagt haben: „Es ist mir unsympathisch, dass ein bekennender Scientologe meinen Vater spielt.“

Hinter den ablehnenden Vorkommnissen in Deutschland steht natürlich dahinter, dass Cruise zu den bekanntesten Scientologen gehört.
Damit hat er zwar in Amerika kein Problem, denn da gehören die Scientologen zu einer akzeptierten religiösen Minderheit, aber in Deutschland wird die Organisation ja vom Verfassungsschutz beobachtet, angeblich vornehmlich wegen der Behandlung abtrünniger Mitglieder.

Hier ein Kommentar aus der „Philadelphia Daily News:

„Die Posse um die Dreharbeiten könnte dem für Hollywood immer attraktiver werdenden Filmstandort Berlin einen herben Rückschlag versetzen, denn die amerikanische Presse reagierte mit Verwunderung auf die deutsche Hysterie: "Wie könnte man besser an die Nazi-Zeit erinnern als dadurch, dass man einen Mann wegen seines Glaubens an seiner Arbeit behindert"

Im Übrigen soll sich Cruise um die Rolle förmlich gerissen haben, mit Erfolg. Wie man sieht.
Ursprünglich war Thomas Kretschmann (er verkörperte im Film “Der Pianist” den deutschen Offizier, der den Pianisten gerettet hat) für die Rolle vorgesehen, erhielt aber letztendlich nur eine kleine Rolle.

Ich bin auch gespannt, wie es weitergeht.






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enigma

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf eleonore vom 25.07.2007, 06:36:24
@eleo

vielleicht hätte ich noch "gänsefüßchen" um das von und zu donnersmarck setzen sollen, um meine position deutlicher zu machen?
florian
florian
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von florian
als Antwort auf dutchweepee vom 25.07.2007, 11:27:52
@ dutch

Die Scientology vermarktet sich doch damit.

"Unser heiliger Tom spielt einen Verräter des III. Reiches." --> Das könnte von denen stammen, ist aber nur ausgedacht, nicht dass Beschwerden kommen


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florianwilhelm18
babe
babe
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von babe
als Antwort auf eleonore vom 25.07.2007, 06:36:24

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babe

Hallo,

folgen Sie dem Link www.helmut-stauss.de und klicken Sie auf NEWS.
Hier finden Sie Ihre Antwort.
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Stauffenberg vs. Hubbard
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf florian vom 25.07.2007, 17:45:10
und wenn sie sich damit vermarkten - wen juckt das denn, florianwilhem18? stellt man den "nutzen" -nämlich endlich mal eine cineastische imagepflege an hand von gefilmter geschichte - den "nebenwirkungen" gegenüber, dann ist mir die propaganda der scienthologen offen gestanden ziemlich wurscht. es ist peinlich, wie so manche leute sich da plötzlich schützend auf gedenkstätten schmeissen wollten, die sie selbst wahrscheinlich noch nie besucht haben und die auch im bild der stadt berlin eher ein stiefkindliches dasein fristen. du guckst dir doch auch travolta-filme an - oder Priscilla Presley, Patrick Swayze, Sharon Stone, Juliette Lewis, Brad Pitt, Leah Remini (aus „King of Queens“) oder Kirsty Alley, hörst Chaka Khan, Leonard Cohen und Van Morrison ... tja und die Lindenstrasse darfst fei scho gar nümmer gucken, denn der Olaf Kling - also Franz Rampelmann, gehört auch zu dem verein.




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angelottchen

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