Fernsehen und Film Sternstunde ihres Lebens

Heute Abend 20,15 ARD

Eine Frau packt hastig ihre Koffer. Dringend muss sie verreisen, so viel ist noch zu erledigen. Ihr Mann aber nimmt sie in die Arme, beruhigt: "Eli, lass mich mal hier machen. Und konzentrier du dich ganz auf deine Arbeit am Grundgesetz!" - "Ja. Ein halbes Jahr ist nicht viel Zeit, um ein ganzes Land umzukrempeln."

Ein film über eine vergessene Frau, Elisabeth Selbert, die gegen irgend alte böcke von CDU um diesen satz:
Es ist ein kurzer Satz von schlichter Klarheit in Artikel 3, Absatz 2: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt." gekämpft hat.

Elisabeth Selbert war eine von nur vier Frauen, die 1948 neben 61 Männern in den Parlamentarischen Rat gewählt wurden. Dort sollte die Familienrechtlerin dabei helfen, nach dem Krieg das Grundgesetz des Staates zu formulieren, in dem wir heute leben. Ihr Beitrag war wesentlich. Es ist ein kurzer Satz von schlichter Klarheit in Artikel 3, Absatz 2: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt."

Trotz der sehr schlechten Vorab-Kritik in der heutigen Südd. Zeitung werde ich mir am kommenden Samstag (Einsfestival) diesen Film wohl ansehen, weil ich vor allem die junge Frau Mühe sehr schätze. Bin gespannt, wie diese junge Frau mit der mittlerweile nicht mehr so jungen Frau Berben harmoniert. Olga

Vier Frauen gab es damals im Parlamentarischen Rat.
Es waren Elisabeth Selbert, Helene Weber, Frieda Nadig
und Helene Wessel, die dafür eintraten, den entscheidenden
Satz "Frauen und Männer sind gleichberechtigt"
im Grundgesetz zu verankern.

Sie sollten - vor allem auch von den nachfolgenden Frauen-
Generationen - nicht vergessen werden.

Medea

Stimmt Medea - allerdings finde ich das gesamte Grundgesetz,das jetzt 65. GEburstag hat, eine grosse Erfolgsgeschichte für unser Land. Wenn man bedenkt, aus welchen Ruinen und Ungeheuerlichkeiten es entstanden ist und die uns von den Amerikanern nach dem Krieg "oktroyierte" Demokratie von der damaligen (Männer)-Generation noch als Unfall der GEschichte bezeichnet wurde -was sich dann aber gottseidank nicht bewahrheitete. Olga

Eleonore,

danke für den Kommentar. Ich hab den Film gesehen und ich
kann mir gut vorstellen, wie schwer es Elisabeth Seibert
1948 hatte.

Iris Berben hat hervorragend die Rolle gespielt,
sind wir dankbar dafür dass es 1948 solche Frauen gab,
der wir heute unsere Gleichberchtigung verdanken.

Chris

Sicher wurde auch nach dem Krieg der Grundstück dafür gelegt von einigen Frauen. Letztendlich ist es für mich aber immer noch ein Phänomen,dass sich viele der tüchtigen Frauen,deren Männer noch in Gefangenschaft oder sonstwo waren, nach deren Rückkehr in die Küchen zurückdrängen und das Land oft mehr als unfähigen Männern überliessen.

Da war meine emanzipatorische Hilfe dann doch mehr Alice Schwarzer und andere Frauen meiner Altersgruppe, die hier schon konsequenter und zahlreicher in Erscheinung traten und mich auch mit diesem Vorbild bestärkten, diesen Weg weiterzugehen. Olga

Olga, die jungen Frauen der ersten Nachkriegsgeneration waren noch mehr oder weniger im alten Denken befangen, nachdem zuvor der Mann eben in allen Belangen den Vortritt hatte. Erst die folgende Generation begriff so recht diesen wichtigen Grundgesetzsatz, der im Alltag durchaus noch weitere Umsetzungsmöglichkeiten bietet.
Hätten es weltweit nur alle Frauen so gut wie "wir" in (West)europa!

Clara

Wir haben ja auch seit Anfang der 60er Jahre die Pille - die hat alles möglich gemacht. Olga