Forum Kunst und Literatur Fernsehen und Film Tatort aus Wien: "Schock"

Fernsehen und Film Tatort aus Wien: "Schock"

longtime
longtime
Mitglied

Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von longtime
Mit Interesse und gespannter Erwartung habe ich den Tatort aus Wien gesehen:

S c h o c k.


Wohl schwer zu verdauen, aber ein riesiges Thema für die sogenannte Jugend:
Leistungsideologie - Familienzwänge - und Bereitschaft zu morden und zum Suizid. (ein klassisches Theaterthema, hier aber eine TV-Präsentation, die lt. Drehbuch in die Realität des Lebens und der Lehre an der Universität eingreift.

Ich habe kaum noch einen Überblick in der Welt des Seniorentreffs.
Deshalb meine Frage:

Wen interessierte dieser Film?
chris33
chris33
Mitglied

Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von chris33
als Antwort auf longtime vom 23.01.2017, 12:27:34
Filme, die sich vordergründig mit Mord, Todschlag und anderen (für mich) Scheusslichkeiten beschäftigen, sind für mich uninteressant.
Die Wien-Film-Ankündigung ist mir nicht entgangen, ich hatte kein Bedürfnis, zu schauen...

Egal, ob man "Werke" als "pädagogisch wertvoll" oder sonst irgendwie sehenswert anpreist, ich schau evtl. mal rein, merke schnell, woher der Wind weht und entscheide dann....

Chris33

Was meinst Du mit ".... keinen Überblick" ?

Gruss

Chris33
Karl
Karl
Administrator

Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von Karl
als Antwort auf longtime vom 23.01.2017, 12:27:34
Ich habe diesen Tatort gesehen. Er war ziemlich theorielastig und in meinen Augen zu konstruiert. Eingeprägt hat sich mir jedoch der Querverweis auf den Erfurter Amokläufer, der nach seinem Schulverweis überhaupt keine Perspektive mehr hatte, weder Abitur oder Realschul- noch Hauptschulabschluss. Er war durch alle Raster gefallen, ein Versagen des Systems.

Grundsätzlich stimme ich chriss33 in Bezug auf die allgemeine Haltung zu den Krimis zu. Persönlich halte ich es für bedenklich, wenn die letzten Eindrücke vor dem Schlafengehen Mord und Totschlag sind und damit die Träume angefüllt werden, anstatt dass die Träume genutzt werden, einige der realen Probleme des Tages zu bereinigen, wozu sie "gedacht" sind.

Ich habe deshalb wieder mit Lesen anstelle von Fernsehen begonnen.

Karl

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Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf longtime vom 23.01.2017, 12:27:34
Ich schau seit Jahren keinen Tatort mehr an.
Unverantwortlich und hinterhältig finde ich dann, wenn
bei Anne Will ein Thema besprochen wird, das vorher im
Tatort gespielt wurde.

DAS ist, Zuschauer zum Tatort zu lotsen!

Auch "Anne Will" gewöhne ich mir allmählich ab.
Parteigeklüngel und Rechthaberei, sonst nichts!

Beide Fernsehsendungen bewirken keine Änderung im
politischen wie privaten Leben.

Clematis
die Interessanteres zu tun hat.
Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf chris33 vom 23.01.2017, 13:21:14
Ich schließe mich Deinen Worten an, Chris. Die Welt ist für mich ohnehin schon zu brutal, da brauche ich keine weiteren Brutalitäten.
Bruny

O.T. Ich war am Samstag mit einer Freundin in einer nahegelegenen Küstenstadt beim einkaufen. Am Ausgang des Ladens hatte sich ein kleiner Menschenauflauf gebildet. Zwei oder drei englische Familien waren offensichtlich in einen Streit geraten, der schnell zu eskalieren drohte und bevor ich mich versah hatte einer der Männer ein Klappmesser in der Hand und bedrohte den anderen mit den Worten: "I kill you". Vorher hatte ich noch mitbekommen, dass der eine Sohn sich vom Großvater des anderen blöd angemacht fühlte etc., und das rechtfertigt einen schwerwiegenden Satz wie "I kill you" mit ausgeklapptem Messer.
Hat zwar nichts mit dem Wiener Tatort zu tun, aber Tatorte gibt es viele auf der Welt und offensichtlich wegen Nichtigkeiten.
werderanerin
werderanerin
Mitglied

Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf chris33 vom 23.01.2017, 13:21:14
Ich sehe schon hin und wieder mal gerne gut gemachte Krimis aber den Tatort sehen wir nicht, oft zu schlecht gemacht...kann immer nicht verstehen, wenn es heißt "Es ist Sonntagabend und Tatortzeit"... das möchte man vielleicht gerne..., dem ist aber nicht so und die Jugend zieht sich eh anderes rein...

Kristine

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Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.01.2017, 14:07:33
Ich ziehe ebenfalls ein gut geschriebenes Buch einem brutalen und
schlechten Krimi vor.
Mir hat zum Tatort am Sonntag schon die reißerische Radiowerbung für
eben diesen gereicht.
Vielleicht ist das inzwischen notwendig geworden, denn eigentlich müssten
doch - nachdem so viele Menschen keinen Tatort mehr ansehen - die
Quoten zurückgegangen sein.

Als Alternative zum TV gibt es auch noch das Radio mit einem vielfältigen
Programm an Musik, Unterhaltung und Information.

Meli
Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.01.2017, 15:46:08
Kriminalfilme haben mich noch nie interessiert, weil ich kein Gemetzel, Hass und Blut sehen mag.

Seit langer Zeit laufen im Fernsehen entweder Krimis oder Quizsendungen. Aber selbst mit den Quizsendungen wird es mir allmählich zuviel. Schaue ich nur noch hin und wieder, auch wenns mit Herrn Jauch ist.

Ich lese auch lieber. Wenn es sehr spannend sein soll, mag ich Psychothriller in Stil von Patricia Highsmith, aber ohne Leichen, Blut etc.
Morrison
Federstrich
Federstrich
Mitglied

Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von Federstrich
Der "Tatort" ist m.E. schon lange nicht mehr das, was er mal zu sein schien: der "Straßenkehrer" am Sonntagabend. Das ist nicht verwunderlich bei der Überflutung mit, was weiß ich wie vielen, unterschiedlichen Kommissaren und Ermittlerteams und generell mit dem Format Krimi, das wohl als kleinster gemeinsamer Nenner der Familien- und Gruppenunterhaltung ausgemacht wurde, nachdem andere Formate, die vermeintlich die ganze Familie vor der Glotze versammeln können/sollen, den Sendern abhanden gekommen sind.

Es gibt einzelne "Tatort"-Filme, die man sich anschauen kann, aber vieles lohnt nicht (mehr). Da gibt es im ZDF bessere Krimis, wo man auch mal lachen kann und die nicht im ewig gleichen Schmutz wühlen, den der Normalsterbliche nie gesehen hat und meist auch nicht sehen will.

Der Tatort Schock wirkte zu bemüht, sich eines Problems anzunehmen, das es sicherlich gibt, das aber aufgebauscht und in seiner Relevanz überdehnt wurde.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Tatort aus Wien: "Schock"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Federstrich vom 23.01.2017, 16:45:02
Ich bin grosser TAtort-Fan (und am Sonntagabend laufen um diese Zeit im ZDF keine Krimis sondern Herz-Schmerz-Filme nach Rosamunde Pilcher, die ich nicht goutiere). Aber es ist wie bei allen Filmen auch bei Tatort so, dass einige besser und einige schlechter, bzw. einige gefallen einigen Leuten mehr und umgekehrt.
Es kommt immer darauf an, was jemand in einem Film sucht. Die einen wollen Humor (finden sie auch bei einem Tatort-Team), ich mag das Münchner Team sehr gerne,aber auch Axel Milberg und Tukur, die in meist sehr aussagekräftigen Filmen mitspielen.
Gar nicht mag ich diesen Bruce-Willis-Verschnitt Til Schwaiger, der auch nicht so erfolgreich war, wie er vorher von sich mal wieder behaupete.

Man erkennt dies aber meist erst dann, wenn man mindestens 1/4 Stunde reingesehen hat und weiss, worum es bei dem Plott überhaupt geht.

Gestern fand ich den Tatort zu "bemüht", um zu viele brisante Themen in dieser kurzen Zeit abhandeln zu wollen. Das klappt nie und meinen Geschmack traf dieser Tatort nicht. Ich erinnere mich aber an viele sehr gute, die ich mir auch öfters angesehen habe und im Gedächtnis behalte.
Eine Gegenserie "Polizeiruf 110" sehe ich auch manchmal gerne und bedaure es sehr, dass einer der besten deutschen Schauspieler, Mathias Brandt nun aufhört, den etwas seltsamen von Meuffels darzustellen.
Verstehen kann ich ihn natürlich. Schauspieler, die eine herausragende Kommissar-Rolle übernehmen, werden darauf abgestempelt und erhalten keine weiteren, sehr gute Angebot mehr. Und da hat Herr Brandt dann wieder recht, weil ich hoffe, ihn weiterhin in unvergesslichen Filmen sehen zu können. Olga

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