Forum Gesundheit und Fitness Fitness Bauchatmung quantifizierbar gemacht.

Fitness Bauchatmung quantifizierbar gemacht.

Richard_Friedel
Richard_Friedel
Mitglied

Bauchatmung quantifizierbar gemacht.
geschrieben von Richard_Friedel
Nach nicht so langer Abstinenz ist es wieder einmal soweit, ich versuche einen weiteren Bericht in diesem Forum zu schreiben

Recht viele Anweisungen für die Bauchatmung beschränken sich auf eine Abtastung des Bauches bei der Einatmung, so dass nur die Bauchdeckelbewegung und nicht unbedingt die Atemluftleistung erfasst wird. Auf den ersten Blick könnte das ein falsches Prinzip sein und man denkt an Didgeridoospielen oder Singen als effektivere Übungen, weil hier die Leistung zwar nicht instrumentell messbar aber doch objektiv spürbar ist.

Zum Messen der Volumenleistung beim Einüben bietet sich die Methode nach dem momentan vergriffenen Buch von Takashi Nakamura „Das große Buch vom richtigen Atmen“, das in vielen Büchereien vorhanden ist. Siehe http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/Naku70-71.pdf
Zuerst kommt eine Übung mit Kerzenausblasen mit Atemluft ausschließlich mit Bauchatmung in Gegensatz zu herkömmlichen Routinen, wo die Ausatmung aus dem Bauch nicht mit irgendwelcher Leistung gekoppelt ist.

Für das Zusammenbasteln des Apparats nimmt man zwei etwa einlitergroße Mineralwasserflaschen, bohrt jeweils zwei Löcher in den Kunststoffverschlüssen und steckt PVC-Schlauch in die Löcher. An die Beschreibung vom Autor Dr. med. Takashi Nakamura ist nichts hinzufügen.

Bei mir hat die so aktivierte Bauchatmung hervorragend gegen jede Art von Bronchialkrampf funktionieret, nachdem ich genügend auf einem Ergometer geübt hatte. Dass die Atmung dann eine Wirkung auf die Bronchien haben muss, liegt nahe. Zum Glück ist diese Wirkung positiv.

Zum Buch von Dr. Nakamura ist anzumerken, dass es zwar generell als Esoterik angesehen wird. Dieses könnt wohl an der anderen fernöstliche Auffassung der Atmung liegen, wo der Druck im Bauchraum betont wird. Dies entspricht in etwa modernen Vorstellungen im Training, wo „core strength“ ein bekannter Ansatz ist. Richard Friedel
marianne
marianne
Mitglied

Re: Bauchatmung quantifizierbar gemacht.
geschrieben von marianne
als Antwort auf Richard_Friedel vom 22.10.2010, 17:24:35
"Bauchdeckelbewegung".... wie hübsch!

Guten Sonntag wünscht M
Richard_Friedel
Richard_Friedel
Mitglied

Re: Bauchatmung quantifizierbar gemacht.
geschrieben von Richard_Friedel
als Antwort auf marianne vom 23.10.2010, 17:40:30
Dir auch einen Guten Tag.

Beim weiteren Recherchieren habe ich eine Empfehlung für die Bauchatmung als Mittel gegen Störungen der Verdauung gefunden, siehe http://sodbrennen-welt.de/helmer/helmer_09.htm von Dr. Gerd Helmer, Deutsche Sporthochschule Köln.

„Die Ausatmungsphase, in der die geraden und schrägen Bauchmuskeln sich zusammenziehen und es zu einer Verschmälerung des Bauchraums und des Beckenbodens kommt, ist für die Füllung und Entleerung des Mageninhalts sehr wichtig. Ausnahmslos erfolgen Einlagern und Austreiben der Speisen während der Ausatmung. Auch die Darmbewegungen erfahren eine heute viel zu wenig gewürdigte Förderung durch die nie aussetzende Atmung. Die rhythmischen Bewegungen des Zwerchfells übertragen sich auf Dünn- und Dickdarm, fördern so den Verdauungsprozeß und wirken einer Stuhlverstopfung entgegen.
…….
Bevor Sie die Übung wiederholen, atmen Sie ein paar Züge in Ihrem normalen Rhythmus und beginnen dann wieder mit dem Ausatem "sich zu verneigen" und einen kräftigen Druck auf die Bauchmuskeln und tiefer gelegenen Organe auszuüben. Verweilen Sie während der Übung mit Ihrer Aufmerksamkeit im Magen-Darmbereich, und stimulieren Sie damit die Energie in Ihrer Körpermitte. Bei Verdauungsstörungen und Darmträgheit sollte diese Übung mindestens zwei Wochen lang morgens und abends vor der Nahrungsaufnahme fünf- bis sechsmal wiederholt werden.“

Was Dr. Helmer selbst zu Nakamura sagen würde, steht natürlich in den Sternen. Womöglich wäre er vehement dagegen mit der Begründung, dass Europäer heutzutage nicht so körperlich aktiv sind. RF

Anzeige