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Fitness Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?

Elmos
Elmos
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Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von Elmos
Hallo,

es hat eine aktuelle Studie gegeben in der über 6(bzw. 12) Monate hinweg der Effekt von einem sogenannten "Fitnesstracker" (also einem Gerät, dass die Bewegung und einige Vitalparameter misst und anzeigt) untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der Tracker sehr wenig nützlich ist.
Da es zudem umstritten ist, wie mit den gewonnenen Daten umzugehen ist...

lest selber

Liebe Grüße
Andrea
Karl
Karl
Administrator

Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 09.11.2016, 17:43:26
Liebe Andrea,

ich persönlich habe für mich völlig andere Erfahrungen gesammelt. Seit 1,5 Jahren habe ich die Apple iWatch am Arm und sie hält mich fit. Durch die durch die Uhr gesetzten Anreize und Kontrollen achte ich auf meine tägliche Dosis an Bewegung.

Die drei Ziele, (1) nicht zu lange (weniger als 60 min) am Stück sitzen, (2) Training (30 min) und (3) einstellbarer täglicher Kalorienverbrauch durch Bewegung, halte ich möglichst täglich ein. Mein Gewicht habe ich etwa um 6 Kilo reduziert und ich fühle mich wohl dabei. Das Essen habe ich nicht reglementiert. Ich ertappe mich allerdings dabei, schon einmal bewusst Verzicht zu leisten, da ich durch die Kontrolle Freude am Gewichthalten gefunden habe.

Habe ich nun Furcht, mit meinem Körpergewicht, meiner Herzfrequenz und meinem Bewegungsprofil würde Missbrauch getrieben? Nein, denn ich sehe das große Potential der statistischen Analyse weltweiter Daten für die Verbesserung des Gesundheitssystems. Das war auch einer der Gründe, warum ich meine DNA habe sequenzieren lassen und dazu bewusst lange medizinische Fragebögen ausgefüllt habe.

Was daran interessant und nützlich ist, ist nicht die Korrelation mit meiner Person, sondern der Beitrag zur statistischen Berechnung der Korrelation zwischen Parametern, wie Gensequenzen, Krankheitsanfälligkeit, Bewegungsprofil und vieles mehr.

Die moderne Medizin hat schon sehr viel geleistet, um das Leben der Menschen im Alter zu verbessern. Wir werden heute nicht nur 30 Jahre älter als die Generation unserer Großeltern, sondern wir befinden uns durchschnittlich auch in einer deutlich besseren Verfassung als diese nach ihrer Pensionierung. Die künstliche Intelligenz, die die statistischen Daten auch der Fitnesstracker auswertet, der Beitrag der Tracker zu "BigData" wird sich positiv auf die Entwicklung von Techniken und Methoden zur Verbesserung der Lebensqualität auswirken.

Das mag naiv und fortschrittsgläubig klingen, aber es ist bereits Realität. Ich habe statistisch betrachtet noch eine Lebenserwartung von 20-30 Jahre. Fitnesstracker können mir helfen, das Optimum auch an Lebensqualität auszuschöpfen, Datenparanoia habe ich keine.

Karl
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 09.11.2016, 19:36:20
Hallo Karl,

OK - ich gebs zu, ich BIN Datenparanoiker, absolut.
Für diejenigen Softies unter uns, die das auch sind:
das sind die Probleme die es schon gibt
Und es gibt auch Probleme, die vielleicht jetzt noch nicht aufgeteten sind, die sich aber quasi "anbieten":
Das sind Probleme die es leicht geben kann

Und das gefällt mich persönlich gar nicht, aber da ist ja jeder frei sich selbst zu entscheiden. Wenn du deine Daten gerne in grosse Datenpools eingibst, dann ist das auch absolut legitim. Weil du es freiwillig tust....

Was ich viel interessanter finde war eben dieses Versuchsergebnis, das zeigte, dass die Dinger gar keinen grossen Einfluss auf das sportliche Verhalten von Menschen haben.

Und in einem muss ich dir energischst wiedersprechen. Nicht der Tracker hält dich fit - DU hälst dich fit, sonst niemand.
Das haben Leute schon vor 20 Jahren gekonnt (mein Vater beispielsweise war superfit und hat unglaublich diszipliniert Sport gemacht da gabs solche Dinger gar nicht). Im Gegensatz zu meiner Schwester, die einen Tracker benutzt mache ich tatsächlich Sport, und habe kein solches Dingen bei mir. Von daher...

Ob man sich fit hält oder nicht, das liegt letzten Endes in der eigenen Hand, nicht in er Hand eines solchen Gerätes. Dass dieses Gerät dir dabei hilft, das möchte ich überhaupt gar nicht bestreiten. Aber muss es dazu die Möglichkeit haben deine Daten auch anderen Menschen mitzuteilen?

Liebe Grüße
Andrea

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Karl
Karl
Administrator

Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 09.11.2016, 21:01:41
Und in einem muss ich dir energischst wiedersprechen. Nicht der Tracker hält dich fit - DU hälst dich fit, sonst niemand.
Das kommt darauf an, wie man es sieht. Für mich ist die iWatch - ganz abgesehen von ihren anderen Funktionen - ein extrem effizientes Hilfsmittel. Ich werde mich jetzt z. B. gleich vor den Fernseher auf meinen Hometrainer setzen, weil meine Uhr mir sagt, dass ich heute noch 200 Bewegungskalorien abarbeiten muss und ich unbedingt diesen "Ring" schließen möchte, denn ich habe das nun fast 300 Tage am Stück getan und möchte das nicht abbrechen lassen.

Ich bin sonst auch ein bequemer Mensch, ich brauche etwas, um mir bei der Überwindung des "inneren Schweinehundes" zu helfen und dabei ist die iWatch sehr effektiv.

Aber ich will nicht "missionieren", jeder nach seinem Geschmack.

Karl
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von schorsch
Jedes Hilfsmittel ist genau so gut wie sein Träger/Benutzer. Denn kein Gerät übernimmt die Tätigkeit, die der Benutzer eigentlich sollte.

Nebst 2 mal Training in einem Fitnesscenter trainiere ich meinen Body bei jeder sich passenden Gelegenheit. Wenn ich z.B. ums Haus herum Arbeiten erledige, versuche ich dies auf eine Art zu tun, die meine Muskeln und meine anderen Fähigkeiten stärkt und à jour hält.
Karl
Karl
Administrator

Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 09.11.2016, 21:01:41
Per Bluetooth-LE-Privacy überträgt nur Apples Smartwatch seine Daten – hier sind die Daten vergleichsweise gut gegen Abhören und Manipulationsversuche geschützt. Quelle
geschrieben von Quelle von Elmos

Na, dann bin ich jetzt auf der sicheren Seite. Aber einmal ernsthaft: Wer würde sich denn für meine persönlichen Gesundheitsdaten interessieren. Ich habe keine Arbeitgeber mehr und das einzige, das ich beitragen kann, sind Daten zur Erfassung von Korrelationen zwischen Parametern von Millionen von Nutzern. und dieses halte ich für eine sehr sinnvolle Datenerhebung und stelle meine Daten gerne zur Verfügung.

Aber natürlich käme ich niemals auf die Idee meine privaten Fitnesdaten auf Facebook zu teilen, wie das einige tun. Ich hoffe doch, dass ich ab und zu noch Wichtigeres mitteilen kann.

Karl

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Elmos
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Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 10.11.2016, 11:43:00
Hallo,

@Schorsch: das sehe ich ganz genauso wie du.

Aber einmal ernsthaft: Wer würde sich denn für meine persönlichen Gesundheitsdaten interessieren.
geschrieben von karl


Gut, bei dir nicht mehr der Arbeitgeber - aber meiner. Bei dir nur noch: dein Arzt (OK), diverse Apotheker, Reformhäuser, Ernährungsberater, Fittnesscenter, deine Krankenkasse oder eine andere Krankenkasse in die du vielleicht gerne wechseln möchtest. Dein Supermarkt, deine Frau, deine Kinder, der Grundstücksspekulant der das Grundstück haben möchte auf dem dein Häuschen steht, Amazon (keine Ahnung was genau die damit wollen, aber ich glaube die können alles brauchen was mit Daten zu tun hat). Der Pastor deiner Gemeinde, die Blumenverkäufer deiner Gemeinde, der Sportartikelhersteller um die Ecke (und natürlich der aus dem Internet).

Mit ein bisschen Überlegen gäbs sicher noch ein paar mehr Interessenten.

Ist zwar jetzt etwas ausschweifend, aber: ich war vor einiger Zeit auf einem Vortrag über Data-Mining. Das heisst nicht von ungefähr so. Der Vortragende meinte Big Data seien die Ölquellen von heute...

Ich hatte das Ergebnis dieser Studie eigentlich nur gepostet um den einen oder anderen vor dem Kauf eines solchen Dingens noch mal innehalten zu lassen. Ich denke wirklich, dass man in erster Linie seinen "Schweinehund" bekämpfen muss. Wie das geht ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Wenn dir dein I-Dingen hilft, dann ist es für dich sicher richtig. Aber diese Untersuchung zeigte, dass du da eher "untypisch" für die Gattung Homo Sapiens bist. Und da sollte einfach noch mal jeder überlegen, obs für ihn nicht ne sinnvollere Methode gibt sein Geld auszugeben. Die Teile sind ja auch nicht grade unglaublich preiswert...Dafür kriegst du schon ne Jahresflatrate in der Muckibude, ich kann dafür 10 Kurse Sport bezahlen (das sind über drei Jahre Sportkurs, wenn auch nur einmal wöchentlich)...

Liebe Grüße
Andrea
Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 10.11.2016, 11:16:18
Jedes Hilfsmittel ist genau so gut wie sein Träger/Benutzer. Denn kein Gerät übernimmt die Tätigkeit, die der Benutzer eigentlich sollte.
Besser und kürzer kann man es nicht ausdrücken.

Ich mache 3x/Woche meinen Waldlauf, und das seit 40 Jahren. Mein Krafttraining mache ich im Alltag, z.B. wenn ich beim Bäume schneiden die schwere Leiter jongliere.
Einmal habe ich mir so ein GPS-Gerät fürs Laufen gekauft, weil mich die Daten persönlich interessierten. Aber wenn ich dann bei einem Rundkurs, also Startpunkt=Zielpunkt, am Ende 150m höher stehe, als beim Start, dann ist das nicht mehr so vertrauenswürdig. Ich benutze es nur noch als Stoppuhr.
Einen Schrittzähler habe ich mir vor einiger Zeit zugelegt. Ich habe da kein Ziel, das ich sklavisch verfolge, aber er sagt mir, wenn ich unbemerkt zu faul bin. Das liegt dann nicht am fehlenden Willen, sondern an mangelnder Aufmerksamkeit, die er so ersetzen soll.
Aber was immer ich auch aus persönlicher Neugier messe, meine Daten bleiben bei mir.
schorsch
schorsch
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Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von schorsch
Mich würde brennend interessieren:

- Wie viele tausend solcher Apparate wohl schon und noch verkauft werden;

- Wie viele davon in ein paar Jahren oder gar nur Monaten in irgend einem Kasten vor sich hin gammeln - und die Batterien auslaufen.
Elmos
Elmos
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Re: Fitnesstracker - nicht nur aus Datenschutzgründen heikel sondern auch sinnlos?
geschrieben von Elmos
als Antwort auf schorsch vom 10.11.2016, 16:32:15
Und - hast du, angestachelt durch dein brennendes Interesse da schon ein paar Zahlen zu gefunden? Dann würde ich gerne teilhaben, denn ich finde es auch interessant.

liebe Grüße
Andrea

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