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Freizeit Abschied von einem Traum

Re: Abschied von einem Traum
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mit deinen 64 Jahren bist du ja noch ein Jungspunt und kannst auf die nächsten 30 Jahre planen!
Um Himmels Willen! So alt möchte ich nicht werden. Ich habe immer noch in Erinnerung, wie meine Großmutter ab Mitte 80 dement wurde und schon nach zwei Jahren nichts mehr geregelt bekam. Da bereite ich mich lieber darauf vor, mir selbst das Licht auszumachen, wenn sich so etwas bei mir abzeichnet.

Zurückblickend stelle ich fest, daß es mir leichter fiel, mit einzelnen Ereignissen umzugehen, als mit dem schleichenden ständig spürbaren Verfall. Das gilt selbst für den Tod von Angehörigen. So ein Ereignis ist da, ich kann mich damit auseinandersetzen und mich in die neue Situation einfügen. Rheumatoide Arthritis und Polyneuropathie dagegen werden ständig ein wenig schlimmer, es gibt keine Situation, mit der ich mich abfinden könnte, weil es in Kürze wieder ein wenig schlechter sein wird.

Aber auch das haut mich nicht um Notfalls werde ich einen Rollator elektronisch aufrüsten und mit Abstands- und Glatteiswarner ausrüsten. GPS wäre auch nicht schlecht, das kann man mit ein wenig Elektronikkenntnissen selbst bauen.

det, ob dieser Vorstellung total begeistert
Guenter51
Guenter51
Mitglied

RE: Abschied von einem Traum
geschrieben von Guenter51
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.01.2017, 11:50:59

Hallo det, ich hoffe Du konntest, Dir noch ein Refugium schaffen, in welches Du Dich, auch mit den Einschränkungen welche Du geschildert hast, nochmals einbringen konntest.

Bei mir ist 2010 mein Beruf als Eisenbahn-Ing weg gebrochen aufgrund von Rationalisierungsbestrebungen innerhalb unseres Konzerns.
Ich habe mich daraufhin nochmals selbständig als Sachverständiger für Leit und Sicherungstechnik gemacht und aufgrund meiner Reputation bei europäischen Bahnen sehr schöne Projekte ausarbeiten können.

Aber Ende 2017 habe ich dann selbst Schluss gemacht, weil die körperlichen Einschränkungen sich immer stärker bemerkbar machten.
Der jahrzehntelange Raubbau hat seinen Tribut gefordert.

Zudem ist dann noch mein Hobby als Dampflokführer 2018 durch Kesselfristablauf meiner "schwarzen Lady" beendet worden.

Seitdem, hangle ich mich durchs Leben, ohne rechte Freude.

Die Modellbahn gibt mir nicht das was ich mir erhofft habe, deswegen habe ich mir einen Hund zugelegt.

Gut durch diese Gemeinschaft komme ich jetzt wieder ein bisschen raus aus der Wohnung, aber so richtigen Kontakt mit anderen Leuten finde ich z. Zt. noch keinen.

Ich kann nur hoffen, dass ich im Frühjahr, wenn das Wetter besser wird, etwas mehr Kontakt mit meinen Mitmenschen finde.

Du siehst, Du bist nicht der Einzigste der mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen hat.

Von meiner Seite alle guten Wünsche für Dich und dass Du wieder zufriedener wirst. Im Alter ist das Leben eben kein Ponyhof mehr.

Lieben Gruß …….

Guenter

sarah66
sarah66
Mitglied

RE: Abschied von einem Traum
geschrieben von sarah66
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.12.2016, 14:13:27

Mein Traum von den Lofoten
Gedanken zum Jahresende 2017
Schon immer wollte ich einmal mit dem Wohnmobil nach Norwegen. Zuerst ist es an meinem Mann gescheitert, der wollte seinen Urlaub immer nur im Süden, und da ganz besonders in Griechenland verbringen. Er versprach mir aber eine Reise nach Norden, es sollte unsere erste „open-end-Reise“ nach seiner Pensionierung werden. Er hat es nicht mehr erlebt.

Als ich dann alleine war, ist es zunächst wohl an mangelndem Mut gescheitert, ich brachte es gerade einmal bis zur Ostsee.
https://sarahcamp.jimdo.com/prosa/gelber-raps/

Nach zwei großen Reisen, Balkanrundfahrt und Rund um Frankreich, wäre dann wohl endlich Norwegen an der Reihe gewesen. Aber dann kam doch alles anders. Seit vorigem Jahr lebe ich mit einem Sauerstoffgerät und dadurch sind Übernachtungen ohne Strom, und große Anstrengungen leider nicht mehr möglich.

Heuer hatte ich kein besonders gutes Jahr und auch Freunde zogen sich zurück, weil es wahrscheinlich zu mühsam ist ständig auf mich Rücksicht nehmen zu müssen und das Schläucherl im Gesicht ist auch nicht besonders sexy.

An den „Halbvoll-Tagen“ bin ich froh, dass ich doch noch mit dem Jonathan (dem Wohnmobil) unterwegs sein kann, dass es trotzdem noch gute Freunde gibt, und dass es mir doch noch besser geht als vielen anderen auf dieser Welt.

Aber an den „Halbleer-Tagen“ weiß ich was alles nicht mehr geht. Da möchte ich ganz einfach eine grüne Wiese hinunter kollern, von jemand in den Arm genommen und gedrückt werden, und dann träume ich ganz einfach von den Lofoten.

Eines Tages wachst Du auf und es gibt keine Zeit mehr,
das zu tun, was Du tun wolltest: Also tue es jetzt!“
- Paulo Coelho –



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Und zum Jahresende 2019
Ich habe mich heute schweren Herzens von meinem Jonathan getrennt. Es ist mir aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich alleine mit dem Wohnmobil zu reisen und nur um zwei Wochen im Meer zu baden – mehr habe ich schon voriges Jahr nicht mehr geschafft – zahlt sich der Aufwand der Erhaltung und Pflege eines solchen Fahrzeuges weder arbeitsmäßig noch finanziell aus.

Eigentlich glaubte ich das Reisen schon vor neun Jahren – nach dem Tod meines Mannes – aufgeben zu müssen, aber dann haben mir einige FreundInnen aus einem Campingforum, allen voran meine spätere Reisegefährtin aus Salzburg, die schon länger alleine unterwegs war, Mut gemacht es doch auch alleine zu versuchen und ICH HABE ES NIE BEREUT!

Was meinen Jonathan betrifft, er ist mir nach zwanzig Jahren, doch sehr ans Herz gewachsen, so habe ich einen guten Platz für ihn gefunden. Ich habe ihn meinem Enkelsohn geschenkt und er bleibt somit also in der Familie. Benjamin studiert noch einige Jahre und hat sich sehr darüber gefreut. Und er hat mir auch angeboten, dass ich – wenn ich es wollte – ihn jederzeit wieder benützen könnte, was aber leider ein schönes Angebot aber eben auch nur ein Wunschtraum ist.
 
 

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RE: Abschied von einem Traum
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.12.2016, 14:13:27

Bei rheumatoider Arthritis ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben. Egal wieviel man noch laufen kann. Ein kleiner Spaziergang reicht vollkommen aus. Und wenn die müden, steifen Knochen erst einmal in Gang sind, wird das auch gelingen. Man darf sich auf keinen Fall nur noch aufs Sofa legen und sich bemitleiden.
Wirst Du denn nicht behandelt, DET? Es gibt doch sehr gute Medikamente. Rheuma ist zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. Du kannst mich auch gerne persönlich anschreiben, vielleicht kann ich Dir noch einen Tipp geben?
Gute Besserung wünscht
Jutta

olga64
olga64
Mitglied

RE: Abschied von einem Traum
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.08.2020, 17:22:31

Haben Sie bemerkt, dass Sie hier auf einen Beitrag antworten,der 4 Jahre alt ist? Nur für den FAll, dass Sie sich wundern sollten, wenn keine Antwort kommt von demjenigen, dem Sie Fragen stellen. Olga

RE: Abschied von einem Traum
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 21.08.2020, 19:19:01

Danke Olga,
ich bin ganz neu hier und kenne mich noch nicht so gut aus. Wollte auch nur helfen. Gibt es das Mitglied hier nicht mehr?


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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Abschied von einem Traum
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2020, 15:05:53

Hallo, Juttchen,

"det" hat seit Jahren nichts mehr geschrieben.

Dennoch ist es sehr nett, dass Du geantwortet hast. "det" ist sicherlich nicht der einzige, der diese Probleme hat. Dein Ratschlag, sich zu bewegen, gilt übrigens auch für Arthrose und für die meisten anderen Gelenkserkrankungen. Meine Frau hat eine schwere Kniearthrose und auch sie muss sich bewegen, bewegen, bewegen...



 


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