fuer Autoren und Herausgeber Einmal Lausbub - immer Lausbub

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von Bandagenanderl

Hallo Leute!

Auch ich habe ein Buch geschrieben das plötzlich gut in die Zeit passt, weil es zur Erheiterung der Leser zwischen Lockdown und Ausgangssperre beiträgt. Freilich kann es wohl intellektuell nicht mit den Abhandlungen und Gedichtbänden anderer Autoren mithalten aber lustig ist es allemal und, wie mir Anrufer immer wieder bestätigen, recht humorvoll geschrieben. Die Rückmeldungen gehen von "lange nicht mehr so gelacht bis zum Selfie einer lachend ums Buch versammelten Familie. 
 Das Buch beschreibt in Form von Kurzgeschichten meinen Werdegang als Lausbub von den 50er Jahren an bis heute, denn ich bin immer noch zu verschiedenen Streichen im Dorf gut. Das schöne daran ist, dass sich viele Leser animiert fühlen, mal wieder in die eigene Jugend einzutauchen.
 Die kurzen Geschichten sind ideal um die Zeit in den Wartezimmern zu verkürzen oder auch zum Vorlesen gut geeignet. 
 Vom Vorlesen kam auch der Anstoß, ein Buch zu machen. Zuerst habe ich in unserer Dorfzeitung Fachartikel über die Feuerwehr oder über die Finanzierung und Baumaßnahmen der Dorferneuerung geschrieben. Dann kamen lustige Geschichten aus dem Vereins-Leben hinzu, die mir Einladungen zu diversen Veranstaltungen brachten, auf denen ich meine Geschichten zum Besten gegeben habe. Aus dem Publikum kam immer wieder der Wunsch, ich solle doch ein Buch aus meinen Geschichten machen. So habe ich mich schließlich an die Arbeit gemacht.
 Funktioniert hat das nur weil es inzwischen die Selbstverlage gibt, in denen man auch nur ein Exemplar drucken lassen kann. Ich wollte nämlich nicht über ein Zimmer verfügen, in dem hunderte meiner Bücher lagern und auf ihre Verwertung als Heizmaterial warten.
 Weil ich nun nicht so fit bin in PC- Programmen, mich jedoch selber einarbeiten wollte, hat mir das Projekt schon einige Schweißtropfen abverlangt. Beim Cover stand mir dann meine Enkelin hilfreich zur Seite, denn meine Figuren sahen aus, wie aus dem Gruselkabinett. Letztlich fand alles doch noch zu einem guten Ende und das Buch gibt es seit November im Handel.
Nun noch eine Frage an Euch Autoren. Wie bringt Ihr Euere Bücher an den Mann und die Frau? Bei mir klappt das nicht so gut, ist mir aber auch nicht sehr wichtig. Wichtig für mich ist eigentlich, dass ich als Bauernbub ein Buch geschrieben habe, das auch gelesen wird.
Das Buch "Einmal Lausbub - immer Lausbub" ist im BoD-Verlag erschienen, umfasst 273 Seiten und kostet 9,95 Euro. ISBN 9783752671346 

Viele Grüße

Anderl                 

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf Bandagenanderl vom 27.04.2021, 11:54:48

Ich habe bei meinem Beitrag vergessen zu erwähnen, dass Ihr mich als Autor nicht als Bandagenanderl sondern unter Andreas Fuchs findet. 

Gruß

Anderl
 

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf Bandagenanderl vom 27.04.2021, 12:24:44

Nun geniere ich mich doch ein wenig, weil ich schon wieder mit meinem Buch daherkomme. Aber endlich glückt mir das Hochladen von Bildern und eigentlich wollte ich von Anfang an auch das Cover vorstellen. Mein Problem bei den Bildern war eine falsche Endung der Bilddateien. Die Erkenntnis hat ein Weilchen gedauert-aber vielleicht darf das im Alter so sein. Cover.JPGPotzblitz! Es hat geklappt!
 Übrigens steht der Porsche- Traktor (Porsche Junior / 14 PS) immer noch in meiner Garage. Der Ochse hat den Kampf mit der Moderne verloren und ist ehedem beim Metzger gelandet.
Gruß
Anderl   


Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Bandagenanderl vom 27.04.2021, 11:54:48

Der Titel tönt gut. Der Preis ("umfasst 273 Seiten") ist eher im unteren Segment anzusiedeln. Ich wünsche dir guten Erfolg.

Einfach wirst du es trotzdem nicht haben. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung zwitschern. Dabei hatte ich einen Verlag im Hintergrund, der eigentlich laut Vertrag das Marketing hätte übernehmen sollen. Die Vermarktung musste ich aber fast alleine durchziehen. Ich hoffe aber, du machst diese meine dabei gemachten Erfahrungen nicht.

Inzwischen sind - zu meiner grenzenlosen Erleichterung! - alle etwa 5`700 Stück weg. Fazit: Nie wieder ein solches "Experiment"!

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf schorsch vom 29.04.2021, 16:38:12

Hallo Schorsch!

Scheinbar bei mir der gleiche Leidensweg, nur ein paar Nummern kleiner. Verkauft habe ich bislang gut 250 Exemplare, was ich bereits als Erfolg werte.
Bei uns im Dorf habe ich über Metzgerei, Dorfladen und die Bank verkaufen lassen. Dann erschien eine Reportage über mich und das Buch in der Landkreiszeitung, worauf gleich mal ca. 50 Bestellungen über den Buchhandel liefen. Der nächste Schritt ging zu einer südbayerischen Heimatzeitung, deren Leser an sich genau meine Klientel wären - habe ich gedacht. Leider brachte die erzielte Marge dort nur den Preis für das Probeexemplar ein. Nun habe ich einen Versuch für eine Buchvorstellung beim Münchner Merkur gestartet aber leider seither nichts mehr gehört.
Beim Verlag wird immer auf die Verbreitung der Werbung über die sozialen Medien hingewiesen, die der Autor betreiben solle. Nun mag ich diese Medien nicht und als Neuling würde mir wohl auch das Verbreitungsgebiet fehlen.
Immerhin bin ich aus den roten Zahlen für verschenkte Exemplare und Buchaufsteller usw. raus und bin damit einigermaßen zufrieden. Meine persönliche Freude an meinem Buchprojekt sind die immer noch fast wöchentlich eintreffenden Anrufe, die mir bestätigen dass ich die Leser zum Lachen und Nachdenken gebracht habe.
Danke für Deine Nachricht und viele Grüße
   
Anderl 

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf schorsch vom 29.04.2021, 16:38:12
alle etwa 5`700 Stück weg. Fazit: Nie wieder ein solches "Experiment"!

Das ist enorm, @schorsch. Manche "Große" in der Literatur schaffen die 3000er-Grenze nie, z.B. Lyriker, selbst wenn sie richtig bekannt sind. Und dann 5700...!!! Alle Achtung!

Erstlinge haben es immer schwer, und in diesen Zeiten, in denen man seine Bücher doch relativ preiswert notfalls selbst publiziert, wird das alles noch schwerer. Für Buchhändler ist es ein Risiko, einen "Unbekannten" "an Lager" zu nehmen. Und das hat gar nichts mit Qualität oder Nichtqualität zu tun. Wenn hinter dem Werk kein Verlag steht, oder ein Verlag, der sich um die Werbung, Verbreitung etc. gar nicht kümmert, der keine Belegexemplare an die Zeitungsredaktionen und Kritiker schickt, der keine Lesungen arrangiert, wie soll der Kunde dann ans Buch kommen?

Als meine Frau noch berufstätig war (Buchhändler), hatte sie oft Autoren im Laden stehen, die ihr ihre Bücher anboten, damit sie im Laden verkauft werden. Manchmal hat sie sie angenommen, meistens aber nicht, und zwar nicht aus Bösartigkeit, sondern weil das Auslegen der Bücher ja auch Platz (und damit Geld) kostet, und weil sich Erstlinge ohne Verlag (oder mit nicht sehr engagiertem Verlag) einfach nicht verkaufen ließen. Daher kann ich Dir nur gratulieren, schorsch: Für einen Erstling sind diese Verkaufszahlen fast schon sensationell.

Ich hoffe, Dich/Euch jetzt nicht entmutigt zu haben. Das wollte ich auf keinen Fall. Schreiben ist etwas sehr Schönes, Befriedigendes, und zahllose große Autoren haben in erster Linie für sich selbst und ihren engsten Umkreis geschrieben. Man schreibt ja nicht primär, um Geld zu verdienen, sondern einfach, weil man schreiben MUSS.

Lieben Gruß

DW
Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf Der-Waldler vom 03.05.2021, 07:37:45

@Waldler
Bei mir geht es ja nicht so sehr um Verkaufszahlen und ich finde Auflage von Schorsch's Buch auch phänomenal. Ohne die Möglichkeit des Selbstverlages hätte ich bestimmt kein Buch drucken lassen. Das günstigste herkömmliche Angebot kam von einer polnischen Druckerei für die Mindestauflage von 600 Exemplaren. Das waren eindeutig für meine Verhältnisse zu viele Bücher. Ich habe mich nämlich vor meiner ersten Bestellung beim Verlag hingesetzt und die vermutliche Leserschaft gezählt. Zuzüglich der zu verschenkenden Exemplare für die Familie, Lektoren und Helfer bin ich auf 50 Bücher gekommen. Die waren allerdings, für mich vollkommen überraschend schon nach drei Tagen verkauft. Also habe ich einige Male nachbestellt, weil ich der Nachfrage nicht so recht getraut hatte. Kleinbestellungen bedeuten auch eine kleinen Erlös vom Buch. Zudem sind diese Verlage durch Corona überlastet und können ztw. nicht liefern, weil viel mehr wie früher geschrieben und gelesen wird. So ging mir das "Weihnachtsgeschäft" durch die Lappen. Für mich nicht schlimm, weil ich ja kein Geld im Feuer hatte. 
 Der Weg zum Buch war ja bei mir eher so, wie bei dem Hund, der zur Jagd getragen werden muss. Freilich möchte man dann, wenn es fertig ist, auch gelesen werden. Darum habe ich neben den örtlichen Verkaufsstellen auch einige Buchhändler abgeklappert. Buchhändler brauchen aber etwa ein Drittel des Buchpreises für sich um wirtschaften zu können. Leider habe den vorgeschlagenen Preis des Verlages übernommen und so hat sich der Vertrieb für die Buchhändler nicht gelohnt. Der Gang zur Presse dagegen schon weil ich durch mein ehemaliges Engagement bei der Feuerwehr im Landkreis bekannt bin. 
 Allerdings geht es bei mir in erster Linie um die Schreiberei. es ist für mich einfach ein Hobby, das mich manchmal gefangen nimmt. Darum werde ich auch weiterschreiben. Vielleicht entsteht daraus auch wieder ein Buch. Denn erst kürzlich hat mir ein Leser gesagt, dass es schade wäre wenn diese Geschichten, die ja immer auf wahren Begebenheiten beruhen, vergessen würden.
Anderl        

Odysseus007
Odysseus007
Mitglied

RE: Einmal Lausbub - immer Lausbub
geschrieben von Odysseus007
als Antwort auf Bandagenanderl vom 03.05.2021, 13:23:20

wenn Du noch ein Buch schreibst, dann orientier Dich ein bisschen an den Münchner Turmschreibern. Dein Erstling sind eigentlich zwei oder drei Bücher. Über 260 Seiten sind ganz schön viel. Hättest Du letztes Jahr eins mit 120 Seiten oder 30 Geschichten geschrieben, dann hätten sich Deine Leser schon auf das neue heuer gefreut. Der Preis wäre der gleiche. Nur für Dich doppelt. Jetzt bist Du vom Umfang her schon in einer Bringschuld.

Habe gerade nachgeschaut, die meisten Turmschreiber die damals in Zorneding gelesen haben sind nicht mehr bei dem Verein. Kein Peter Thalheim - Strumpfsoggad, kein Peter Meier - wenn Richer richten, kein Helmut Zöpfl - geh weida Zeit bleib steh, (der hat bei 40 Zuhörer für 3.700 DM Bücher an dem Abend verkauft und 900 DM ohne Quittung für zwei Stunden vorlesen verlangt). Der Werner Schlierf ist leider schon gestorben. Mit mein Name steht im Sand, hat er die älteren Zuhörer zum weinen gebracht. Vielleicht das wichtigste Buch das die Münchner Nachkriegszeit beschreibt. Hunger, Schwarzhandel, Amiflitscherl usw.

Also schreib´, wir warten.


Anzeige