Forum Kunst und Literatur fuer Autoren und Herausgeber Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand

fuer Autoren und Herausgeber Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 10.11.2019, 10:21:05

ach schorsch, Du und Deine seltsamen Weisheiten ... Blumenkind und wahrer  ist eine Lebenseinstellung und die bleibt, und sie hat nur bedingt mit Äusserlichkeiten zu tun ... denk mal nicht immer so klein-klein .und verallgemeinere nicht

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2019, 10:02:24

Hallo WoSchi,

Du musst mir doch nicht die 68er erklären, 😄
ich war doch mittendrin.
Ich kenn die Nächte der Diskussionen, ich war doch einverstanden mit Veränderungen.
Nur  unsere "Arbeitszeiten" waren so grundverschieden.

Wenn es beim Studenten, wohnhaft im Keller, Göckele und Salate gab, war ich
für die Herstellung der Salatsoße zuständig, weil ich schon feine Küche hatte
mit Gewürzen.

Also, ich kenn mich aus.
Ich schreibe hier nur vom Erlebten, nicht aus einem Buch.

Gruss
Clematis

 

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2019, 11:59:06

ja, ich glaub es Dir . Ohne Zweifel.


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RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Christa Stuber vom 10.11.2019, 02:00:40

Also, liebe Christa Stuber, Dein Buch kann ich nicht beurteilen, weil ich es nicht gelesen habe. Aber wenn ich deine Kommentare (hast du die Rezension von Sonne selbst geschrieben?) dazu lese, dann scheint mir das alles eine ganz große Schönfärberei und viel zu viel Verallgemeinerung zu sein, da hat Clematis schon recht irgndwie. Längst nicht alle Oldies waren damals an diesen Bewegungen beteiligt, und längst nicht alle von ihnen sind heute „fit wie ein Turnschuh“.
Das klingt bei dir alles so toll romantisch: die 68er, die Blumenkinder, die Hippies oder die großen Aufrührer, die die Welt verändert haben.
Und „fit wie ein Turnschuh“ sind die alt gewordenen 68er auch nicht alle, die Herz-Kreislauf- sowie die Krebserkrankungen nehmen im Alter deutlich zu; dass Leute in einem Forum schreiben, ist noch lange kein Beweis für ihre Gesundheit und dass sie fit sind, schon gar nicht wie ein Turnschuh.
Dieses Gebot kann vielen älteren, nicht gesunden und leidenden Alten auch ganz schön auf den Wecker gehen. Mich erinnert das an die Think-Positive-Bewegung aus den USA, auch das ging mir schon immer gehörig auf den Wecker. Warum darf man nicht zugeben, dass man im Alter schwächer wird und sich manchmal ganz schön mies fühlt? Mich selber betrifft es weniger, mir geht es gesundheitlich und auch sonst wirklich gut. Aber es gibt genug Alte in meinem Umfeld, die am Stock gehen und sich alles andere als "fit wie ein Turnschuh" fühlen.

Meine Empfehlung: Gute Laune auf Befehl

olga64
olga64
Mitglied

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von olga64
als Antwort auf Christa Stuber vom 10.11.2019, 09:57:18

Ich kann Ihnen in vielem Recht geben, was Sie hier schreiben.
Auch ich zählte mich als junge Studentin (Geburtsjahr 1944) zu den 68ern. Wir wurden erst mit 21 Jahren volljährig, kamen teilweise aus völlig verkrusteten Elternhäusern, wo die Eltern stumm geblieben waren und unsere Fragen nach ihrer Mitbeteiligung an der unseligen Nazizeit partout nicht beantworten wollten.
Wir formierten uns dann in den Universitäten und gingen auf die Strasse, um gegen die Strukturen zu kämpfen - in vielen Bereichen ist es uns auch gelungen, die schweren Vorhänge von den Fenstern zu ziehen.
Insbesondere in den Universitäten und der Gleichberechtigung von Frauen, obwohl wir diese als Frauen erst etwas später selbst initiierten, weil es vorher ja auch schon so war, dass die männlichen Rebellen und ebenfalls gerne abkommandieren wollten, die Brote zu streichen und die Flugblätter abzutippen.
Lange liessen wir uns dies nicht gefallen.
Es entstanden die ersten WG`s, weil auch damals schon in den Grossstädten die Wohnungen unbezahlbar waren. "Ausgehalten" wurden nur die wenigsten von uns, weil auch die Eltern noch nicht so viel hatten; sie arbeiteten ja noch am Wirtschaftswunder.
Ich war Halbwaise und verdiente mir mein Studium durch Jobs in Kneipen, an der Tankstelle usw. Natürlich blieb da auch Geld übrig, um das Leben zu geniessen.
Und natürlich experimentierten wir mit allem möglichen - wir waren doch junge Leute, die sich ausprobieren wollten, DAs war ja zu allen Zeiten so, nur machten wir nicht mehr alles heimlich, sondern recht offen.
Andere in unserem Alter wählten einen andern Weg: heirateten früh, bekamen früh Kinder,bauten Häuser,  trennten sich dann wieder und - was sich heute oft zum Problem auswirkt - gaben  als Frauen den Beruf auf, um sich den berühmten KKK`s zu widmen.
Aber wir sind die erste Generation von Frauen, die selbst wählen konnte, wie sie leben will. Kinder "musste" ja keine mehr bekommen - es gab ja gottlob die Pille.
Ich bin sehr froh, dass ich in dieser Zeit leben durfte und nicht eine Generation früher in diesem Naziwahn. Auch das Verhältnis zwischen Frauen und Männern glich sich sukzessive an und es wurde der Grundstock dafür gelegt, dass dies alles heute liberaler und "normaler" abläuft. War nicht immer leicht, aber es hat sich gelohnt.

Wie es uns heute geht, ist auch eine Frage des persönlichen Schicksals und der Gesundheit und der persönlichen Fähigkeit zum Optimismus und der Lebensfreude. Das hat aber m.E. nicht unbedingt was mit den 68er - Leuten zu tun. Wichtig ist doch, für sich selbst die Frage gut beantworten zu können, ob der gewählte Weg richtig und wichtig war. Eine Umkehr ist ja schon seit langem für keine(n) von uns mehr möglich. Alles Gute. Olga

Christa Stuber
Christa Stuber
Mitglied

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von Christa Stuber
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2019, 12:36:18

Liebe Marina,

mit Sicherheit habe ich die Rezension nicht selbst geschrieben. Ich hatte eine Leserunde auf lovelybooks.de. Schau gerne dort vorbei, dort findest du noch mehr 5-Sterne Rezensionen, einige sind auch auf Amazon. Und mein Buch ist keine Schönfärberei, ich habe viel recherchiert und Fakten aus praktisch allen Lebensbereichen zusammengetragen und meine eigenen Erlebnisse einfließen lassen. Aber die, die es gelesen haben, waren begeistert, da sie an viel erinnert wurden, was teils schon in Vergessenheit geraten war. Ich selbst empfand unsere Jugend mit unserer Musik und unserem Drang nach Gleichberechtigung und Freiheit eine spannende Zeit. Vielleicht liest du das Buch einmal, wäre interessant, dann weiter zu diskutieren.

Lieber Gruß,
Christa


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Christa Stuber
Christa Stuber
Mitglied

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von Christa Stuber
als Antwort auf olga64 vom 11.11.2019, 17:44:10

Liebe Olga,

du sprichst mir aus dem Herzen. Ich bin zwar etwas jünger und zähle mich zu den Spät-68ern, aber genau das war es, was unsere Generation ausgemacht hat. Ich habe viel mit meinem Vater diskutiert, aber alles was im Krieg passiert ist war Tabu-Thema, nach dem Motto, über was man nicht spricht ist nicht passiert. Aber es ging ja nicht nur um Politik, Und klar die männlichen 68er waren genau so borniert, wie der Rest, da gab es ja den berühmten Tomatenwurf. Gleichberechtigung war zwar in der Verfassung verankert, aber es dauerte Jahre (und ist bis heute noch nicht abgeschlossen), bis es umgesetzt wurde. Selbst die CDU-Frauen haben einen Sitzstreik im Kanzleramt mit Häppchen organisiert, um den wortbrüchigen Adenauer dazu zu bringen, wie versprochen eine Frau zur Ministerin zu machen. Es hat eine gewaltige gesellschaftliche Umwälzung in den letzten 50 bis 60 Jahren stattgefunden. Heute kräht kein Hahn mehr danach, wenn Paare unverheiratet zusammenleben, damals konnte ein Vermieter noch eine Anzeige wegen Kuppelei bekommen. Oder nehmen wir den $175 - heute dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten! Aber der Grundstein für die Veränderungen wurde im Nachkriegsdeutschland gelegt.
Wir haben uns nicht mehr in eine Form pressen lassen, wir haben uns gewehrt.

Lieber Gruß,
Christa

Christa Stuber
Christa Stuber
Mitglied

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von Christa Stuber
als Antwort auf Christa Stuber vom 10.11.2019, 02:00:40


Ich habe hier mal einen Link zum Inhaltsverzeichnis meines Buches, falls es Euch interessiert:

https://christastuber.com/wp-content/uploads/2019/08/Senioren-fu%CC%88r-Tredition-Inhaltverzeichnis.pdf
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von hobbyradler
Zur Ergänzung:
Neun Seiten der „Süddeutschen“ mit der Meinung was uns die 68er-Bewegung hinterlassen hat.


Süddeutsche 2017

Ciao
Hobbyradler
 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Senioren - Fit wie ein Turnschuh, 68er und Blumenkinder im Ruhestand
geschrieben von JuergenS

Der Turnschuh ist ein Utensil,
auf den berufen sich heut viel,
sie wollen sein so fit wie er,
sogar die Blumenkinder.

Jedoch auch ich, der damals brav
und niemals 68er traf,
bin heute dennoch oft gut drauf,
noch ohne Krücken steh und lauf.

Blumenkind, das war ich nicht,
Tat in der Arbeit meine Pflicht,
war abends müde, morgens frisch,
da war auch kein gedeckter Tisch.

Nur ist mir klar, dass Blumenkinder
waren keine Blumenbinder,
trotzten oft dem "weiter so",
manchmal brannt es lichterloh.










 


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