Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"

Geisteswissenschaft / Philosophie Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"

Mitglied_a867230
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RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2021, 15:56:10

Lustiges zum Thema:
 

utube.com/watch?v=-cq5SxdLQpU
Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf Mareike vom 30.10.2021, 07:58:20
Ich verlinke mal etwas zum Thema Glück.
Ich habe nur die ersten 11 Minuten gehört und mir dann gesagt. O K! Jetzt denke ich mal darüber nach, was ich jetzt will.
 

Ich habe mir gerade dieses Video angehört. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Es ist sehr gut und auch sehr gut gesprochen, aber ich merke das ich mich nicht (vielleicht noch nicht) wirklich darauf einlassen kann. Es kommen immer wieder Einwände, ja es geht so aber gar nicht in meiner jetzigen Lebenssituation.

Es erinnert mich an einen Bericht den ich im Fernsehen gesehen hatte. Es ging um Spontanheilung. Eine Wissenschaftlerin hat Personen aufgesucht die erwiesenermaßen eine Spontanheilung erlebt haben. Diese Menschen hatten ihr Leben total geändert auch zum Teil gegen den Rat der Ärzte. Sie haben ihr neues Leben wirklich gelebt und nicht nur versucht, also nicht nur oberflächlich. Sicher spielen da auch die Gene mit.
Ich finde es sehr spannend 😊
LG Heidrun
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Heidrun11 vom 17.11.2021, 21:46:11

Hallo Heidrun
Da hast Du es geschafft, mich ins Forum zurück zu bewegen und zum Schreiben zu motivieren. 😄
Das hat nl auch etwas mit dem: "Was will ich?" "Was will ich nicht?" zu tun.
Ich glaube damit fängt es letztlich an.
Sich klar machen, was tut mir gut, was lasse ich besser bleiben?
Gute Unterhaltung stimmt froh oder ist zumindest hilfreich und das ist dann auch gut für die Gesundheit!

Das Thema Glück ist vielschichtig und bietet viel Gesprächsstoff.
Wikipedia gibt da eine tolle Zusammenfassung: Glück

Beeindruckend finde ich die Erhebungen unter dem Punkt: Internationale Vergleiche!
Ausgerechnet die Menschen in Bangladesch, Aserbaidschan, Nigeria, Philippinen und Indien sehen sich als überwiegend glücklich.

Zitat: " fragen wir die dürre kleine Frau im zerrissenen Sari, die bei Sonnenuntergang in den Ruinen des uralten buddhistischen Klosters von Paharpur im Nordwesten Bangladeschs hockt. […] ‚Mir geht es gut, ich esse zweimal am Tag.’ Zweimal, das ist in der Tat nicht schlecht. Und sie lacht so, dass der Blick auf ihre Zahnstummel vollständig frei ist. Weder Frau Mujahi noch ihr 23-jähriger Sohn Musun haben je ferngesehen, sie wissen nicht, welches Glück Weichspüler für Frotteetücher verheißen oder welches Gefühl von Freiheit eine bestimmte Automarke vermittelt. Wenn sie Geld hätte, würde Frau Mujahi den Sohn verheiraten oder seine Nachtblindheit behandeln lassen. Aber unglücklich? Nein, nein. ‚Very, very happy’ sei sie, selbstverständlich, sie lebe ja, und zwar in einer Familie und ‚unter dem großen wunderbaren Himmel’“

In einem Ranking 2006 erreichte Deutschland den 81. Platz .
Wie sähe die Beantwortung wohl zur Zeit aus?!

Herzliche Grüße
Mareike


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Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf Mareike vom 18.11.2021, 13:26:18
Hallo Heidrun
Da hast Du es geschafft, mich ins Forum zurück zu bewegen und zum Schreiben zu motivieren. 😄
Das hat nl auch etwas mit dem: "Was will ich?" "Was will ich nicht?" zu tun.
Ich glaube damit fängt es letztlich an.
Sich klar machen, was tut mir gut, was lasse ich besser bleiben?


Ja da hast du Recht, aber da gibt es auch immer noch die Frage  „Was kann ich in meiner gegenwertigen Lebenssituation tun oder ändern“.  Das Leben ist im stetigen Wandel  (zumindest bei mir). Man muss den richtigen Moment erkennen und dann auch wirklich was tun und nicht auf einen „besseren“ Moment warten.

 
Zitat: " fragen wir die dürre kleine Frau im zerrissenen Sari, die bei Sonnenuntergang in den Ruinen des uralten buddhistischen Klosters von Paharpur im Nordwesten Bangladeschs hockt. […] ‚Mir geht es gut, ich esse zweimal am Tag.’ Zweimal, das ist in der Tat nicht schlecht. Und sie lacht so, dass der Blick auf ihre Zahnstummel vollständig frei ist. Weder Frau Mujahi noch ihr 23-jähriger Sohn Musun haben je ferngesehen, sie wissen nicht, welches Glück Weichspüler für Frotteetücher verheißen oder welches Gefühl von Freiheit eine bestimmte Automarke vermittelt.


Gestern kriegte ich durch Zufall etwas über Roland Kaisers Kindheit mit (das Privatleben von Sängern, Schauspielern, Politikern interessiert mich eigentlich nicht so sehr). Er wuchs bei einer Pflegemutter auf und sie waren sehr arm. Die Moderatorin stocherte immer wieder „wie schlimm das doch war“. Er meinte „nein die Freunde waren alle arm und wir hatten eine schöne Zeit“ (so ungefähr). Genau das habe ich eigentlich auch so erlebt. Wir waren nicht reich, aber ich war glücklich. 😊 Sicher das ist nicht zu vergleichen mit den armen Ländern wie Bangladesch.

 
In einem Ranking 2006 erreichte Deutschland den 81. Platz .
Wie sähe die Beantwortung wohl zur Zeit aus?!

Herzliche Grüße
Mareike



Ich bin ganz ehrlich wenn ich die Pandemie in einer Stadtwohnung oder sogar in einem Altenheim hätte verbringen müssen, wäre ich auch sehr unglücklich. Ich habe Glück gehabt, ich war nicht in einer Wohnung / Zimmer "gefangen". Mir geht es gut, meiner Enkelin geht es gut und deshalb bin ich wahrscheinlich auch zufriedener / glücklicher als manch anderer. 😄


Aber mein Beitrag geht eigentlich am Thema Empathie, besser miteinander umgehen vorbei. 😏
LG Heidrun
 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Heidrun11 vom 18.11.2021, 21:04:22

Hallo Heidrun
Ich glaube nicht, dass Dein Beitrag am Thema Empathie, besser miteinander umgehen vorbeigeht.
Ich bin mir sicher, dass glückliche Menschen viel zum besseren Miteinander beitragen, sogar ungewollt.

Und da wir hier unter Geisteswissenschaft schreiben, erlaube ich mir wieder ein Zitat:

Eine scheinbar ganz einfache stoische Glücksformel stammt von Seneca:

„Wer die Einsicht besitzt, ist auch maßvoll; wer maßvoll ist, auch gleichmütig; wer gleichmütig ist, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen; wer sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, ist ohne Kummer; wer ohne Kummer ist, ist glücklich: also ist der Einsichtige glücklich, und die Einsicht reicht aus für ein glückliches Leben!
Für mich ist Gelassenheit tatsächlich zur Glücksformel geworden. Gelassenheit lässt mich klarer sehen und ich kann geduldig abwarten, wie sich die Dinge entwickeln.

Auch im Umgang mit Corona hat sich das für mich bewährt.
Als zunächst Ungeimpfte war ich vorsichtig, habe mich jedoch nicht isoliert, denn ich lebe JETZT.
Als notwendige Voruntersuchungen abgeschlossen waren, habe ich mich impfen lassen. Für mein Lebensgefühl hat sich dadurch nicht wesentlich etwas verändert. O K , mal gemeinsam essen gehen ist schön, gemeinsam zuhause ist auch schön.

Das es in Stadtwohnungen und Heimen wesentlich schwieriger ist, sehe ich auch.
Leider kann ich daran nichts ändern.
Ich kann allenfalls versuchen gelassen und freundlich zu bleiben, wenn ich auf genervte Mitmenschen treffe.
(Nicht immer hat das die gewünschte Wirkung. 😉)

LG
Mareike
Mitglied_a867230
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RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 30.10.2021, 07:58:20

@ Mareike,

ich habe eine halbe Stunde des Videos angeschaut und einige Einwände meinerseits aufgeschrieben. 

Wenn man alles loslässt was einen nicht wirklich glücklich macht, würde man immer glücklicher.
Einwand: Alles loslassen, was nicht glücklich macht, ist nicht möglich. Die Welt bietet (für manche nicht zu wenige) Widrigkeiten. Es kann aber sehr wohl zum Glück beitragen, wenn man sich dazu in der Weise tätig verhält, dass man mit sich (auf der emotionalen wie kognitiven Ebene) einverstanden ist, mit sich dahingehend nicht hadert.

Dass „alle wirklich alles“alles, wenn man nur will, möglich sei.
Einwand: Eine nichts und alles sagende Floskel mit einem Wahrheitswert von Null. (Oft ist es eine Behauptung, mit der Leute was „Therapeutisches“ verkaufen wollen.)

Mit dem Eintritt in das Leben habe man eine erste Wahl getroffen (Eltern/Land/Zeit)
Einwand: es fehlt das  wählende Subjekt.

Ob man eine schwere Kindheit hatte oder eine leicht, ist ohne Bedeutung, weil es vorbei ist.
Einwand: nein, ich zähle jetzt nicht auf, welche schrecklichen Kindheiten möglich sind. Ja, auch solche Menschen können - wenn sie Glück haben :-) - Glück für sich finden, der Weg ist aber erheblich steiniger, von „ohne Bedeutung“ kann nicht die Rede sein.

Man sollte zu Beginn des Wegs bestimmen, wie es ausgehen soll.
Einwand: Das Glück, was man darunter versteht, kann sich auf dem Weg, beim Gehen, verändern. Oder anders: Woher weiß man, dass einen die Wahl tatsächlich lebenslanglich glücklich macht?  Das wäre eine starre, unlebendige Position.

Man muss nichts, nicht einmal sterben.
Einwand: Das funktioniert nur in einem metaphysischen Gedankensystem, das biologische Abläufe bestreitet bzw. Leben in einem Wortspiel umdefiniert. Der Beleg für dieses System steht aus. Dann ist es Glaube, der auf Unentscheidbarkeit in der Sache beruht.

Richtig ist; Wenn man zwar einen Körper hätte, aber selbst nichts anderes ist  als zeitloses Bewusstsein, dann ist Krankheit bedeutungslos ist, weil Ich (das Bewusstsein) ja nicht krank ist, wie ich ihn verstehe, auch nicht krank sein kann.

Beim Grundsatz, dass man für sein Glück etwas tun kann, da stimme ich zu.


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RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.11.2021, 17:26:33

das  was Du  zum Teil schreibst, passt  zu  Dir und trifft  sicher auf  Dich  zu.  Aber zum  Glück sind  viele Menschen  ganz  anders. Du solltest Deine Meinung hier nicht  als  allgemein gültig  festnageln. Es  gibtviele Menschen,  die für  sich Eigenverantwortung  übernommen  haben  und  nicht  alles an  anderen  oder  der Kindheit festmachen  oder  die vor  Selbstmitleid  geradezu zerfliessen.  

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RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Heidrun11 vom 17.11.2021, 21:46:11

@ heidrun11,
 

Ich habe mir gerade dieses Video angehört. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Es ist sehr gut und auch sehr gut gesprochen, aber ich merke das ich mich nicht (vielleicht noch nicht) wirklich darauf einlassen kann. Es kommen immer wieder Einwände, ja es geht so aber gar nicht in meiner jetzigen Lebenssituation.
 
Ich meine, sie sind doch gut, die Einwände! - Auch sie können einen weiterbringen Indem man sortiert, was den eigenen Vorstellungen, Wünschen und Überzeugungen entspricht und was eben nicht. D. H. Gegenpositionen helfen, im Verhältnis zu ihnen das Eigene (Glück, bzw. die Vorstellung davon) genauer konturieren.
 
ja es geht so aber gar nicht in meiner jetzigen Lebenssituation.
Dann geht es eben NICHT so. Na und?  Alles, immer, jetzt und überall. Es könnte ja auch sein, dass Hr. Tepperwein mit seinen absoluten Thesen falsch liegt.  

Wahrscheinlich wirst du es kennen. Wenn nicht: "Hectors Reise oder die Suche nach Glück"- (Für mich erfrischend, denn man muss nichts glauben und es gibt viele Wege bzw. Komponenten, als Anregung dafür, wie man sein Glück zimmern kann.)
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RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.11.2021, 17:54:47

@ Corgy

das  was Du  zum Teil schreibst, passt  zu  Dir und trifft  sicher auf  Dich  zu. 
Das denke ich auch.
 
Du solltest Deine Meinung hier nicht  als  allgemein gültig  festnageln.
Ich bin der festen Überzeugung, dass der Anspruch auf Allgemeingültigkeit aus dem, was ich geschrieben habe, nicht zu entnehmen und auch nicht herauszulesen ist.

Ich bin sogar vollkommen vom Gegenteil überzeugt. Nämlich davon, dass "das" Glück sich nie und nimmer "festnageln" lässt, weder für die einzelnen als allgemeingültig - und es kommt noch viel "schlimmer - nicht einmal begrifflich.
(Eine exzellente Arbeit dazu als Versuch von Aristoteles: "Nikomachische Ethik" mit seiner Theorie des Glücks als höchstem Gut.) 
 
Es  gibtviele Menschen,  die für  sich Eigenverantwortung  übernommen  haben  und  nicht  alles an  anderen  oder  der Kindheit festmachen  oder  die vor  Selbstmitleid  geradezu zerfliessen.  
Der argumentative Zusammenhang ist mir nicht so wirklich deutlich, zumal du nur auf ein Faktum hingewiesen hast, wie du es siehst. Wenn es bedeuten soll, ein "Zerfließen" ob belastender Erfahrungen der Kindheit, sonstiger Sozialisation ist einem Streben nach Glück nicht förderlich, da stimme ich zu.
Mitglied_a867230
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RE: Empathie, besser miteinander umgehen "Gerald Hüther"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 18.11.2021, 13:26:18

@ Mareike,

Zitat: " fragen wir die dürre kleine Frau im zerrissenen Sari, die bei Sonnenuntergang in den Ruinen des uralten buddhistischen Klosters von Paharpur im Nordwesten Bangladeschs hockt. […] ‚Mir geht es gut, ich esse zweimal am Tag.’ Zweimal, das ist in der Tat nicht schlecht. Und sie lacht so, dass der Blick auf ihre Zahnstummel vollständig frei ist. Weder Frau Mujahi noch ihr 23-jähriger Sohn Musun haben je ferngesehen, sie wissen nicht, welches Glück Weichspüler für Frotteetücher verheißen oder welches Gefühl von Freiheit eine bestimmte Automarke vermittelt. Wenn sie Geld hätte, würde Frau Mujahi den Sohn verheiraten oder seine Nachtblindheit behandeln lassen. Aber unglücklich? Nein, nein. ‚Very, very happy’ sei sie, selbstverständlich, sie lebe ja, und zwar in einer Familie und ‚unter dem großen wunderbaren Himmel’“
Könnte man sagen, Glück bzw. dessen Eroberung, fällt  (u. a) in den Bereich der Künste? Ich meine, weit gefasst, ja.

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