Geisteswissenschaft / Philosophie WortBilder

WortBilder
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Aus dem CoranaThread herausgelöst; denn dort hat es wirklich nichts zu suchen.
Großenteils meine eigene Erfahrung.

Hörbücher haben drei ... wesentliche Nachteile gegenüber Gebundenem.
1) Gelesener Text wird aktiv gelesen, und bleibt deswegen hängen. Während ein Hörbuch passiv vorbeidudelt und nicht 'erarbeitet' wird.
2) Hörbücher können keine Tabellen oder Zeichnungen darstellen.
3) Notitzen gibts nicht.
4) Wenn der Akku die Grätsche macht, ist sowieso Zeit zum Schlafen. Oder wird es gerade dann interessant?

Für einen Krimi oder 'seichte' Literatur brauchbar, zum Lernen ungeeignet.
geschrieben von digi
Ergänzend...
Ein Bild sagt mehr als 1001 Nacht.

Ein Bild bleibt 'ewig' im Gedächnits kleben. Worte werden vergessen.
Ein ganz natürlicher Vorgang.
Eben weil Bilder die natürliche Welt abbilden; damit kann Mensch sofort was anfangen.
Worte -selbst Ziffen- müssen erst 'übersetzt' werden in Bilder, damit Mensch sich was vorstellen (ein Bild machen)  kann. Dabei müssen zwangsweise Informationen flöten gehen oder falsch 'übersetzt' werden.
Ich kenne zB heute noch die Bilder des Struwwelpeters oder von Max&Moritz, aber den Text dazu hab ich fast vergessen. Müsste ihn wieder ausgraben anhand der abgespeicherten Biider. Wäre aber uU fehlerbehaftet.
Eine gewisse Ausnahme bildet zB KarlMay. Da wurden ja auch seine Geschichten gelesen - und in 'Bilder' übersetzt im Hirn abgespeichert. Diese Bilder 'Wildes Kurdistan* zB bleiben hängen; die Worte sind fort.
Aber es schulte das Hirn zum Denken. Daraus kann ich zB schließen, dass wer nicht liest, ... sein muss. Und solche sind gefährlich.

Das könnte auch ein Grund sein für das mittlerweile 'verkommene' soziale Netzwerk.
Es werden nur blöde Worte (falsch) ausgegelegt, ohne sich ein Bild der Lage vorstellen zu können.

Bilder sind international verständlich. Und sind in 10.000 ... Jahren noch verständlich.
Runen, Hieroglyphen, Chinesisch, ...

Da kommt sicher noch was auf die Menschheit zu, aber das werden wir - und ein paar weitere Generationen nicht erleben.

Also malen wir uns die Welt jetzt - möglichst bunt. Und mit möglichst wohlgesetzten Worten.
Rembrandt schien es zu wissen mit seiner Nachtwache, das gerade restauriert wird/wurde.
Seine Bilder zeigen sofort auf den ersten Blick Stimmung und Nachricht ohne ein einziges Wort.

Wer hat Erfahrungen und kann hier auch was dazu schreiben?
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: WortBilder
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.05.2021, 15:11:56

dazu kann ich nix sagen, aber es ist amüsant zu lesen, was du schreibst, höchstens der Hinweis, dass es bei ST viele Leute gibt, die malen, Grafiken erstellen, von Hand oder mit Programm-Assistenz, Videos entwickeln, vieles davon wird auch gezeigt, in verschiedenen threads und blogs.

Dazu gibt es reichliche Garnierungen mit Texten und viel gegenseitige Anregung.
schau doch mal rein und, falls du willlst, kommentiere.

Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: WortBilder
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.05.2021, 15:11:56

Es gibt ja verschiedene Wahrnehmungstypen: den visuellen Typ (sehen), den auditiven Typ (hören) und den kinästhetischen Typ (fühlen).
Deshalb wird die Einstellung zu Hörbüchern auch unterschiedlich ausfallen.
Du gehörst anscheinend zum visuellen Typ. Ich übrigens auch.
Ich merke das u.a. daran, dass ich mir Namen nicht merken kann, wenn sie mir nur gesagt werden.
Wenn ich sie einmal gelesen bzw. aufgeschrieben habe, ist es etwas anderes.
Ich glaube, es ist auch im Schulunterricht wichtig (und wird auch praktiziert), dass der Lehrer nicht nur was erzählt, sondern es auch an die Tafel schreibt oder von den Schülern aufschreiben lässt. Bestenfalls gibt es dann auch noch eine praktische Anwendung dazu.


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Lorena
Lorena
Mitglied

RE: WortBilder
geschrieben von Lorena
als Antwort auf Zwergohreule vom 09.08.2021, 00:01:08
Es gibt ja verschiedene Wahrnehmungstypen: den visuellen Typ (sehen), den auditiven Typ (hören) und den kinästhetischen Typ (fühlen).
Deshalb wird die Einstellung zu Hörbüchern auch unterschiedlich ausfallen.
Du gehörst anscheinend zum visuellen Typ. Ich übrigens auch.
Ich merke das u.a. daran, dass ich mir Namen nicht merken kann, wenn sie mir nur gesagt werden.
Wenn ich sie einmal gelesen bzw. aufgeschrieben habe, ist es etwas anderes.
Ich glaube, es ist auch im Schulunterricht wichtig (und wird auch praktiziert), dass der Lehret nicht nur was erzählt, sondern es auch an die Tafel schreibt oder von den Schülern aufschreiben lässt. Bestenfalls gibt es dann auch noch eine praktische Anwendung dazu.
@Zwergohreule

Das kann ich nur bestätigen, hören, lesen und schreiben brachte mir den Lehrstoff auch am besten in mein Gehirn. Dies merkte ich besonders beim Erlernen von Fremdsprache.
Ich meine, dies wäre auch wissenschaftlich bewiesen. 

Lorena
Siegfried Martin
Siegfried Martin
Mitglied

RE: WortBilder
geschrieben von Siegfried Martin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.05.2021, 15:11:56

Ich finde Wortbilder, Metaphern, Gleichnisse sehr interessant. Viele tragen auch zur Herzensbildung bei. Beispiele: Plantons Höhlengleichnis, die Gänse von Kierkegaard, oder auch manche Sprüche in der Bibel.
Nicht nur Philosophie und Religion bedienen dieser kreativen Sprache, sondern auch z. T. die Wissenschaft.

Karl
Karl
Administrator

RE: WortBilder
geschrieben von Karl
als Antwort auf Zwergohreule vom 09.08.2021, 00:01:08
Es gibt ja verschiedene Wahrnehmungstypen: den visuellen Typ (sehen), den auditiven Typ (hören) und den kinästhetischen Typ (fühlen).
Deshalb wird die Einstellung zu Hörbüchern auch unterschiedlich ausfallen.
Du gehörst anscheinend zum visuellen Typ. Ich übrigens auch.
Ich merke das u.a. daran, dass ich mir Namen nicht merken kann, wenn sie mir nur gesagt werden.
Wenn ich sie einmal gelesen bzw. aufgeschrieben habe, ist es etwas anderes.
Ich glaube, es ist auch im Schulunterricht wichtig (und wird auch praktiziert), dass der Lehrer nicht nur was erzählt, sondern es auch an die Tafel schreibt oder von den Schülern aufschreiben lässt. Bestenfalls gibt es dann auch noch eine praktische Anwendung dazu.
Ich bin in letzter Zeit Fan von Hörbüchern geworden. Einige der Vorleser sind so gut, dass manche Hörbücher Hörspielcharakter entfalten, da die handelnden Personen unterschiedlich gesprochen werden. Ich höre die Hörbücher allerdings eingespielt über meine Hörgeräte und dadurch ist das alles sehr nah bei mir und kann mich - je nach Inhalt - aufwühlen.

Dadurch, dass ich die Hörbücher über die Hörgeräte hören, kann ich mich ihnen während des Einkaufs oder der Spaziergängen widmen. Ich empfinde das als eine Bereicherung.

Ansonsten ist das nicht falsch, was hier geschrieben wurde, aber ich sehe wie Du @zwergohreule, jeder Mensch hat andere Präferenzen. Ein Streitfall ist das also nicht, sondern Geschmacksache.

Karl
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: WortBilder
geschrieben von JuergenS

Ich finde es schon originell, dass jetzt, mit großem zeitlichen Abstand das ganze eher bei Hörbüchern gelandet ist.
digi wollte am Anfang denke ich, auf hochqualitative jedem bekannte Bilder hinweisen und ich habe damals dazu einen kurzen Beitrag geschrieben(eben erst wieder entdeckt und ohne Reaktion geblieben), mit dem ich eine Brücke versucht habe zu den vielen vielen Bildern, die bei SP seit jeher eingestellt werden, z.T. Fotos, nette, hochqualitative, sarkastische, wirklich künstlerische, auch animierte, ein Teil davon von vielen unbemerkt in den blogs.

Mir fällt auf, dass sich viele, nicht alle, hauptsächlich in einer Ecke betätigen und das bildliche nicht mal aufsuchen, geschweige den kommentieren oder gar selbst Bilder machen wollen.

Es ist sicher gut, wenn jeder Schwerpunkte für sich sucht, diese dauerhaft aufsucht, mitmacht, kommentiert.
Aber warum nicht mal woanders ÖFTER reinschauen, überlegen, kommentieren?

 

Bias
Bias
Mitglied

RE: WortBilder
geschrieben von Bias
als Antwort auf Siegfried Martin vom 25.08.2021, 12:05:57
Ich finde Wortbilder, Metaphern, Gleichnisse sehr interessant. Viele tragen auch zur Herzensbildung bei. Beispiele: Plantons Höhlengleichnis, die Gänse von Kierkegaard, oder auch manche Sprüche in der Bibel.
Nicht nur Philosophie und Religion bedienen dieser kreativen Sprache, sondern auch z. T. die Wissenschaft.
Mir geht es wie Dir, Siegfried.
Ich steuere mal eines jener Wortbilder bei, die anschaulich vermitteln, was der Autor meint, wenn er von einem erstrebenswerten Zustand der Ataraxie spricht:

"Die Meeresstille der Seele."
Weites, ruhiges Wasser, ausschließlich von  einer leichten Brise gekräuselt, als Ausdruck des Gleichmuts, der Gelassenheit.
Der fälschlicherweise Hedonist genannte Epikur, der Philosoph der Freundschaft, des Glücks und der Freude, ists überliefert.
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Von Kaiser Antoninus Pius, der gewiss kein Epikureer gewesen sein wird, ist überliefert, dass "Gleichmut" die letzte Tagesparole gewesen sei, die er auf seinem Totenbett einem Offizier Prätorianer übermittelt hätte.
 

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