Forum Gesundheit und Fitness Gesundheit Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?

Gesundheit Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?

Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Dass Cannabis nicht nur "high" mache kann sondern auch ein sehr wirksamer Phytostoff ist, der u.a. bei sehr starke Schmerzen wirksam und ohne die fatalen Nebenwirkungen von chemischen Schmerzmitteln eingesetzt werden kann, ist inzwischen doch allgemein bekannt. Nachweislich wird Cannabis als Heilmittel schon vor 4.700 Jahren in einem chinesischen Lehrbuch über Pflanzen und Heilkunst erwähnt. Viele Länder, darunter Kanada und einige Staaten der USA, haben Cannabis längst legalisiert - aber es in Deutschland als Medikament zu bekommen ist immer noch ein Hindernislauf und Theater. Ich hätte es meiner MS-kranken Schwester so gerne besorgt, nicht einmal im Hospiz bis zu ihrem Tod war das möglich.

Die Diskussionen um das Für und Wider sind immer noch sehr kontrovers - dDer Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) sah beispielsweise 2012 lediglich einen „geringen Zusatznutzen“ für das seit Mai 2011 in Deutschland zugelassene Medikament Sativex. Eine Auswertung von Studien in einer britischen Fachzeitschrift bezweifelte Ende 2012 sogar die Wirksamkeit der Cannabis-Arznei bei Multipler Sklerose.

Das diese Gegenstimmen aus dem Kreis der Pharma-Lobby kommt, ist nicht schwer zu erraten ...

In Israel wird eine Cannabis-Art gezüchtet, die  weniger THC enthält und somit weniger bewusstseinsverändern wirkt, aber immer noch ausreichende Linderung und Heilung bei bestimmten Erkrankungen bietet.

. Aus den Blüten werden u.a. Zigaretten für den med. Gebrauch hergestellt und grammweise wird es als Medizin abgegeben - die Mediziner und Patienten sind gleichermassen begeistert. So wird der Wirkstoff z.B. in Altenheimen eingesetzt - zum Rauchen, zum Inhalieren oder im Joghurt oder Pudding eingerührt. Indikation: Parkinson, MS, Krebs, Posttraumatische Belastungsstörungen , Glaukom, Nervenschmerzen und vor allem besonders starke Schmerzen aller Art. ...

In Israel gab es für die Freigabe von Cannabis als Medizin nie solche Hürden wie es sie in Deutschland immer noch gibt, wobei der freie Verkauf zum Konsum als Rauschmittel weiterhin nicht erlaubt ist.

Vor einigen Tagen gab es eine sehr sehenswerte Doku im WDR aus einem Altenheim in Israel, wo die Betroffenenen über ihre Errfahrungen sprechen
 

 

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2018, 09:27:01

Noch zu meiner Jugendzeit wurde in unserer Gegend fleissig Hanf angebaut. Und auch damals wusste man schon um seine heilende Wirkung. Später wurde es nur noch für spezielle Sachen angebaut, wie z.B. den Hanf, den die Installateure brauchen, um Gewinde abzudichten. Ich selber habe zig Kilo davon um Gewinde gedreht - und habe noch ein "Notfall-Büschel" im Haus. Der "Tod" des bäuerlichen Hanfanbaues wurde eingeläutet, als die Webereien keinen Flachs mehr verarbeiteten - weil Leinenfasern nicht so lästig am und im Körper stecken.

RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 31.10.2018, 09:38:54

Aber in der Schweiz wird Hanf doch angebaut , man bekommt Öl und Fasern usw frei zu kaufen - aber das ist grad nicht das Thema lieber schorsch

IG HAnf in der Schweiz

Hanf in der Schweiz


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ankama
ankama
Mitglied

RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von ankama
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2018, 09:27:01

Liebe WoSchi,

mein Schmerztherapeut hatte bei der Krankenkasse die Übernahme der Kosten beantragt, was aber letztendlich abgelehnt wurde.

Ich weiß nicht mehr, wieviele Auflagen von der Krankenkasse gemacht, Unterlagen angefordert und Fragen gestellt wurden. Für mich sah das so aus, daß ich mürbe gemacht werden sollte, was letzten Ende gelungen ist. Ich habe völlig entnervt und ausgepumpt aufgegeben.

Mein Schmerzarzt würde mir sofort ein Rezept ausstellen, wenn ich für die Kosten aufkäme. Das kann ich mir aber nicht leisten. Ich müßte ja zunächst  auch ausprobieren, ob ich das Medikament

- erstens überhaupt vertrage, und es mir
- zweitens hilft.

Schlimmstenfalls hätte ich einige hundert Mark in den Müll geworfen.

Aber wir wollen im nächsten Jahr einen neuen Versuch starten.

ankama
 

RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ankama vom 01.11.2018, 20:12:13

Liebe @ankama - da drücke ich Dir ganz fest alle Daumen!
Wie vielen Schmerzpatienten könnte man endlich helfen ..

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.11.2018, 20:27:54
Es geht wie immer ums Geld.
Die zwei Industriezweige wollen natürlich nichts von ihrem Kuchen abgeben.
Einmal die Pharmaindustrie und einmal die Bierbrauer (inclusive aller Alk.Hersteller)

Alkoholhersteller hatten schon sehr schnell kapiert das durch Cannabis
ein riesiger Konkurent erwächst der nicht so einfach zu kontrollieren ist, weil zuviele
Produzenten es vermarkten können.
Da muss erstmal wieder aufgekauft werden um selbst mitzuverdienen können, nicht ganz einfach.
Alkohol als weltweite Nummer eins Droge wäre in Gefahr einfach vom Markt verdrängt zu werden, zumindestens vom Platz eins und ähnlich sehen es die Pharmaproduzenten.

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Patrickz
Patrickz
Mitglied

RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von Patrickz
als Antwort auf freddy-2015 vom 02.11.2018, 13:51:50
Es geht wie immer ums Geld.
Die zwei Industriezweige wollen natürlich nichts von ihrem Kuchen abgeben.
Einmal die Pharmaindustrie und einmal die Bierbrauer (inclusive aller Alk.Hersteller)

 
Viel zu Dogmatisch geht es auf beiden Seiten zu.
Selbst im Spigel stand letzte Woche Das canabis süchtig macht. Sucht ist die beste Ausrede für allen Blödsinn dabei ist Sucht nur eine Carackterschwäche.
Mitglied_ce7893b
Mitglied_ce7893b
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RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Patrickz vom 09.11.2018, 20:57:30

Ganz kurz: Ich habe meiner Frau, die an Osteoporose *) leidet
folgendes (ganz offiziell) in Wien besorgt
*) stark bewegungseingeschränkt / ohne Rollstuhlbenützung

Vollspektrum Canabinoide  10%   *   2,9% CBD+andere Canabinoide & Terpene
Inhalt des Tropfenfläschchens 10ml   *  Gaben: je 3 Tropfen morgens und abends


Die täglich notwendigen, hochwirksamen NOVALGIN (2x täglich) hat sie auf
1-2 Tabletten wöchentlich beschränken können.

Webseiten über CBD einschließlich lobender Werbung gibt es ausreichend.
Entscheiden bzw. testen wird wohl bessere Schlussfolgerungen zulassen.

Sollten sich über einen längeren Zeitraum andere Ergebnisse (+/-) darstellen,
werde ich das mitteilen.

Schlussendlich hoffe ich, das Thema nicht zu arg verfehlt zu haben. / robin

 

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Patrickz vom 09.11.2018, 20:57:30
...............
Viel zu Dogmatisch geht es auf beiden Seiten zu.
Selbst im Spigel stand letzte Woche Das canabis süchtig macht. Sucht ist die beste Ausrede für allen Blödsinn dabei ist Sucht nur eine Carackterschwäche.
Ich habe sogar schon gehört (oder war es gelesen?), dass Suchtmittel oft auch für Orthographiefehler schuld sein sollen.

Frage: Was nimmst du?

 
RE: Cannabis als Medikament - warum tut sich Deutschland da so schwer?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 13.11.2018, 10:45:09
...............
Viel zu Dogmatisch geht es auf beiden Seiten zu.
Selbst im Spigel stand letzte Woche Das canabis süchtig macht. Sucht ist die beste Ausrede für allen Blödsinn dabei ist Sucht nur eine Carackterschwäche.
Ich habe sogar schon gehört (oder war es gelesen?), dass Suchtmittel oft auch für Orthographiefehler schuld sein sollen.

Frage: Was nimmst du?

 
war das wirklich nötig, schorsch? Statt die Orthografie anderer Mitdiskutanten zu bekritteln könntest Du statt oft alberner Bemerkungen lieber sachliche Beiträge liefern ...

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