Gesundheit Diabetes

navallo
navallo
Mitglied

Re: Diabetes
geschrieben von navallo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2013, 13:43:06
meli,
Du hast mit Deiner Anmerkung völlig Recht. Derartige Erklärungen sind wirklich von keinerlei Sachkenntnis getrübt.
mane
mane
Mitglied

Re: Diabetes
geschrieben von mane
als Antwort auf ancienne vom 29.03.2013, 12:40:04
Ich bin selbst seit 3 Jahren Diabetikerin und habe mich natürlich schlau gemacht, wie bei all meinen Erkrankungen.
Leider kursieren immer noch Vorstellungen über die Ursache und Behandlung von Diabetes, die wissenschaftlich nicht haltbar sind.
Die Ursachen von Diabetes sind immer noch nicht genügend erforscht; dass Übergewicht und Bewegungsmangel dabei eine Rolle spielen können, scheint möglich.

Bei mir ist es so, dass ich unter einer Kohlehydratunverträglichkeit leide, wie viele meiner Mitpatienten. Das heißt: Nehme ich KH in Form von Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Pommes frites, Klößen, Püree zu mir, steigt mein Blutzuckerspiegel enorm an.
Ich reagiere prinzipiell auf Weißmehl.
Das liegt daran, dass der Mensch genetisch noch auf Urzeit gepolt ist. Getreide wird erst seit 30 000 Jahren gegessen, dieser Zeitraum ist für eine Genänderung zu kurz.

Ich habe deshalb meine gesamte Ernährung umgestellt, meide diese Kohlehydrate und ernähre mich nach Logi, mit gesunden Fetten, Obst und allem anderen.Die "Sättigungsbeilagen" ersetze ich durch Gemüse und/oder Salat.
Seitdem sind meine Zuckerwerte im normalen Bereich und ich habe 22 kg abgenommen.Ich muss auch kein Insulin spritzen.
Außerdem bewege ich mich regelmäßig 3x die Woche, schwimmen, flottes Marschieren und Rad fahren auf dem Hometrainer.
Alle anderen Blutwerte sind dadurch optimal.

Wenn sich jemand gerne näher unterhalten will, ich beantworte auch gerne Fragen.

LG, ancienne




Hallo ancienne,

ich sehe es bei meinem Mann, dass es bei ihm eine große Rolle spielt, was er für ein Leben führt. Sein ehemals erhöhter Blutzuckerspiegel lässt sich sehr gut durch kohlenhydratarme Kost und Sport normal halten. Ohne dass er Medikamente nimmt, kann er seinen Diabetes 2 selber in Schach halten.

Ganz anders ist es bei meiner Cousine, die seit Kindertagen Diabetes 1 hat. Da bei ihr die körpereigene Insulinproduktion gar nicht mehr funktioniert, muss das lebenswichtige Insulin ersetzt werden.
Sie misst ihren Zuckerwert mehrmals am Tag und trotzdem hat ihr Mann sie schon oft bewusstlos gefunden, weil sie entweder unter- oder überzuckert war.

Sie ist Jahrgang 1941 und hat als Kleinkind die letzten Kriegsjahre und die Flucht vom ehemaligen Pommern nach Westdeutschland miterlebt. Sie ist der Meinung, dass auch die Mangelernährung und die Stresserfahrungen zur damaligen Zeit zum Ausbruch ihrer Erkrankung geführt haben.
olga64
olga64
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Re: Diabetes
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 30.03.2013, 14:29:57
Sie ist Jahrgang 1941 und hat als Kleinkind die letzten Kriegsjahre und die Flucht vom ehemaligen Pommern nach Westdeutschland miterlebt. Sie ist der Meinung, dass auch die Mangelernährung und die Stresserfahrungen zur damaligen Zeit zum Ausbruch ihrer Erkrankung geführt haben.
geschrieben von mane


Als die Dame auf der Flucht war, war sie ein Säugling - von Stress und vermutich auch von Mangelernährung, die ja nicht nur Flüchtlinge damals betraf, sondern das gesamte deutsche Volk, hat sie sicher nichts mitbekommen. Wäre dies so, würden die Menschen ja nicht so alt werden, wie dies in Deutschland der Fall ist.
Diabetes ist eine Wohlstandskrankheit, deshalb fallen ihr auch immer mehr Menschen anheim. Sie ernähren sich falsch und essen zu viel FAlsches, bewegen sich seit Jahrzehnten zu wenig und sind leider oft nicht bereit, ihr Leben zu ändern. Olga

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Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Diabetes
geschrieben von Drachenmutter
Zur Zeit lese ich ein sehr interessantes Buch, das den Zusammenhang zwischen Übergewicht, Diabetes und dem nach Glukose fordernden Gehirn erklärt.

Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der der Meinung ist, Menschen mit Übergewicht hätten keine Disziplin und ihnen würde es an Willenskraft mangeln, um abzunehmen.

Die Zusammenhänge sind sehr viel kopmplizierter. Unser egoistisches Gehirn diktiert uns, was wir zu tun haben, damit es ausreichend versorgt wird.

Achim Peters
Das egoistische Gehirn
Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft


Ein echter Augenöffner.

LG,
woelfin
mane
mane
Mitglied

Re: Diabetes
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 02.04.2013, 17:32:25
Sie ist Jahrgang 1941 und hat als Kleinkind die letzten Kriegsjahre und die Flucht vom ehemaligen Pommern nach Westdeutschland miterlebt. Sie ist der Meinung, dass auch die Mangelernährung und die Stresserfahrungen zur damaligen Zeit zum Ausbruch ihrer Erkrankung geführt haben.


Als die Dame auf der Flucht war, war sie ein Säugling - von Stress und vermutich auch von Mangelernährung, die ja nicht nur Flüchtlinge damals betraf, sondern das gesamte deutsche Volk, hat sie sicher nichts mitbekommen. Wäre dies so, würden die Menschen ja nicht so alt werden, wie dies in Deutschland der Fall ist.
Diabetes ist eine Wohlstandskrankheit, deshalb fallen ihr auch immer mehr Menschen anheim. Sie ernähren sich falsch und essen zu viel FAlsches, bewegen sich seit Jahrzehnten zu wenig und sind leider oft nicht bereit, ihr Leben zu ändern. Olga
geschrieben von mane


Liebe Olga,

wie ich in meinem Beitrag schrieb, ist meine Cousine an Diabetes Typ-1 erkrankt. Dahinter steht eine Immunerkrankung, bei der die körpereigene Immunabwehr die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört.

Es gibt mehrere mögliche Auslöser für diese Autoimmunreaktion, wo das Immunsystem den eigenen Körper angreift. Dazu gehören die genetische Veranlagung, Virusinfektionen (besonders Masern, Mumps, Grippe) und Stress. Hunger und Mangelernährung gehören zu Stresserfahrungen, die eine solche Erkrankung auslösen können.

Was damals bei meiner Cousine, die bei der Flucht/Vertreibung 4 Jahre alt war, zur Erkrankung geführt hat, lässt sich heute mit Bestimmtheit nicht mehr sagen. Wohlstand war es sicher nicht, was bei ihr im Kindesalter dazu geführt hat.
Re: Diabetes
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2013, 13:43:06
Diabetes 1 und 2

Ich hatte weiter vorn schon einmal diesen Link eingesetzt.

Der Artikel über beide Diabetes-Formen ist gut zu lesen und zu verstehen - wenn Frau oder Mann das will.

Ich denke, Mane, dass die Flucht wirklich eine große Rolle gespielt hat.

Meli

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Diabetes
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 02.04.2013, 19:40:58
[quote=mane]zitHunger und Mangelernährung gehören zu Stresserfahrungen, die eine solche Erkrankung auslösen können.

Was damals bei meiner Cousine, die bei der Flucht/Vertreibung 4 Jahre alt war, zur Erkrankung geführt hat, lässt sich heute mit Bestimmtheit nicht mehr sagen. Wohlstand war es sicher nicht, was bei ihr im Kindesalter dazu geführt hat.
geschrieben von mane


Wäre dies so, müssten Milliarden Menschen von Diabetes betroffen sein, die lebenslang in wirklichen Hungergebieten dieser Welt leben müssen - ist das so? Ich habe davon noch nie gehört - vielleicht kann jemand hier fundiert Auskunft geben.
GErade die Kriegs- und Nachkriegskinder sind recht robust. Ein gutes Beispiel ist auch,dass in meiner Generation die meisten der Allergiekrankheiten unbekannt waren, von denen heute kleine Kinder schon betroffen sind.
Ein gutes Beispiel ist auch, wie alt diese Kriegs- und Nachkriegskinder doch werden. Gute Besserung für Ihre Cousine - es bleibt ihr wohl nur, damit zu leben. Olga
Re: Diabetes
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Typ-1-Diabetes:

Da die Erkrankung meist vor dem 40. Lebensjahr beginnt, spricht man auch vom "jugendlichen Diabetes". Da die körpereigene Insulinproduktion vollständig eingestellt ist, können die Zellen keine Glukose mehr aufnehmen.

Die Ursache wird auf eine Autoimmunerkrankung zurückgeführt, einer Störung, bei der wichtige körpereigene Antigene fälschlicherweise vom Immunsystem als "fremd" erkannt werden. Diese lösen wiederum eine Autoimmunreaktion aus, welche sich gegen die insulinproduzierenden Zellen richtet. Das lebensnotwendige Insulin muss auf jeden Fall ersetzt werden.

Symptome

Der Typ-1-Diabetes tritt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf, die meist schlank oder sogar untergewichtig sind. Folgende Anzeichen weisen auf einen stark erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) hin:

Müdigkeit, Antriebsarmut
Häufiges Wasserlassen
Verstärkter Durst
Trockene Haut und Juckreiz
Sehstörungen
Schlecht heilende Wunden
Infektionen der Geschlechtsorgane
Gewichtsverlust
Süßlicher Geschmack im Mund
Harnwegsinfekte
Ungewollter Gewichtsverlust

Steigen die Blutzuckerwerte immer weiter an, können Menschen mit Diabetes das Bewusstsein verlieren und in ein diabetisches Koma fallen. Eine akute Behandlung mit Insulin ist lebensnotwendig!
Ein diabetisches Koma entwickelt sich langsam über Stunden oder Tage, kann jedoch durch eine adäquate Therapie immer vermieden werden.
geschrieben von Diabetes Typ 1 - Lilly Pharma Diabetes


Hervorhebung von mir

Diabetes Typ 1 und Typ 2

Meli
mane
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Re: Diabetes
geschrieben von mane
Autoimmunerkrankungen

Hallo Olga,

ich bin keine Fachfrau für Diabeteserkrankungen, kenne mich jedoch etwas mit Autoimmunerkrankungen aus. Dazu zählt nach neuen Erkenntnissen auch Diabetes Typ 1.

Man geht heute davon aus, dass Autoimmunerkrankungen durch angeborene "Empfänglichkeit" (genetische Disposition) in Kombination mit ungünstigen Umwelteinflüssen, etwa eine virale Infektion, erworben werden.

Sollen wir es dabei belassen.
ancienne
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Mitglied

Re: Diabetes
geschrieben von ancienne
als Antwort auf mane vom 03.04.2013, 19:04:57
Ich bin ja selbst Diabetikerin Typ 2.
Mich hat man folgendermaßen informiert:

Typ 1: Die Bauchspeicheldrüse arbeitet nicht richtig. Sie gibt kein Insulin frei. Deshalb muss Insulin gespritzt werden.

Typ 2: Die Zellen in den Muskeln nehmen das von der Bauchspeicheldrüse frei gegebene Insulin nicht richtig oder gar nicht auf. Das "freie" Insulin im Körper macht dick. Durch Medikamente und entsprechende Ernährung + Sport kann erreicht werden, dass die Zellen wieder Insulin annehmen.
Dadurch, dass die Bauchspeicheldrüse wie verrückt arbeitet, um immer mehr Insulin zu produzieren, sterben immer mehr sogenannte Beta-Zellen ab, es wird immer weniger Insulin hergestellt, so dass letztendlich dann Insulin gespritzt werden muss.
Ziel beim Typ 2 ist es also, den Zuckerspiegel so niedrig zu halten, dass die Bauchspeicheldrüse sich nicht gezwungen sieht, immer mehr Insulin zu produzieren, das dann doch nicht ausreicht.
Der Typ 2-Diabetiker ist also selbst verantwortlich dafür, seinen Zuckerspiegel niedrig zu halten. Der Arzt kann hier nur unterstützen.

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