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Gesundheit dialyse - was kommt da auf mich zu?

taralenja1.11.
taralenja1.11.
Mitglied

dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von taralenja1.11.

ich habe schon seit jahren schlechte nierenwerte und hatte auch schon drei mal ein akutes nierenversagen, was aber immer gerade so mit medikamenten behandelt werden konnte.
gestern wurde ein blutbild von mir gemacht und heute früh rief mich mein hausarzt an, weil ich wieder katastrophale werte habe. wenn er das mit absetzen und umstellen einiger medikamente nicht in einer woche in den griff bekommt, muss ich an die dialyse. außer dem wissen, dass die patien*Inne dreimal wöchentlich behandelt werden müssen, weiß ich nichts davon. klar kann ich mister google fragen, aber ich würde mich über eigene erfahrungen sehr freuen.

taralenja1.11.

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Liebe tara - Dir bleibt aber auch nichts erspart, Menschenkind - weißt Du schon, ob es nur eine vorübergehende Maßnahme ist oder ob Du dauerhaft an die Dialyse  musst?
Meine Schwester musste mit 58 Jahren an die Dialyse und auch, wenn sie diese 3 wöchentlichen Behandlungen sehr eingeschränkt haben, sowohl zeitlich als auch körperlich, hatte sie noch 11 ganz wunderbare Jahre, bis sie an den Folgen eines Unfalls leider verstarb. Aber sie konnte in diesen Jahren z.B. wie gewohnt reisen, denn in vielen Reisezielgebieten von der Ostsee über Rimini , Madeira und die Kanarischen Inseln und Balearen bis hin nach Thailand gibt es moderne Feriendialysen , speziell für Urlauber, die Kosten dieser Dialysen übernehmen die Krankenkassen zu 100 Prozent - aber das kommt für Dich wohl weniger in Frage. Ich wollte Dir damit nur zeigen, dass man durchaus ein ganz normales Leben mit der Dialyse führen kann.
Was Dir wahrscheinlich bevorsteht, ist ein kleiner chirurgischer Eingriff - meist erfolgt das am linken Unterarm. Da werden Aorta und Vene an einer Stelle mittels eines sogenannten SHUNT (gesprochen: Schand) verbunden. Dieser Shunt gewährleistet den nötigen Blutdurchfluss von min. 300ml Blut pro Minute. Würde man den Austausch nur normal über eine Vene wie bei der Blutentnahme versuchen, reicht die Menge dafür nicht aus. Auf diesem Shunt befindet sich so eine Art Membrane, in die dann in Zukunft die die Schläuche des Dialysegerätes angeschlossen werden. Die betreffende Hand ist mit dem Shunt nicht mehr so belastbar wie zuvor - und man spürt , wenn man einen Finger drauflegt, immer ein leichtes Rauschen - solltest Du das einmal nicht fühlen, bitte gleich den Doc benachrichtigen, denn dann ist er verschlossen.

Während der eigentlichen Dialyse ist es eigentlich immer sehr entspannt zugegangen, wie ich mich an die Erzählungen oder aus eigener Ansicht erinnere, wenn ich meine Schwester dort abholte. Die meisten haben gelesen oder gedaddelt, Musik gehört oder sich unterhalten und es gab auch einen TV. 

Essensmässig wird es einige Veränderungen geben und Du wirst weniger trinken dürfen - aber ich denke, das wird Dir Dein behandelnder Arzt alles erklären. Ich wünsche Dir von Herzen, dass es nur eine vorübergehende Sache ist, alles Gute

taralenja1.11.
taralenja1.11.
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RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von taralenja1.11.
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.10.2022, 11:06:01
liebe @Corgy,
das waren heute meine ersten gedanken. ich habe ja gedacht, der blutdruck muss neu eingestellt werden und einmal im jahr muss auf grund meiner grunderkrankungen
ein blutbild gemacht werden. dabei hat sich das herausgestellt, dass meine nieren schwerst geschädigt sind. am donnerstag nächster woche wird der arzt sehen, ob das absetzen von zwei medikamenten und das austauschen meines blutverdünners die nieren wieder in gang bringen kann.
ich habe mich sehr gefreut, dass du mir so ausführlich geschildert hast, wie es deiner schwester erging. gerade kämpfe ich, um endlich wieder laufen zu können und jetzt das. und da ich noch andere gesundheitliche einschränkungen habe, bin ich erstmal geschockt. ich brauche kraft in beiden armen, weil ich mich ja allein hinstellen muss. dazu trainiere ich auch die arme. kann ich das dann auch noch machen?
ich wünsche dir einen schönen abend.
herzlichst
taralenja1.11.

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taralenja1.11.
taralenja1.11.
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RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von taralenja1.11.
wir sind in den letzten wochen immer knapp an der dialyse vorbei geschrammt. aber seit mittwoch abend haben wir heftige nierenschmerzen. am freitag wurde dann eine urinprobe in die hausarztpraxis gebracht und der arzt hat sich nicht im heim gemeldet. so müssen wir die starken schmerzen das ganze wochenende aushalten. schmerzmittel zu nehmen ist ja kontraproduktiv. was ist, wenn wir ein akutes nierenversagen bekommen???
immer wieder müssen wir die nachlässigkeit der ärzte aushalten. alle bemühungen einen neuen hausarzt zu finden waren ergebnislos. aber auch die fachärzte sind zum teil unzuverlässig. so warten wir seit über 5 wochen auf den befundbericht des nephrologen. ohne diesen bericht will der hausarzt die blutdruckmedikamente nicht neu einstellen. dadurch sind unsere augen stark gefärdet, die sehstärke beträgt links nur noch 50%. oft fragen wir uns, warum heimbewohner*innen so schlecht mit ärzten versorgt sind. es geht ja den andern heimbewohner*innen nicht besser als uns. unsere bemühungen bei dem bundesministerium für gesundheit und dem gesundheitsministerium vom land sachsen wurden abgeschmettert mit der begründung, dass sie für einzelfälle nicht zuständig seien.

taralenja1.11. und co
Marju
Marju
Mitglied

RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von Marju
als Antwort auf taralenja1.11. vom 14.01.2023, 07:01:48
Guten Morgen,
das tut mir so leid, dass man dir nicht hilft in dieser Situation. Du lebst , wie ich von deinem Schreiben entnehme , in ein Pflegeheim.
Hast du Angehörige, die dir helfen könnten ? 
Ich kann dir nur gute Besserung wünschen  und schnelle Hilfe.
Bleib zuversichtlich, trotzdem.
Liebe Grüße
Marju
taralenja1.11.
taralenja1.11.
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RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von taralenja1.11.
als Antwort auf Marju vom 14.01.2023, 07:50:48
guten morgen marju,

wir haben uns sehr über deinen verständnisvollen beitrag gefreut. leider haben wir niemand, die/der uns helfen könnte. wenn wir die gesamten erfahrungen mit den ärzten seit meinem umzug ins seniorenheim vor 2,5 jahren aufschreiben würden, bräuchten wir mehrere seiten. an sich sind wir eine kämpfernatur, aber manchmal ist auch uns alles zuviel.
draußen scheint die sonne und wir müssen im bett liegen. das macht uns gerade sehr traurig.

ich wünsche dir einen schönen samstag, hoffentlich auch mit etwas sonnenschein.

herzlichst
taralenja1.11. und co

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peART
peART
Mitglied

RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von peART
als Antwort auf taralenja1.11. vom 14.01.2023, 08:44:47
Guten Tag Taralenja1.11.

eigentlich weiß ich nicht was ich schreiben könnte, ohne das Thema zu verfehlen.
Wenn ich nun mal hier bin, ich kann so nachvollziehen was dich bewegt, früher und jetzt selbst, Ähnliches erlebt…
So konnte ich nicht einfach „Gefällt mir“ anklicken.
Denn es gefällt mir ganz und garnicht.

Ganz liebe Grüße für einen irgendwie angenehmeren Tag
peART
taralenja1.11.
taralenja1.11.
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RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von taralenja1.11.
als Antwort auf peART vom 14.01.2023, 11:47:51
guten tag peART,

du hast genau das passende geschrieben, denn manchmal ist man einfach sprachlos. wir versuchen vieles in gedichten zu verarbeiten und eines der etwas älteren gedichte heißt ignoranz. da haben wir uns mal etwas von der seele geschrieben. wenn du magst, schicken wir dir das per pn.
traurig ist, dass du ähnliche erfahrungen gemacht hast.

herzlichst

taralenja1.11. und co
Klaro
Klaro
Mitglied

RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von Klaro
als Antwort auf taralenja1.11. vom 14.01.2023, 07:01:48

Hallo Taralenja und Co.,

Ich drücke dir die Daumen,  dass es nicht die Dialyse sein muss. Deine Sorgen um deine Gesundheit und vor allem deiner Nieren kann ich gut nachempfinden, wenn dann der Arzt auch noch schlampt, ist es noch schlimmer.

Ich hatte vor 2,5 Jahren zwei Darm-Op's. Danach hatte ich erhöhte Nierenwerte mit Kreatinin 1,3 und einen Gfr-Wert von 40. Ich hätte das in Unwissenheit gar nicht so beachtet, aber ich war dann zur Reha in der Oberpfalz und der tschechische Arzt, der mich behandelte hat mir mit der Dialyse gedroht, wenn ich nicht jeden Tag 3 l trinken würde. Seitdem habe ich eine Nierenphobie....Die Werte sind aber inzwischen fast normal. 

Alles Gute 
Klaro

taralenja1.11.
taralenja1.11.
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RE: dialyse - was kommt da auf mich zu?
geschrieben von taralenja1.11.
als Antwort auf Klaro vom 14.01.2023, 13:55:35
hallo klaro,
ganz herzlichen dank für deine antwort. mein gfr liegt bei 19. ab 15 muss man an die dialyse. da wir so heftige schmerzen haben und schon 6 wochen lang noch keine blutanalyse gemacht wurde, haben wir große angst, ob sich die werte wieder verschlechtert haben.
unser hausarzt sagte, dass wir nur noch 1,5 l pro tag trinken dürfen. der nephrologe hat dagegen gesagt, dass 2 bis 2,5 liter in ordnung wären. aber er sagte eindringlich, dass der blutdruck besser eingestellt werden muss, hat aber seit 6 wochen immer noch keinen befundbericht an den hausarzt geschickt, trotz dreier nachfragen unsererseits. der hausarzt unternimmt NICHTS, ohne den befund.

gut für dich war, dass du auf einen umsichtigen arzt gestoßen bist, der dir empfehlungen geben konnte. eine darm op hatten wir vor 12 jahren auch. aber in den letzten jahren hatten wir drei lebensbedrohliche erkrankungen mit akutem nierenversagen. bis jetzt haben es die krankenhausärzte mit medikamenten in den griff bekommen. aber jetzt ist der gfr-wert schon eine ganze weile so niedrig. da hängt aber noch eine latte von weiteren erkrankungen dran.

eigentlich sind wir eine kämpfernatur, aber zur zeit sind wir nur noch verzweifelt.

herzlichst
taralenja1.11. und co

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