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Gesundheit Einsamkeit erhöht Sterberisiko

Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 29.04.2016, 17:15:14
Mir ist schon bewusst, dass Geld eine gewisse Zufriedenheit gibt. Ich habe Menschen kennen gelernt, die wirklich wenig Geld haben und sich dann alles um dieses Thema dreht. Sie sind nur noch von Pessimismus geplagt und sehen auf die Menschen, die sich "etwas leisten" können. Das ist der verkehrte Weg.
Ich war in jungen Jahren auch mal eine ganze Zeit in so einer vertrackten Lage, dass ich mit sehr wenig Geld rumkommen musste. Es ist mir gelungen, war zäh, aber ich bin nicht in Sack und Asche versunken. Der Vorteil war natürlich, dass ich wusste, es ist irgendwann rum, falls nicht wieder ein Tiefschlag kommt.

Ich muss ja zugeben, bei mir reicht die Rente sehr gut und ich hatte mir, als ich noch berufstätig war, allerhand zurechtgeträumt, was ich dann als Rentnerin alles anstellen möchte, alles wäre mit Geldausgeben verbunden gewesen.

Als dann der Rentenstand eingetreten ist, hatte ich auf ganz andere Sachen Lust, nämlich einfach in den Tag hineinzuleben. Ich merke, dass ich viel weniger Geld brauche als vorher, als Berufstätige.

Leider kann jeder in eine Geldmangel-Situation geraten, es kann immer etwas nicht Vorhersehbares passieren. Man mag sich das gar nicht erst ausmalen. Aber einsam macht wenig Geld sicher nicht - meine Ansicht.

LG Morrison
Heoke
Heoke
Mitglied

Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von Heoke
als Antwort auf Elmos vom 24.04.2016, 07:50:23
Pauschalisieren kann man das allerdings nicht. Bei gesunder Ernährung und viel Sport lebt der Mensch trotz angeknackster Psyche länger!
olga64
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Mitglied

Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2016, 16:16:03
[
SterberisikoMenschen die im Alter ab 50 ihre Arbeit verloren haben, haben ganz schlechte Karten an ihren späteren Rentenbezügen noch etwas zu ändern. Lohnempfänger haben sogar noch eine schlechtere Ausgangsbasis.
Bruny[/
quote]

Bruny - was soll ich oder wir nun aus dieser Schilderung lernen? Auch Sie dürften hier nur die eine Seite, also die Schilderung dieser Frau kennen, da sich das "angeklagte" Unternehmen, das diese Frau so übel behandelt, sicher nicht mit Ihnen auseinandergesetzt hat, oder?
Es ist ein Einzelschicksal und es kann auch anders laufen: ich wurde selbst mit 53 Jahren von einen auf den anderen Tag meinen gutbezahlten Job los. Im ersten Schritt kämpfte ich zuerst mal mit einem geeigneten Anwalt um eine Abfindung und eine längere Bezahlung, was auch klappte.
Dann machte ich Management in eigener SAche und fand, auch aufgrund meines vorher schon aufgebauten beruflichen Netzwerkes, nach 1/2 Jahr einen guten, neuen Job, was allerdings mit Ortswechsel usw. verbunden war. Dies nahm ich gerne in Kauf, da ich mir mit 53 Jahren nicht vorstellen konnte, "vom Staat" abhängig zu werden (oder von irgendjemand anderen) und auch erahnte, welche negativen Auswirkungen dies auf meine spätere Rente haben wird.
Ich war damals genau 2 Monate arbeitslos und erhielt auch Geld vom ARbeitsamt, was ich legal fand, weil ich ja lange genug Beiträge für diese Versicherung bezahlte.
In der neuen Firma arbeitet ich dann fast 12 Jahre bis ich Rente beantragte. Es waren gute Jahre und ich möchte sie in meiner Biografie nicht missen.
Auch ich habe übrigens beim Verlust meines Arbeitsplatzes mit 53 Jahren irgendwann erkannt,dass die Schuld immer auf beiden Seiten liegt. Diese Denkweise befreite mich auch innerlich und machte mich offen für neue Chancen, die ja jeder Neubeginn mit sich bringt. Olga

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Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 02.05.2016, 16:23:59
Nein Olga, um Einzelschicksale handelt es sich mit absoluter Sicherheit nicht. Wenn Großkonzerne Ihre langjährigen Mitarbeiter im Alter von 52 Jahren in die Altersteilzeit schicken, dann heißt das nichts anderes als Frührente. Wenn also ganze Divisionen geschlossen werden, dann kann nicht von einem Einzelschicksal gesprochen werden. Ich glaube Sie wissen einfach nicht wie man sich heutzutage der langgedienten Mitarbeiter "entledigt". Altersteilzeit heißt 3 Jahre zu einem deutlich reduzierten Gehalt (fast 50% reduziert) arbeiten und die nächsten 3 Jahre ist man freigestellt, bekommt aber jeden Monat eben dieses deutlich reduzierte Gehalt ausbezahlt. Mit 58 ist der in Altersteilzeit arbeitende Mensch dann frei. Aber frei für was? Für die Frührente, wobei dort ja nochmals deutliche Abschläge kommen.
Also, jedes Mal wenn Sie lesen, dass Siemens oder Philips oder wer auch immer von den Großen entlässt, dann denken Sie daran was das für die Menschen bedeutet. Von Schuld habe ich hier in keinster Weise gesprochen. Aber wenn ich Schuld zusprechen würde, dann gebührt die den geldgierigen Aktionären, denen Menschenschicksale total egal sind.
Bruny
olga64
olga64
Mitglied

Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.05.2016, 16:37:46
Philips ist ein niederländischer Konzern und spielt in Deutschland schon lange keine Rolle mehr.
In den meisten grösseren Firmen ist es Tarifbestandteil, dass den Mitarbeitern ein Altersprogramm angeboten wird: dieses sorgt dafür, dass die Leute für 3 Jahre ein vermindertes Gehalt bekommen und dafür früher ausscheiden können und dieses Gehalt dann - vermindert - weiterbezahlt wird, solange bis der Mitarbeiter abzugsfrei in Rente gehen kann.
Diese Programme beginnen nicht mit 52 Jahren, sondern mit 58 (so war es in unserer Firma, die den guten Tarif der Chemieindustrie bedient). Diese Programme waren so begehrt, dass es Wartelisten für die infragekommenden Mitarbeiter gab, weil sich (freiwillig) zu viele dafür bewarben.
Heute kommt dazu noch das Rentengeschenk der GroKo, demzufolge jeder mit 63 Jahren, der auf 45 Jahre Beiträge in der Rentenversicherung zurückblicken kann, abzugsfrei in Rente gehen kann (unser offizielles Renteneinstiegsalter ist mittlerweile ca 66 Jahre). Die Leute gehen scharennweise!
Also von den Diktaturen der Grosskonzerne sollten Sie mal die Finger lassen - so ist es nämlich nicht. Auch hier gilt: besser informieren und seinen Status up to date halten, kann hilfreich sein. Olga
Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 02.05.2016, 17:46:09
Wollen Sie mir jetzt erklären, wie ein Altersteilzeitprogramm abläuft. Es läuft so wie ich geschildert habe. Woher ich das weiß, weil mein Mann und seine gesamte Abteilung und danach die ganze Division das mitmachen mussten. Ich weiß nicht wo Sie Ihre Weisheiten hernehmen Olga, aber sie sind falsch.
Wussten Sie im übrigen, dass Philips 2012 das Outsourcing Programm beendet und die Produktion wieder nach Holland zurück holte.
Bei Philips hätte ich mein Altersteilzeitprogramm absolvieren müssen, wenn ich mich stattdessen nicht selbständig gemacht hätte.
Also erzählen Sie mir nichts über die Programme der Großkonzerne.
Bruny

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Heoke vom 02.05.2016, 16:11:45
Hallo,

Pauschalisieren kann man das allerdings nicht. Bei gesunder Ernährung und viel Sport lebt der Mensch trotz angeknackster Psyche länger!


ja, das ist auf alle Fälle goldrichtig!

Ich glaube, man kann gar nichts pauschalisieren - wenn es um solche Dinge geht, die von so vielen verschiedenen Faktoren abhängig sind.

Mir alleine fallen dazu ein: die eigene genetische Ausstattung (die, unter Umständen gar nicht soo wichtig ist wie man immer denkt), die Umwelt in der man aufgewachsen ist (inclusive aller Krankheiten die man bekommen oder nicht bekommen hat, dem Essen das man bekommen oder nicht bekommen hat, der Luft die man geatmet hat, die Mikroben die man getroffen hat), der eigene Lebensstil (und dabei sind dann sicher Ernährung, Sport, Alkohol, Medikamentengebrauch und Drogenkonsum wichtig), und nicht zuletzt eben auch das der "Glücklichkeitszustand". Und mit Sicherheit hab ich noch etliches vergessen und etliches nie gewusst und etliches ist noch gar nicht erforscht.

Aber selber "drehen" können wir halt nicht mehr an den Dingen die schon Vergangenheit sind sonden eben nur noch an dem derzeitigen Kram.

Und da sind gute Ernährung (was auch immer das bedeuten mag), Sport, Glück meiner Meinung nach die wichtigsten "Säulen" die man ausbauen kann um seine Gesundheit darauf zu stellen.

Liebe Grüße
Andrea
Pan
Pan
Mitglied

Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von Pan
als Antwort auf olga64 vom 02.05.2016, 17:46:09
Hallo Olga,
>In den meisten grösseren Firmen ist es Tarifbestandteil, dass den Mitarbeitern ein Altersprogramm angeboten wird

38,5 % aller Betriebe in der Bundesrepublik sind Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten!
Was ist dann nun mit dem Rest? (Mittelständische Unternehmen, Handwerksbetriebe usw.)
Deren Mitarbeitern wird dann verboten, alt zu werden? Wenn ich dann noch den Satz vom "Rentengeschenk der GoKo für alle Menschen lese, die 45 Jahre gearbeitet haben, geht mir gelinde gesagt der Hut hoch!
Wer 45 Jahre Schwerstarbeit geleistet hat (z.B. im Bergbau, Schwerindustrie) ist verdammt noch mal im Recht, wenn er früher in Rente gehen kann!
Bitte einmal nachdenken - und zwar vorher ...
Pan~
olga64
olga64
Mitglied

Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von olga64
als Antwort auf Pan vom 02.05.2016, 20:12:17
Ich weiss überhaupt nicht, was Sie und natürlich wieder mal Bruny mir eigentlich vorwerfen. Ich denke aber, dass Sie, Bruny und viele andere schon lange keinen Schritt mehr in die Unternehmen setzten, die Sie beide so verurteilten (wenn Sie überhaupt jemals in grösseren Betrieben arbeiteten).
ABer egal - da diese Unternehmen meist über gut ausgerüstete Betriebsräte verfügen, warum attackieren Sie diese nicht und fordern Sie auf, mehr für ihre Kollegen zu tun,damit diese "unhaltbaren" Zustände endlich aufhören, möglichst mit dem Ziel, dass in Deutschland jeder ab 50 Jahren freiwillig in Rente gehen darf und zwar ohne Abzüge.
Herausgefunden muss dann nur noch werden, wer dies alles bezahlt, also ob Sie wirklich Ihren Kindern und Kindeskindern diese Zusatzkosten aufbürden wollen unter Berücksichtigung, dass es immer weniger Nachwuchs gibt.

Mit dem Thema hat dies sowieso nichts mehr tun (wofür ich mich bei allen entschuldigen möchte) und wohin ich jetzt zurückkehre:

Einer unserer Freunde (77 Jahre alt) war lange verheiratet; die Ehe wurde immer negativer, er wollte weg. Da aber seine Frau nie berufstätig war und keinerlei eigenen Rentenanspruch hat, liess er sich nie scheiden und unterstützt sie nach wie vor finanziell, da er sie nicht zumuten möchte, dass sie zum Sozialamt gehen muss. Sie wohnt weiter im gemeinsamen Haus (in Baden Württemberg) und hat ihren gewohnten Freundeskreis.
Er selbst wohnt jetzt in München allein und fühlt sich pudelwohl. Und dies nach einer langgedienten Ehe von mehreren Jahrzehnten. Ich finde es gut, wenn Menschen den Mut haben, aus verfahrenen Situationen einen Weg zu wählen, der ihnen mehr Lebensqualität bietet, aber doch fair bleiben, dem anderen gegenüber. Olga
Re: Einsamkeit erhöht Sterberisiko
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 03.05.2016, 16:16:08
Olga, denken Sie doch einfach nach bevor Sie mir und auch anderen vorwerfen wir würden uns in diesen Großkonzernen nicht genügend auskennen. Wie sollen denn die Betriebsräte sich gegen die Konzernbosse wehren? Sie sind mit ihnen per Du, glauben Sie da wirklich die Betriebsräte arbeiten für die Belegschaft. Vor der Belegschaft wird gewettert und gebrüllt, am Abend aber mit der Konzernleitung angestoßen. Hab ich selbst erlebt, ebenso mein Mann. Also erzählen Sie mir nichts. Ich habe Ihnen im übrigen auch nichts vorgeworfen. Warum sollte ich, Sie sind kein Vorstand dieser Konzerne die ich anprangere.

Und auch wie Ihr Freund sich entschieden hat ist seine Entscheidung. Sie können diese doch nicht allen Menschen aufbürden die unter Einsamkeit leiden. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Manche finden ihn, manche wahrscheinlich nicht. Aber es gibt keinen Weg für alle.
Bruny

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