Gesundheit Endlich ist die PID in Deutschland erlaubt

Ich gratuliere dem Bundestag zu dieser weisen und ethisch richtigen Entscheidung.

Künftig dürfen Paare die Methode nutzen, wenn auf Grund ihrer genetischen Veranlagung eine schwerwiegende Erbkrankheit beim Kind oder eine Tot- oder Fehlgeburt wahrscheinlich ist.

Karl

ich erinnere an die heißen Debatten, die wir hier im ST zu diesem Thema ausgefochten haben. Ich denke, dass fast alle Argumente aus dem Bundestag auch schon im Seniorentreff genannt wurden:

PID und §218 von Juni 2001

Präimplantationsdiagnostik (PID) - Segen oder Fluch von Februar 2002

Präimplantationstechnik von Januar 2003

Qualitätskontrolle vom August 2004

Siamesische Zwillinge - Das Recht der Eltern von September 2004

Lebensunwertes Leben von Februar 2005

... usw. und z. B. letztes Jahr:

Merkel will Präimplantationstechnik verbieten von Oktober 2010

ich erinnere an die heißen Debatten, die wir hier im ST zu diesem Thema ausgefochten haben. Ich denke, dass fast alle Argumente aus dem Bundestag auch schon im Seniorentreff genannt wurden

Insofern erübrigt sich eine weitere Diskussion dieses Themas nun, oder?

Sorella

Dieser Satz der FDP-Abgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus gefällt mir am besten:

"PID ist auch kein Eingriff in die Schöpfung - PID ist der Ausdruck der Ethik des Helfens."

Für falsch halte ich die Aussage von Maria Michalk, CDU:

"Krankheit und Behinderung gehört zu unserer menschlichen Existenz."

Dann wäre ja der ganze medizinische Fortschritt überflüssig.

Clara

Das sehe ich genauso, sorella, vermute aber, dass dennoch eine längere Diskussion beginnt.

Da Du die Diskussion weiter führst, Ingo, habe auch ich nichts dagegen.
Noch gilt diese Abstimmung nicht allgemein. Im Link heißt es:

Die Parlamentarier stimmten für die begrenzte Zulassung der PID. Der entsprechende Gesetzentwurf erhielt die erforderliche Mehrheit. Künftig dürfen Paare die Methode nutzen, wenn aufgrund ihrer genetischen Veranlagung eine schwerwiegende Erbkrankheit beim Kind oder eine Tot- oder Fehlgeburt wahrscheinlich ist.

Clara

@karl

Ich habe mich heute auch gefreut über diese vernünftige Entscheidung. In mir entwickelt sich zunehmend der Verdacht, dass der Bundestag immer dann auf wundersame Weise die menschenfreundlichsten Entscheidungen trifft, wenn der Fraktionszwang aufgehoben ist.

Neue Argumente gibt's aber nicht mehr, clara. So meinte ich es.

Insofern erübrigt sich eine weitere Diskussion dieses Themas nun, oder?

Ich sehe in der Tat mit Befriedigung, dass wir in Zukunft sicherlich weniger über dieses Thema diskutieren müssen, da es nun in einer m. E. sehr vernünftigen Art und Weise entschieden ist. Es wird deshalb automatisch nicht mehr so oft zur Diskussion gestellt werden.

Ich habe es aber für extrem wichtig gehalten, dass hier im ST über Jahre dieses Problem thematisiert wurde. Denn jeder Tropfen höhlt den Stein und wir waren ein solcher Tropfen. Vernunft kann sich durchsetzen, das ist in meinen Augen eine sehr erfreuliche Erfahrung.

Karl

Ich habe mich heute auch gefreut über diese vernünftige Entscheidung. In mir entwickelt sich zunehmend der Verdacht, dass der Bundestag immer dann auf wundersame Weise die menschenfreundlichsten Entscheidungen trifft, wenn der Fraktionszwang aufgehoben ist.

Hallo Dutch,

ein Fraktionszwang existiert ja nur in den Köpfen der Abgeordneten. Eigentlich sind sie bei jeder Entscheidung frei und ihrem Gewissen verpflichtet. Pragmatische Politik erfordert allerdings wohl durchaus häufig die Bildung von Fraktionen, die im Bundestag ja institutionalisiert sind. Die Gewissensentscheidung sollte dann zumindest in der Abstimmung in der Fraktion zur Geltung kommen. Nicht selten hat man aber den Eindruck, dass auf den einzelnen Abgeordneten auch hier Druck von der Fraktionsführung ausgeübt wird, nach dem Motto "Wer sich quer stellt, kriegt keine Pöstchen".

Karl