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Gesundheit Erfahrungsbericht Bypass-OP

ingo
ingo
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Erfahrungsbericht Bypass-OP
geschrieben von ingo

Vor gut sechs Wochen habe ich zwei Bypässe eingesetzt bekommen. Für die, die es nicht wissen: Dafür wurde mir eine Vene aus dem linken Unterarm (bin Rechtshänder) entommen. Alternativ werden übrigens auch Artherien aus der Wade verwendet.

Ich hatte insgesamt Glück. Ich hatte keinen Infarkt; mein Gefäßverschluss war ein Zufallsbefund. Nach dem "Verdacht" folgte eine Herzkatheter-Untersuchung, vor der ich unbegründete Angst hatte. Ich konnte fast zwei Stunden lang auf einem riesigen Bildschirm verfolgen, welche Mühe man sich gab, die Verstopfung zu druchbrechen. Ging nicht; deshalb war nicht Stent, sondern Bypass das Mittel der Wahl.
Die OP (mit Aufsägen des Brustbeins) hat ca. 2 Stunden gedauert, weil einer der beiden Bypässe nicht genug Blut durchließ. Er wurde sofort wieder entfernt und neu gesetzt. Danach ging es ca. 24 auf die Intensivstation. Da war ich erklärtermaßen der fitteste Patient; soll heißen: Mir ging es erstaunlich gut.

Über die Folgezeit muss ich der Ehrlichkeit halber sagen, dass das Narkosemittel zwar keine Übelkeit zur Folge hatte; dass es aber, im Zusammenhang mit dem langen Anschluss an die Herz-Lungenmaschine, recht lange Folgewirkungen hatte. Dazu zählten Schlafprobleme und Appetitlosikgkeit. Das arkosemittel enthält übrigens auch eine Substanz, die einen vergessen lässt. Hat was! Erinnerungen an die ersten Tage sind bei mir weg oder verblasst.

Im Großen und Ganzen ist aber alles prima verlaufen. Ich habe sogar auf eine stationäre und auf eine teilstationäre Reha verzichtet. Stattdessen gehe ich in die "Sportmedizin" der Medizinischen Hochschule Hannover.

Bei meinen ersten Spaziergängen zu Hause musste ich alle 100 m verschnaufen; inzwischen gehe ich problemlos 1-2 Stunden auf Einkaufsbummel o.ä. Anfangs war das Liegen im Bett blöd, weil man auf dem Rücken liegen soll(te). Inzwischen drehe ich mich im Schlaf auf die Seite. Das ist, wenn man auf Klinikseiten im Internet guckt, auch kein wirkliches Problem. Mein Brustkorb ist "geklammert" (die Klammern bleiben auch). Insofern ist er recht stabil. Man muss allerdings auch wissen, dass durch das Durchtrennen des Brustkorbes auch die Wirbelsäule für 2-3 Monate nicht ganz stabil ist. Logisch, weil die Haupt-Stabilisation für gewöhnlich durch den Brustkorb erfolgt. Meine OP-Wunden, die zugeklebt wurden, sind problemos zugeheilt.

rehse
rehse
Mitglied

RE: Erfahrungsbericht Bypass-OP
geschrieben von rehse
als Antwort auf ingo vom 12.01.2018, 09:58:58

Danke für deinen Bericht. Schön, dass alles gut verlaufen ist. Habe nur mal eine Frage zu Nachuntersuchungen: Hat dir der Kardiologe ein bestimmtes Training verschrieben? Reha-Sport?

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Erfahrungsbericht Bypass-OP
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ingo vom 12.01.2018, 09:58:58

Lieber Ingo.
Gut daß du die schwere Operation überstanden hast, ich wünsche dir eine sehr schnelle Gesundung,  ein ehemaliger Kollege von mir hatte weniger Glück und überstand die Operation nicht, war jahrelang mit Bluthochdruck, starker Raucher, sowie mit sehr schlechten Blutwerten konfrontiert.
Phil. emoji_thumbsup

 

RE: Erfahrungsbericht Bypass-OP
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 12.01.2018, 09:58:58

Sehr schöner Bericht, Ingo* - Danke!
Nimmt sicher diesem oder jenem die Furcht vor so einem Eingriff.

Und weiterhin alles Gute!
Den ST hast Du ja nicht vergessen. Daumen hoch


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