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Gesundheit Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!

Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Diese erfreuliche Nachricht für Tinnitus-Geplagte habe ich soeben gefunden:

2010 soll ein Gerät auf den Markt kommen, das in der Lage ist, Tinnitus-Geplagte von ihren lästigen Ohrgeräuschen dauerhaft zu befreien oder den Tinnitus zumindest zu lindern.

Zitat:

"Den Tinnitus aus dem Takt bringen

Klein wie ein Hörgerät ist ein Neurostimulator, der die lästigen Geräusche im Ohr von Tinnitus-Patienten dauerhaft reduzieren soll. Das neue Gerät befindet sich in der letzten Testphase und soll 2010 auf den Markt kommen.

Bei jedem dritten Tinnitus-Patienten ist das Rauschen im Ohr so stark, dass es die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Ursache für das permanente Ohrgeräusch sind laut Prof. Peter Tass vom Forschungszentrum Jülich Fehlsteuerungen im Gehirn. Nervenzellen feuern dabei übermäßig synchrone Signale. "Wenn das Innenohr nicht richtig funktioniert, dann spielt die Hirnrinde etwas verrückt und verfällt in einen Synchronrhythmus", erklärt er.

Tass entwickelte ein neuartiges Verfahren, welches das synchrone Feuern der Nervenzellen unterbindet. Mittels eines mathematisch-physikalischen Stimulationsalgorithmus gelang es ihm, die krankhafte Gleichschaltung der Nervenzellen aus dem Takt zu bringen.

In der Praxis soll das folgendermaßen funktionieren: Bei jedem Patienten wird die jeweils stärkste Frequenz ermittelt, unter der er leidet. Um diese Frequenz herum werden Töne gruppiert, die der Betroffene über das Gerät hört. "Durch die Stimulation bauen sich die Nervennetzwerke im Hirn wieder um", beschreibt Tass. Dadurch könne seiner Meinung nach sogar eine Linderung erreicht werden. Je genauer die peinigende Frequenz identifiziert wird, desto angenehmer empfindet der Patient die darauf abgestimmte Tonfolge. Der Patient beginnt zunächst mit einer vierstündigen Anwendung, die dann allmählich gesteigert wird. Die meisten empfinden die Neurostimulation laut Tass als sehr angenehm. "Es gibt Leute, die wollen ohne Gerät nicht mehr aus dem Haus gehen", berichtet der Physiker über den kleinen Neurostimulator, der äußerlich einem Hörgerät ähnelt. Derzeit wird das Gerät in einer klinischen Studie getestet, 2010 soll es auf den Markt kommen."

Quelle: Pressemitteilung vom Forschungszentrum Jülich , 29. Mai 2009

Vielleicht gibt es unter den STlern den einen oder anderen Tinnitus-Geplagten, dem solch ein Neurostimulator helfen kann!?

--
ursula
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2009, 11:59:04
Das wäre was für mich. Wenn das wirklich geht, dann wäre das sensationell. Ist schon bekannt, wie teuer das Gerät werden wird?

LG,
--
woelfin
Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2009, 11:59:04
Hallo Ursula,
das wäre ja eine tolle Sache.
Danke für die Information.

Zum Glück hat es bei mir, der Ohrenarzt
wieder hinbekommen. Mit Gingko, Infusionen
und Akkupunktur.

Nur andere Leute sind da weitaus schlimmer
dran, denn das kann ja auch dauerhaft sein/
werden.

Lieben Gruß, Astrid

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perlchen74
perlchen74
Mitglied

Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von perlchen74
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2009, 15:34:46
Hallo Astrid, da hast Du wirklich Glück, das man Dir geholfen hat. Meine Ärztin hat mir gesagt, dieses lästige Ohrengeräusch müsste ich aushalten, es käme von der Wirbelsäule.
Perlchen grüßt Dich und alle geplagten.
Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf perlchen74 vom 23.06.2009, 16:34:32
Hallo Perlchen,
ob es nun am Arzt lag, ich weiß es nicht.?
Er soll aber schon ein Spezialist auf seinem
Gebiet sein.

Lieben Gruß, Astrid
walter4
walter4
Mitglied

Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von walter4
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2009, 11:59:04
Das Verfahren scheint mir schon etwas kompliziert zu sein.

Ich würde es auf jeden Fall erst mal mit Zitronenknoblauch versuchen. Bis 2010 ist ja noch lange hin.
--
walter4

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siegfried
siegfried
Mitglied

Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von siegfried
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2009, 11:59:04
Alles Quark. Ich vermute, solange es Ohrgeräusche gibt und Menschen, die sich davon gestört fühlen, werden immer wieder angeblich wirksame Ratschläge, Behandlungen und Geräte dagegen angeboten und empfohlen. Ich erinnere mich noch gut, dass meine Mutter in den 1950er Jahren Dauerpatientin bei einem HNO-Arzt war, geholfen hat es ihr nicht. Den nettesten Ratschlag, den ich dann auch gerne in einen Artikel einer med. Zeitschrift einfließen ließ, hörte ich dereinst während eines Ärztekongresses von einem Hamburger Professor: Empfehlen Sie Ihren Tinnitus-Patienten, sich einen Zimmerbrunnen anzuschaffen, dessen Plätschern das Ohrgeräusch vielleicht übertönt. Übrigens: ich selbst habe seit mehr als zwanzig Jahren den "kleinen Mann im Ohr", weiß also, wovon ich rede.
--
siegfried
Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf siegfried vom 09.08.2009, 10:53:26
Alles Quark. Ich vermute, solange es Ohrgeräusche gibt und Menschen, die sich davon gestört fühlen, werden immer wieder angeblich wirksame Ratschläge, Behandlungen und Geräte dagegen angeboten und empfohlen. Ich erinnere mich noch gut, dass meine Mutter in den 1950er Jahren Dauerpatientin bei einem HNO-Arzt war, geholfen hat es ihr nicht. Den nettesten Ratschlag, den ich dann auch gerne in einen Artikel einer med. Zeitschrift einfließen ließ, hörte ich dereinst während eines Ärztekongresses von einem Hamburger Professor: Empfehlen Sie Ihren Tinnitus-Patienten, sich einen Zimmerbrunnen anzuschaffen, dessen Plätschern das Ohrgeräusch vielleicht übertönt. Übrigens: ich selbst habe seit mehr als zwanzig Jahren den "kleinen Mann im Ohr", weiß also, wovon ich rede.
--
siegfried




Hallo Siegfried,

zum Glück ist die Forschung nicht auf dem Stand von 1950 und auch nicht auf dem von vor 20 Jahren stehen geblieben )! Gerade die Hirnforschung hat in den letzten 20 Jahren rasante Fortschritte gemacht und wird in naher Zukunft weiter rasante Fortschritte machen.

Was den Tinnitus betrifft, haben Forscher erst vor etwa 10 Jahren herausgefunden, dass die Ohrgeräusche zwar durch eine gestörte Innenohrfunktion initiiert werden, nicht aber im Innenohr selbst entstehen, sondern im Gehirn, was natürlich ganz andere Therapieansätze erforderlich machte.
Man nimmt heute an, dass der Tinnitus auf einer Überkompensation der für das Hören zuständigen Hirnrinde beruht, und diese Fehlsteuerung des Gehirns will man nun mittels Neurostimulation versuchen zu beheben (vgl. Eingangsbeitrag). Wenn das gelingt, wäre das wirklich genial und ein Segen für alle Betroffenen.
Laut Bericht des Jülicher Forscherteams soll bereits bei 70% der Probanden eine Besserung eingetreten sein. Ein Patient, dem geholfen werden konnte, ist vor einigen Wochen im Fernsehen vorgestellt worden: Sein Tinnitus war vor 18 Jahren im Zusammenhang mit einem Hörsturz aufgetreten, hatte zur Berufsunfähigkeit geführt ... und ist nach nur wenigen Behandlungen mit der neuen Methode fast verschwunden.

Also nicht vorschnell von "alles Quark" sprechen, sondern erst einmal abwarten, bis das Gerät auf den Markt kommt ...


Gruß, Ursula
siegfried
siegfried
Mitglied

Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von siegfried
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.08.2009, 16:56:46
Liebe Ursula,
schon aus "Eigeninteresse" verfolge ich natürlich, was sich so auf dem Gebiet "Tinnitus" tut, so dass mir auch die neueren Hypothesen dazu - um mehr handelt es sich nicht - bekannt sind. Aller Erfahrung nach behauptet jeder, der ein neues Verfahren gegen ein Leiden entdeckt oder entwickelt hat, dessen tolle Wirksamkeit. Gerne werden zur Untermauerung solcher Ansprüche dann wunderbar "Geheilte" vorgeführt, möglichst noch im Fernsehen. Ich für meinen Teil bin aus Erfahrung und Prinzip und auf Grund "theoretischer" Überlegung bei angeblichen "Heilerfolgen" insbesondere unspezifischer (und dazu meist ungefährlicher) Beschwerden eher skeptisch. Und bleibe dabei: was die Behandlung des "Tinnitus" angeht, ist immer noch alles - eben Quark.
Mit besten Grüßen
--
siegfried
navallo
navallo
Mitglied

Re: Gute Nachricht für Tinnitus-Geplagte!
geschrieben von navallo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.08.2009, 16:56:46
Hallo ursula,
es wäre zu schön, um wahr zu sein, Tinnitus dauerhaft mittels "Neurostimulation" beseitigen zu können. Ich fürchte jedoch, Siegfrieds Skepsis trifft zu.

Eine Pressemitteilung ist noch kein wissenschaftlicher Beweis. Was von Prof. Tass aus Jülich geboten wird, ist für mich lediglich eine These, die gerade überprüft wird. Die Henne sollte aber erst gackern, wenn sie das Ei gelegt hat.

In der Forschung gehört Klappern zum Handwerk. Ich gebe dabei gern zu, im vorliegenden fall für weitreichendere Recherchen zu faul zu sein. In der Vergangenheit sind immer wieder vielversprechende neue Therapieverfahren gegen Tinnitus auf den Markt geworfen worden. Wirklich geholfen haben sie wohl bevorzugt manchem ihrer Erfinder. Google mal mit dem Stichwort "Tomatis": Herr Tomatis verspricht, vom Tinnitus bis Verhaltensstörungen nahezu alles mit seiner speziellen akustischen Stimulation (Mozart hören) zu heilen. Unter Musikern besonders beliebt und Grabstätte mancher ihrer Gagen. Und es finden sich dort weiterhin gutgläubig Dumme ein. Nun also versucht Prof. Tass einen programmierbaren elektrischen Impulsgeber - nichts anderes ist ein "Neurostimulator" - zu implantieren (!? wo genau?) und weckt Hoffnungen, damit Tinnitus heilen zu können.

Mit Sicherheit unzutreffend ist die sehr simple Behauptung, Tinnitus wird ausschließlich im Gehirn erzeugt. In Tinnitus-Kliniken kennt man eine Menge anders lokalisierbarer Ursachen. Erinnert sei an Tinnitus nach Lärmbelastung (physikalische Schädigung der Sinneszellen im Innenohr und nicht irgendwo im Gehirn) oder den pulssynchronen Tinnitus bei Gefäßerkrankungen (z. B. Aneurismen). Da frage ich mich, ob Tass zweckgefärbt von falschen Voraussetzungen ausgeht?

Daß durch akustische (!) Stimulation Tinnitus unterdrückt oder gemildert (maskiert) werden kann, ist keine neue Erkenntnis. Zum Beispiel gehören diese Verfahren seit vielen Jahren zum Repertoire reiner Tinnitus-Kliniken (z. B. Bad Arolsen).
Wenn solche recht einseitig spezialisierten Kliniken überhaupt existieren (können / müssen), mag das durch die oft unbefriedigenden Therapieresultate der Alltagsmedizin und die aufwendige Suche nach den vielfältigen Ursachen erklärlich sein. Ihr Dasein beweist eigentlich, wie machtlos die Medizin vielen Tinnituspatienten gegenübersteht.


--
navallo

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