Forum Gesundheit und Fitness Gesundheit Mal wieder das Thema Alkohol

Gesundheit Mal wieder das Thema Alkohol

Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 27.02.2015, 18:51:13
Als unser sohn noch im gymnasium war, hatte er einen englischlehrer, der ein regelrechter quartalssäufer war.
Von zeit zu zeit rastete der aus und betrank sich tagelang, teilweise sogar anfangs während der
schultage, dann meldete er sich krank.

Wir eltern sind von stelle zu stelle gelaufen, um diesem treiben ein ende zu machen, weil die halbwüchsigen kinder
den lehrer schon veräppelten und nicht mehr für voll nahmen, außerdem bei dem lehrer nichts lernten.

Ein tiefgreifender ausraster machte dann dem spuk ein ende, ein neuer lehrer kam.
'unsere klasse' war weit hinter dem lehrstoff zurück, hatte viel nachzuholen.

Später kam dann heraus, dass der trinker dann in eine klinik eingewiesen wurde.

Danach verliert sich die spur.....

Ist schon schlimm, was aus einem ehemals intelligenten menschen durch alkohol werden kann.
Monioma
Monioma
Mitglied

Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von Monioma
Ein Thema, das mich schon Jahrzehnten verfolgt und anscheinend nie wirklich loslässt! Ich habe mir sehr wohl auch den Link angesehen und mir Gedanken darüber gemacht! Ich habe einen Alkoholiker zum Mann! Wenn ich mich auch räumlich und emotional schon vor vielen Jahren von ihm getrennt habe, so sind wir vor dem Gesetz noch verheiratet und ich habe den Kontakt schon wegen der Kinder und Enkel nie ganz abreißen lassen, aber das nur am Rande.
Auch er hat einen Entzug hinter sich, war dann einige Jahre trocken, konnte aber nicht, so wie im Artikel beschrieben, sein Trinkverhalten kontrollieren, nach der Devise: alles oder nichts!
Worauf ich jetzt aber hinaus will, sind die Folgen, die entstehen können (nicht unweigerlich müssen!)
Seit einigen Wochen ist dieses Problem für mich mal wieder in den Vordergrund gerückt. Mein Mann pendelt mit seinen 71 Jahren zwischen Pflegeheim und Krankenhaus hin und her! Ist ein körperliches und seelisches Wrack, dem man nur wünschen kann, dass dieses Drama bald zu Ende geht! Ich wünschte auch, dass viele dieses Bild sehen könnten, um zu erkennen, wohin der übermäßige Konsum von Alkohol führen kann. Anführen möchte ich auch noch, dass es nicht unbedingt harte Getränke sein müssen - mein Mann war Biertrinker - und es auch nicht darauf ankommt aus welcher sozialen Schicht jemand stammt, denn auch die finanzielle und berufliche Situation waren eher in der gehobenen Klasse.
Ich kann nur für alle, deren Trinkverhalten außer der Norm liegt, hoffen, dass sie irgendeinen Weg finden, ihr Trinkverhalten zu kontrollieren, um nicht irgendwann mal so zu enden!
Monioma
Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monioma vom 27.02.2015, 20:00:06
Das fatale ist, dass jeder trinker glaubt, sein verhalten selbst kontrollieren zu können.

Anzeige

Monioma
Monioma
Mitglied

Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von Monioma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2015, 20:09:58
Ja, und vor allem immer wieder abstreitet, Alkoholiker zu sein, das wäre ja lächerlich!
Monioma
Burk_Hard
Burk_Hard
Mitglied

Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von Burk_Hard
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.02.2015, 14:15:44
Man kommt eben leicht vom Thema ab und das immer wieder! Mehr als 25 Jahre habe ich hauptberuflich in der Beratung und Behandlung von suchtkranken Menschen in Beratungsstelle, Klinik und Selbsthilfeverband gearbeitet. Körkel war mit seinen Theorien schon immer umstritten, damals wie heute. Die Frage, ob jemand mit Alkoholabhängigkeit abstinent leben muss stellt sich für mich bis heute nicht: ein klares "Ja". Verändert hat sich inzwischen zum Teil der Umgang mit dem Weg zu einem Leben mit akzeptiertem Alkoholgebrauch trotz Abhängigkeit und der eigentlich notwendigen Abstinenz. Wir haben tatsächlich früher die Menschen, die nicht abstinent leben konnten, eher im Stich gelassen. Auch heute wird man diese Menschen nur professionell betreuen können, da die traditionellen Selbsthilfegruppen vom Ansatz her hiermit überfordert wären. Ein Umdenken braucht aber Zeit und in der Folge einen veränderten Finanzierungsansatz und damit ein neues Therapiezieldenken. Der Weg ist noch weit und es gibt aus meiner Sicht keinen wirklich richtigen. Man sollte aber keinen möglichen Hilfeweg mehr ignorieren. Das haben wir lange genug gemacht.
nnamttor44
nnamttor44
Mitglied

Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von nnamttor44
als Antwort auf Monioma vom 27.02.2015, 20:18:04
Ich durfte es mit meinem "Noch-Mann" ja auch direkt erleben, wie ihn der hohe tägliche Bierkonsum in fast 60 Jahren gesundheitlich veränderte. Eingesehen hat er bis heute nicht, dass täglicher Konsum von mindestens 2 l Bier nicht in Ordnung ist. Den Ausspruch, ER sei doch nicht alkoholabhängig hab ich noch gut im Ohr ...
lg Uschi

Anzeige

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von dutchweepee
Ach ja der Alkohol - was wäre ein Dorf- oder gar Feuerwehrfest ohne Herforder-Pils oder Kisker-Wachholder. Die ganze Pressearbeit würde keinen Spaß mehr machen. Glaubt jemand von Euch, dass ich mir auch nur einen Orangensaft oder Tee ausgeben lassen würde?

Und für alle Anti-Alkoholiker hab ich folgende Anekdote:

Karl
Karl
Administrator

Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von Karl
als Antwort auf dutchweepee vom 28.02.2015, 00:37:24
Naja dutchweepee,

ich trinke auch ab und zu ein Gläschen Wein, aber darum geht es nicht. Alkoholkrankheit ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte und 2 Millionen Alkoholkranke haben nichts zu lachen, nicht wirklich.

Karl
Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 28.02.2015, 07:58:10
Während meiner Heilpraktiker-Ausbildung hatte ich das Glück,
bei einem Seminar mitzuarbeiten das von der Diakonie ausging,
Alkoholkranken zu helfen.
Beteiligt waren trockene Alkoholiker, die als Ehepaar teilnahmen,
um anderen helfen zu können.

Die Lebensgeschichten waren entsetzlich, meist wurde so lange gesoffen, bis Arbeit, Ehe, Freunde, alles weg war und der Betroffene in der Gosse lag.
Umkehr war meist eine radikale Lebensveränerung, Ehefrau (oder -Mann) weggelaufen, Krankheiten o. ä.

Es waren allerdings auch Medikamenten-Abhängige dabei, doch das ist ein anderes Thema. Wollte es nur erwähnen.

Clematis
Re: Mal wieder das Thema Alkohol
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2015, 08:10:37
alkoholiker gestehen sich selbst ihre sucht nicht ein,
genau wie starke raucher, die von sich behaupten, jederzeit
mit der qualmerei aufhören zu können.

beides ist eine sucht, kann zur sucht führen.
aber es sind ja immer die anderen, denen das passieren
könnte ....

Anzeige