Gesundheit Mammakarzinom

minu
minu
Mitglied

Mammakarzinom
geschrieben von minu
Wer hat Erfahrung damit, Mamographie, Biopsie, Operation, Chemo, Bestrahlung.
Was passiert, wenn man sich weigert?
Meine Befürchtung: Einmal auf den Wagen gesprungen, kann man nicht mehr runter. Mir geht es nicht darum möglichst lange zu leben, sondern den Rest meines Lebens so gut wie möglich zu verbringen.
Ich weiss, dass nicht jeder Knoten bösartig ist, doch unsere Spitäler sind voll von angehenden Ärzten, die gerne mal operieren möchten.
Mich wollten sie schon zweimal operieren, unnötiger weise. Für Eure Antwort danke ich Euch. Antworten können auch über PN geschickt werden. Danke Emy
minu
Medea
Medea
Mitglied

Re: Mammakarzinom
geschrieben von Medea
als Antwort auf minu vom 20.05.2008, 20:01:40
Liebe Minu,
ich will mal so nüchtern wie möglich versuchen zu berichten, was ich über den Krankheitsverlauf zweier mir nahestehenden Freundinnen weiß. Dorettes Brustkrebs schien zum Stillstand gekommen zu sein, sie hatte sich den empfohlenen Behandlungen mit Chemo, Bestrahlung etc. unterzogen, er brach leider erneut Anfang vorigen Jahres aus, wieder versuchten die Ärzte die übliche Methode und gerade jetzt Ende April, vier Tage vor ihrem 74sten Geburtstag, erlag sie dieser Krankheit.
Meiner Freundin Sabine wurde vor zwei Jahren im Sommer wegen Krebsbefalls die rechte Brust entfernt, sie weigerte sich entschieden dagegen, ihr auch die Lymphe wegzunehmen, sie lehnte auch jegliche von den Ärzten und es bemühten sich Chef- und Oberarzt in intensiven Gesprächen um sie, empfohlene chemische Nachbehandlung ab. Sie ist Theosophin und hat ein etwas anderes Weltbild. Der Krebs schritt auch bei ihr unaufhaltsam fort, der Leib schwoll an, zur Zeit werden ihr wöchentlich bis zu 4 ltr. Wasser aus der Bauchhöhle entzogen, sie hat seit ihrer Erkrankung 16 kg an Gewicht verloren. Sie und ich wissen, das das Sterben begonnen hat.

Die Tochter einer sehr guten Bekannten, gerade mal 41 Jahre alt, wurde vor 5 Wochen ebenfalls an Brustkrebs operiert, sie unterzieht sich der Chemo- etc.-Therapie, hat zur Zeit ihr Kopfhaar verloren und kämpft mutig gegen ihre Erkrankung an. Wir alle hoffen so sehr, daß sie es schaffen möge.

Liebe Minu, ich weiß nicht, ob es einen "richtigen Weg" gibt - niemand kann einem diese schwere Entscheidung abnehmen - ich wünschte, ich hätte etwas anderes dazu schreiben können.




--
medea
Karl
Karl
Administrator

Re: Mammakarzinom
geschrieben von Karl
als Antwort auf Medea vom 21.05.2008, 08:01:39
Wenn ich mir als Mann einen Rat erlauben darf: Ich würde auf die Ärzte hören, natürlich mindestens zwei zu Rate ziehen, aber den Kopf nicht in den Sand stecken. Ich weiß von mehreren Frauen im Bekanntenkreis, die mit der Schulmedizin gut gefahren sind und ein lebenswertes Leben führen.
--
karl

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bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Mammakarzinom
geschrieben von bongoline
als Antwort auf Karl vom 21.05.2008, 08:13:45
Die Antwort gilt natürlich Minu

Hallo Minu,

genau hier bewahrheitet es sich wieder in der Antwort von Medea, wer viel fragt, bekommt Horrormeldungen zu hören. Das ist etwas, was mich zur Weißglut bringt. Warum kann man nicht auch mal von Fällen berichten, die gut ausgegangen sind.
hast einen Bandscheibenvorfall, bekommst Meldungen bis hin zum Rollstuhl, bei Krebs gleich zwei Beispiele von Todesfall.

Minu, ich bin 2006 im Mai am Mammakarzinom operiert worden, es wurden mir auch die Wächterlymphknoten entfernt, zwei Monate lang wurde ich dann täglich bestrahlt und mir geht es heute immer noch bestens. Natürlich hat man es nicht auf der Hand, daß es wieder zu einer Krebsbildung kommen kann, aber Du hast es auch nicht auf der Hand, übermorgen beim Verlassen Deines Hauses von einem Auto überrollt zu werden.

Ich würde mich, wie Karl schon schreibt, den von den Ärzten angebotenene Behandlungen unterziehen, allerdings, so wie ich es gehandhabt habe, ich wollte genauestens informiert werden, was wie und wo und zwar in einem Gespräch, wo mich der Arzt als mündiger Patient betrachtet und mir nicht irgend ein wischi-waschi aufs Auge drückt.

Einzig, was ich jetzt im Feber für mich beschlossen habe, war das Medikament "Arimidex", das die komplette Hormonbildung im Körper unterbindet, abzusetzen. Ich hatte durch dieses Medikament dermaßen Klimakteriumsbeschwerden, daß der Tag und die Nacht durch Schweißausbrüche teilweise unerträglich wurden. Nachdem ich im Feber bei der Kontrolle im Klinikum mal diesen Riesenposter der Behandlungen der div. Brustkrebsarten durchgelesen habe und überall als Therapie "Arimidex" stand, bin ich über Internet auf diese Studie gegangen, die so hochgelobt wird. Und diese Studie hat wohl positive Ergebnisse gezeigt, allerdings auch sie ist wischi-waschi und läßt alles offen, daß man selbst mit diesem Mittel innerhalb der 5 Jahre Krebs bekommen aber ohne dieses Mittel auch, aber auch, daß man die 5 Jahre nichts mehr bekommt und dann halt im sechsten oder siebten Jahr, wenn man aus der Kontrolle der Klinik entlassen ist und auch dieses Medikament nicht mehr nehmen muss, falls Krebszellen noch vorhanden sind. Mein Entscheid war, wenn Krebs wieder kommt, dann ist es mir wurscht, ob in 4 Jahren ohne Arimidex oder in 6 Jahren mit jahrelangen Schweißausbrüchen. Ich habe jetzt wieder meine gewohnte Lebensqualität, ich bin sozusagen nach Absetzen des Mittels wieder "trocken ))".

Das Wichtigste für Dich jedenfalls ist, Dich nicht mit Privatpersonen großartig zu unterhalten, denn diesen sind nur die Horromeldungen erwähnenswert und nicht Meldungen, wo man aufjubeln kann, mensch der und der gehts so gut. Wenn Du Fragen hast, dann sprich mit Deinem Arzt oder wenn Du meinst, der wäre auf OP etc. fixiert, dann mit irgendjemandem Deines Vertrauens, der allerdings medizinisch schon fachlich kompetent sein muss und vor allen Dingen, hör nicht hin, wenn nur von Tod und schlechtesten Zuständen berichtet wird, sondern , denke für Dich positiv. Es ist Dein Leben, es ist Deine Psyche, die Du beeinflussen kannst und das lass Dir nicht von Außenstehenden in Grund und Boden reden.

Mir jedenfalls geht es gut, und wenn meine Stunde geschlagen haben sollte, ja dann ist sie eben da, diese letzte Stunde werden alle erleben, egal mit welcher Krankheit - außer durch einen Unfall ist noch kein Mensch als a Gsunder gestorben.

ich wünsche Dir viel Glück und nochmals - denke für Dich und denke positiv und denke dran, was Du noch alles vor hast, was Du Dir noch alles gönnen willst - und gönne es Dir

--
bongoline
morgensonne
morgensonne
Mitglied

Re: Mammakarzinom
geschrieben von morgensonne
als Antwort auf minu vom 20.05.2008, 20:01:40

aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten, Karls Vorschlag anzunehmen - Gruß Morgensonne
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Mammakarzinom
geschrieben von bongoline
als Antwort auf Medea vom 21.05.2008, 08:01:39
medea,

Dir würde ich mal raten, Dich in die Situation eines Menschen hineinzuleben, der die Diagnose "Krebs" bekommen hat und dann mal Deine Antwort langsam durchzulesen.

Schon mal was von psychischer Unterstützung gehört?
Schon mal was davon gehört, das es Selbsthilfegruppen gibt, die postiv einen Patienten aufbauen. Und Du haust da Minu gleich zwei Todesfälle um die Ohren, also von Feingefühl ist da absolut nichts zu spüren.

ich hoffe, Du kommst nie in die Situation, wo Du eine Auskunft oder Hilfe erwarten würdest und man knüppelt Dich mit solchen Auskünften nieder.

Knapp nach der Diagnose habe ich zufällig an der Tankstelle die BILD-Zeitung aufliegen sehen, riesen Aufmacher - Yvonne Wussow hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Momentan hats mir die Luft genommen, aber dann hab ich mir gesagt, ja bin ich denn Yvonne Wussow. Genauso reisserisch, wie diese Aufmachung der BILD war, genauso reisserisch war Deine Antwort an Minu.

--
bongoline

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Mammakarzinom
geschrieben von eleonore
als Antwort auf minu vom 20.05.2008, 20:01:40
@minu,

ich schliesse mich bongolines und karls ausführungen an.

auf alle fälle würde ich noch andere arzt/ärzte konsultieren, und was wesentlich wichtiger ist!!!! keine zeit verschwenden.

es gibt unzählige frauen, normale und auch prominente, die ein kampf gegen krebs gewonnen haben.

eine positive einstellung hilft ungemein.

dir minu, wünsche ich alles gute, und kopf hoch!!

P.S.:

ich hatte vor 25 jahren ein knoten in rechte brust.
für ein junge frau ist sowas erstmal ein schock, dann hab ich mich in ärztliche behandlung begeben.
diese knoten wurde entfernt, und es stellte sich raus, dass es eine verkalkte cyste war.
ich hatte also glück, aber auch wenn es anders gewesen wäre, hätte ich jede mögliche therapie zugestimmt.

--
eleonore
Re: Mammakarzinom
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 21.05.2008, 09:07:32
Na, dann kann ich den Horrormeldungen, die wirklich unverantwortlich sind, auch noch etwas Positives entgegensetzen. Meine Schwester hatte vor ca. 8-9 Jahren Brustkrebs, der mit Chemo besiegt wurde, heute geht es ihr wieder sehr gut. Und was mich erstaunte: Sie sagte, sie hätte die Chemo sehr gut vertragen, diese hätte ihr so gut wie nichts ausgemacht. Anscheinend ist die Verträglichkeit verschieden, außerdem werden heute Medikamente beigemischt gegen die Übelkeit.
Eine andere Freundin hat sich vor vielen Jahren vorsichtshalber die Brust gleich abnehmen lassen, seither ist Ruhe. Sie hat sich später die Brust mit eigenem Gewebe wieder aufbauen lassen, das ist allerdings ca. 16 Jahre her, heute macht man nicht mehr so schnell die Radikaloperationen, aber am sichersten sind sie auf alle Fälle.

Minu, ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung mit Hilfe der Ärzte triffst und viel Kraft für das Bevorstehende.

Alles Gute!--
marina
pilli
pilli
Mitglied

Re: Mammakarzinom
geschrieben von pilli
als Antwort auf minu vom 20.05.2008, 20:01:40
ob es eine so gute idee ist, minu

in foren sich rat und hilfe zu holen, weiß ich nicht zu schreiben. du wirst, wie die antwort von medea als gutes beispiel zeigt, eventuell nur mit horrormeldungen zugeschüttet werden. es könnte m.e. die gleiche situation entstehen, wie sie von tratschtanten beim wöchentlichen cafehaus-treff geübt wird in der art:

- "wißt ihr schon, meine freundin hat krebs..."

und dann wird die staunende runde oft wochen und monatelang nur so überschüttet mit erschreckenden berichten...natüüürlich alle aus erster hand und die erzählerin hat fast das messer geführt bei der brust-op, glaubte man ihren erzählungen.

meiner meinung nach minu,

ist eine krankheit und deren verlauf nicht zu vergleichen mit anderen ereignissen im leben anderer menschen...seien sie positiv oder negativ in der behandlungszeit gewertet worden. die besonderheit des einzelfalles aber kann eine, deine chance sein und das in zusammenarbeit mit dem arzt deiner wahl und ohne dich beeinflussen zu lassen, watt da so rechts und links von dir, anderen geschehen ist.

das vertrauen, der krankheit mit all deiner kraft begegnen zu können, muss auf einem soliden unterbau entstehen und nix ist m.e. hinderlicher, als dir den kopp jetzt voll zu laden mit überlegungen, was alles passieren könnte, nur weil es anderen passiert ist.

du bist du, minu

und es ist dein körper, der jetzt deine ganze kraft braucht, gegen die krankheit zu kämpfen oder aber auch, sie anzunehmen und es ist deine entscheidung, die in zusammenarbeit mit den ärzten, das ziel für deinen weg plant.

Mir geht es nicht darum möglichst lange zu leben, sondern den Rest meines Lebens so gut wie möglich zu verbringen.
geschrieben von minu


nicht nur so gut und lange wie möglich, sondern bestens betreut, das bietet dir eine vertrauensvolle zusammenarbeit mit den docs und ich wünsche dir die kraft, dich nicht zu sehr beeinflussen zu lassen, was dieser oder jener geschehen ist und dich vielleicht verunsichern oder gar irreleiten könnte.


--
pilli
baerliner
baerliner
Mitglied

Re: Mammakarzinom
geschrieben von baerliner
als Antwort auf minu vom 20.05.2008, 20:01:40
Wer hat Erfahrung damit, Mamographie, Biopsie, Operation, Chemo, Bestrahlung.
geschrieben von minu


Emy,

wenn ich Deinen Eingangssatz richtig interpretiere, dann hat eine Mammographie ergeben, dass ein Tumor oder ein (harmloser) Knoten vorhanden ist. Was es tatsächlich ist, das solltest Du unverzüglich diagnostizieren lassen. Ich bin kein Spezialist, aber die Biopsie ist wohl ein zuverlässiges Mittel, um eine kleine Gewebeprobe zu entnehmen und zu untersuchen.

Und dann kannst Du Dich entweder beruhigt zurücklehnen, weil der Verdacht auf Krebs ausgeräumt werden konnte, oder Du läßt Dich von Fachleuten beraten. Dazu mußt Du aber auch wieder Vertrauen zu den Ärzten fassen, was offenbar überhaupt nicht vorhanden ist.

--
baerliner

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