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Gesundheit Profitgier geht über Patientenwohl

hans10sin_fru
hans10sin_fru
Mitglied

Re: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von hans10sin_fru
als Antwort auf olga64 vom 01.12.2009, 17:14:21

Ich behaupte nun einfach,dass Sie sicher die Kalkulationen und deren Grundlagen international operierender Pharma-Konzerne nicht kennen.


Aber Sie kennen diese?
- Jedenfalls müßte man das wohl, wenn man dies als (vermeintliches) Manko des Gegenüber anmahnt. Nun denn: Ich bin ganz Ohr! (Und ich kann versprechen, Gegenargumente wirklich zu bedenken. - Sofern es Argumente sind. Und keine Polemik.)

Zu einem Teilbereich der "künstl. hochgetriebenen Kosten" jedoch kannte ich mich einmal doch ein wenig aus, bzw. habe dazu recherchiert. So fundiert jedenfalls, daß ich darüber einen Artikel in einer renommierten Zeitschrift verfassen konnte.

Und wie sieht denn wohl die Kalkulation bei der Salbe aus, deren Herstellungkosten bei 0.20 € liegen und der Verkaufspreis bei € 30.--?


Natürlich sind die 30,- EUR nicht wirklich gerechtfertigt, keine Frage. Doch Ihre Hypothese mit den 0,20 EUR stimmt so auch nicht (völlig). Das Vit B12 in der benötigten Form ist - in Deutschland - doch schon etwas teurer, jedenfalls meiner Kenntnis nach. Doch natürlich haben Sie recht, ein solcher Preis ist den betroffenen Menschen gegenüber (ethisch) unvertretbar.

- Womit ich auf Astrids Beitrag eingehen möchte:

@Astrid:
Ich stimme Ihnen völlig zu. Das frage ich mich auch seid langem. Ich bewege mich ja nun ständig zwischen "drei Welten" - Asien, Ozeanien & Europa. Warum kostet in Deutschland bsp.-weise selbst einfaches Aspirin oder Paracetamol mind. das 5fache von dem, was es andernorts kostet? Allein durch die höhere MwSt läßt es sich kaum begründen. Durch geringere Qualität auch nicht.

--
hans10sin_fru
nixe44
nixe44
Mitglied

Re: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von nixe44
als Antwort auf hans10sin_fru vom 01.12.2009, 19:51:49
Warum kosten einige Medikamente das 5-fache von dem, was es andernorts kostet?

Frag doch mal den Apotheker.
--
nixe44
Re: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nixe44 vom 01.12.2009, 21:27:32
Das liegt am "Zwischenhandel".
Da gibt es eine Kaffeesorte, die ist deswegen so teuer,
weil sie erst durch den Affen muß.

Inzwischen ist es beim Kräutertee auch so.
Der muß erst durch das Pferd.
--
nordstern

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walter4
walter4
Mitglied

Re: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von walter4
als Antwort auf olga64 vom 01.12.2009, 15:39:10
Bedenkt eigentlich mal jemand auch,dass Pharmakonzerne einen sehr grossen Etat für Forschung und Entwicklung benötigen, um z.B. Mittel gegen Krebs, HIV usw. zu entwickeln?
Olga64


Die Bilanzstruktur bei Pharmaunternehmen sieht etwa so aus:
-25 % Gewinn
-30 % Werbung, PR, "Bestechungsgelder" usw.
-10 % Forschung
-35 % Kosten für Herstellung, Vetrieb und Verwaltun

Die Forschungstätigkeit, die gerne als Deckmäntelchen für überhöhte Preise benutzt wird, macht also den kleinsten Teil aus.

--
walter4
mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf walter4 vom 02.12.2009, 07:55:10

Wenn das so ein profitables Geschäft ist, und Du, Walter4, darin so genau Bescheid weißt, warum hast Du das dann nicht für Dich genutzt, um z.B.einen Pharmakonzern aufzubauen?
Sicher doch nur, weil Du zu anständig warst, weil Dir "Gewinn machen" zuwider ist. Oder?
--
mradefeld
olga64
olga64
Mitglied

Re: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von olga64
als Antwort auf walter4 vom 02.12.2009, 07:55:10
Die Bilanzstruktur bei Pharmaunternehmen sieht etwa so aus:
-25 % Gewinn
-30 % Werbung, PR, "Bestechungsgelder" usw.
-10 % Forschung
-35 % Kosten für Herstellung, Vetrieb und Verwaltun

Die Forschungstätigkeit, die gerne als Deckmäntelchen für überhöhte Preise benutzt wird, macht also den kleinsten Teil aus.

--
walter4[/quote]

Damit haben Sie noch keine Personal- und Arbeitgeber-Kosten zu den Sozialversicherungen erfasst und es wird nur der Abgabepreis an Apotheken kalkuliert. Diese sind dann die wirklich Schlimmen und beaufschlagen die Produkte überproportional. Es ist ja auch ein Phänomen in deutschen Städten, an jeder Ecke eine hübsche Apotheke zu haben, der es anscheinend sehr gut geht und welche alle profitabel arbeiten. Wenn dies dann nur minimal abrutscht, sind die Apotheker mit den Ärzten diejenigen, die das Land mit Demonstrationen überziehen und zum Ort des Geschehens mit besonders teuren Dienstwagen fahren, welche der deutsche Steuerzahler ebenfalls mitfinanziert.
Also warum immer auf den Arbeitgeber Pharmaindustrie einschlagen? Da diese Konzerne meist in Deutschland nur Dependancen unterhalten, würden diese ebenso schnell diese abziehen (und Hunderttausende an Arbeitsplätzen eliminieren), wenn kein Profit mehr erzielt wird.
Das Geschrei möchte ich dann hören - ähnlich Nokia in Bochum!

--
olga64

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Sofia32
Sofia32
Mitglied

RE: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von Sofia32
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2009, 18:54:50

Bei mit hat auch Cortison Nebenwirkungen verursacht. Mir ist es zuerst besser geworden. dann verschlimmerten sich nur Schuppenflechte Symptome [Werbelink entfernt. Admin Margit], so hab ich Cortison aufgehört.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Profitgier geht über Patientenwohl
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sofia32 vom 25.01.2018, 15:04:31

Nach fast 10 Jahren wird hier ein Thema wieder aktiviviert.

Ich habe gerade meinen jährlichen, medizinischen Check-Up bei der Internistin meines Vertrauens hinter mir. Sie kümmert sich dann (nach vorheriger Terminabsprache) ca 2 Stunden um mich mit allen Geräten der modernen Untersuchungsmöglichkeiten.
Wenn dann die Blutwerte vorliegen, führen wir nochmals ein längeres Gespräch über dieselben. Ich lasse mir die aushändigen (bewahre sie auch auf) und wir vergleichen jeweils mit dem Vorjahr.
Bei mir ist es oft der Cholesterinwert, der Probleme macht. Meine Ärztin möchte mich seit Jahren zur Einnahme von Statinen überreden. Da ich darüber in medizinischen Artikel schon oft Bedenkliches gelesen habe, verweigere ich die Einnahme und Verschreibung dieser sehr teuren Medikation. Im letzten Jahr vereinbarten wir bei mir einen nochmalige Angleichung meines Nahrungs- und Bewegungsprogrammes; jetzt ist es mir gelungen, die Werte ohne Medikamente zu senken.
Dieser Check-Up kostet Geld,das meine Versicherung bezahlt. Mir hilft es aber sehr, vertrauensvoll und "auf Augenhöhe" mit meiner Ärztin mich auseinanderzusetzen. Das würde ich auch jedem empfehlen, damit er oder sie nicht irgendwann nur auf die Profitgier schimpfen muss, auf die er oder sie doch selbst einwirken kann. Olga


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