Gesundheit Rettet die Telomere!

Hallo,

die eine oder der andere hat sicher schon mitbekommen, dass man in letzter Zeit den sogenannten "Telomeren" eine zentrale Rolle in der Alterung von Zellen zuspricht. Telomere sind Strukturen, die an den Enden unserer Chromosomen sitzen. Ihre Aufgabe ist es unser Erbgut quasi zu "stabilisieren". Wenn Zellen sich teilen, dann wird bei jeder Teilung das Telomer etwas verkürzt. Und wenn eine bestimmte Länge unterschritten wird, dann wird die Zelle altern, und die Teilungsfähigkeit verlieren. Telomere spielen daher eine wichtige Rolle in der Zellalterung und daher natürlich auch in unsererm persönlichen Alterungsprozess.

Hier wird das ganz gut erklärt in welchem Zusammenhang sie zur Zellalterung stehen: Artikel der Uni Heidelberg

Es ist bekannt, dass es Dinge gibt (wie zum Beispiel chronischer Stress) der die Telomere "abbaut" aber auch andere Faktoren, die dazu führen dass sich Telomere lang bleiben bzw. sich verlängern. Dieser Telomerschutz, bzw. auch Telomeraufbau geschieht mit Hilfe einer Substanz, die sich "Telomerase" nennt.

Die Aktivität dieser Telomerase wurde nun in einer Studie gemessen, in der die Probanden verschiedene "Sorten" Sport betrieben (oder auch nicht). Dazu wurde eine Probandengruppe in vier Untergruppen aufgeteilt. Kein Sport, Ausdauersport, Intervalltraining, Kraftsport.

Das vielleicht nicht so erstaunliche Ergebnis: in allen drei Sportgruppen war die Telomeraseaktivität der Probanden gegenüber der Faulenzer-Kontrollgruppe erhöht. Was mich aber erstaunte: am deutlichsten bei den Ausdauersportlern, am zweitdeutlichsten bei den Intervalltrainierenden und am wenigsten Unterschied bestand zu den Kraftsporttreibenden.

Artikel bei der Herzstiftung

(Die Info über diese "Abstufungen" habe ich aus einem Radiobericht, den ich leider nicht wiederfinde, sonst hätte ich den auch verlinkt.)

Das fand ich spannend, wobei ich meinen Kraftsport dennoch nicht aufgeben werde, da er sehr gut für meinen Rücken ist. Aber ich persönlich ziehe daraus die Konsequenz, dass ich vielleicht doch noch ein wenig mehr meine Ausdauer trainieren sollte. Mal schauen wie/womit.

Liebe Grüße
Andrea

Die Ausdauersportarten sorgen für eine bessere Atmung und Durchblutung, d.h., die notwendigen Bau- und Betriebsstoffe kommen in die entlegensten Winkel des Körpers, was dazu führt, dass die Stoffwechselvorgänge im ganzen Körper verbessert werden, und damit natürlich auch die "Betreuung" der Chromosomen.
Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch auch der Kraftsport effizienter wirkt.

Mischen von Belastungen/Sportarten ist eh sinnvoll, damit man von jeder Wirkung was hat.

Hallo Elmos,

mich hätte ein anderes Ergebnis überrascht, weil ausschließlich betriebener Kraftsport noch nie eine gute Bewertung erhalten hat in allem, was ich dazu gelesen habe. Zunächst ist Kraftsport nicht gleich Kraftsport. Oft besteht ein großer Unterschied, was bestimmte muskelstarke junge Männer in der Muckibude machen und was Frauen mit Gewichten tun. "Kraftsport", verstanden als moderates Gerätetraining um möglichst viele Muskelgruppen gezielt anzusprechen, ist in jeder Altersgruppe sinnvoll, denn es liefert wichtige Impulse an Muskelansätze und Sehnen. Wenn man das nicht übertrieben und mit langen Pausen macht, kommt man mitunter aber nicht mal ins Schwitzen, sondern hat am nächsten Tag höchstens Muskelkater.

Nicht umsonst stehen deshalb neben den Maschinen die Kardiogeräte für die Ausdauerbelastung. Sich hier zu belasten, wird allenthalben empfohlen, weil die Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem und damit auf den gesamten Organismus günstig(er) ist und sich auch erst nach einer bestimmten Belastungsdauer einstellt. Gut gekräftigte Muskeln helfen nun hierbei wiederum, Schäden am Bewegungsapparat zu vermeiden.

Das eine zu tun ohne das andere zu lassen, ist vermutlich der beste Weg.

Gruß, Federstrich