Gesundheit SCHMERZTHERAPIE

allalin
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SCHMERZTHERAPIE
geschrieben von allalin
Nach einem schweren Skiunfall und vielen Operationen bin ich seit mehr als 20 Jahren Schmerzpatientin.Die Dosierung meiner Schmerzmittel bis hin zu Morphinen wurde immer stärker.Nach dem Aufenthalt in 2 Schmerzkliniken und dem Besuch mehrerer Schmerztherapeuten hieß es immer:Ohne Schmerzmittel keine Lebensqualität.Aber meine Schmerzen wurden kaum besser.Als ich erneut operiert werden sollte,war ich es leid.Stattdessen ging ich zur Schmerztherapie in die Orthopädie nach Heidelberg-Schlierbach.Jeder ,der das kannte, meinte,"das steht man nicht durch,versuche wenigstens eine Woche dort zu bleiben."Ich war 4 Wochen dort und nehme keinerlei Medikamente mehr.Ich habe zwar noch Schmerzen,aber nicht mehr als mit den Medikamenten.Die Zeit dort war sehr hart und ich brauchte viel Selbstdisziplin.Mein Tag dort begann,egal wie es einem ging, mit Nordic Walking und setzte sich fort mit vielen Arten von Bewegungstherapien und psych. Gesprächen.Mein Selbstwertgefühl ist stark gestiegen .Es geht mir einfach gut.
Vielleicht können Schmerzpatienten hieraus Mut schöpfen,diesen Weg auch zu gehen.
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allalin
nichtohnemich
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Re: SCHMERZTHERAPIE
geschrieben von nichtohnemich
als Antwort auf allalin vom 28.01.2008, 14:19:20
Ich glaubte Migräniker zu sein. Alle Anzeichen ließen das vermuten. Täglich nahm ich Schmerzmittel. Die Dosis erhöhte sich von Jahr zu Jahr und Monat zu Monat bis hin von Tag zu Tag. Über 20 Jahre. Eines Tages ging nichts mehr. In Herne wurde 1983 eine Schmerzambulanz in der dortigen Klinik eröffnet.
Ausgerechnet haben hier die Ärzte, daß ich in den Jahren ca. 22 Kg Paracetamol, 12 Kg Codein ( eines der gefährlichsten Schmerzmittel. Schlimmer sind nur noch Opiate ), und andere Schmerzmittel zu mir genommen habe.
Hier habe ich dann zu allerest nach einem 3 stündigen Gespräch mit einem Medikamentenentzug begonnen mit begleitender Medizin gegen das Durchdrehen. Durchgedreht habe ich am 13ten Tag. Da wußte ich nicht mehr ob ich Männchen oder Weibchen war.
Ab dem 20zigsten Tag begann dann die Schmerzbehandlung. Nervenwurzelblockaden und Gymnastik sowie weiterhin Psychopharmaka in abnehmender Dosis. Nach 9 Monaten war ich frei von Schmerzen und Medikamenten. Zur Behandlung gehörte ein Kurzseminar "Umgang mit Schmerzmittel und anderen Medikamenten".
Daß die Behandlung so lange dauerte lag daran, daß ich sie ambulant durchführte. Als Freiberufler konnte ich solange nicht aussetzen.

Jeder Schmerzpatient sollte sich Gedanken darüber machen, daß die niedergelassenen Ärzte oftmals die Sucht fördern. Aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit geben sie falsche Medikamente und in immer höheren Dosen.
Das ist das Credo der Schmerztherapeuten ist um Schmerzen zu besiegen, viel, sehr viel Bewegung und wenig Medikamente.

Also keine Angst eine Schmerzambulanz oder Klinik aufzusuchen, es tut nicht weh.

Ich bin frei von allen Medikamenten und habe nebenher viel gelernt.

LG
Nom

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