Gesundheit Schwerhörigkeit

Ampelia1008
Ampelia1008
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Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von Ampelia1008
als Antwort auf Karl vom 25.10.2011, 21:43:57
@ Karl

hast du dich einmal untersuchen lassen ob bei dir ein CI möglich wäre
da du nahe freiburg wohnst käme die dortige universtiätsklinik in frage
prof. laszig ist eine kapazität für ci
ein versuch wäre es wert


@ dörthe

meine gehörnerven waren total kaputt, es war nur ein sehr kleiner rest der noch aktiv war
dies ermöglichte es mir dass ich implantiert wurde
ich bin jetzt überfragt was mit lähmung ist

ich kenne es wenn man mit monotoner stimme spricht, ist wohl bei mir auch so, keine ahnung
ich wurde und werde jedenfalls immer gefragt ob ich eine französin bin, grins
gebärdensprache kann ich nicht und lehne sie vollkommen ab

lg ampelia
Grenzlandfrau
Grenzlandfrau
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Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf Ampelia1008 vom 25.10.2011, 22:07:11
Hallo Sammy, die von dir eingesetzte Info der MHH ist absolut veraltet bzw. missverständlich. Schon seit mehr als 10 Jahren werden an Taubheit grenzend Schwerhörige mit Cochlea Implantat versorgt; Hybrid gibt es ebenso schon seit etlichen Jahren, es ist für Leute, die im Tieftonbereich noch über ein halbwegs passables Gehör verfügen.

Die anderen: es sind nicht die Hörnerven, die zerstört sind, sondern die Innenohrhaarzellen. ´Sogar heute gibt es Ärzte, die diese falsche Information streuen. Die Versorgung mit einem Cochlea Implantat setzt funktionstüchtige Hörnerven voraus.

Richtungshören funktioniert nur mit zwei (halbwegs) funktionierenden Ohren. Es ist nicht das Gehirn, das da die tragende Rolle spielt, sondern ein physikalischer Aspekt: der Kopfschatten.

Ob nach mehreren Jahrzehnten einseitiger Taubheit auf diesem Ohr ein Benefit mit Cochlea Implantat erzielt wird, muss im Einzelfall geklärt werden. Man kann sich natürlich mit einseitigem Hören arrangieren.

Grenzlandfrau
weserstern
weserstern
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Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Karl vom 25.10.2011, 21:43:57
Ach karl bestimmt gibt es heute viele neue Möglichkeiten... mit InnenohrOps.. und Transplantaten...

auch mein Mann hat seit vielen Jahren auf beiden Seiten digitale Innenohrhörgeräte...sie kosten fast etwa so viel wie ein Kleinwagen...doch die Lebensqualität und der Nutzen sind enorm...
da diese Schwerhörigkeit sicherlich vererbt wurde... helfen auch keine derzeitigen Ops... obwohl einige Ohrenärzte besondere Maßnahmen und Ops angeboten haben... und der Tinnitus... ist mal da..und mal weniger... je nach Empfinden...

Dadurch ergaben sich natürlich auch ettliche Situationen... des Verständnisses.... oder Unverständnisses

Wir können über viele Dinge schmunzeln... aber mein Mann, als Betroffener.. sieht es oftmals anders...

oder auch anders herum... manchmal sind wir genervt... warum er uns nicht verstanden hat...oder er hat uns.. ganz einfach nicht verstanden....und ist genervt...

Doch zum Glück gibt es diese Hilfsmittel....
sie ermöglichen die Kommunikation...

ein Segen für alle Betroffenen

sternchen

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jette
jette
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Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von jette
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 23.10.2011, 16:36:07
Ich bin zwar nicht betroffen aber ich kenne mich in dieser Materie sehr gut aus. Seit vielen Jahren haben wir im Sommer Feriengäste in unserem Haus. Es sind vier gehörlose Kinder, nun schon Jugendliche, aus der Ukraine. Wir haben die Kinder hier testen lassen und alle haben ein Resthörvermögen. Sie bekamen hier Hörgeräte aber sie werden nie Sprechen lernen, weil man ihnen in der Ukraine nicht hilft/sie nicht schult. Leider. Aber diese Kinder sind normale Teenager und wir verstehen uns auch ohne Worte gut. Ich habe sehr viel von diesen Kindern gelernt, was ich sonst niemals wissen konnte. Sogar etwas Gebärdensprache haben mir diese Mädchen beigebracht.
weserstern
weserstern
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Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von weserstern
als Antwort auf weserstern vom 25.10.2011, 22:28:58
Dazu noch ein Beispiel....

mein Mann fühlt sich sehr verlassen... wenn er die Personen nicht verstehen kann...wie gerade erlebt nach einer großen OP...denn die Geräte dürfen dort nicht mitgenommen werden...doch diesmal wurden sie nach der OP gleich wieder eingesetzt...

sternchern... ( er ist nun wieder on)... hat er gesagt...
Baeke
Baeke
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Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von Baeke
als Antwort auf Karl vom 25.10.2011, 21:43:57
Lieber Karl,

auch ich bin eine Betroffene mit 2 Hörgeräten (digital) seit ca, 10 Jahren.

Du hast schon einige gute Ratschläge hier bekommen.

Ein ganz wichtiger ist aus meiner Erfahrung:
nur Du alleine kannst entscheiden, welches Gerät für Dich das beste ist.
Das kann weder der HNO Arzt noch der Hörgeräte Akustiker.

Und dafür brauchst Du viel Zeit, einige Wochen oder auch Monate.
Bei mir hat es 3 Monate gedauert, in verschiedenen Lebenssituationen verschiedene Geräte zu testen.( Habe schon die 2ten)
Ein guter Akustiker empfiehlt das auch.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Hilfe von guten Ärzten und Fachleuten.
Lieben Gruß auch an Margit,
Baeke

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Karl
Karl
Administrator

Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von Karl
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 25.10.2011, 22:22:40
Richtungshören funktioniert nur mit zwei (halbwegs) funktionierenden Ohren. Es ist nicht das Gehirn, das da die tragende Rolle spielt, sondern ein physikalischer Aspekt: der Kopfschatten.
Es ist immer das Gehirn, das die physikalischen Gegebenheiten interpretieren muss. Die Laufzeitunterschiede der Schallwellen sowie die Abschwächung der Lautstärke durch den Kopfschatten sind die Voraussetzungen, um überhaupt die Richtung berechnen zu können. Wie wichtig das Gehirn dabei ist, habe ich am eigenen Leib erfahren, als nach der plötzlichen einseitigen Taubheit das Gehirn mir immer ein extremes Richtungsempfinden vorgegaukelt hat: alles kam von links, selbst wenn ich von rechts angesprochen wurde.

Völlig genervt war ich an den Tagen nach der Operation von meinem eigenen Atem und Herzschlag, weil ich immer die zusätzliche Person gesucht habe, die noch im Raum sein musste. Dabei habe ich mich nur selber gehört, aber alles kam von außerhalb, von links. Ich musste erst umlernen. Dieses Umlernen war dann bald nach dem Zusammenstoß mit dem Mercedes beendet Heute habe ich kein spontanes Richtungsempfinden mehr, das mich nur in die Irre leiten würde. Ich suche die Schallquelle mit den Augen - oder durch Kopfdrehen und Lautstärkescanning.

Karl

Grenzlandfrau
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Re: Schwerhörigkeit
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf Karl vom 26.10.2011, 08:04:53
@Karl: das Richtungshören funktioniert über die beiden Ohren, das Gehirn ist der Ort, wo es "entschlüsselt" wird; vermutlich sehen wir das beide gleich.

@andere: Es geht mir hier nicht darum, Korinthen zu kacken, sondern um eine Richtigstellung. Mein Thread heißt "Schwerhörigkeit" - und das ist etwas völlig anderes als Gehörlosigkeit. Sowohl medizinisch als auch sozial.

Gehörlosigkeit liegt vor, wenn ein Kind von Geburt an nicht oder nur minimal hören (keine Sprache verstehen) kann, oder wenn das Gehör vor Abschluss des Spracherwerbs, also in etwa vor dem 6. Lebensjahr verloren geht (z.B. durch Krankheit). Menschen, die später ihr Gehör vollständig verlieren, bezeichnet man als ertaubt.
Gehörlose haben eine gute funktionierende community, während sich noch viele Schwerhörige plagen, überhaupt ihre Behinderung zu offenbaren und in der Realität eben auch die schon in den Postings dargestellten Schwierigkeiten haben.

Es hat ja auch seine guten Seiten - sich nicht angesprochen fühlen, wenn der Kellner die Rechnung bringt ist doch klasse: man baut sich da quasi seinen eigenen Rettungsschirm :):):)

Grenzlandfrau

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